Kim Jong IL tot, nun soll Kim Jong Un der Nachfolger werden?

vom 19.12.2011, 15:01 Uhr

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il ist nun vor etwa 48 Stunden verstorben. Nach seiner Schreckensherrschaft ist dies eigentlich eine "positive" Nachricht, jedoch soll nun sein 3. Sohn Kim Jong Un die Herrschaft übernehmen. Die Frage ist nun ob sich die politische Situation nun ändert oder ob Kim Jong Un nun der 3. Diktator der Familie wird und auch er Nordkorea auf so radikale Weise führen wird. Bisher konnte er noch kaum politische Erfahrungen sammeln also bleibt abzuwarten wie er sich verhalten wird.

» der_pierre » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,50 »



Ob es tatsächlich so ist, dass der Tot eines Menschen als positive Nachricht gesehen werden kann, ist umstritten. Viele Beispiele in der Geschichte der Menschheit gab es jedenfalls nicht, die dafür sprechen würden. Und ob die wenigen Einzelfälle dann immer auf einen Diktator übertragen werden können, darf bezweifelt werden. Die Lage in Libyen oder dem Irak nach dem Sturz der Diktatur mit der Hinrichtung der Diktatoren zeigt jedenfalls, dass ein Staat so in einen chaotischen Zustand fallen kann. Somalia ist dann ein Beispiel, was solchen Staaten drohen kann! Der Bevölkerung im allgemeinen geht es dann nicht wirklich besser.

Ein Problem bei solchen Diktaturen (deren Errichtung aber historisch gesehen sinnvoll und notwendig für den Befreiungskampf gewesen ist!) ist sicher die Verselbständigung der Herrschaftsschicht, welche dann fast zu einer Art aristokratischer Schicht wird. Herrschaft wird vererbt und zu keiner Zeit in Frage gestellt. Eigentlich genau der Punkt, welcher Ursprünglich bekämpft wurde.

Ob sich ein System nach dem Tod des Diktators und der Übernahme der Macht durch einen von ihm vorbereiteten Nachfolger wandelt, darf aber in Frage gestellt werden. Dazu ist zum einen die Prägung zu stark gewesen. Zum anderen hilft das Ausland hier nicht wirklich weiter, indem im konkreten Fall Nordkorea immer noch als "Feindesstaat" gesehen wird bzw. der "Existenzfeind" (hier Südkorea) wirtschaftlich und militärisch gestärkt und gegen Nordkorea in Stellung gehalten wird.

Das aus der "Herrscherfamilie" ein vorgesehenes Mitglied "kaum politische Erfahrung" hat sammeln können, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Wie kann man auf so eine Idee kommen? Selbstverständlich wurde aus der Kaste ein jedes Kind entsprechend politisch erzogen, so dass hier davon auszugehen ist, dass zunächst ganz klare Vorstellungen existieren und entsprechende Erfahrungswerte vermittelt wurden. Ähnlich lustig wäre die Annahme, dass ein Barak Obama auch keine politische Erfahrung hat sammeln können, bevor er unvermittelt Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Der jüngste Sohn gilt als politisch unerfahren und wenn ich ehrlich bin, denke ich nicht, dass er Nordkorea zu einem besseren Wohlstand führen kann, als sein Vater. Es kann natürlich auch ganz anders kommen, was natürlich allen, die so einiges über Nordkorea gelesen haben lieber wäre. Bleibt nur noch abzuwarten :D

» Tiger-General » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,10 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^