Fahrdienst morgens und abends - Std. Lohn oder Pauschale?

vom 22.12.2011, 14:37 Uhr

A. soll ab morgen bis zum 15. des nächsten Monats um die Zeit zu überbrücken und nicht arbeitslos zu sein anstatt im Büro als Fahrdienst tätig sein, d.h. die Arbeiter morgens zur Baustelle fahren und nachmittags wieder abholen. Dies soll mit dem Firmenwagen passieren. A.´s Chef sagte, das er A. Geld zum Tanken geben würde für die komplette Zeit. Leider hat keiner der Arbeiter den Führerschein, sodass der Chef von A. dies wohl immer übernahm, da er sowieso vor Ort sein musste um nach dem Rechten zu schauen.

A.´s Chef meinte zu A. das sich A. Gedanken machen soll, wie man dies am besten verrechnet, ob man eine Pauschale pro Fahrt vereinbart oder Stundenlohn. A. ist nun verwirrt und weiß nicht, was man da am besten nimmt oder wie man dies regelt. Nur zur Info, dies wird alles normal steuerlich abgerechnet (übers Steuerbüro)!

Was würdet ihr A. raten? Stundenlohn oder pro Fahrt? Was nimmt man da so? Momentan bekommt A. 12 € pro Stunde. Wenn es bei der einen Baustelle von A. bliebe, wären es 20 km pro Fahrt einfach.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



So was klingt sehr nach einer gewerblichen Personenbeförderung. Dazu bedarf es zumindest in Deutschland eines Personenbeförderungsscheins (oder eben der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung). Nachschauen kann man dies gleich hier. Bereits unter Absatz 1 wird aufgeführt, dass der Schein notwendig wird, wenn Fahrgäste gewerbsmäßig befördert werden. Spätestens also wenn für das Fahren der Leute Geld bezahlt wird, ist dies der Fall.

Wenn man dies berücksichtigt, ist A zu raten, sich bzgl. dieser Erlaubnis schlau zu machen und diese vorher zu beantragen. Das sollte für A kein Problem sein, sofern der Führerschein nicht entzogen ist, keine Punkte gegen ihn vorliegen und das Mindestalter erreicht ist.

Ist der organisatorische Punkt geklärt, muss man noch wissen, was A nach der Fahrt macht. Bleibt er auf der Baustelle, arbeitet er mit oder aber ist die Arbeit auf die zwei Fahrten beschränkt (bringen und holen). Wenn es nur bringen und holen ist, würde ich Pauschalen aushandeln, mit denen eben die "Leerfahrten" auch gedeckelt sind. Vielleicht sollte man sich da an Taxipreisen orientieren. Gefühlsmäßig würde ich 30-50 Euro pro Fahrt veranschlagen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Einen Stundenlohn halte ich hier für wenig sinnvoll. Denn der Verbrauch des Autos kommt ja auf die Strecke an und, ob der Weg vielleicht über eine Autobahn führt. Deswegen würde ich immer über die Kilometer abrechnen, das rechnet dann auch den Verschleiß des Autos mit ein. Am besten nimmt man da die 0,30 Euro pro Kilometer.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich selbst würde mich hier auch noch mal dringend schlau machen, ob du hier nicht doch einen Personenbeförderungsschein benötigst, da man diesen speziell in der Fahrschule machen muss, denn eventuell handelt es sich bei diesen Fahrten eben um gewerbliche Fahrten, wo du dich unter Umständen sogar strafbar machen würdest, wenn du ohne Personenbeförderungsschein fährst - Das kann teuer werden.

Auf der anderen Seite würde auch ich dir empfehlen, wenn man eben davon absieht, dass du vielleicht gar nicht als "Fahrer" arbeiten darfst, sich pauschal bezahlen zu lassen. Bei einer Fahrt von gerade mal 20Km kommt da ja sicherlich nicht gerade viel zusammen - Je nachdem, wo sich die Baustellen befinden und wie du fährst, aber länger als 30Minuten wirst du doch für keine Fahrt benötigen, oder? Ich würde mir an deiner Stelle auch jeden Kilometer bezahlen lassen, zumal du ja auch nicht davon ausgehen kannst, dass du den ganzen Monat immer die gleiche Baustelle anfährst, oder? Auch musst du/sollte dein Chef an den Verschleiß des Autos denken, dort kommen nicht nur Benzinkosten auf einen zu, sondern eben auch andere Dinge wie Öl- und Reifenverbrauch. Rechnet sich zwar nur in großer Menge, aber auch dies muss man eben mitbedenken.

Wie viel Geld du pro Kilometer nehmen sollst, kannst und darfst, solltest du wohl am ehesten mit deinem Chef absprechen. 0,30Euro pro Fahrt ist eigentlich schon ein recht fairer Preis, zumindest, wenn du Hin- und Rückfahrt bezahlt bekommst. Wenn man Fahrtkosten steuerlich absetzen will, dann wird die Hinfahrt soweit ich weiß meistens auch mit 0,30Euro pro Kilometer bezahlt - Und hier kann eben über so einen Monat hinweg schon mal eine Menge zusammen kommen, da wunder ich mich selbst auch immer wieder.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn A Geld für das Tanken bekommt und ihm auch das Auto zur Verfügung gestellt wird, dann frage ich mich, wieso man das pro gefahrenen Kilometer berechnen sollte, so wie es hier vorgeschlagen wurde. In meinen Augen macht das nämlich herzlich wenig Sinn. Wenn man sich eine Pauschale geben lässt, dann besteht natürlich die Gefahr, dass man auch mal in einen schönen Stau kommt und dann eben ein paar Stunden länger als gewöhnlich damit verbringt, Leute hin - und her zu fahren. Das sollte man bedenken. Bei 20km finde ich allerdings einen Stundenlohnt irgendwo auch nicht wirklich sinnvoll. Das macht bei einer weiteren Strecke dann mehr Sinn.

Wobei 12€ die Stunde, also so wie er jetzt bezahlt wird, natürlich in Ordnung sind. Da würde sich mir dann eben die Frage stellen, an was für eine Pauschale (also welche Höhe) der Chef von A da so gedacht hat. Ich würde mich aber bezüglich des Personenbeförderungsscheins auch auf jeden Fall vorher schlau machen. Nicht das A da noch eine Strafe erwartet. Dann war sein kleinstes Problem, ob er nach Pauschale oder Stundenlohn bezahlt wird.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Es geht hierbei nicht um mich. Ich wurde auch gefragt, jedoch habe ich dies abgelehnt und er hat nun eine Andere gefunden, die dies macht.

Gut zu wissen, das man dafür einen Personenbeförderungsschein benötigt. Dies werde ich morgen mal mit ein bringen, wenn es um dieses Thema gehen wird, denn morgen soll ich noch mal ins Büro kommen und die letzten schriftlichen Arbeiten vor meinem Urlaub erledigen.

Werde euch auf jeden Fall berichten, wie man sich da geeinigt hat und wie es am Ende gelaufen ist, denn irgendwie ändern sich die Planungen dort stündlich, denn nun ist es auf einmal nur der morgige Tag und die Woche ab de 02. Januar. Daher wollte ich vorab mal fragen, was ihr so denkt vom Lohn her. Meine "neue" Kollegin hatte mich gefragt und ist sich da auch nicht wirklich sicher.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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