Weihnachtsgeschenke zu Großmutters Zeiten
Da hier viele Erwachsene im Forum sind, sind eure Großeltern wohl größtenteils nicht mehr unter uns oder haben teilweise sogar noch im 19. Jahrhundert gelebt. Meine Großeltern dagegen sind zu Kriegszeiten geboren. Meine Oma hat mir schon oft von ihrer Kindheit erzählt, die wohl nicht allzu rosig war. Ihr Vater musste in den Krieg ziehen, während ihre Mutter sie und ihre drei Geschwister zu hause selbst versorgen musste. Ihre Mutter war Hausfrau, die Kinder mussten teilweise das Geld besorgen. Entweder die Lebensmittel wurden selbst angebaut oder die Kinder halfen bereits im jungen Alter bei der Ernte auf dem Feld und bekamen als kleines Dankeschön von den Bauern ein paar Kartoffeln oder ein bisschen Kleingeld, um sich selbst etwas zu Essen kaufen zu können.
Meine Oma betont immer wieder, sie wären arm dran gewesen in ihrer Kindheit. Als ihr Vater dann zurück kam, war er total verstört. Er konnte seinem Beruf nicht mehr nachgehen und litt wochenlang unter Alpträumen durch die Massentötungen, die er erlebt hatte. Die Kinder konnten sich damals nicht einmal einen Führerschein leisten, meine Großeltern haben ihn erst im hohen Alter nachgemacht. Ihre Eltern hatten kein Geld und ihnen mangelte es auch daran.
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit frage ich mich dann manchmal wie es früher war. Haben die Kinder zu Kriegszeiten eigentlich auch Weihnachtsgeschenke bekommen? Ich lese hier im Forum Themen, die mich teilweise etwas schockieren. So wird pro Kind beispielsweise 316 Euro zu Weihnachten ausgegeben und auch an Nikolaus wird den Kindern neben den Süßigkeiten oft noch ein großer Sachwert geschenkt. Die Menschen damals hatten doch schon zu kämpfen gerade zu über die Runden zu kommen. Meint ihr, dass damals jedes einzelne Kind ein Geschenk zum Weihnachtsfest erhielt? Damals waren die Familien ja auch noch etwas größer, die Väter meistens im Krieg und die zahlreichen Kinder waren zu hause. Dazu kommt noch, dass es bestimmt immer schwer war das Fest zu feiern ohne den Mann bzw. Vater im Haus.
Was meint ihr haben die Menschen damals zu Weihnachten geschenkt bekommen? Haben sie überhaupt Geschenke bekommen? Meint ihr sie waren wegen den kleinen Geschenken nicht auch genauso fröhlich wie wir? Wer von euch hat Großeltern, die ebenfalls die Kriegszeiten miterlebt haben? Wie sah es bei ihnen zur Weihnachtszeit aus? Wurde jedes einzelne Kind beschenkt oder gingen die Kinder leer aus? Wie lange sparten die Eltern im Voraus, um jedem Kind ein kleines Präsent zu überreichen? Oder wurde damals nur etwas für die Allgemeinheit gekauft, sprich irgendein Spiel, das der ganzen Familie Spaß macht?
Meine Oma ist 1929 geboren und hat erzählt, dass es oft keine Geschenke gab. Das Weihnachtsfest bestand dann lediglich aus einem schön geschmückten Baum und gutem Essen. Später im Krieg war an Geschenke nicht zu denken. Meine Oma gehörte zu den „Ausgebombten“. Man war froh, irgendwo eine Bleibe zu haben. Man setzte sich zusammen und sang schöne Lieder und wenn man Glück hatte, konnte man irgendwo eine Ente oder ein Huhn ertauschen um einen Braten auf den Tisch zu bringen. Nach dem Krieg haben die Leute oft selbst Geschenke gebastelt. Mit wenigen Mitteln wurde viel erstellt. Das kennen wir heute nicht mehr. Meine Oma hatte einmal eine Strohpuppe bekommen, die sie wunderschön fand. Meistens wurden dazu Kleider gestrickt oder gehäkelt und dann verschenkt. Oder kaputt gegangenes altes Spielzeug wurde repariert und „neu“ gemacht und noch einmal verschenkt.
Es gibt auch ein altes Kinderlied, dass verrät, was früher verschenkt wurde. Es heißt „So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit“. Da war „Hansels“ Eisenbahn verschwunden und auch der Teddy. Vermutlich,weil die Spielzeuge repariert und erneuert wurden. Hansel hat dann zum Weihnachtsfest das Spielzeug wieder bekommen, wenn es im neuen Glanz erstrahlte.
Geschenke gab es bei meinen Vater kurz nach dem Krieg und auch bei meinen Großeltern. Allerdings waren das eben Dinge, welche benötigt wurden, aber eben nicht gerade preiswert waren. Dinge, wie Schuhe oder auch einen Schulranzen, fanden die Kinder unter dem Weihnachtsbaum, wo die Eltern lange dafür gespart hatten oder es auch gebraucht beschafft konnten. Auch gab es viele selbst gemachte Kleidungsstücke zu Weihnachten.
Auch wenn es zu Kriegszeiten schwer war, aber selbst da bekamen die Kinder noch kleine Spielzeuge, welche selbst gemacht waren. Und Bekannten haben da eben auch untereinander getauscht. So hat eben die eine Oma Strümpfe gestrickt, um sie dann mit jemanden zu tauschen, der vielleicht schnitzen konnte, damit eben die Enkel auch ein kleines Spielzeug bekommen konnten.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-177116.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1016mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2975mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1830mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1326mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?