Wer hat die schönere Handschrift?

Die Handschrift von mir sieht mit dem Füller aus, auch wenn ich jahrelang geübt habe und sie sehr schön aussieht, mit Schnörkeln, Wellen und Eleganz. Frauen können das meist noch ne Ecke besser, was allerdings auch sehr wohl am Papier liegen kann.

Denn jedes Papier saugt die Tinte anders auf, dann sieht die Schrift auch viel dicker und schöner aus oder eben feiner, aber nicht so schön. Aber aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass Frauen meist die schönere Handschrift haben, bis auf die Frauen, welche nur noch mit dem Kugelschreiber, schreiben.

Ehrlich gesagt kenne ich nur Männer mit einer miserablen Handschrift. Das war schon in der Schule so. Aber pauschalisieren kann man das nicht einfach. Ich habe zum Beispiel eine schreckliche Handschrift, die außer mir fast keiner Lesen kann, dennoch sieht sie eigentlich ganz schön aus. Mein Freund hingegen kann toll ordentlich und leserlich schreiben. Im Überblick sieht die Schrift aber nicht schön aus.

Also pauschal kann man das gar nicht sagen. Sicher gibt es mehr Mädchen, die auf eine saubere und ordentliche Handschrift achten als Jungen. Aber ich bin ein Junge und gehöre eigentlich trotzdem zu denen, die eine ganz schöne Handschrift haben. Zwar schreibe ich manchmal etwas eng und klein, viele Buchstaben sind bei mir praktisch miteinander verwachsen, aber die Lehrer haben mich dennoch schon immer gelobt und in der Grundschule hatte ich auch immer die Note 1 auf meine Schrift bekommen. Jetzt in der Oberstufe hat man dann jedoch nicht mehr so sehr die Zeit alles wunderschön zu schreiben und dann schmiere ich manchmal auch alles aufs Blatt, sodass man es gerade noch lesen kann. Damit bin ich eigentlich nicht der Einzigste. Diagonal vor mir sitzt auch ein Junge, der auch eine ganz schöne Handschrift hat. Natürlich gibt es auch einige Jungs in der Klasse, die eine ganz schöne Sauklaue haben, was man vor allem daran sieht, wenn sie vorne an der Tafel schreiben müssen.

Meine Kunstlehrerin hat mir immer gesagt, Leute mit einer ordentlichen Handschrift wären auch im Kunstunterricht immer gut. Und es traf zu: ich hatte eigentlich jedes Jahr im Fach Kunst die Note 1 im Zeugnis, konnte gut zeichnen, tonen und was wir eben noch so alles gemacht haben. Das einzigste was ich nie konnte, war das stricken oder häkeln, was ich nicht sonderlich schlimm finde, denn alles kann man auch nicht und man sieht eh selten Männer, die stricken, es ist praktisch eine reine Frauenarbeit. Ich weiß nicht, ob man die Aussage der Lehrerin verallgemeinern kann, aber die Frau arbeitete schon über 20 Jahre an der Schule, hatte also schon jede Menge Klassen und sie meinte, die Leute mit einer ordentlichen Handschrift würden sich auch im Kunstunterricht viel leichter tun und mehr anstrengen als die anderen, die dann oftmals die Geduld verlieren.

Meine Cousine ist jetzt in der achten Klasse und ich muss sagen, dass sie für ein Mädchen eine nicht gerade ordentliche Handschrift hat. Ich kenne von den Mädchen eigentlich nur saubere Schreiber, aber sie schmiert ganz schön in ihren Heften herum. Sie schreibt Schreibschrift, von der ich finde, dass sie sowieso etwas umständlicher ist, man länger zum schreiben braucht und Schreibschrift einfach grundlegend unordentlicher wirkt als Druckschrift.

In Bezug darauf, ob nun Männer oder Frauen die schönere Handschrift haben, sind es doch die Frauen. Ich kenne viele Frauen, die einfach eine schöne Handschrift haben. Auch ich habe eine schöne und gut leserliche Handschrift, wie mir schon gesagt wurde. Wenn ich dagegen die Handschrift meines Bruders oder meines Freundes sehe, dann graut es mich immer. Ich muss dann immer schon sagen, ob es nicht auch etwas schöner geht. Aber irgendwie können sie nicht anders schreiben. Ich sehe bei ihnen auch schon, wie sie den Stift halten, dass es nur so enden kann. Es gibt zwar auch Frauen, die keine schöne Handschrift haben, jedoch kenne ich nicht so viele, wie Männer.

