Mit Hund um Mitternacht noch Gassi gehen?

vom 14.12.2011, 23:03 Uhr

Meine Freundin wünscht sich einen Hund und die Eltern versuchen ihr diesen Wunsch nun auszureden. Meine Freundin würde sich wirklich um alles kümmern. Aber die Eltern meinten, dass sie dann auch um Mitternacht noch einmal mit dem Hund raus müsste. Stimmt es, dass man mit einem Hund immer noch mal um Mitternacht raus muss, damit er durchhält? Oder wollen die Eltern meiner Freundin ihr nur "Angst" machen, weil meine Freundin immer schon um 10 Uhr ins Bett geht?

Wie kann man einen Hund denn daran gewöhnen, dass er nicht mehr um Mitternacht noch einmal raus muss? Kann man ihm das beibringen? Oder geht ihr immer noch mitten in der Nacht mit dem Hund raus?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das kommt sicher auf den Hund an. Eine Nachbarin von uns erzählt mir auch immer, dass sie mit ihrem Hund so gegen 23 Uhr noch mal raus müsste, weil er ihr sonst in die Wohnung machen würde. Allerdings hat der Hund auch ein Nierenleiden und es kann natürlich auch daran liegen. Der Hund meiner Mutter dagegen muss keinesfalls um Mitternacht noch mal raus (jedenfalls nicht regelmäßig), wenn der seinen Abendspaziergang um 19 Uhr gemacht hat, dann hält der es locker bis zum nächsten Morgen (und im Notfall, wenn es gar nicht anders geht, sogar noch länger!) aus. Es kam bisher nur ganz selten mal vor, dass er sich danach noch mal bemerkbar gemacht hat und noch mal kurz vor die Tür musste, aber der Normalfall ist das meiner Meinung nach nicht. Es ist sicher auch eine Gewöhnungs- / Trainingssache.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Meine Hündin (schon was älter damals) hielt vom Abendspaziergang gegen 22:00 oder 22:30 Uhr locker bis um kurz vor fünf durch. Und hätte auch länger durchgehalten, aber das war unsere normale Gassizeit, wenn mein damals noch Mann zur Frühschicht musste. Wenn er andere Dienstzeiten hatte, musste meine Kleine auch mal bis gegen sieben aushalten. Aber das war auch kein Problem. Und um Mitternacht hätte ich sie zum Gassigehen wecken müssen, weil sie da schon geschlafen hat. :D

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



MissMarple hat geschrieben:Meine Freundin würde sich wirklich um alles kümmern.

Ja, aber wie lange noch? Bis zum ersten festen Freund, bis zum Beginn des Studiums oder der Ausbildung? Hat sie sich mal Gedanken darüber gemacht was mit dem Hund passieren soll, wenn sie feiern gehen möchte oder irgendwann mal auszieht? So ein Hund wird je nach Rasse bis zu 17-18 Jahre alt. Ein Teenager kann doch noch gar nicht so weit planen. Und was ist mit den ganzen Kosten wie Steuern, Tierarztrechnungen und Futter? Könnte sie das auch alles selber tragen? Ich kann gut verstehen, dass die Eltern keinen Hund erlauben. Denn es ist doch immer dasselbe. Sobald die Kids die Disko und Parties für sich entdecken oder ihren eigenen Weg gehen, müssen sie sich plötzlich um alles kümmern.

MissMarple hat geschrieben:Wie kann man einen Hund denn daran gewöhnen, dass er nicht mehr um Mitternacht noch einmal raus muss? Kann man ihm das beibringen?

Der Hund wird die Uhr nicht lesen können. Man muss ihm weder etwas beibringen oder abgewöhnen. Das einzig Wichtige dabei ist, wann der Hund morgens wieder raus kommt bzw wie viele Stunden er überbrücken muss. Wenn deine Freundin einen Hund hat, muss sie früher aufstehen um erst einmal eine Runde mit ihm zu drehen. Einem Hund geht es nicht viel anders als uns. Wenn wir aufstehen drückt die Blase. Da kann sie nicht noch ein paar Minuten länger schlafen und von dem Hund erwarten, dass er so lange wartet bis sie aus der Schule zurück ist. Nicht nur weil sonst etwas im Haus landen könnte sondern auch, weil sich ein gelangweilter Hund seine eigene Beschäftigung sucht. Bevor ich aus dem Haus gehe power ich meine Fellmonster ordentlich aus.

