Kater will immer Haare ablecken - Wie abgewöhnen?

Wir haben einen sehr lieben Kater, der verschmust und anhänglich ist. Bis auf ein paar Kleinigkeiten können wir uns auch nicht über ihn beschweren. Er wartet auch jeden Abend auf meinen Partner, wenn dieser von der Arbeit kommt. So bald sich mein Partner dann hinsetzt, hat er den Kater auf dem Schoß, der seine Streicheleinheiten einfordert.

Nun ist es aber auch so, dass mein Partner kurze Haare hat und es unser Kater ganz toll findet, die Haare abzulecken. Er kann dann wirklich hingebungsvoll und lange. Bei mir versucht er das hin und wieder auch, aber meine Haare sind ihm eindeutig zu lang. Mein Partner ist nun schon richtig genervt vom Verhalten des Katers. Wenn er ihn dann runter setzt oder eben wegschiebt, kommt der Kater immer wieder an und versucht sogar von verschiedenen Seiten an den Kopf meines Partners zu kommen. Mein Partner versucht den längeren Atem zu haben und den Kater dann wieder weg zu setzen, wenn er ihm die Haare abschlecken möchte. Ist das so die einzige Möglichkeit, um dem Kater dieses Verhalten abzugewöhnen? Mit einer Wasserpistole möchten wir ihn verscheuchen, weil wir dann bedenken haben, dass er auch nicht mehr zum kuscheln auf den Schoß kommt. Es ist übrigens auch egal, ob mein Partner Haargel in den Haaren hat oder keines benutzt, dem Kater macht beides nichts aus. Wieso leckt er überhaupt die Haare ab? Schmeckt es ihm besonders gut? Oder ist es ein Zeichen der Zuneigung, wie sich eben Katzen gegenseitig putzen? Was können wir dagegen machen?

Ich kann mir gut vorstellen, dass man das ähnlich wie beim Hund in den Griff bekommen kann. Wie soll der Kater denn wissen, wo das Problem liegt, wenn man ihn nur herunter schiebt? Kennt er denn nicht ein "Pfui" oder "Nein"? Das würde ich sagen, wenn er die Haare ableckt und dann würde ich ihn herunter setzen. So kann er doch viel besser verstehen, was er falsch gemacht hat. Setzt man ihn hingegen nur herunter, dann wundert er sich mit Sicherheit darüber. Außerdem würde ich ihn nicht streicheln, wenn er versucht wieder einmal die Haare abzulecken oder an sie heran zu kommen. Das könnte er auch missverstehen.

Unsere Katze hat das früher auch immer gemacht. Das ist nämlich das völlig normale Verhalten von Katzenmüttern ihre Jungtiere zu pflegen. Manchmal überträgt das eine Katze auf ihren geliebten Halter, es ist also wirklich ein Beweis von Zuneigung und die Katze versteht das überhaupt nicht, warum dein Partner sich aus ihrer Sicht so zickig verhält und ihre Liebe zurück weist.

Unsere Katze war besonders fasziniert, wenn mein Mann die Frisierpomade Brisk frisch im Haar hatte. Irgendetwas in dieser Paste muss wohl ganz betörend nach schmuddeligen Katzenbabys riechen. Auch wenn man mal zwei Tage die Haare nicht gewaschen hatte entschied unsere Katze eigenmächtig, dass wir dringend Fellpflege nötig hätten. Das erzieht dann eher den Halter als das Tier. Je nach benutztem Shampoo und dem enthaltenen Duft waren unsere Haare mal appetitlicher und mal weniger attraktiv für unsere Katze.

Abgewöhnt hat sie es sich erst, als sie sehr alt wurde. Da verlor sie nach und nach das Interesse am Leben und auch an unseren Haaren. Mit Pfui-Rufen oder ähnlichem ließen sich unsere Katzen nie beeindrucken. Das halte ich auch für ein aussichtsloses Unterfangen. Das einzige, was Erfolg versprechend sein könnte ist dieser Duftspray aus der Zoohandlung, der Katzen verprellt. Fraglich ist allerdings, ob man mit so einem sonderbaren Parfum in den Haaren herum rennen will. Nicht dass die Katze einen nachher komplett hassen lernt, weil Herrchen aus Katzensicht plötzlich unerträglich stinkt.

Mein Partner sagt dann schon " Nein " und setzt den Kater runter. Allerdings bringt das eben leider nicht viel. So ein Katzenfernhaltespray hatten wir schon mal für die Möbel, dass hat gar nichts gebracht und mein Kater hat sogar oben auf der Sessellehne gesessen, während ich den Sessel damit eingesprüht habe. Er ist total immun dagegen. Auch anderes Haargel hat mein Partner schon ausprobiert und am Shampoo kann es auch nicht wirklich liegen. Ich denke, dass wir keine andere Wahl haben, als den Kater immer wieder runter zu setzen und eben " Nein " zu sagen.