Wie intelligent glaubt ihr zu sein?

vom 26.12.2011, 01:09 Uhr

Wie ist eure persönliche Intelligenzeinschätzung? Intelligenz hat ja nicht immer nur was mit der Schulbildung zu tun. Ich bin der Auffassung, dass auch ein Hauptschüler sehr intelligent sein kann, ihm aber entweder nicht die Mäglichkeit gegeben wurde eine höhere Schulbildung zu haben oder die Intelligenz nicht erkannt wurde. Dann würde ich auch im umgekehrten Fall sagen, dass ein Abiturient mit einem guten Abschluss nicht unbedingt intelligent sein muss. Denn er kann vielleicht gut auswendig lernen oder gut abschreiben. Es muss also nicht sein, dass er gute Allgemeinbildung hat, sondern eben dieser berühmte "Fachidiot" ist, der wirklich nur seine Richtung kennt.

Ich bin Realschüler und ich würde mich als nicht dumm einschätzen. Ich denke sogar, dass ich auch intelligent bin, weil ich mich auch für Allgemeinbildung interessiere, die in der Schule nicht gelehrt wird. Wenn ich nicht so faul wäre, wäre ich in der Schule auch besser und müsste mich nicht rumquälen. Aber meine Faulheit steht mir oft im Wege. Ich denke, dass ich auch das Gymnasium schaffen würde, wenn ich nicht so faul wäre.

Wie schätzt ihr euch ein? Seid ihr intelligente Menschen, die wirklich was auf dem Kasten haben oder denkt ihr, dass ihr Mittelmaß oder gar unintelligent seid. Warum schätzt ihr euch gerade so ein, wie ihr euch einschätzt?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Intelligenz hat ja nicht immer nur was mit der Schulbildung zu tun. Ich bin der Auffassung, dass auch ein Hauptschüler sehr intelligent sein kann, ihm aber entweder nicht die Mäglichkeit gegeben wurde eine höhere Schulbildung zu haben oder die Intelligenz nicht erkannt wurde.

Intelligenz hat im Wesentlichen zwei Komponenten: Einerseits die Fähigkeit, schnell und effektiv Probleme zu lösen und sich in Situationen und Anforderungen „hineinzufinden“. Andererseits auch das Wissen, was eine Person hat. Während man sich Wissen ja erwerben kann und lernen kann, hat die erste Komponente eher mit Verarbeitungsgeschwindigkeit etc. zu tun und da ist vieles auch genetisch bedingt.

Man kann daher eine vielleicht mangelnde Intelligenz auch nur bedingt mit auswendig lernen in der Schule kompensieren, da sich Intelligenz ja auch im Zurechtkommen mit Neuem, Unbekannten zeigt – und darauf kann man sich nicht durch Pauken vorbereiten. Aber ich denke auch, dass nicht automatisch jeder Abiturient intelligent ist und jeder, der „nur“ einen Hauptschulabschluss hat, „dumm“ ist. Immer spielen auch andere Dinge – Motivation, Ehrgeiz, äußere Umstände – eine sehr entscheidende Rolle.

Was mich betrifft, ist es so, dass ich schon mehrere Intelligenztests durchgeführt habe und mir daher ein relativ klares Bild von meinem Können oder Nicht-Können machen kann. Zum einen gab es vor Jahren mal eine TV-Show, bei der man zu hause mitmachen und so seinen IQ bestimmen konnte, dann gab es im Focus mal einen Intelligenztest und auch wissenschaftliche Verfahren habe ich schon an mir ausprobiert (die hatte ich mir bei einer Testzentrale ausgeliehen). Es kamen immer etwas unterschiedliche Ergebnisse heraus, abhängig vom Schwerpunkt der Aufgaben. Räumliches Denken und Rechnen scheinen nicht so mein Fall zu sein, bei allem, was eher in Richtung Lexikalisches oder Erkennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden geht, schneide ich ganz gut ab.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 26.12.2011, 22:21, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Worauf du anspielst ist in meinem Augen mehr Bildung, denn unter Intelligenz verstehe ich in erster Linie schlicht und einfach die Fähigkeit der Problemlösung. Klar gibt es zahlreiche Theorien und Modelle zu diesem Thema, die Intelligenz auch dementsprechend unterschiedlich definieren, aber ich selbst verstehe darunter die genetisch bedingte Intelligenz, die man als Mensch eigentlich nur wenig bis kaum beeinflussen kann. In den ersten Lebensjahren eines Kindes kann dies durchaus gefördert oder behindert werden, aber letztendlich ist das nur ein sehr kleiner Rahmen, der sich da verschieben lässt.