MissMarple hat geschrieben:Oder geht ihr immer noch mitten in der Nacht mit dem Hund raus?

Wenn ich abends ausgehe, gehe ich davor und auch danach eine Hunderunde. Egal wie fertig ich nach einer Feier bin. Es muss einfach sein auch wenn es mitten in der Nacht bzw gegen 2-3 Uhr morgens ist. Ist eine blöde Zeit aber dann weiß ich am nächsten Morgen, dass ich nicht wieder um 5 aufstehen muss, sondern Hund auch etwas länger aushält. Wenn der Hund ständig zu lange einhalten muss, ist das nicht gut für ihn. Stell dir vor eure Toilette wäre täglich nur 2 Mal zugänglich.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde auch sagen, dass es vom Hund abhängig ist, oder dieser so spät noch einmal raus muss. Bei einem Welpen kann es durch passieren, dass man auch so spät noch mal mit ihm raus gehen muss oder sich eben mal den Wecker stellen muss, dass man nachts nochmal mit ihm raus geht, damit er eben bis morgens sauber bleibt. Man muss dies ja erst mit ihm trainieren und erst mit ein paar Monaten, ich glaube es war mit 3 Monaten, klappt der Schließmuskel beim Hund überhaupt und er versteht, was einhalten überhaupt genau ist, vorher kann er das gar nicht.

Bei meinem Hund reicht es aus, wenn ich ihn vor dem zu Bett gehen nochmal in den Garten lasse. Er macht dort dann nochmal sein kleines Geschäft und kommt direkt wieder ins Haus. Deine Freundin könnte ja einen älteren Hund aussuchen, der schon ein paar Monate oder ein Jahr alt ist. Es müsste ja kein Welpe sein. Aber erst mal muss sie das ja mit ihren Eltern klären.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Hatte meine Labrador Hündin leider nur 1 Jahr, jedoch kann ich vom Welpenalter bis zum 1-jährigen mitreden. Anfangs als sie noch ein Welpe war mussten wir auch nachts raus. Alle 3 Stunden mussten wir mit ihr runter. Wenn sie nachts wach wurde, musste alles sehr schnell gehen, denn das war meist das Anzeichen, das sie muss. Je älter sie wurde, desto kürzer wurden die Pipizeiten. Am Ende hat sie es von 23 Uhr bis morgens um 6 Uhr ausgehalten und das war eine prima Zeit für uns.

Eine Bekannte von uns, die mehrere Labradore besitzt, geht um 23 Uhr zuletzt mit allen ihren Hunden und muss erst zwischen 7 und 7.30 Uhr das erste Mal wieder mit ihnen raus gehen. Das ist wirklich sehr unterschiedlich von kann man nicht pauschalisieren.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, dass das immer auf den Hund ankommt. Ich hatte bis Ende letzten Jahres eine Yorkshire-Terrier-Hündin, die bei meiner Mutter gewohnt hat. Ich durfte in meiner ersten eigenen Wohnung keine Hunde halten und so bleib sie eben dann dort, weil meine Mutter ja auch noch einen Hund hatte (die Tochter meiner Hündin) und so war diese Regelung einfach für alle am besten. Bei uns war es immer so, dass wir gegen 21 Uhr nochmals mit den Hunden Gassi gegangen sind. Meine Mutter ist dann immer mit mir zusammen gegangen, damit ich nicht alleine durch die Dunkelheit laufen musste. Im Sommer war da ja eh kein großes Problem, weil es da eben länger hell gewesen ist. Meine Mutter hätte mich aber auch mit Hund nicht um Mitternacht alleine nach draußen gelassen, da hätte sie wohl zu viel Angst gehabt. Ich habe den Hund bekommen, als ich 11 Jahre alt war :)

