Was haben Lehrer für disziplinarische Mittel?
Ich habe mich neulich mit einer Freundin unterhalten. Ich bin ja nun eine Generation, wo die Lehrer noch andere disziplinarische Mittel hatten als die Lehrer heute. So durfte ein Lehrer damals auch den Schüler einfach vor die Tür setzen und nicht mehr beachten. