Sohn als missraten beschimpft

Wenn man mit den Eltern nur noch via Anwalt kommuniziert, kommt es sicherlich schneller mal zu Äußerungen, die es sonst nicht gegeben hätte. Und wer ist schon stolz darauf, wenn die Kindern oder auch die Eltern, auf dem Weg mit einem kommunizieren?

Zu dem genannten Vorwurf. Mein Vater ist mit mir und meinem Leben auch nicht wirklich einverstanden. Klar rege ich mich regelmäßig darüber auf. Aber mittlerweile sitze ich nur noch grinsend hier und denke mir, Vater ich bin das Ergebnis deiner Erziehung. Ok Wahlweise auch seiner Nicht- Erziehung, die sich in meinen Augen aber ja auch auf meine Entwicklung ausgewirkt hat. So Leid es mir tut, Eltern die sagen ihren Kinder sind missraten, sollten an sich ganz still sein. Denn jedes Kind ist immer ein Produkt der Erziehung der Eltern. Klar fließen da noch andere Faktoren mit rein- aber auch die werden ja durch die Erziehung mit beeinflusst.

Missraten, ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren würde, wenn man so etwas zu meinem Kind oder meinem Partner sagen würde. Es käme auch auf den Zusammenhang an und ich verstehe auch nicht, wie man auf die Idee kommen könnte, dann die Schwiegereltern noch einmal zu fragen, was das soll, wenn der Kontakt sowieso nur über die Anwälte besteht. Scheinbar gibt es da doch ganz andere Dinge zu klären, als die, weshalb die eigenen Eltern ihren Sohn als "missraten" bezeichnen. Ich würde es wohl nicht so ernst nehmen, aber wie gesagt, das kommt auch auf die Umstände an. Da liegt wohl doch recht viel im Argen, was da ungeklärt ist und auch, weshalb man es als erwachsene Menschen in der Familie nicht schafft, normal und ohne Anwälte zu kommunizieren.

Es stimmt schon, was LittleSister schrieb, die eigenen Kinder als etwas zu betiteln, was offensichtlich von der Erziehung herrührt, ist immer etwas zweischneidiges. Im Grunde sind die Eltern Deines Mannes vielleicht auch mit daran beteiligt, dass ihr Sohn als "missraten" angesehen wird. Aber ich würde da mal über den Anwalt versuchen, herauszufinden, wie man denn "missraten" definiert und was man da tun kann.

Dass Dein Mann sich dies zu Herzen genommen hat, verwundert mich nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man da einen Zusammenhang herstellen kann, weshalb man sich scheinbar so verstritten hat, dass man es nicht schafft, sich normal miteinander auszusetzen.

Ich weiß nicht wie heftig der Streit mit deinen Schwiegereltern ist aber wir kennen dass doch alle das, wenn man sauer ist, Dinge sagt die man nicht so meint. Und egal wie Verstritten ihr momentan seid, es bleiben doch immer die Eltern deines Mannes.

Ich würde euch empfehlen erst mal die Sache ein wenig ruhen zu lassen und dann deine Schwiegereltern zu einem Gespräch einladen denn irgendwann mal wächst ja auch wieder Gras drüber und dann lässt es sich leichter miteinander reden.

Ich bin der Meinung, dass Anwälte nicht ohne Grund eine Vollmacht desjenigen haben, der sie beauftragt hat und die umfasst, dass er nun derjenige ist, der das Kommunizieren übernimmt. Der Anwalt stellt sich vor seinen Mandanten und agiert für diesen, wofür er in der jeweiligen Angelegenheit eben auch bevollmächtigt wurde. Ganz selten kommt es vor, dass es trotzdem Absprachen zwischen zwei Parteien gibt, die diese ohne ihre Bevollmächtigten treffen sollen und ich kenne das nur aus Scheidungsangelegenheiten, nämlich dann, wenn es um gemeinsame Kinder geht, die vorhanden sind.

Im vorliegenden Fall sind offenbar die Fronten recht verhärtet und ich finde es insofern auch nicht weiter verwunderlich, dass hier Aussagen wie die genannte gemacht werden, auch, wenn das natürlich recht fragwürdig ist und darüber hinaus auch tief blicken lässt, wie ich finde. Ich meine jedenfalls, dass eine solche Aussage einem Fremden – hier dem Anwalt – gegenüber nämlich nur dann macht, wenn man entweder selbst so gar kein Kinderstübchen hat oder wenn man wirklich sehr verärgert, oder besser gesagt in Rage ist, sodass man sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Eine Äußerung wie die hier diskutierte kann ich mir also höchstens als Erwiderung auf eine Aktion seitens des Sohnes der Eltern, also Deines Mannes, vorstellen – oder aber eben in dem Fall, dass die Eltern Deines Mannes generell eher solche Menschen sind, die sich nicht zu benehmen wissen. Ob sie ihren Sohn als missraten empfinden, ist nämlich meiner Meinung nach nichts, worüber man mit seinem Rechtsanwalt spricht, jedenfalls doch nicht so deutlich.

Mit den Schwiegereltern zu sprechen, wird herzlich wenig Sinn machen, dieser Meinung bin auch ich. Und auch mir fällt es schwer, nachzuvollziehen, wie Du auf die Idee kommst, dass das irgendeinen tieferen Sinn haben könnte und bestenfalls sogar etwas bewirkt. Wenn reden in diesem Fall bei Deinem Mann nichts hilft, womit Du vermutlich meinst, dass Du ihn über diese Aussage seiner Eltern nicht trösten kannst, dann wird es sich dabei um etwas handeln, womit er selbst klarkommen und was er vor allem selbst verarbeiten muss. Dass Dir das leid tut, ist verständlich und dass Du ihm gerne helfen möchtest, auch durchaus löblich, aber das wirst Du in diesem Fall wohl kaum können und mit einem Gespräch zwischen Dir und den Schwiegereltern würdest Du wohl, das könnte ich mir jedenfalls vorstellen, die Sachlage eher verschlimmern als verbessern.

Das die Kinder immer das Ergebnis der elterlichen Erziehung sind, mag bis zu einem gewissen Alter stimmen. Aber wenn das Kind sich dann per Auszug und wie in diesem Fall auch Gründung einer eigenen Familie soweit abgenabelt hat, dann spielen auch jede Menge andere Faktoren mit rein. Unter anderem eben auch der Partner, welcher in gewisser Weise auch noch erzieht.

Und soweit mir die rechtlichen Fragen vom Threadersteller in Erinnerung sind, gibt es da innerhalb der Familie einige Dinge, welche scheinbar nur noch per Anwalt und Gericht zu klären sind. Und wenn dann Eltern von einem missratenen Sohn sprechen, mag das sicherlich seine berechtigten Gründe haben.

Ich finde so eine Situation in der ihr euch befindet echt schrecklich und ich kann deine Enttäuschung bzw. die deines Mannes gut nachvollziehen. Denn eigentlich sollte man von seiner Familie und speziell von seinen Eltern eher Rückendeckung bekommen als sich so schlimm zu zanken, dass man sich gegenseitig beleidigt, beschimpft und nur noch die Anwälte miteinander kommunizieren lässt. Ich selber habe auch Schwiegereltern zu denen ich nicht unbedingt das beste Verhältnis habe. Das hat aber andere Gründe und ist bei weitem nicht so dramatisch wie du eure Lage beschrieben hast. Aber trotzdem kann ich euch im Grunde verstehen.

Ich muss einigen anderen hier Recht geben, nämlich, dass deine Angaben sehr dürftig sind und man nicht weiß, warum deine Schwiegereltern deinen Mann als missraten bezeichnen und warum sogar nur über einen Anwalt kommuniziert wird. Liegt es an den Schwiegereltern, dass euer Verhältnis so ist, wie es ist oder liegt die Schuld an beiden Parteien? Wie konnte es zu so einer dramatischen Situation kommen? Ist etwas Schwerwiegendes vorgefallen oder waren es eher nichtige Gründe?

Ist die Lage wirklich so verzweifelt, dass ihr nicht miteinander sprecht, würde ich auch nicht fragen, warum die Eltern deines Mannes ihn als missraten beschimpfen. Ihn kränkt es vielleicht sehr, aber die Blöße würde ich mir dann nicht geben und es einfach dabei belassen. Vielleicht wollten ihn seine Eltern einfach nur richtig beleidigen, dass er richtig getroffen ist, auch wenn er in ihren Augen insgeheim vielleicht doch nicht so missraten ist, wie sie es euch zu glauben machen. Vielleicht kann das auch euer Anwalt klären, aber ein persönliches Gespräch würde ich nicht suchen. Außer ihr wollt den Streit begraben und es besteht doch noch Hoffnung, dass sich die Schwiegereltern und ihr euch wieder aneinander annähert. Dann wäre vielleicht ein erstes Fragen, warum er missraten ist und ein erstes versöhnliches Gespräch nicht schlecht und könnte zu einer Besserung des Verhältnisses beitragen. Aber ich stecke nicht in eurer Haut und kann natürlich nur spekulieren, wie verfahren die ganze Sache ist und daher auch nicht unbedingt raten, was dann das Beste ist.

Ich finde es ehrlich gesagt grade auch nicht so einfach, dir einen guten Rat zu geben ohne genaue Hintergründe zu kennen. Allerdings zeigt mir die Tatsache, dass ihr nur noch über Anwälte kommuniziert, dass es sich nicht um einen harmlosen Familienstreit handeln kann. Was nun genau vorgefallen ist und ob nur eine Seite "Schuld" hat oder dein Mann eventuell auch etwas "angestellt" hat, weiß hier niemand, von daher kann man auch schlecht einschätzen, ob der Vorwurf, der Sohn wäre missraten einen Hintergrund hat oder eventuell nur so daher gesagt wurde oder absichtlich geäußert wurde um deinen Mann zu kränken.

Natürlich ist es nicht schön, sowas an den Kopf geknallt zu bekommen und ich kann da vollkommen verstehen, dass dein Mann sich nun solche Gedanken darum macht, aber war erhoffst du dir von einem persönlichen Gespräch? Wenn alles über den Anwalt geht glaube ich kaum, dass sich da vernünftig drüber reden lässt, was genau nun damit gemeint ist.