Nachtisch ohne Milchprodukte gesucht

Ich darf nun für Weihnachten aufgrund eines Familientreffens für den Nachtisch sorgen und habe nun das Problem, dass Desserts an sich nicht so meine Welt sind. Zudem soll das Dessert schon ein etwas festlicheres sein und möglichst ohne Milchprodukte auskommen, da eine Mitesserin an Milchzuckerunverträglichkeit leidet. Ich könnte nun natürlich auf einen Obstsalat oder so ausweichen, aber das finde ich irgendwie zu "einfach". Panna Cotta gab es vor ein paar Jahren, auch ein Mousse au Chocolate - das ist aber eben mit Milchprodukten zubereitet worden und wäre nun etwas einfallslos.

Ein weiteres Problem ist es, dass ich den Nachtisch zu Hause vorbereiten muss und dass er dann mitgenommen wird. Also müsste es sich bei dem Nachtisch auch um etwas handeln, was man sehr gut mitnehmen kann und dann eben vor Ort portioniert wird. Welche Ideen habt Ihr für einen Nachtisch? Welchen Nachtisch gibt es vielleicht zu Weihnachten bei Euch? Über welchen Nachtisch würdet Ihr Euch freuen?

Komisch eigentlich, dass 90% der milchfreien Rezept irgendwie von den meisten mit laktosefreien Produkten assoziiert werden. Ich greife mal deine Obstsalatidee kurzerhand wieder auf und schlage einen mit Zabaione gratinierten Fruchtteller auf. Hierfür einfach nur das Obst im Vorfeld auf Tellern anrichten, Zabaione frisch zubereiten und kurz im Ofen oder mittels Gasbrenner gratinieren. Schmeckt zur Not auch ganz ohne anbrennen.

Da Weihnachten vor der Tür steht, bringe ich dann noch ganz einfach Bratäpfel mit ins Spiel, mit der Füllung kann man wunderbar variieren, eine Zabaione passt dort im übrigen auch dazu. Aber kommen wir doch mal vom Obst ab und greifen kurzerhand zu Pfannkuchen, einfach einen Teig aus Mehl, Wasser, Prise Zucker und Backpulver zubereiten. Bitte nicht im ganzen servieren, sondern aufgerollt und in Scheiben geschnitten.

Wenn es Richtung Eis gehen soll, hilft ein Fruchtsorbet weiter, auch in Würfel geschnittener Wackelpudding kann ein wunderbares Dessert darstellen, man muss sie nur optisch ansprechend anrichten. Und wenn wir jetzt schon aus dem vollen greifen, wie wäre es mit einer Zwieback-Lasange? Die Zubereitung ist denkbar einfach, man muss nur darauf achten bei der "Sauce" genügend Flüssigkeit zu haben, damit der Zwieback auch vollständig durchweicht.

Du kannst doch trotzdem Mousse au Chocolate machen, aber ohne Kuhmilch, sondern zum Beispiel mit Sojamilch. Da ich als Veganer sowieso auf Milch verzichte, kenne ich da einige milchfreie Rezepte für einen Nachtisch. Du kannst zum Beispiel auch einen Schoko- oder Vanillepudding kochen, aber anstatt der Kuhmilch gesüßte Sojamilch verwenden ( zum Beispiel von Alpro Soya). Da schmeckt man eigentlich keinen Unterschied und den Pudding kannst du ja dann noch mit Früchten verzieren. Du musst beim Kauf von dem Puddingpulver auch darauf achten, dass kein Milchzucker enthalten ist, da kann ich dir Pudding aus dem Reformhaus empfehlen und den von Alnatura ( gibts auch im DM).

Hier ist ein Rezept für 4-6 Portionen Mousse au Chocolate ohne Milch:

1 Packung Seidentofu (gibts im Reformhaus)
150 g Zartbitterschokolade, zerbrochen
1 EL Kaffee oder Orangenlikör
6 EL Zucker
1 EL Vanillezuckerl

Naja, ein Mousse au Chocolate möchte ich ja nicht machen, und zwar aus Gründen der Wiederholung. Da ist mir etwas anderes schon lieber, auch, wenn es eine Premiere wird. Ich tendiere ja schon Richtung Zwiebacklasagne, würde sie aber anstelle von Zwieback mit Spekulatius zubereiten. Das hat dann etwas weihnachtliches, wie ich finde.

