Wer bezahlt die Busfahrt - Schule oder Schüler?

vom 13.12.2011, 16:44 Uhr

In der Realschule wurde das Geld für die Busfahrt jedes einzelnen Schülers immer von der Schule selbst getragen, indirekt also vom Staat. Ein Bekannter von mir aus dem Nachbarlandkreis dagegen, musste schon ab der fünften Klasse immer etwas drauf bezahlen, die Schule übernahm nicht die gesamten Kosten für die Busfahrt, sondern nur einen Teil, während die andere Hälfte die Eltern finanzieren mussten. Inzwischen bin ich auf eine weiterführende Schule gewechselt und besuche dort die 11. Klasse. Nun muss ich ganz alleine für die Busfahrkarten aufkommen, die Schule übernimmt keine Kosten mehr. Ich bekomme nur Ermäßigung durch meinen Schülerausweis.

Wie war es bei euch bzw. wie ist es bei euren Kindern? Übernimmt die Schule dort die Kosten für die Busfahrt zur Schule und wieder nach hause oder müssen die Eltern das Geld dafür aufbringen? Oder teilen sich Schule und Eltern die Kosten für das Fahrgeld? Wie ist das bei euch geregelt? Wie war es in eurer Kindheit und hat sich etwas zu heute geändert?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Schulzeit ist schon ein paar Jährchen her, aber da ich auf dem Dorf gewohnt habe, musste ich auch immer mit dem Schulbus in die nächste Stadt fahren.

In der 5. und 6. Klasse musste ich (bzw. meine Eltern) die Busfahrkarte selbst bezahlen, denn es gab eine andere Schule, die näher dran gewesen wäre, wo ich nicht mit dem Bus hätte fahren müssen. Es gab damals noch die Orientierungsstufe, jedoch war meine Schule das einzige Gymnasium, das man schon ab der 5. Klasse besuchen konnte. Normalerweise hätte ich aber auf die "OS" gehen müssen und deshalb wurden die Kosten nicht übernommen.

Von der 7. bis zur 10. Klasse wurden die Kosten für den Schulbus dann übernommen, ab der 11. Klasse mussten wir diese jedoch wieder selbst tragen. Mit welcher Begründung weiß ich gar nicht mehr, wahrscheinlich, weil ich nicht mehr hätte zur Schule gehen müssen. Ich bin dann aber auch oft mit dem Fahrrad bzw. irgendwann mit dem Auto gefahren.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


SuperGrobi hat geschrieben:... ab der 11. Klasse mussten wir diese jedoch wieder selbst tragen. Mit welcher Begründung weiß ich gar nicht mehr, wahrscheinlich, weil ich nicht mehr hätte zur Schule gehen müssen...


Wie gesagt musste man bei uns auch ab der 11. Klasse das Fahrgeld selbst übernehmen und auch die ganz normalen Gymnasiasten müssen jede Woche ihre Karte selbst bezahlen, bekommen auch wie ich nur eine geringe Ermäßigung. Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass man nicht mehr zur Schule gehen müsste, denn das Gymnasium hat ja 12 bzw. 13 Klassen und wenn man Gymnasiast ist hat man natürlich noch Schulpflicht. Und wenn dann wäre schon ab der 9. Klasse Schluss, weil man da auch schon in der Hauptschule seinen Quali macht. Ich glaube es liegt vielmehr daran, weil die meisten in der 11. Klasse ja schon zwischen 16 und 18 sind, also (fast) erwachsen. Und deshalb müssen die Schüler eben auch einen Teil des Fahrtgeldes übernehmen. Ich zähle beispielsweise auch schon als "Erwachsener", wenn ich eine Karte lösen möchte und ich bin 16.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei mir wurden die Kosten für die Busfahrkarte leider nie von der Schule übernommen, und ich musste die Karte immer selbst zahlen. Natürlich gab es eine ermäßigte Schülerkarte aber die war auch nicht gerade günstig und hinzu kommen ja noch die Schulbücher, die man in den meisten Fällen auch selbst bezahlen muss und das ganze andere Schulmaterial. Auf meiner Schule war es so, dass der Staat die Busfahrkarte, oder einen Teil davon, nur bezahlt hat, wenn die Eltern des Kindes sehr wenig verdienen, aber in allen anderen Fällen, musste man die Karte selbst bezahlen.

» JaniniPanini » Beiträge: 72 » Talkpoints: 75,68 »



Also ich habe am Anfang so ein Monatsticket bekommen, da mussten wir glaube ich gar nichts dazu bezahlen. Das hat aber dann nur für diesen Ort gezählt und man konnte damit nicht viel weiter fahren. Ab der siebten oder achten Klasse haben wir dann ein neues Ticket bekommen, mit dem wir auch weiter fahren konnten. Da mussten meine Eltern glaube ich dann 10 Euro im Monat dazu bezahlen, man hat es also vergünstigt bekommen und das ist auch bis zum Ende meiner Schulkarriere so geblieben.