Die Hunde haben dann auch immer bis um 7 Uhr morgens ausgehalten. Dann bin ich nämlich immer nochmals mit ihnen um den Block gegangen. Da ich ohnehin zur Schule musste, war ich um diese Zeit immer wach - es sei denn, es war gerade Wochenende. Da blieb ich aber auch abends länger auf und so sind wir dann meist auch gegen 23 Uhr das letzte Mal mit den Hunden Gassi gegangen. Ab und zu hat mal die Kleine in die Wohnung gemacht, aber das war meist aus Angst (wenn beispielsweise Gewitter war oder sonstiges). Sonst haben die Hunde wirklich immer ausgehalten, obwohl nicht nicht mehr gegen Mitternacht mit ihnen draußen waren. Das kenne ich aber von der Nachbarin meiner Mutter. Die hat zwei Boxer und die muss immer noch spät mit ihnen Gassi gehen, weil sie sonst in die Wohnung machen. Sie 4 Jahre alt, also kann es am fortgeschrittenen Alter schon mal nicht liegen. Kommt eben wirklich immer auf den Hund an und das kann man daher so pauschal gar nicht sagen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Eltern deiner Freundin dieses Argument mit dem Gassi-Gehen um Mitternacht gebracht haben, damit sie sich die Sache mit dem eigenen Hund noch mal durch den Kopf gehen lässt. Meistens ist es nämlich wirklich so, dass sie Kinder auf Teufel komm raus einen Hund haben wollen, die Eltern sich hinterher aber darum kümmern müssen. Das war bei mir nicht anders - auch ich hatte oft keine Lust, mit meiner Süßen Gassi zu gehen, obwohl ich sie unbedingt haben wollte. Man hat dann aber auch Verantwortung für ein Tier und dann hat man keine andere Wahl. Dass die Eltern da also nicht vor Freude in die Luft springen, wenn die Tochter plötzlich einen eigenen Hund möchte, kann ich also wirklich sehr gut verstehen. Die Kinder versichern zwar immer, dass sie sich dann auch auf jeden Fall um das Tier kümmern würden, aber wenn es erst mal da ist, sieht die Sache meist ganz anders aus.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde die Frage ein wenig kurios. Woher soll der Hund wissen, ob gerade Mitternacht ist oder ob es erst 22 Uhr oder schon zwei Uhr nachts ist? Dem Hund ist es sicher weitgehend egal, wann er raus kommt, allerdings sollten die Zeiten zwischen den Spaziergängen nicht zu lang sein. Wenn man also früh ins Bett geht und dementsprechend auch früher am Abend mit ihm die letzte Runde dreht, muss man eben morgens früher aufstehen und dann direkt mit dem Hund rausgehen. Es ist nicht möglich, um 22 Uhr zu gehen und dann am nächsten Tag trotzdem bis mittags im Bett zu liegen, auch nicht am Wochenende. Zumindest muss man immer Zeit für eine Gassirunde haben, selbst wenn man selbst vielleicht noch ein paar Stunden schlafen möchte.

Ich bin ein absoluter Nachtmensch und nutze die Nacht zum lernen. Meistens gehe ich zwischen drei und fünf Uhr nachts noch mit dem Hund raus, sofern ich am nächsten Tag nicht zur Uni muss. Wenn ich eine Veranstaltung besuchen muss, mache ich durch und gehe dann noch einmal mit dem Hund Gassi bevor ich losfahre. Wenn ich wiederkomme, gehe ich wieder mit ihm raus. Bin ich den ganzen Tag zu hause, gehe ich alle paar Stunden oder auch zwischendurch häufiger, wenn er sich meldet. Damit muss man übrigens immer rechnen. Es kann vorkommen, dass der Hund krank wird oder nach dem Genuss eines Kauknochens einfach viel getrunken hat. Dann muss man vielleicht auch mal mitten in der Nacht raus, sofern man keinen Garten hat, in den er kurz gehen kann. Das sollte man bedenken. Wie es mit kleinen Welpen ist, weiß ich nicht. Mein Hund war ein halbes Jahr alt, als er zu mir kam. Da konnte er die Nacht aber auch noch nicht ohne Gassirunde überstehen. Einmal pro Nacht musste ich also immer aufstehen und rausgehen, damit er noch eben pinkeln konnte.