Bratäpfel habe ich auch überlegt - ich werde mich heute mal damit auseinandersetzen und dann mal die Zutaten kaufen. Dass Weihnachten auch immer so zügig vor der Tür stehen muss.

Dann achte aber beim Einkauf, einen Spekulatius zu kaufen der ohne Butter zubereitet wurde. Es dürfte ja kein Problem sein einen günstigen zu finden der mit pflanzlichen Fetten zubereitet wurde. Ich habe im übrigen gerade bei der Recherche entdeckt, dass zumindest der Zwieback von Brandt mit einem geringen Anteil Magermilchpulver hergestellt wird. Soviel also zum Thema Laktosefrei.

Ein Klassiker der festlichen Desserts ist eine Tarte Tatin. Das ist im Endeffekt eine Apfeltorte, die verkehrt herum zubereitet wird, denn man gibt erst die Äpfel in die Backform und den Blätterteig darüber. Dazu braucht man unbedingt auch einen Calvados für das klassische Aroma. Einen milchfreien Blätterteig sollte man auftreiben können. Dazu benötigt man nicht unbedingt Vanilleeis. Wenn man eine Laktosefreie Schlagcreme benutzt, wäre das auch sehr passend. Auch ein heißer Apfelstrudel, dazu selbst gebrannte Mandeln, die übrigens sehr einfach zuzubereiten sind ist sehr lecker. Wenn man den Strudel selbst zubereitet, kann man ihn ja gänzlich laktosefrei machen und statt der Soße mit Puderzucker garnieren oder einer Karamellsoße garnieren.

Auch ein leckerer Pflaumen-Streuselkuchen mit einer Kugel Sorbet dazu wäre sehr weihnachtlich, wenn man den Pflaumenkuchen mit Weihnachtsgewürzen abschmeckt. Auch Birnen in Rotwein gekocht sind ein raffiniertes und leckeres Dessert, das ohne Milch auskommt.

@Julix, hast Du auf die Schnelle eine Idee für die Sauce meiner süßen Lasagne? Ich möchte sie ja gern mit Spekulatius und mit Mandarinorangen zubereiten. Da müsste ich auf Konservenobst zurückgreifen und die Flüssigkeit aus der Konserve könnte ich gut dazu nehmen, um den Spekulatius zu beträufeln. Die Creme würde ich dann aus milchzuckerfreien Zutaten zubereiten, wobei ich da erst im Geschäft schauen müsste, was es dort gibt.

@Trüffelsucher, danke für Deine Ideen, aber ich habe mich gestern noch für diese Art der "Lasagne" entschieden.

Ich würde ganz langweilig einen Klecks rot mit in die Farbgebung setzen und zum Beispiel Erdbeerpüree als Sauce einsetzten. Ausgefallener wird es mit einer grünen Sauce, z.B. ein Minzgelee. Meine Mutter hat mal welches aus frischem Pfefferminztee, einem Schuss Sirup und grünes Lebensmittelfarbe hergestellt. echt eine klasse alternative zu den sonstigen Marmeladenangeboten.

Letztendlich habe ich dann doch nicht so viel herumexperimentiert. Dafür war mir die Zeit einfach zu knapp gewesen und habe nun diese Art des Tiramisu, bei mir auch einfach Quarkspeise genannt, anders und vor allem kalorienärmer abgewandelt. Dazu habe ich zwei Lagen Spekulatius in eine Auflaufform geschichtet, diese mit dem Saft von Mandarinorangen beträufelt und ihn kurz ziehen lassen. Darauf habe ich die Mandarinorangen dann verteilt und aus Quark, Frischkäse und Joghurt, je alles ohne Milchzucker, eine Creme hergestellt, etwas Ananas aus der Dose, wenig Zucker, einen Hauch von Honig und zerbröseltem Spekulatius untergehoben. Diese Masse habe ich dann auf dem Spekulatius und den Mandarinorangen verteilt und bis zum Verzehr kühl gestellt.

Das Ganze war dann doch unerwartet sehr lecker und weihnachtlich. Es hat auch jedem geschmeckt und ging gut weg. Das hätte ich so nicht erwartet, aber umso mehr hat es mich dann doch gefreut. Auch mir hat es sehr gut geschmeckt, obwohl ich vom eigentlichen Abendessen schon pappsatt gewesen bin.