Meine Schwester hat ein anderes Ticket und da müssen meine Eltern ein bisschen mehr bezahlen. Ich glaube das sind um die 16 Euro im Monat, dafür darf sie aber dann in andere Gebiete auch noch fahren.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich noch zur Schule gegangen bin, musste meine Mutter das Monatsticket selbst bezahlen. Da gab es weder einen Zuschuss von der Schule noch irgendetwas anderes. Das fand ich damals als Kind schon ziemlich heftig,muss ich sagen, denn meine Mama war alleinerziehend und es haben gleich drei Kinder eine Monatsfahrkarte gebraucht, um zur weiterführenden Schule zu kommen. Das geht schon ganz schön ins Geld, aber es gab in unserer Gegend eben keinen kostenlosen Schulbus und so musste man eben auf die Linienbusse ausweichen. Da blieb meiner Mutter dann nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und die Monatskarten eben zu bezahlen, denn wir mussten ja in die Schule.

Mein Kleiner ist noch nicht schulpflichtig, aber meine Cousine besucht derzeit eine weiterführende Schule und auch hier ist es so, dass man überhaupt keinen Zuschuss von der Schule bekommt. Da hat sich also in der Zwischenzeit überhaupt nichts geändert und man muss weiterhin selbst für die Monatskarten aufkommen. Natürlich kosten die Karten für Schüler etwas weniger als die Monatskarten für Erwachsene, aber dass die Schule da nicht mal die Hälfte übernimmt, finde ich schon schade - vor allem wenn man hört, dass es in anderen Bundesländern anscheinend anders zu sein scheint. Ich habe aber wenig Hoffnung, dass sich hier in naher Zukunft etwas ändern wird. Soweit ich weiß, kann man einen Zuschuss bei der ARGE beantragen, aber es bekommt ja auch nicht jeder ALG II und so kommt auch nicht jeder in den Genuss dieses Zuschusses. Ich finde die Regelung schon ein wenig unglücklich, muss ich sagen, aber da kann man nichts ändern.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Bei mir ist es so gewesen, dass ich in der Grundschule keine Busfahrkarte bekam, denn die Grundschule war bei uns im Dorf und da konnte ich natürlich mit dem Rad hinfahren. Ab der 5. Klasse musste ich aber in die nächste Stadt, die rund 15 KM entfernt lag. Für den Schulbus bekam ich von der 5. bis zur 10. Klasse die Busfahrkarte bezahlt, da es sich um die nächstgelegene Schule gehandelt hat. Einige Grundschulkameraden gingen auf eine Schule in eine andere Stadt, von der Entfernung her ungefähr gleich weit weg aber eben nicht das Einzugsgebiet, und die mussten von der 5. Klasse an die Busfahrkarte selber bezahlen.

Ab der 11. Klasse mussten meine Eltern auch die Busfahrkarte bezahlen. Da aber einige Lehrer in der Nachbarschaft wohnten, fuhr ich stattdessen bei denen in einer Fahrgemeinschaft mit, weil so eine Jahreskarte für den Bus ganz schön teuer war. Da man mit Abschluss der Sekundarstufe I vom Gymnasium bereits die mittlere Reife erreicht hat, ist der Besuch der Sekundarstufe II nicht zwingend notwendig laut Bildungsauftrag, deshalb hat die Gemeinde dafür keine Kosten mehr übernommen. Auch irgendwie ziemlich blöd, aber so ist es bei uns nun mal gewesen.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich wundere mich schon wie unterschiedlich das geregelt ist. Nach einem Umzug musste ich morgens mit Bus und Bahn zur Schule fahren. Obwohl ich damals in der 11. Klasse aber eben nicht volljährig gewesen bin, habe ich alle Tickets über die Schule bekommen. Diese bekam man pünktlich zum Schuljahresbeginn und direkt für ein ganzes Jahr. Ich musste damals nicht mal wirklich etwas machen sondern bekam ein eingeschweißtes Kärtchen und die Jahreskarte für die Bahn zugeschickt.

Die zwei verschiedenen Tickets benötigte ich damals, weil der erste Bus aus dem Ort heraus nicht zu den normalen öffentlichen Verkehrsmitteln gehört hat. Es war eine kleine und etwas teurere Alternative aber die Schule hat da keine Probleme gemacht und auch die Kosten für diesen Bürgerbus übernommen. Mit diesem Bürgerbus bin ich zum Bahnhof gefahren und da in den Zug gestiegen. Das Zugticket war dann leider nur für diese eine Strecke gültig dafür aber auch für den Anschlussbus zur Schule hin. Wenn es mir darin nicht zu voll gewesen ist, musste ich insgesamt keine 5 Minuten zu Fuß hinterlegen.

Bei uns war es auch nicht davon abhängig ob man volljährig bzw. noch schulpflichtig gewesen ist. Eine Mitschüler war schon etwas älter und hat sich nach einer Ausbildung, die ihr doch nicht zugesagt hat, entschieden wieder die Schulbank zu drücken. Sie war damals bereits über 20 und somit einige Jahre älter als der Rest. Dennoch hat auch sie die Tickets bezahlt bekommen. Und das obwohl sie auch ein Auto hatte, mit dem sie zur Schule hätte fahren können. Ich finde es gut, wenn die Tickets wie bei uns für alle übernommen werden. Es wäre schade, wenn es an so etwas scheitern würde.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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