Welche Stellung hat die deutsche Sprache international?

Immer wieder hört man, dass Englisch eine Art Weltsprache und auch die wichtigstes Sprache global gesehen ist. Bereits in der dritten Klasse lernt man einzelne englische Wörter und das Fach Englisch begleitet einen die ganze Schullaufbahn über bis hin zum Abschluss, während man zumindest bei uns noch auswählen kann, ob man beispielsweise noch eine Sprache dazu lernen möchte. Auch im Alltag sind wir immer mehr darauf angewiesen, Englisch sprechen zu können, weil viele Begriffe einfach aus dem Englischen ins Deutsche übernommen wurden bzw. viele eingedeutscht sind, bei vielen bekannt auch als "denglisch".

Nach Englisch kommt Französisch. Bei uns auf der Realschule konnte man ab der 7. Klasse auswählen, ob man noch eine Sprache dazu lernen möchte oder ob man Fächer wie Physik oder Chemie bevorzugt und seinen Abschluss dann in die technische Richtung macht. Auch Französisch ist ganz wichtig, so war die Freundin meines Onkels während ihres Studiums öfter in China und musste sich dort auf Französisch verständigen, weil einige Chinesen merkwürdigerweise besser Französisch als Englisch sprechen konnten.

Und welche Sprache wäre für euch am dritt wichtigsten? Folgt dann etwa schon Deutsch oder gibt es wichtigere Sprachen? Ich weiß, dass man für sein Abitur bei uns auch noch zwischen Französisch und Italienisch auswählen kann und bin der Meinung mal gehört zu haben, dass man sich leichter tut romanische Sprachen zu erlernen, wenn man erst einmal Italienisch beherrscht. Italienisch ist also auch eine ganz wichtige Sprache. Auf welchen Platz im Ranking nach der Wichtigkeit der Sprache international würdet ihr Deutschland einordnen? Welche Sprachen sind wesentlich wichtiger bzw. stärker verteilt oder werden öfter gesprochen von Hotelangestellten im Ausland beispielsweise? An was würdet ihr überhaupt die Wichtigkeit einer Sprache messen bzw. woran was macht sie aus?

Für mich kommt an erster Stelle natürlich auch Englisch. Das wird ja auch in sehr vielen Ländern gesprochen, deshalb ist es auch zu Recht die Weltsprache Nummer eins, wie ich finde. An die zweite Stelle würde ich allerdings nicht Französisch setzen, sondern Spanisch, das wird auch in einigen Ländern, z.B. in Südamerika gesprochen und ist auch Unterrichtsfach an vielen Schulen. Ich hatte allerdings in der Schule auch Französisch, hätte aber lieber Spanisch gehabt, nur wurde das an meiner Schule leider nicht angeboten.

An dritter Stelle käme dann bei mir Französisch und erst danach würde Deutsch bei mir in der Liste kommen. Offiziell weiß ich aber nicht, wie so eine Liste der Weltsprachen überhaupt erstellt wird. Ich bin jetzt einfach nach meinem Gefühl gegangen und danach, in wievielen Ländern eine Sprache gesprochen wird.

Es gibt da tatsächlich Listen, welche Sprachen die meist gesprochenen sind. Dabei muss man sich entscheiden, welche Kriterien man für die Wichtigkeit gelten lassen will. Englisch ist sicherlich eine der Sprachen, die von den meisten Menschen in der Welt gesprochen wird, denn an weltweit sehr vielen Schulen und Kursinstituten wird diese Sprache unterrichtet. Das hat weniger damit zu tun, wie toll Englisch als Sprache ist, sondern mehr damit, dass die USA eine der wichtigsten Machtposten in der Welt einnehmen. Das heißt, dass die Bedeutung der Sprache Englisch eher politisch bedingt ist. In der menschlichen Geschichte gab es schon viele Weltsprachen, die sich nach und nach wieder abgelöst haben.

Für mich persönlich ist es weit wichtiger, wie viele Menschen die Sprache als Muttersprache sprechen. Laut dieser Liste ist da Englisch erst auf Platz zwei und Mandarin-Chinesisch auf Platz eins und Spanisch auf Platz zwei. Chinesisch ist vor allem wegen der Schrift und der Sprachmelodie so hoch komplex, dass ich diese Sprache für wenig geeignet als niederschwellige Weltsprache halte. Spanisch hingegen, was auf Platz zwei liegt, halte ich für schöner und angenehmer als Englisch. Nur wohnen leider ziemlich wenige Menschen mit dieser Muttersprache in wirtschaftlich und politisch einflussreichen Staaten.

Erst auf Platz drei kommt Englisch und auf Platz elf kommt Deutsch. Deutsch ist mit seinen rund neunzig Millionen Muttersprachlern also ziemlich weit abgeschlagen, wenn man damit Chinesisch mit seinen 845 Millionen Muttersprachlern betrachtet. Außerdem ist Deutsch keine der offiziellen Sprachen der UN. Das macht unsere Sprache auch nicht gerade bedeutender.

Welche Sprache man in der Schule lernt hat nicht nur objektive Gründe. Beispielsweise findet man heute nur noch wenige Schulen, die Russisch in Deutschland unterrichten, zu DDR-Zeiten war diese Sprache Standard als Unterrichtsfach. Trotzdem ist seit dem Jahr 1989 die Sprache weder bedeutender noch unbedeutender gewesen. Es war politisch einfach nicht mehr erwünscht.

Ich finde nicht, dass die Anzahl der Muttersprachler das Ausschlaggebende für die Wichtigkeit einer Sprache ist. Viel mehr ist die wirtschaftliche Bedeutung des Landes bzw. der Länder wichtiger. Zum Beispiel wird Nigerias Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten auf weit über 500 Millionen anwachsen, und trotzdem wird die Sprache Nigerias (Anm.: die Amtssprache ist zwar Englisch, tatsächlich werden aber hauptsächlich afrikanische Dialekte gesprochen) nicht wichtiger als Englisch. Auch die von vielen als Muttersprache gesprochenen Sprachen Hindustani oder Bengalisch sind nicht wirklich über die Sprachgebiete ausgebreitet und können nicht als Weltsprache bezeichnet werden.

Der wirtschaftlichen Bedeutung zufolge ist die Weltsprache ganz klar Englisch. Die zweitwichtigste Sprache ist meiner Meinung nach Chinesisch, vor allem deswegen, weil China die USA bald als größte Volkswirtschaft ablösen wird und Chinesisch zur zweiten Weltsprache werden wird. Danach kommt Spanisch, vor allem wegen seiner weiten Verbreitung auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Noch vor Französisch reihe ich Arabisch und Russisch, die vermutlich aufgrund der anderen Schrift eher vom Lernen abschrecken.