Schreiben von Inkassounternehmen immer ernst nehmen?

Ein Inkasso Unternehmen sollte erst einmal zum Inkasso auch gerichtlich zugelassen sein, denn beispielsweise nicht jedes Inkasso Unternehmen hat auch eine gerichtliche Zulassung dafür. Ich gehe jetzt aber einmal davon aus, dass eine solche gerichtliche Zulassung vorliegt. So sind eben auch genaue gesetzliche Vorgaben und Fristen zu beachten, die eben für beide Seiten gelten. Schuldner und Inkasso Unternehmen haben beide einiges zu beachten. Beachtet ein Inkasso Unternehmen einige Sachen nicht oder viel zu spät, zieht der Schuldner einen Nutzen dadurch. Natürlich kann es auch zum umgekehrten Fall kommen, daher sollte man die Briefe ernsthaft lesen und dann eben auch darauf reagieren.

Es kommt immer darauf an von was und wegen was man einen Brief vom Inkasso bekommt. Es stecken ja genug Betrüger dahinter. Ich hab ständig von einem Inkasso Büro Post bekommen die aber unbegründet war. Hab auch bei unserem zuständigen Gericht angerufen die sagten ich solle das nicht beachten, aber alle Schreiben aufheben. Ich soll warten bis ein Schreiben vom Gericht kommt, dann wird Einspruch dagegen erhoben. Bis heute habe ich kein Schreiben von einem Gericht erhalten, daran merkt man natürlich das es sich um Betrüger handelt.

Wenn Deine Bekannte angegeben hat, dass sie Briefe dieser Art häufiger bekommt, dann wird sie sich wohl tatsächlich bereits daran gewöhnt haben, mit Inkassounternehmen umzugehen und dieser neuerliche Brief wird ihr vermutlich nicht sehr viel Angst gemacht haben. Einerseits sehe ich ihre Haltung sogar begründet, denn ein Schreiben vom Inkassounternehmen sagt zunächst einmal vor allem aus, dass der Gläubiger nun ein anderer ist als zuvor und dass dieser nun mit erhöhtem Nachdruck versuchen wird, seine Forderung einem selbst gegenüber durchzusetzen. Dass das mit hohen Zinsen und Kosten verbunden ist, ist wohl klar und steht hier sicherlich auch nicht zur alleinigen Diskussion. Zunächst mal gibt es aber sicherlich keinen Grund, zu hyperventilieren, nur, weil einem Schuldner deutlich gemacht wird, wer nun der neue Gläubiger ist.

Die Fragestellung müsste also eigentlich anders lauten und eher in die Richtung abzielen, ob man nicht sehr nervös und unentspannt sein müsste, wenn man häufiger seine offenen Forderungen, die andere einem selbst gegenüber haben, wie offenbar in diesem Fall hier, nicht bedienen kann und mehr oder weniger regelmäßig die Kosten und Gebühren steigen und die Schuldensummen in die Höhe treiben, weil die Forderungen an Inkassounternehmen verkauft worden sind. Es scheint also eine Tatsache zu sein, dass Deine Bekannte mehr Schulden hat und die Grundfrage wird wohl lauten, ob das allein nicht schon schlimm genug ist.

Es gibt aber auch nicht wenige Fälle, das sehe ich im Übrigen auch häufiger bei meiner Arbeit, in denen Inkassounternehmen Forderungen geltend machen wollen, die dem Grunde nach nicht berechtigt sind oder deren Berechtigung bereits in Frage gestellt wurde, als der Gläubiger noch nicht das Inkassounternehmen war. Nicht selten gibt es dann entsprechende Verfahren gegen diese Inkassounternehmen und ebenfalls nicht selten stellt sich heraus, dass die Forderungen eben nicht berechtigt sind und überhaupt keine berechtigte offene Forderung mehr besteht. Von einem solchen Fall, der in der Regel allerdings aber nur ein einziger Fall ist, den ein Verbraucher bei sich zu verzeichnen hat, gehe ich hier allerdings aufgrund der Aussage Deiner Bekannten, dass sie Post dieser Art häufiger erhalte, nicht aus, und insofern würde ich schon sagen, dass sie sicherlich zusehen sollte, ihre finanzielle Situation irgendwie zu regeln. Möglicherweise tut sie das aber auch mit den jeweiligen Inkassounternehmen, das alles weißt Du offenbar nicht.