Ich bin Gymnasiast und würde mich demnach schon in gewisser Weise als gebildet bezeichnen, auch weil ich viele Interessen außerhalb der Schule verfolge. Was meine Intelligenz angeht, so würde ich sie eher als durchschnittlich bezeichnen, was aber vermutlich schon sehr daran liegt, dass ich viele Menschen in meinem Freundeskreis habe, die einen überdurchschnittlichen hohen IQ haben und an denen ich mich dann eben auch messe. Ich habe seit dem sechsten Lebensjahr vier Tests durchlaufen und davon vielen alle sehr gut aus, man sprach mir eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz zu, aber auf diese Tests würde ich persönlich mich jetzt überhaupt nicht verlassen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Meinung nach muss man unterscheiden zwischen Wissen und Intelligenz. Mein Allgemeinwissen ist ehrlich gesagt nicht unbedingt das Beste und es kommt immer mal wieder vor, dass ich einige Dinge nicht weiß, die eigentlich zur Allgemeinbildung gehören und die meisten Leute wissen. Insbesondere bei Themen aus Politik, Geschichte und Literatur/Kunst habe ich manchmal absolut keine Ahnung. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich dumm bin, aber ich würde mich da schon eher als "Fachidiot" bezeichnen.

Intelligenz ist für mich aber etwas anderes. Was genau ich unter Intelligenz verstehe, kann ich gar nicht so genau sagen. Für mich ist aber jemand intelligent, der eine rasche Auffassungsgabe hat, Aufgaben oder Probleme erkennt, versteht und lösen kann, auch wenn es sich um komplexere Angelegenheiten handelt. Intelligenz wird ja oft in Intelligenztest geprüft, bei denen man hinterher einen bestimmten IQ-Wert erhält. Ich habe schon viele Intelligenztests gemacht und zwar nicht nur solche im Internet, sondern auch wissenschaftliche Variante. Und bei den Eignungs- und Einstellungstests, die man für bestimmte Berufe machen muss, handelt es sich ja auch um eine Art Intelligenztest (oft zusammen mit Wissens-Tests).

Während ich bei den Wissenstests immer nur durchschnittliche Ergebnisse oder Ergebnisse leicht über dem Durchschnitt hatte, waren die Ergebnisse bei den Intelligenztests immer sehr gut. Egal um was für einen Test es sich handelte, ich hatte überall beste Ergebnisse und demnach soll ich eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz haben. Ich will nicht sagen, dass ich der nächste Einstein bin, aber auch unabhängig von diesen Testergebnissen würde ich mich als sehr intelligent bezeichnen. Dafür mangelt es halt manchmal an anderen Stellen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also bei mir wurden schon mehrere Intelligenztests durchgeführt, und nicht nur irgendwelche Online- oder Fernseh-Tests, und es kamen Werte zwischen 127 und 133 heraus. Das hat mich übrigens sehr gewundert, da ich mathematisch eigentlich total unbegabt bin, es wurde von Lehrern sogar spekuliert, ob ich an Diskalkulie leiden könnte, da ich in allen Fächern eine 1 oder 2 schaffte, während ich bei Mathe immer durchfiel, und im normalen IQ-Test ja sehr viel nach Zahlenreihen gefragt wird, ebenso manchmal nach Dingen, die mit dreidimensionalem Denken zutun haben, was ich bei mir auch nicht als so ausgeprägt bewertet hätte. Trotzdem hatte ich erstaunlich hohe Werte, aber so sonderlich viel mache ich mir daraus nicht. Ich meine sowieso, dass die IQ-Tests eigentlich viel zu einseitig sind, denn Intelligenz ist für mich definitiv mehr, als nur mathematisches oder dreidimensionales Denken.

Was die Bildung betrifft, habe ich ein sehr gutes Abitur gemacht und danach studiert. Aber ich stimme dem Eröffnungsbeitrag zu, die Schulform und der Schulabschluss sagen definitiv nichts über wirkliche Intelligenz aus! Ich habe bei mir im Studium Leute sitzen, wo ich entsetzt bin, wie unlogisch ihr Handeln ist, die unterentwickelt ihre Fähigkeit, selbst ein Problem zu lösen, und wie beschränkt ihr Allgemeinwissen und ihre Fähigkeit, einfach selbst und ohne fremde Hilfen auch nur den Alltag zu meistern. Da gibt es sicherlich auch Leute mit geringerem Schulabschluss, die da weitaus besser dran sind.

