Wunschkinder die am Ende doch keine sind?
Neulich kam im Fernsehen ein Bericht über Wunschkinder, die am Ende doch keine Wunschkinder sind und in Babyklappen landen oder zur Adoption freigegeben werden. Sogar Kinder, wo die Eltern unbedingt wollten, dass sie gezeugt werden, werden abgetrieben, weil man es sich doch anders überlegt, als man es eigentlich wollte. Mit Kindern wird mittlerweile genauso umgegangen wie mit Haustieren, die man anschafft und dann doch nicht will.
Als ich diesen Bericht gesehen habe, war ich doch schockiert. Es waren wirklich Frauen darunter, die ihre Kinder abgetrieben haben, obwohl sie alles dran gesetzt haben um doch schwanger zu werden. Sogar eine Frau, die eine künstliche Befruchtung über sich ergehen lassen hat, hat ein Kind abgetrieben. Auch eine Frau, die eine künstliche Befruchtung durch einen Samenspender hat machen lassen, weil sie mit der Partnerin ein Kind haben wollte, hat es dann doch abgetrieben.
Es wurden von Frauen in Deutschland gesprochen, die sich eigentlich auf ein Kind freuten, aber weil der Partner unbedingt einen Jungen wollte und es ein Mädchen wurde, haben sie es zur Adoption freigegeben. Ich war mehr als schockiert. Wenn die Sendung in einem privaten Sender gelaufen wäre, hätte ich sie vielleicht nicht so ernst genommen. Aber sie lief in irgendeinem dritten Programm. Ich weiß leider nicht mehr, wie die Sendung hieß. Aber vielleicht hat sie ja von euch jemand gesehen. Es ist schon eine Weile her.
Was denkt ihr über Wunschkinder, die am Ende doch keine Wunschkinder sind und denen dann so ein Schicksal widerfährt? Meint ihr, dass sowas vorkommen kann und darf?
Ich habe diese Sendung nicht gesehen und dein Bericht schockiert mich jetzt wirklich: so etwas gibt es tatsächlich? Wenn ich über eine Freundin oder Bekannte so etwas wüsste, würde ich mit ihr keinen Kontakt mehr haben wollen, denn charakterloser geht es ja wohl wirklich kaum noch, oder? Ich bin gegen Abtreibung, für mich wäre eine solche nie in Frage gekommen und kommt es auch heute noch nicht, obwohl ich in meinem Alter und mit bereits drei größeren Kindern schon dumm aus der Wäsche gucken würde, müsste ich noch einmal mit einem Baby von vorne anfangen. Aber ich habe in gewissen Fällen Verständnis dafür, wenn schon nicht unbedingt mit gutem Gefühl bei einer Abtreibung, dann zumindest dafür, dass Kinder zur Adoption frei gegeben werde.
Wenn erwachsene Frauen aber, die sich die Schwangerschaft gewünscht und sogar viel dafür getan haben, eine Abtreibung vornehmen lassen, weil es dann doch nicht ganz so rein passt, dann bleibt mir wirklich die Luft weg vor Empörung und Entsetzen. Dass wir in einer Wegwerf- und Spaßgesellschaft angekommen sind, wo nicht einmal vor Tieren mehr Halt gemacht wird, ist nichts Neues und schlimm genug. Wenn es aber so weit geht, dass Frauen nicht einmal mehr Respekt vor dem menschlichen Leben haben, wo soll das dann noch enden? Wenn die abgeschobenen Kinder mal später wissen wollen, warum man sie nicht wollte, ist wenigstens die Erklärung, dass die Mutter zu jung war oder überhaupt kein Geld hatte ein minimaler Trost. Erfährt man aber, dass man doch nicht mehr erwünscht war, weil man ein Mädchen ist oder weil die Haarfarbe nicht zur Wohnzimmergarnitur passte (entschuldige meinen Sarkasmus), dann ist man doch fertig für´s Leben. Um deine Schlussfrage zu beantworten: Nein, so etwas darf nicht vorkommen!
Ich habe so etwas auch noch nicht gehört, wenn ich ehrlich bin. Eigentlich geht man ja immer davon aus, dass die Frauen ungewollt schwanger geworden sind, wenn sie ihr Neugeborenes in eine Babyklappe geben oder auch während der Schwangerschaft schon eine Abtreibung vornehmen lassen. Ich finde Abtreibungen generell furchtbar und ich könnte das auch niemals übers Herz bringen, aber das ist ein anderes Thema. Das es tatsächlich Frauen geben soll, die eine künstliche Befruchtung vornehmen lassen, um endlich ein Baby zu bekommen und dieses dann abtreiben lassen, wenn sie endlich schwanger sind, kann ich fast nicht glauben. Das hätte ich echt niemals für möglich gehalten und ich kann auch die Beweggründe für einen solchen Schritt überhaupt nicht verstehen. Wenn man so lange versucht, eine Baby zu bekommen, warum entscheidet man sich dann plötzlich anders, wenn man es endlich geschafft hat?!
Dass man ein Kind nur deshalb zur Adoption freigibt, weil das Geschlecht nicht so ganz gepasst hat, ist einfach unmöglich. Also da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln und eigentlich auch ganz froh sein, dass solche Menschen kein Kind erziehen. Wenn mein Partner lieber einen Jungen möchte und wir ein Mädchen erwarten würde, würde ich mein Kind doch nicht hergeben. Dann könnte mein Partner das Weite suchen, aber doch nicht das Kind. Also es ist echt unglaublich, wie da mit einem Menschen umgegangen wird. So etwas darf meiner Meinung nach auch einfach nicht passieren. Man sollte sich gut überlegen, ob man ein Kind möchte oder nicht. Ich wollte immer Kinder haben und mein Kleiner war folglich auch ein absolutes Wunschkind. Ich hätte mich nie gegen ihn entscheiden können. Da fragt man sich echt, was da in den Köpfen der Menschen vorgeht, die sich kurzfristig umentscheiden und ihr Baby dann abtreiben oder hergeben. Ich kann das einfach nicht begreifen und finde es einfach nur noch schrecklich.
Ich bin nicht generell gegen Abtreibung, denn es gibt m.E. auch Umstände, die dafür sprechen, ein Kind nicht zu bekommen. Die werdende Mutter, deren Baby durch eine Vergewaltigung entstanden ist und die weiß, dass sie es nicht lieben können wird, die Mutter, die erfährt, dass ihr Nachwuchs schwerstbehindert zur Welt kommen wird oder diejenige, die körperlich nicht in der Verfassung ist, ein Kind auszutragen, sind für mich solche Beispiele.
Menschen, die dagegen auf allen erdenklichen Wegen darauf hinarbeiten, ein Kind zu bekommen, um dann zu beschließen, dass sie es doch nicht haben möchten, weil es eventuell das falsche Geschlecht hat oder weil man ganz plötzlich feststellt, dass man seinen gewohnten Lebensstil ändern muss, kann und will ich nicht verstehen. Die meisten werdenden Eltern machen sich wahrscheinlich irgendwann Gedanken darüber, ob sie wirklich gute Eltern sein werden, die ihrem Kind geben können, was es braucht. Solche Selbstzweifel empfinde ich als normal. Wer plötzlich dahingehende Zweifel hat, hat allerdings auch genug Möglichkeiten, sich Beratung und Unterstützung zu holen, ohne gleich an Abtreibung oder Adoption denken zu müssen.
Wenn ich aber höre, sehe oder lese, wie leichtfertig mit dem Thema Schwangerschaft und Kinder kriegen umgegangen wird, frage ich mich doch, wie weit unsere Wegwerfgesellschaft noch gehen will. Das Kind hätte erst ein halbes Jahr später entstehen sollen? Kein Problem, wozu gibt es Abtreibungen?! Das Kind ist kein Junge? Gebt es doch zur Adoption frei! Das Kind hat die falsche Haarfarbe? Ab in die Babyklappe! Kinder haben für solche Menschen allem Anschein nach nur noch den Status eines netten, aber austauschbaren Accessoires. Da mag man schon beinahe versucht sein, zu sagen, dass es gut ist, wenn diese Kinder abgetrieben oder abgegeben werden. Denn solche Eltern wünscht man keinem Kind der Welt.
Also zunächst einmal bin ich prinzipiell für Abtreibungen. Wenn jemand ungewollt schwanger wurde, womöglich sogar durch eine Vergewaltigung, sollte sie auch nicht gezwungen sein das Kind auszutragen. Natürlich kann man ungewollte Kinder auch bekommen und dann zur Adoption freigeben. Aber auch eine Schwangerschaft kann eine große Belastung sein und manchmal gibt es ja auch gesundheitliche Indikatoren, die das Ganze zum Risiko machen. Insofern gibt es manchmal gute Gründe eine Schwangerschaft abzubrechen.
In den Fällen, die du hier schilderst, sieht die Sache allerdings anders aus. Diese Frauen sind ja alle bewusst schwanger geworden und haben teilweise sogar einige Anstrengungen unternommen, um Mutter zu werden. Und dann haben sie es sich einfach anders überlegt. Da fragt man sich doch, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht. Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass das auch wieder so ein Auswuchs unserer Wegwerf-Gesellschaft ist. Ich will das Paar Schuhe, also kaufe ich es. Andererseits gefällt es mir doch nicht mehr, also bringe ichs zurück. Das mag bei manchen Frauen vielleicht tatsächlich zutreffen, aber doch sicher nicht bei allen.
Ich kenne selbst ein paar Leute, die immer davon geredet haben Eltern zu werden, wenn erst das Studium abgeschlossen ist und der Studienkredit abbezahlt. Da kamen dann Jahr für Jahr andere Dinge, die noch im Weg standen. Und obwohl sie immer den Eindruck erweckten brennend Eltern sein zu wollen, stellten sie irgendwann fest, dass sie das doch nicht möchten und haben es dann erstmal auf irgendwann verschoben. Allerdings haben die diesen Sinneswandel alle rechtzeitig durchgemacht und sind gar nicht erst schwanger geworden. Denn die eigene Unabhängigkeit war dann doch wichtiger als der Kinderwunsch.
Aber wenn man sogar künstliche Befruchtungen und Samenspenden in Kauf nimmt, um ein Kind zu bekommen und sich dann doch umentscheidet, muss man ja schon ein wenig mehr bekommen haben, als kalte Füße. Denn wenn man auf normalem Wege nicht schwanger wird und andere Wege suchen muss, hat man ja eigentlich genug Zeit diese Entscheidung gründlich zu überdenken. Das hat bei diesen Leuten dann entweder nicht stattgefunden oder aber sie haben es sich so intensiv eingeredet, dass sie irgendwann gar nicht mehr hinterfragt haben und im Endeffekt gar nicht mehr wussten, was sie wirklich wollten.
Und was das Geschlecht angeht: Klar, das spielt auch eine Rolle. Selbst wenn man nicht so viel Wert darauf legt, hat man doch oft ein Wunschgeschlecht. Und ich kenne auch durchaus Leute, die schwachsinnig genug sind, so lange Kinder in die Welt zu setzen, bis das passende Chromosom dabei war oder auch solche, die bei "normaler" Familienplanung das Kind mit dem bevorzugten Geschlecht gnadenlos bevorzugen. Aber ein Baby abzutreiben, weil es das falsche Geschlecht hat, ist schon noch eine Nummer härter.
Wunschkind ist ja nicht gleich Wunschkind. Ich denke man muss da noch abstufen zwischen Leuten, die sich einfach fürs Kinder kriegen entscheiden, sich auch über eine Schwangerschaft freuen und gerne Eltern sind, das ganze quasi recht entspannt angehen. Und dann gibt es die, die unbedingt immer schon Eltern sein wollte und sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich ein Baby zu haben, quasi fast besessen davon sind. Wenn man zu dieser Kategorie gehört klingt es schon etwas befremdlich, dass etwas so nebensächliches wie das Geschlecht des Kindes eine so große Rolle spielen soll.
Hat man die betroffenen Personen denn dazu befragt, was schließlich zu ihrer Meinungsänderung geführt hat? Wenn man über so etwas berichtet, muss man doch auch etwas über die Hintergründe erzählen. Und wenn man sich bereit erklärt, das jemand über einen berichten darf, sagt man doch hinterher sicherlich auch nicht bloß: "Ja, das war dann halt so, weiß ich auch nicht wieso!" Da muss doch auch etwas zu erzählt worden sein, was die Leute im Endeffekt zur Änderung ihrer Entscheidung bewogen hat. Das würde mich wirklich interessieren, wie man einen Herzenswunsch unterwegs verlieren kann, ohne es auch nur mitzubekommen. Denn die Erklärung, dass man Kinder wie Haustiere oder Accessoires kauft und dann umtauscht, wenn man sie nicht mehr haben möchte, ist mir zu einfach. Das kann doch eigentlich nicht alles sein. Und wenn doch, dann steht es schlimmer um die Menschen, als ich sowieso schon dachte.
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