Umgang mit lockeren Vorstellungsgesprächen
Es gibt ja durchaus Branchen, wo man beim Vorstellungsgespräch nicht im teuren Anzug im Büro sitzt, bzw. unterscheiden sich manchmal dennoch Ansprechpartner und Art des Gesprächs. Beim Bankdirektor wird es sicherlich förmlicher zugehen, als beim Einstellungsgespräch der Toilettenfrau oder des Surflehrers.
Macht es für euch einen Unterschied, ob ihr gesiezt oder geduzt werdet (duzt ihr in dem Fall auch immer automatisch zurück?), der Chef locker im Freizeitlook oder in Krawatte vor euch sitzt und kommt es dabei auch darauf an, wie nah man später zusammen arbeiten würde? Worauf sollte man achten und wie punktet man am besten, wenn es dem Arbeitgeber nicht darum geht, einen Fragenkatalog abzuarbeiten, sondern er Wert darauf legt, einen über mehrere Stunden oder gar Tage zu erleben? Wer alles zu perfekt erledigt, hinterlässt dabei vielleicht schnell eine Schleimspur? Wie handelt man am besten, wenn es zu einer schwierigen Situation kommt, weil etwas erwartet wird, was man nicht ganz so beherrscht? Versucht ihr es dann doch, überspielt ihr euer Unwissen, fragt ihr nach oder erklärt warum ihr das nicht könnt? Wie wart ihr erfolgreich in solchen Gesprächen?
Ich würde sagen, dass ich bisher immer eher lockere Vorstellungsgespräche hatte; allerdings sind diese auch schon etwas her und es ging damals darum, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die seriöseren Vorstellungsgespräche werden jetzt wohl dieses Jahr auf mich zukommen, da ich mein Studium beenden werde.
Aber ich denke ganz egal um was für eine Vorstellungsgespräch es sich handelt, es ist am wichtigsten dass man sich selbst präsentiert und nicht die ganze Zeit darüber nachdenkt, womit man jetzt am besten punkten kann oder wie man auf diese oder jene Frage nun antworten sollte. Ich denke dass bringt einem nicht wirklich viel was, ausser dass man sich total verrückt macht und der Arbeitgeber einen komplett anderen Eindruck von jemandem bekommt oder weil man alles "perfekt" machen will, sowieso alles schiefgeht.
Ich würde, egal wer vor mir sitzt, einfach Fragen nach meiner Meinung beantworten, die Arbeiten so erledigen wie es mir möglich ist und wenn ich ein Problem habe und nicht weiter weiß, dann frage ich eben oder gebe ehrlich zu, dass ich nicht weiter weiß. Ich denke der Arbeitgeber wird schon merken, wenn man nicht weiterkommt und dann wirkt es blöd, wenn man so tut als könnte man es doch. Ich jedenfalls werde versuchen mir da nicht allzuviele Gedanken darüber zu machen, wie ich am besten ankomme oder was ich sagen sollte und so weiter.
Ich stimme Nana da absolut zu, wichtig ist es, man selber zu bleiben. Was natürlich nicht bedeutet, dass man als privater Witzbold zum Beispiel dem Gegenüber versucht einen Witz zu erzählen. Sondern dass man freundlich, offen, höflich und ehrlich ist, sich aber nicht verstellt und versucht den "passenden" Menschen für die Stelle oder Firma zu spielen. Ein freundliches Lächeln ist auch nie verkehrt. Egal wie locker eine Firma oder ein Arbeitgeber zu sein scheint, ich würde auch auf bessere Kleidung achten und mich ordentlich herrichten. Man bewirbt sich ja eher selten als Surflehrer und selbst da fände ich Hawaiihemd und Shorts nicht wirklich angebracht. Unwissen sollte man nicht überspielen, sondern selbstbewusst zugeben und gleichzeitig darauf hinweisen, dass man sich in der Lage sieht, alles schnell zu lernen, was einem noch fehlt. Selbst wenn der Chef mich duzen würde, würde ich höchstens dann zurück duzen, wenn er es mir anbietet, weil es in der Firma so üblich sei.
Ich glaube nicht, dass es nötig oder gut ist, vorher Antworten einzustudieren oder ein Gespräch immer wieder zu üben. Denn meistens kommt es anders als man denkt: mein erstes Vorstellungsgespräch verlief außerordentlich ungewöhnlich. Ich hatte mich auf eine Stelle als Bibliotheksleiterin beworben, kam ins Zimmer des Bürgermeisters und der fragte mich, ob ich die Stelle haben möchte. Ich sagte ja und da meinte er: "Okay, dann haben Sie sie." Man kann sich vorstellen, dass ich da ziemlich baff war, denn ich hatte schon mit einem Fragenkatalog gerechnet.
Als Vorbereitung ist meiner Meinung nach wichtig, dass man sich gut über die Stelle bzw. die Anforderungen und die Firma im Allgemeinen informiert und sich auch ein bisschen Gedanken darüber macht, warum man sie haben und dort arbeiten möchte. Doch manchmal hilft alles nichts, ich hatte mich einmal auf eine Stelle in einer anderen Bibliothek beworben, wo der Leiter mich schon durch ein Praktikum kannte und auch haben wollte. Ich kam auch unter die letzten drei, bekam die Stelle dann aber doch nicht und zwar aus dem einzigen Grund, dass es eine Anfängerstelle war und ich als Leiterin einer kleineren Bibliothek überqualifiziert war. Das Gespräch an und für sich war ziemlich relaxt und ich kam durchaus gut an, aber letztendlich half das auch nichts. Nicht immer liegt es also an mangelnder Vorbereitung oder Kleidung oder unangemessenem Verhalten, egal ob nun zu locker oder zu perfekt.
Ich bin da prinzipiell eher konservativ und ich wäre sicher erst einmal sehr irritiert, wenn man mich bei einem Vorstellungsgespräch einfach duzen würde - vorausgesetzt, ich würde ich Person vorher nicht so gut kennen, dass wir uns duzen würden. Und genau dann, also wenn ich eher grundlos geduzt würde, würde ich erst einmal beim Sie bleiben. Dabei ist es eher egal wie eng ich mit der Person zusammen arbeiten würde.
Bei einer Probearbeit, würde ich alle Aufgaben immer so gut wie möglich erledigen, weil man ja nicht weiß, welche Aufgaben in so einer Probearbeit erledigt werden müssen. Ob es vielleicht einfache Arbeiten sind oder aber ob es vielleicht doch schon anspruchsvollere Arbeiten sind. Ein Schleimspur ist da wohl kaum zu befürchten, eher - wenn überhaupt - dass man vielleicht als überqualifiziert gilt, weil man Aufgaben mit links erledigt.
Wenn ich etwas nicht kann, dann würde ich da auch im Hilfe bitten und vielleicht auch erklären, warum ich das noch nicht kann. Allerdings war ich bisher nicht in der Situation, dass ich nur mit Halbwissen einer Aufgabe gegenüber stand. Bisher habe ich dann vielleicht Aufgaben mit einem gänzlich unbekannten Werkzeug bearbeiten musste. Da ging es dann auch gar nicht darum, dass ich etwas perfekt tun sollte; es ging viel mehr auch darum, wie schnell ich etwas neues erlernen kann. Und da gibt es wohl nicht so wirklich richtig oder falsch.
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