Ich würde meine Handschrift, als wirklich meine eigene nennen. Es ist irgendwo eine Mischung aus Druckbuchstaben und Schreibschrift. Ich habe mir auch irgendwie angewöhnt, dass ich die Buchstaben nicht so schreibe, wie es eigentlich üblich ist.So schreibe ich das "G", eher wie ein "S", das unten etwas lang gezogen wurde. Wenn ich dagegen die Schrift meiner Oma sehe, die noch in der guten alten Schreibschrift schreibt, sehe ich doch irgendwo, dass sie eine noch schöner Handschrift hat. Bei ihr geht alles in einem durch. Ich denke, da sie es auch in der Schule so machen musste. Bei mir war es so, dass man nur bis Ende der Grundschule in Schreibschrift schreiben musste. Da mir das aber irgendwo zu lange dauert, habe ich meine eigene Kreation geschaffen, die aber auch recht schön ist. Trotzdem sehe ich immer wieder, dass ältere Leute eine schönere Handschrift haben, als die Jugend.

Ob man die Schönheit und Leserlichkeit einer Handschrift an einer Generation festmachen kann, möchte ich so nicht sagen, könnte ich mir aber irgendwie doch vorstellen, weil ich meine, dass man für das Schreiben eine bestimmte Beweglichkeit der Hand benötigt, die man vor allem durch viel Übung bekommt, also durch häufiges Schreiben. Jedenfalls ist mir bisher aufgefallen, dass immer diejenigen, die wirklich viele Briefe mit der Hand schreiben, auch eine entsprechend wohlgeformte, flüssige Handschrift aufweisen, die man in der Regel gut lesen kann, weil sie ihre klaren Regeln aufweist, an die man sich beim Lesen halten kann. Da kann das Schriftbild selbst dann auch mal ausgefallener sein und bleibt aber doch leserlich, eben, weil es diese Regelmäßigkeiten gibt.

Bei uns in der Familie ist es so, dass mein Vater und meine beiden Schwestern ein sehr gut lesbares Schriftbild haben, während meine Mutter und ich da eher aus dem Ruder laufen. Bei mir selbst habe ich festgestellt, dass ich vor allem dann sehr unleserlich schreibe, wenn mir die entsprechende Übung fehlt. Zu Zeiten, in denen ich noch sehr viel mit der Hand geschrieben habe, also in der Schule beispielsweise, ging es in der Regel immerhin mit der Leserlichkeit ganz gut, wohl auch wieder, weil mein Schriftbild bestimmte Regelmäßigkeiten aufgewiesen hat. Schön war meine Handschrift allerdings aber nie, muss ich gestehen.

Interessant zu wissen fände ich noch, ob der Eindruck, dass Männer häufig das weniger „flüssige“ Schriftbild haben, damit zusammenhängt, dass Jungs möglicherweise weniger malen als Mädchen. Ich könnte mir vorstellen, dass da etwas dran ist, allerdings handelt es sich dabei um reine Spekulation meinerseits und eigene Beobachtungen, die ich an drei oder vier Kindern vorgenommen habe, die herangewachsen sind. Ich kenne allerdings einige, die sich in der von Dir erwähnten Altersgruppe befinden und deren Schriftbild nicht immer wirklich angenehm ist, also würde ich die These, dass die Generation ab sechzig ein grundsätzlich schöneres Schriftbild vorweisen kann, so nicht stützen wollen. Es mag sein, dass es einige Menschen in dieser Generation gibt, die generell schöner schreiben als die jüngere Generation, aber verallgemeinern kann man das wohl nicht.

MissMarple hat geschrieben:Kann man die Handschrift an den Generationen festmachen, wer die bessere Handschrift hat?