Ich finde es auch problematisch, wenn sehr junge Leute schon einen eigenen Hund haben wollen und versprechen, sich allein um diesen zu kümmern. Zu oft landen genau diese Tiere dann im Tierheim, sobald der älter werdende Teenager die Lust verliert, lieber jedes Wochenende zu einem Festival fährt oder aus anderen Gründen meint, dass der Hund nicht mehr ins eigene Leben passt. Ich finde es gut, dass die Eltern versuchen, ihrer Tochter das Tier auszureden. Falls der Gedanke, dass sie ihre Nachtruhe nicht in vollen Zügen und wie bisher genießen kann, sie schon abschreckt, dann ist das schon ein gutes Argument gegen einen Hund - denn die Sache mit dem nächtlichen Gassigehen ist nur ein kleiner Teil der Arbeit, die da auf einen wartet, wenn man einen Hund hat.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also das kann man so pauschal nicht beantworten. Allerdings denke ich definitiv, dass deine Freundin vielleicht noch etwas warten sollte, bis sie einen eigenen Hund bekommt. Denn ihre Eltern scheinen nun dagegen zu sein und solange sie noch Zuhause wohnt, sollte sie dann diesen Wunsch einfach zurück schieben. Denn sie weiß ja nun auch nicht, was die Zukunft bringt und eventuell hat sie dann in einigen Jahren keine Zeit mehr für das Tier und das wäre auch nicht so toll für den Hund. Deswegen denke ich, dass man sich einen Hund nur anschaffen sollte, wenn man auch relativ sicher sein kann, dass man einen regelmäßigen Alltag beibehält und in diesem genügend Zeit für das Tier findet.

Also wir hatten bisher drei Hunde. Bei unserem ersten Hund war es so, dass er ewig ausgehalten hat. Er hat nur einige Male in die Wohnung gemacht, bevor er alt und krank wurde und das war dann auch immer, weil er irgendwie Durchfall oder so etwas hatte. Ansonsten hat er auch von 18 Uhr bis zum nächsten Tag um 12 durchgehalten, wenn es denn sein musste. Das kommt wohl auch immer etwas auf das Füttern an, denn wenn man abends füttert, muss man oft damit rechnen, dass die Tiere dann nochmal müssen, so meine Erfahrung. Unsere Hündin hat auch immer lange durchgehalten, das war auch nicht so das Problem. Unser jetziger Hund ist auch nicht so schlimm, aber er hält nicht solange aus wie die beiden davor. Meine Mutter geht meistens zwischen 22 und 24 Uhr und dann am nächsten Morgen zwischen 6 und 8 Uhr.

Der Hund von meiner Oma wiederum hält meistens nicht einmal eine Nacht durch. Wenn man abends mit ihm war, hat er dann am nächsten Morgen schon in die Wohnung gemacht, auch wenn dazwischen nur wenige Stunden (ungefähr 6) liegen. Manchmal war er auch dann draußen und zwei Stunden später hat er trotzdem wieder etwas gemacht, das ist wirklich zum kotzen. Vor allem, weil er sich auch nicht meldet. Aber das ist wohl auch etwas Erziehungssache denke ich, da es nicht an einer Krankheit liegt. Das haben wir untersuchen lassen.

Die Hunde meiner Freundin sind total unterschiedlich. Ihr älterer Hund hat schon einmal über einen Tag durchgehalten. Sie war unterwegs und konnte nicht mehr nach Hause, da der Bahnverkehr ausgefallen ist und dann musste sie bei ihrer Freundin übernachten und konnte erst am nächsten Tag wieder nach Hause fahren und da hatte er nichts gemacht. Auch so muss er manchmal öfters durchhalten. Sie geht immer vor der Schule mit ihm (so gegen fünf dann eine große Runde bis ungefähr halb sieben), aber dann hat sie manchmal auch bis 19 Uhr irgendetwas in der Schule zu tun, da sie da noch Nachhilfe gibt und in der Zeit kommt der Hund dann auch nicht raus. Er ist es eher gewohnt, dass er seltener raus kommt, aber dafür dann eben immer sehr lange. Ihr jüngerer Hund macht aber schon nach wenigen Stunden, oftmals war sie auch gerade mit ihm und kurze Zeit später hat er gemacht. Aber der wird sowieso noch "erzogen".

Ich denke schon, dass man das üben kann. Aber man muss es eben nicht unbedingt heraus zögern, wenn es sein muss. Wenn deine Freundin nun wirklich am Wochenende ewig schläft und um 22 Uhr ins Bett geht, dann sollte sie es lassen. Also gut finde ich für Hunde immer, wenn sie in der Regel alle 8 Stunden mindestens raus können.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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