Dennoch würde ich mich als eher überdurchschnittlich intelligent, allerdings mit einigen Macken, bezeichnen. Das mache ich an meiner guten Problemlösungsfähigkeit, an meinen vielseitigen Interessen und auch an einer großen Zahl unterschiedicher Talente, an denen ich immer weiter arbeite, fest. Und wohl auch daran, dass in meinem Leben das Erlangen von Wissen und Erfahrungen ein großes Ziel ist. Ich lerne gerne und viel dazu, statt mich einfach nur vom Fernseher berieseln zu lassen oder herumzugammeln. Ich empfinde dabei diese Neugierde und diesen Wunsch, sein Leben lang Dinge zu erfahren und zu lernen, als intelligent. Allerdings habe ich, wie ich schon schrieb, auch einige Macken, die Intelligenz vielleicht eher widersprechen. Da wäre einerseits die mathematische Nicht-Begabung, andererseits bin ich manchmal auch arg begriffsstutzig. Andererseits sind zerstreute Wissenschaftler letzteres ja auch, und die gelten ja deswegen nicht gleich als dumm, oder? ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da wurden zwei völlig verschiedene Bedeutungen und deren Begriffe verdreht. Mir wurde beigebracht, Klugheit und Intelligenz zu unterscheiden. Klugheit bedeutet, man hat viel Wissen oder eine gute Allgemeinbildung und kann viel passendes sagen, das weiterhelfen kann. Intelligenz bedeutet eine gute Auffassungsgabe und die Fähigkeit, sehr schnell etwas zu lernen, sei es theoretisch, praktisch oder menschlich / psychisch. Man kann entweder eins haben, beides oder eben gar nichts davon.

Da die Begriffe in ihrer Bedeutung sowieso vermischt wurden, würde ich gerne auf beides zurückkommen. Ich muss zugeben, an meiner Klugheit mangelt es öfters etwas. Ich habe eine mittleren Realschulabschluss und kann somit eigentlich grundsätzlich eine Allgemeinbildung nachweisen. Nun ist es aber so, dass ich mich für viele Dinge gar nicht so sehr interessiere, sondern nur für spezielle Themen. Bei anderen Themen schau ich gar nicht erst beziehungsweise kaum nach oder vergesse gleich wieder das zugetragene Wissen, das mich nicht interessiert. Ich würde mich als sehr intelligent einschätzen, aber wer würde das nicht bei sich? Gut, ich kapiere nicht immer gleich alles, weil ich sehr verträumt bin, aber ich weiß, dass ich es eigentlich sehr gut kann und das wurde mir schon sehr oft gesagt, dass ich mehr könnte, wenn ich mich darum bemühen würde. In der Arbeit werde ich auch oft "Die Denkerin" genannt.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich will nicht unverschämt sein, aber ich halte mich für wesentlich intelligenter als 90 % meines Umfeldes :lol: .

Ich dachte früher immer, ich sei total dämlich, weil ich am Gymnasium in Mathe so schlecht war. Das war bei mir wie bei Wawa666. Ich hatte überall Einsen und Zweien, aber in Mathe hatte ich jedes Jahr schlechtere Zensuren. Schon in der Grundschule haben damals die Lehrer gesagt, ich hätte Schwierigkeiten bei Textaufgaben, dabei war ich damals schon Klassenbeste. Am Gymnasium war das nicht anders. Ich konnte in allen Fächern mithalten, Geschichte, Geografie, Biologie, vor allem Deutsch, die Sprachen und die künstlerischen Fächer, da war ich immer im oberen Viertel. Aber in Mathe hatte ich in der 9. Klasse eine 5, man soll's nicht denken.

Dabei ging das mit dem Rechnen noch, ich hatte in der 9. auch Einsen und Zweien in Mathe, wenn es tatsächlich um Zahlen ging. Aber als das in der 7. oder 8. Klasse mit Funktionen und Graphen und diesen Sachen losging und sich dann hauptsächlich nur noch darum drehte, sind bei mir immer alle Sicherungen durchgebrannt. Und da ich immer sehr ruhig war und das Ganze noch an einem sehr mathematisch orientierten Gymnasium geschah, galt ich immer als ein bisschen blöde. Und ich hab das damals sogar geglaubt und mit spitzen Zensuren nur eben einer 5 in Mathe in der Tasche das Gymnasium verlassen, d.h. am Endjahr war' s dann eine 4.

