Kind hat Probleme mit dem Penis

Wenn es wirklich von der Hygiene kommt, dann muss man dir selber aber auch mal sagen, Sybex, dass es deine Aufgabe als Mutter ist und war, deinem Kind zu zeigen, wie er seinen Penis sauber hält. Das kann ein Junge nicht von Anfang an wissen und man muss es ihm zeigen. Auch wenn du eine Frau bist. Eine alleinerziehende Mutter muss das auch machen, so wie ein alleinerziehender Vater auch den Mädchen da sein muss, wenn sie die erste Periode bekommen.

An die Sauberkeitserziehung darf sich auch eine Mutter nicht vorbeidrücken und ich muss auch sagen, dass ich nicht verstehe, dass es dir nicht in jüngeren Jahren aufgefallen ist. Eine Phimose kommt ja nicht von heute auf morgen. Und wenn er mit 9 Jahren nicht weiß, dass er sich beim Waschen die Vorhaut zurückziehen muss, damit es nicht anfängt zu stinken und keine Entzündung entsteht, dann wurde in jüngeren Jahren etwas verpasst.

Bei einem neunjährigen Kind würde ich auch nicht beim Duschen daneben stehen und permanent kontrollieren, ob es sich auch gründlich wäscht. Als Mutter neben einem Mädchen ist das immer noch was anderes, als wenn ich als Mutter neben meinem neun Jahre alten Sohn stehe und genau auf seinen Penis beim Waschen starre. Ab Beginn der Grundschulzeit etwa beginnt sich ja bei Kindern ein Schamgefühl vor dem anderen Geschlecht zu entwickeln, das man ja auch respektieren sollte. In dem Alter erwartet man eigentlich, dass stichprobenartige Kontrollen ausreichen, ob das Kind sich gut gewaschen hat. Das heißt doch noch lange nicht, dass es das Kind nicht kann, manche sind einfach so waschfaul, dass sie denken, man könne die Eltern gefahrlos austricksen und keiner merkt, dass man nur Katzenwäsche macht. Falls der Junge wirklich wegen mangelhafter Körperhygiene diese Schmerzen bekommen hat, wird er jetzt eben auf die harte Tour gelernt haben, dass Wachen durchaus sinnvoll ist. Das hilft manchmal besser, als erzieherische Vorträge.

Ich bin kein Arzt, aber ich habe mir, als meine Kinder auf die Welt kamen ein meiner Meinung nach recht gutes Buch über Kinderkrankheiten gekauft. Ich kann da ja kurz mal sinngemäß das wichtigste zusammenfassen, was da zum Thema Vorhautproblemen bei Jungen geschrieben steht. Ich kann da natürlich keinerlei Garantie geben, dass das auf deine Jungen auch zutrifft, aber vielleicht ist das für Dich schon mal eine erste Orientierung, dass du morgen beim Urologen gezielt Fragen stellen kannst, denn es ist auf jeden Fall gut, wenn sich das ein Facharzt ansieht. Wenn der wirklich eine Beschneidung in Betracht ziehen würde, würde ich mir als Mutter (da sich ja dein männlicher Berater so feige zurück hält) auf jeden Fall noch eine zweite ärztliche Meinung einholen, bevor du den Eingriff durchführen lässt. Falls dein Sohn in der Pubertät dann herumzicken sollte, kannst du ihm dann ruhigen Gewissens sagen, dass zwei Ärzte der Meinung waren und du nicht leichtfertig entschieden hast. Durch eine Beschneidung, wenn nämlich große Teile der Eichel frei gelegt werden müssen kann ein Teil der Empfindsamkeit der Eichel verloren gehen und das kann einen Mann, so wie ich das erzählt bekommen habe, tief emotional berühren. Ich als Frau kann das schwer nachfühlen, aber vielleicht kennst du ja auch jemanden, der da aus dem Nähkästchen plaudern kann.

