Wegen verschiedener Note bei Jungen und Mädchen zum Landtag?

vom 17.12.2011, 14:02 Uhr

Gerade habe ich gelesen, dass ein 12 Jahr alter Junge aus Sachsen sich wegen einer unfairer Note beim Landtag von Sachsen beschwert hat. Diese Note sei bei Schlagball-Weitwurf entstanden und soll unfair gegenüber ihm gewesen sein. Er hat die gleiche Weite geworfen wie ein Mädchen - er bekam eine 4 und das Mädchen eine 2. Das hat ihn so aufgeregt, dass er sich tatsächlich beim Landtag beschwert habe. Er beklagt sich über das Bewertungssystem zwischen Jungen und Mädchen und bringt das Argument, dass sich sowohl Jungen als auch Mädchen bis zum 12. Lebensjahr gleich entwickeln.

Ich finde so was wirklich schwachsinnig, dass man wegen einer Note beim Landtag sich beschwert. Außerdem finde ich es peinlich, dass man wegen einer eigenen schlechten Leistung sofort das komplette Bewertungssystem kritisiert. Ich denke mal nicht, dass alle Jungen bei diesem Sportunterricht 'nur' 22 Meter geworfen haben und alle eine 4 bekommen haben. Wenn er nun mal in dieser Sportart schlecht ist muss man nicht sofort anderen dafür die Schuld geben. Außerdem finde ich es gerechtfertigt, dass es verschiedene Bewertungen bei Jungen und Mädchen gibt. Ich habe es auch bei meinem Unterricht erlebt, dass es bei den Mädchen ein anderes Bewertungsschema gibt als bei Jungen. Es ist aber klar, dass man von den meisten Jungen erwartet, dass sie bei bestimmten Sportarten eine höhere Leistung erzielen können und deswegen dann die Bewertungen höher gesetzt sind.

Was haltet ihr davon? Findet ihr dieses Bewertungsschema bei Jungen und Mädchen gerechtfertigt oder seid ihr für eine gleiche Bewertung? Und wie denkt ihr über den Jungen, der deswegen zum Landtag geht?

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» x_MKD_x » Beiträge: 262 » Talkpoints: 18,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich verstehe deine Argumentation nicht so wirklich. Nur weil man ein eher schwacher Schüler ist, soll man sich mit einer unfairen Note abfinden? Allerdings passt seine Argumentation auch nicht, denn im Alter von 12 Jahren befindet man sich im 13.Lebensjahr, wenn ich nicht völlig irre. Darüber ob sich Kinder bis 12 Jahren gleich entwickeln, sollte es recht eindeutige medizinische Forschungsergebnisse geben. Wenn dem wirklich so ist und dies nachgewiesen ist, warum sollte man es dann nicht kritisieren, wenn man aufgrund dieses Bewertungsschemas eine schlechtere Bewertung bekommt bzw. nachteilig behandelt wird?

Ich finde es gut, wenn sich Menschen für Gleichberechtigung und Fairness einsetzen! Nur weil dies in der Vergangenheit sehr oft Menschen getan haben, leben wir in unserer Gesellschaft so, mit allen Möglichkeiten, die sich dadurch für beide Geschlechter ergeben. Und nur weil irgendwann mal wer, in einer Regelung festgelegt hat, dass Frauen immer schwächer sind als Männer, heißt das nicht, dass dies so richtig ist! Es gab auch mal Menschen, die meinten, andere Religionen, Hautfarben usw. sind weniger wert als christliche Deutsche. Gut das sich Menschen dagegen aufgelehnt haben!

Und mutig von dem Jungen, dass er sich traut für seine und die Rechte anderer zu kämpfen und sich dafür einsetzt. Die 4 könnte ihm ziemlich egal sein und das andere sich ebenso unfair behandelt fühlen ist auch nicht sein Problem und trotzdem setzt er sich dagegen ein und lässt sich dabei nicht unterkriegen. So etwas zeigt Stärke und Selbstvertrauen, gerade in dem Alter, denn manch Gleichaltriger wird vielleicht genauso denken wie der Threadersteller.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Trisa hat geschrieben:Ich verstehe deine Argumentation nicht so wirklich. Nur weil man ein eher schwacher Schüler ist, soll man sich mit einer unfairen Note abfinden?


Genau das dürfte wohl die Frage sein, ob die Note tatsächlich unfair ist. Dazu muss man sich dann fragen, ob es unfair oder doch gerechtfertigt ist, dass es unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe bei Jungen und Mädchen gibt. Meiner Meinung nach ist das ab einem bestimmten Alter schon gerechtfertigt. Wenn ich mal an meine eigene Schulzeit zurückdenke, dann gab es in der Grundschule noch keine großen Unterschiede bezüglich der sportlichen Leistungen zwischen den Jungen und Mädchen. Da waren sogar viele Mädchen wesentlich besser als die meistens Jungs. Mit der Zeit ändert sich das jedoch und durch die unterschiedliche körperliche Entwicklung haben Mädchen es dann deutlich schwerer, die gleiche Leistung wie die Jungs zu erbringen. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe und so muss ein Junge eben beim Schlagball weiter werfen als ein Mädchen, um die gleiche Note zu bekommen.

Ob es wirklich so ist, dass sich Jungs und Mädchen bis zum 12. Lebensjahr gleich entwickeln, kann ich nicht sagen. Ich kann mir das schon vorstellen. Allerdings frage ich mich dann, warum es bereits bei 8 Jahre alten Kindern unterschiedliche Anforderungen beim Sportabzeichen gibt.

Ich halte die schlechtere Note des Jungen also für gerechtfertigt und kann deshalb auch nicht verstehen, wie man sich deshalb beim Landtag beschweren kann. Ich finde auch nicht, dass das etwas mit Stärke und Selbstvertrauen zu tun hat. Natürlich muss man nicht alles einfach hinnehmen, aber ich halte auch nichts davon, wegen jedem kleinen Pups irgendwo zu klagen und ich belächel solche Leute eher.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde es nicht ungerechtfertigt, dass es unterschiedliche Bewertungskriterien bei Mädchen und Jungen gibt. Jungen sind meist viel sportlicher (es gibt natürlich auch Ausnahmen) und da ist es klar, dass sie härter benotet werden. Ich würde niemals wegen unfairen Benotung gleich zum Landtag gehen. Zuerst einmal sollte man das Gespräch mit den Lehrern suchen und einen direkten Vergleich ziehen. Man sollte sich auch damit abfinden, wenn man einfach nicht gut in Sport ist und gleich das Bewertungssystem in Frage stellt. Man sollte vielleicht erst einmal an sich selbst arbeiten, bevor man anderen die Schuld gibt.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hast du dir die Entwicklung von Mädchen und Jungen mal angeschaut? Bis zum zwölften Lebensjahr gibt es da meistens wirklich kaum Unterschiede. Wobei es heutzutage eher das 10. Lebensjahr sein dürfte. In dem Alter sind die Jungen noch so groß wie die Mädchen und von der Statur her gibt es da auch kaum Unterschiede. Wieso sollte dann ein Junge bessere Leistungen bringen, obwohl er die gleichen Grundvoraussetzungen hat? Ich finde es ehrlich gesagt ja schon gut, dass sich da mal einer beschwert. Ich habe mich früher immer schon darüber gewundert. Später sehe ich es wirklich ein. Wenn die Jungen dann 2 Köpfe größer sind, viel längere Beine haben und die Muskeln sich viel schneller trainieren lassen. Aber vorher eben nicht.

Und der Schüler muss eben kein schwacher Schüler sein, nur um eine schlechte Note zu bekommen. Wieso muss ein Mädchen denn bitte 22 Meter werfen und bekommt eine 2 und ein Junge bringt die gleiche Leistung und erhält dafür eine 4? Das hat doch mit einer schwachen Leistung dann nicht wirklich etwas zu tun, oder? Und nur weil es jahrelang schon so ist, ist das noch lange kein Grund, dass man das nicht ändern kann! Dann ja erst recht nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich finde durchaus, dass man sich durchaus beschweren sollte, wenn man sich ungerechtfertigt behandelt fühlt. Eine zweite Meinung ist schließlich nie Verkehrt. Allerdings weiß ich nicht ob man deswegen gleich zum Landtag muss. Ich persönlich finde es schon gerechtfertigt, dass Mädchen und Jungs unterschiedlich bewertet werden, also im Sport. Körper von Jungs, sind bereits im 13ten Lebensjahr von selber stärker als der eines Mädchens. Jungs müssen ja im Sport meistens auch nicht so seltsame Sachen wie Bändertänze machen. Jedes Geschlecht hat da seine vor und Nachteile.

Aber es ist nun einmal so, dass Jungs auch wenn sie ungeübt sind sportlicher sind, wie ein ungeübtes Mädchen. Auch wenn ich wünschte es wäre nicht so. Natürlich gibt es sicher Mädchen die jetzt besser werfen als er, was dann aber an einer größeren Begabung liegt. ich persönlich finde allgemein, dass es in Sport keine Noten geben sollte, sondern nur ein bestanden oder nicht, wie je nachdem ob man mit gemacht hat oder sich geweigert. Sport ist nun einmal etwas was man nicht zu Hause üben kann wie zum Beispiel Mathe. Okay teilweise schon, aber wenn es jetzt um Sachen wie Hochsprung etc. geht nicht.

Mich würde ja einmal interessieren was aus dem Fall geworden ist, also wenn du noch etwas darüber gehört hast, würde ich mich freuen, wenn du dich meldest.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


milli23 hat geschrieben:Allerdings weiß ich nicht ob man deswegen gleich zum Landtag muss.


Nun es ist ja nun nicht so, dass man nicht so weit wirft wie andere aus der Klasse und nach der Sportstunde zum Landtag fährt und sich beschwert. Auf dem Weg dahin wird es so einige Etappen geben und es gab andere Versuche die Sache zu klären. Außerdem weiß hier niemand, welche Gründe genau dazu geführt haben. Und Gespräche mit Lehrern, wie von Jenna87w gefordert, muss es gegeben haben, bevor man beim Landtag klagt.

Wenn nun ein früh entwickelter Junge schon früh recht groß ist und körperlich entwickelt, dürfte es schwer werden mit diesem Bewertungssystem zu argumentieren vor Gericht. Doch wer körperlich nicht dazu in der Lage ist, dieselben Leistungen zu erbringen wie andere des selben Geschlechts, sollte auch nicht so bewertet werden.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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