Das hat lange gebraucht, eh ich wieder an mich glauben konnte. Das kam dann erst, als ich dermaßen auf der faulen Haut liegen konnte und trotzdem ein 1er Realschulabschlusszeugnis eingesackt habe. Danach kam die Fachschule für Sozialwesen und ich saß zufällig ganz vorne und kam ständig dran und ich hab einfach mal zur Abwechslung nach zehn Jahren Schule das erste Mal so richtig ausgiebig und frei gesprochen und so dumm schienen meine Worte nicht zu sein, denn selbst die dämlichsten und undankbarsten Zicken waren still, wenn ich meine Weisheiten verteilte. :lol:

Ich hab festgestellt, dass ich zwar nichts an der Stelle habe, wo andere auf ihren Grafiktaschenrechnern rumhacken und Graphen berechnen können, aber ich hab eine gute Allgemeinbildung, das medizinische Fachwissen geht mir runter wie Öl und ich lerne das Meiste gleich nebenbei in der Praxis mit. Außerdem kann ich ganz gut diskutieren und argumentieren, bei gegebenen Anlass und meine Lebensweisheiten kommen gut an. Das hat das viele Herumkommen mit sich gebracht, so ist das eben, wenn man alleine groß geworden ist. Das war vielleicht auch Glück im Unglück?! Na und ich kann mich ganz gut an neue Situationen anpassen und Probleme auf den stetig wechselnden Stationen beseitigen.

Also ich würd mich nie auf die Straße stellen und sagen, für wie klug ich mich halte, ja. :lol: Aber hier kann ich schon mal zugeben, dass ich stolz auf mich bin, es kennt mich ja keiner. Die Frage ist nur immer, wann kommt man damit endlich mal wieder zum Zug. Klar, Realschule und Fachschule, das war schon mal was, aber das ist mir zugeflogen, das zählt nicht. Ich wäre selig, wenn das klappen könnte mit dem Ausgezeichnet oder Sehr gut-Zertifikat beim Abschluss der Gesundheits-u. Krankenpflege. Zur Zeit sieht es danach aus, aber mein Problem ist eben immer, dass ich es schwierig finde, mir zu vertrauen und dann vermassel ich im entscheidenden Augenblick immer etwas.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke auch, dass die Intelligenz nicht von dem Schulabschluss abhängt. Nur weil man auf der Realschule ist, heißt das nicht, dass man nicht intelligent ist. Jeder Schüler und jeder Mensch hat seine Schwächen und seine Stärken auf einem anderen Gebiet und so kann es sein, dass einer richtig gut Schach spielen kann, aber in Fach Mathematik wegen fehlenden logischen Denkens zum Teil beim Lösen der Aufgaben etwas oder eben auch komplett versagt.

Ich denke, dass ich normal klug bin. Ich gehe in die 9. Klasse eines Gymnasiums und habe einen Notendurchschnitt zwischen 1 und 2 und bin damit sehr zufrieden. Jedoch denke ich nicht, dass ich richtig klug bin, weil ich weiß, dass es noch sehr viele Leute, unter anderem auch in meiner Klasse gibt, die klüger sind als ich und ich mich damit nicht messen möchte.

Ich würde mich jetzt aber auch nicht wie manche Menschen im übertragenden Sinne auf die Straße stellen und überall allen Leuten erzählen wollen, wie klug ich doch bin, nur weil ich eine schwerer Aufgabe gelöst habe oder ähnliches. Ich finde es peinlich, wenn manche Leute damit angeben, wie klug sie doch angeblich sind. Meine Meinung dazu ist, dass die Leute oftmals gar nicht so klug sind, denn wenn sie klug wären, dann würden sie sich vielleicht an das Sprichwort "Reden ist Silber, aber Schweigen ist Gold" halten.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke jeder definiert Intelligenz sowieso schon ein wenig anders. Für mich ist Intelligenz nicht nur das Wissen was ein Mensch hat, sei es durch eigenes, bewusstes lernen oder das Wissen was man im Laufe der Zeit sich einfach aneignet und so nebenbei beigebracht bekommt. Auch ist Intelligenz für mich Zusammenhänge schnell zu erkennen und Probleme lösen zu können. Diese beiden Punkte haben meiner Meinung nach nicht unbedingt etwas mit dem Schulabschluss zu tun, sondern dieser kann die Intelligenz allenfalls nur fördern. Man ist schließlich nicht in bestimmten Bereichen intelligent. Auch kann man Intelligenz nicht lernen meiner Meinung nach.