Es gibt laut dem Buch wohl zwei Arten von Komplikationen bei Jungs mit der Vorhaut. Eine ist die so genannte Vorhautverengung, die im Fachchinesisch auch Phimose genannt wird. Wenn die Verengung stark ist und der Junge dann pullert, läuft der Urin nur in dünnem Strahl ab und die Vorhaut füllt sich wie ein Luftballon mit Urin und wird prall. Das kann wohl schmerzhaft sein und sogar zu blutigem Urin führen, warum auch immer. Dann gibt es noch die Vorhautentzündung. Die kann anscheinend auch durch mangelnde Hygiene entstehen. Laut dem Buch ist dann die Eichel auch gerötet, juckt auch oder schmerzt oder ist sogar eitrig oder brennt. Wenn es ganz schlimm kommt kann es sogar soweit führen, dass der Junge dann wohl nicht mehr pullern will, weil dann die Entzündung noch mehr schmerzt.

In dem Buch schreiben sie auch, dass bei manchen Jungen sogar bis hin zur Pubertät dauern kann, dass sie die Vorhaut richtig zurück ziehen können. Bei Babys ist eine verengte Vorhaut ja bekanntlich angeboren, um die empfindliche Haut der Eichel zu schützen, sonst wäre sie ja permanent wund, wenn das Baby in die Windeln ein Häuflein macht und nicht sofort gewickelt wird. Bei den meisten Jungs ist diese Babyschutzeinrichtung wohl mit drei Jahren vorbei und die Vorhaut so groß, dass man sie zurück ziehen kann, aber wenn das noch nicht so ist, ist das eben nicht zwangsläufig krankhaft. Wenn beim Jungen dann der Hormoneinschuss kommt, wirkt sich das spätestens dann auch wachstumsfördernd auf die Vorhaut aus. Ich verstehe das so, dass mit neun Jahren die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und sich vielleicht manches noch von selbst verwachsen könnte. In dem Buch steht auch, dass eine wirklich operationsbedürftige Vorhautverengung bei Jungen relativ selten ist. Die sprechen da von etwa drei Prozent der Jungs.

Wenn der Junge eine verengte Vorhaut hat und zugewartet wird, dass sie sich von Natur aus verwächst, dann muss man besonders gut auf die Hygiene achten, weil durch die eingeschränkten Reinigungsmöglichkeiten leicht Entzündungen unter der Vorhaut entstehen können. Auch wenn der Junge die Vorhaut mit Ach und Krach zurück gezogen hat, kann es passieren, dass er sie nicht wieder über die Eichel ziehen kann. Dann drückt die Vorhaut Adern zur Eichel hin ab und man muss so schnell es geht zum Arzt, dass die Blutversorgung wieder hergestellt wird. Was passiert, wenn Gewebe ohne Blutversorgung ist, muss man ja nicht erklären. Das sollte in so einem Fall dein Sohn auch wissen, damit er nicht wieder aus Angst nichts sagt und so versehentlich den Supergau herbei führt. Ich möchte mir nicht vorstellen, was das psychisch für einen Jungen bedeutet, wenn er seine Eichel nicht mehr hat.

Falls es sich wirklich um eine entzündete Vorhaut handelt, wie dein Freund vermutet, dann wird das laut dem Buch mit desinfizierenden Medikamenten, Wund- und Heilsalben oder durch eine Antibiotika-Therapie behandelt. Wenn dein Sohn antiseptische Teilbäder (zum Beispiel mit Kamillenpräparaten) machen soll, dann wird dort empfohlen, das Medikament in ein kleines Haushaltsgefäß wie zum Beispiel ein Schnapsglas zu füllen und die Eichel darin zu baden. Auch die bereits von Vorschreibern erwähnte Kortisoncreme wird manchmal verschrieben, sie ist aber nicht die einzige mögliche Therapie. Als Neurodermitiker kann ich dich aber auch beruhigen. Die Kortisonpräparate sind heute nicht alle so stark wie früher und wenn man das Zeug nicht dauernd anwenden muss, ist nicht unbedingt zu erwarten, dass sich schnell schwere Nebenwirkungen einstellen. Da muss man eben Nutzen und Risiko gut gegeneinander abwägen und Kortison nicht von vorne herein ausschließen.

Wenn sich die Vorhaut nur einmal entzündet hat, lese ich da, muss nicht automatisch gleich operiert werden. Wenn sich die Vorhaut öfter mal entzündet, kann das wohl Narben geben und das ganze endet dann wohl in einem Teufelskreis, denn durch die Narben wird die Verengung immer enger und so steigt dann die Wahrscheinlichkeit, dass dann doch eine Operation nötig werden kann. Wenn dann operiert wird, dann gibt es verschiedene Stufen wie weit die Vorhaut entfernt wird. Auch da solltest du dich dann beraten lassen, was wirklich sinnvoll ist.