Eine schöne Handschrift hat nur derjenige, der genug Zeit hat zum Schreiben hat. Das stimmt schon, dass ältere Menschen sich da mehr bemühen. Eine leserliche und schöne Handschrift liegt aber auch daran, welchen Beruf man hat. Jemand der viel und vor allem schnell schreiben muss, wird keine Möglichkeit haben, seine Schrift auch noch schön zu gestalten. Eine Schrift, die ein gleichmäßiges Schriftbild vermittelt, flüssig ist und die man auch noch einigermaßen lesen kann, finde ich besser, als kleine hingekritzelte schöne Schriftzeichen, für die man wesentlich mehr Zeit benötigt. Mir wurde immer gesagt, dass meine Schrift ausgeschrieben und gut lesbar ist und ein homogenes Schriftbild ergibt.

Grundsätzlich kann man nicht sagen, dass ältere Zeitgenossen, die in der Schule Schönschrift üben mussten, die auch bewertet wurde, eine bessere Schrift haben, die auch gut lesbar ist. Ich habe in der Volkshochschule mal Kurse in Kalligrafie gemacht. Da kann man verschiedene Arten lernen. Aber übertragbar auf die normale Schreibschrift ist das nicht.

Also durchschnittlich ist es schon so, dass Männer eine unsauberer Schrift haben. Mein Freund schreibt so schlimm, dass ich immer nachfragen muss, was da steht. Das ist wirklich schrecklich. Mein Vater schreibt eigentlich leserlich, nicht wunderschön aber man erkennt alles. Mein Opa hat eine sehr schöne schrift, wie ich finde. Bei meiner Oma und Mama finde ich die Schrift auch schön sauber. Natürlich gibt es Männer und Jungs die eine sehr schöne Schrift haben. Letztens hab ich den Hefter von einem Jungen aus meiner Parallelklasse gesehen. Die Schrift war wirklich richtig schön. Schöne als bei manchen Mädchen. Da sieht man das es auch immer mal Ausnahmen gibt. Ich selber schreibe mal ordentlich und mal nicht. Weil wir immer so schnell schreiben müssen bei manchen Lehrern. Die denke wahrscheinlich wir sind Maschinen . Ich muss danach immer alles nochmal schreiben. Sonst werde ich verrückt bei so einem Geschmiere.

Also ich würde sagen, dass die Mädchen meiner Erfahrung nach auf jeden Fall die schönere Handschrift haben. Ich kenne ehrlich gesagt nur einen Jungen, von dem ich sagen würde, dass er eine schönere Handschrift hat als ich. Aber das soll auch nicht so viel heißen, da ich laut sehr vielen anderen wohl eine sehr schöne Handschrift hatte und wenn es darum ging in der Schule irgendetwas zu schreiben, dann musste ich immer ran, weil alle meine Handschrift toll fanden. Aber auch so denke ich, dass Mädchen meistens ordentlicher schreiben und vor allem auch leserlicher. Die meisten Jungs, die ich nun so kenne, kritzeln schon alle ein wenig herum und das kann man auch sehr oft gar nicht lesen. Daher würde ich schon sagen, dass Mädchen zu mindestens die ersten 20 Jahre schöner schreiben. Danach weiß ich es nun nicht unbedingt, da ich nicht so viele ältere Männer und deren Handschrift kenne, aber ich denke nicht, dass sich daran so viel ändert.

Man kann nicht sagen welches Geschlecht besser schreibt. Ich als Mann konnte zwar viele Mädchenschriften lesen, diese haben mir aber nicht unbedingt gefallen. Bei uns in der Klasse haben die Mädchen immer sämtliche Buchstaben überproportional in die Breite gezogen. Immerhin waren diese Schriften leserlich. Im Gegensatz dazu punkteten die Jungenschriften bezüglich der Schriftproportionen.

Bei uns hat man sich aber nicht so viel Mühe mit der Sauberkeit gemacht, woran letztendlich das äußere Bild darunter zu leiden hat. Zum Wandeln der Schriftschönheit über die Generationen kann ich nur sagen, dass die Hand immer geübter im Schreiben wird und das Auge immer geübter auf das Entziffern der eigenen Schrift. Die eigene Schrift ist auch von seinem Berufsfeld abhängig. Man kann zum Beispiel keinen Arzt mit einem Lehrer vergleichen.