Man nimmt ja selber seine eigene Intelligenz immer unterschiedlich wahr beziehungsweise nehmen auch andere Leute diese nicht immer gleich wahr. Es kommt wohl auch einfach auf das persönliche Umfeld an. Als Beispiel greife ich das Thema Schule und Schulabschluss nochmal auf. Person A macht den Realschulabschluss mit einer Note von 1,3. Person B diesen mit einem Durchschnitt von 2,7. Ist Person B nun intelligenter als Person A, nur weil Person A beispielsweise durch stumpfes Auswendiglernen mehr Erfolg hatte? Meiner Meinung nach nicht, zumindest nicht zwangsweise.

Auch kommt es wohl auf das Umfeld an. Im Bekanntenkreis A ist Person C zum Beispiel sehr intelligent im Vergleich zu den anderen, in Bekanntenkreis B wiederum nicht. Ich habe es schon oft erlebt, dass man in bestimmten Situationen und Leuten als sehr intelligent angesehen wird, von anderen Leuten wird man aber gleichzeitig nur als Durchschnitt bewertet.

Intelligenz ist meiner Meinung nach ein sehr persönlicher Eindruck, den man selber nicht wirklich festmachen kann. Es spielen so viele Punkte in das Empfinden rein, dieses kann man einfach nicht definieren. Wobei ich dazu sagen muss, dass man meiner Meinung nach unterdurchschnittliche Intelligenz sicher einfacher erkennen kann, als eine überdurchschnittliche Intelligenz, da man damit einfach nicht so oft aneckt.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Begriff „Intelligenz“ ist ein der Psychologie entspringender Begriff, der die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen bezeichnet und zu dem es keine übereinstimmende Definition gibt, weshalb man also wohl durchaus sagen kann, dass es sich hierbei um eine geistige Leistungsfähigkeit handelt, die wohl hauptsächlich die Flexibilität des eigenen Denkens bezeichnet und nicht nur die Fähigkeit, Problemlösungen zu erkennen. Mit der Bildung alleine hat die Intelligenz aber eben auch nicht ausschließlich zu tun, ob nun allgemein oder fachbezogen. Die kognitiven Fähigkeiten sind allerdings konkret benannt, und dazu zählen nicht nur die Aufmerksamkeit, das Lernen und die Erinnerung, die sich wiederum wohl als Wissen und Bildung widerspiegeln sollten, sondern auch das Planen und die Imagination sowie die Orientierung, die man vielleicht als elementar bei der hier bereits erwähnten Fähigkeit, Probleme zu lösen, zählen kann. Des Weiteren gehören die Kreativität, die Argumentation, die Introspektion und einige Fähigkeiten mehr zur Kognition. Intelligenz ist also ein breit gefächerter Begriff, den man nicht allein am Bildungsstand eines Menschen festmachen kann.

Insofern finde ich die Frage an sich aber auch nicht ganz einfach zu beantworten, weil ich mich da schwer selbst einschätzen würde. Ich habe aber nicht das Gefühl, sonderlich intelligent zu sein, wobei ich mich auch nicht als unintelligent bezeichnen wollen würde. Vermutlich bin ich einem gesunden Mittelfeld angehörig oder möglicherweise auch unterdurchschnittlich intelligent, dazu fehlt mir wiederum der Überblick über die breite Masse und ihren Durchschnitt an kognitiver Leistungsfähigkeit. Manchmal meine ich jedenfalls, ganz gut argumentieren zu können, dafür halte ich mich aber für weniger kreativ. Lernen kann ich ganz gut, aber wiederum nur dann, wenn ich den Kopf frei habe und nicht gerade irgendwelche Probleme zu lösen sind, die mich vom Lernen durch mangelnde Aufmerksamkeit abhalten. Aber es gehört auch der Wille zur Kognition, und ich denke, dass ich einen ziemlich starken Willen habe.

Vermutlich kann ich zusammenfassend sagen, dass meine Stärken in der Introspektion und dem Willen liegen, ich bin aber auch aufmerksam und kann lernen und mich sehr gut erinnern. Dass ich mich für nicht kreativ halte, könnte nun entweder richtig beobachtet sein oder darauf hindeuten, dass eine andere Kognition von mir falsch wahrgenommen wird, was wieder meine Introspektion in Frage stellen würde. Vermutlich habe ich überall meine Schwächen, aber das halte ich für menschlich – außerdem sagt allein diese Erkenntnis nicht aus, dass ich unintelligent bin. ;)

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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