Wie es mir scheint ist dein Freund nicht der Vater des Kindes? Dann kann ich auch seine Zurückhaltung verstehen. Wenn der leibliche Vater des Kindes da helfen könnte, wäre das sicher am besten, aber dazu müsste dein Sohn auch ein Vertrauensverhältnis haben. Gibt es vielleicht noch einen Opa oder einen Onkel, der da deinen Sohn in dieser Zeit begleiten könnte und dem du dein Kind in so einer intimen Sache für Gespräche anvertrauen kannst?

Auf jeden Fall würde ich mir von dem Arzt auch in Gegenwart deines Sohnes haarklein erklären lassen, wie man die Eichel sachgemäß wäscht, wenn es sich um ein Hygieneproblem gehandelt haben sollte. Dann kannst du dich immer auf den Arzt als Fachmann berufen und das wirkt auf jeden Fall beeindruckender, als wenn eine Mutter ohne eigene anatomische Erfahrungen etwas sagt.

Ich habe auch einen Sohn, der Probleme mit seiner Vorhaut hatte. Allerdings habe ich es schon im Kindergartenalter bemerkt. Ich habe daraufhin mit dem Kinderarzt gesprochen, der sich es mal ansah. Er überwies mich zur Chirurgie, wo festgestellt wurde, dass er eine Vorhautverklebung und eine zu lange Vorhaut hatte. Damals war er 4 Jahre alt und es wurde operativ entfernt. Es war keine leichte Zeit für ihn und er war sehr tapfer. Allein das Fäden ziehen war nicht schmerzfrei.

Dein Sohn ist ja mittlerweile schon 9 Jahre und wenn es mit der Vorhaut zurück schieben nicht klappt, dann sammeln sich ja auch Bakterien an, die ihm dann Schwierigkeiten bereiten. Ich kann mir vorstellen, dass das große Schmerzen und sehr unangenehm für deinen Sohn ist. Ihr müsst aber das Problem behandeln lassen, unbedingt.

@trüffelsucher: Ich habe nicht gesagt, dass man neben einem neunjährigen Jungen stehen muss. Wenn man aber die Hygieneerziehung in den ersten Jahren wirklich ernst nimmt und auch die Vorhaut immer zurückzieht und dem Jungen auch zeigt wie es geht, dann sollte ein neunjähriger Junge wissen, wie er sich sein bestes Teil wäscht. Das ist wie beim Zähneputzen, was man den Kindern beibringt. Dann steht man auch nicht immer daneben, wenn das Kind es selbstständig macht. Aber wenn das Kind noch klein ist, kann man ihm durchaus auch zeigen wie es geht und das kann man auch als Mutter machen.

Diamante hat geschrieben:@trüffelsucher: Ich habe nicht gesagt, dass man neben einem neunjährigen Jungen stehen muss. Wenn man aber die Hygieneerziehung in den ersten Jahren wirklich ernst nimmt und auch die Vorhaut immer zurückzieht und dem Jungen auch zeigt wie es geht, dann sollte ein neunjähriger Junge wissen, wie er sich sein bestes Teil wäscht. Das ist wie beim Zähneputzen, was man den Kindern beibringt. Dann steht man auch nicht immer daneben, wenn das Kind es selbstständig macht. Aber wenn das Kind noch klein ist, kann man ihm durchaus auch zeigen wie es geht und das kann man auch als Mutter machen.

Waren heute beim Urologe und er hat ihn sich ganz genau angeschaut und meinte, das es eine Entzündung wäre, die in diesem Alter häufig vorkommt, jedoch "normal" wäre. Man sollte den Penis mit Kamillosan baden, so würde man die Entzündung in die Griff bekommen und die Schmerzen würden demnach auch von selbst verschwinden. Er hätte noch eine Art Schicht auf dem Penis, die aber in dem Alter auch normal wäre. Diese kann man jedoch in einigen Jahren, wenn diese ihn stört, entfernen unter örtlicher Betäubung. Wäre aber noch nicht zu empfehlen.

Mein Freund war auch dabei, der vom Urologe gesagt bekam, das er es am besten tun solle, da er da wohl mehr Erfahrung habe als eine Frau. Ein Mann kennt sein Stück da unten doch besser und weiß wann es weh tun könne und so soll er dies übernehmen.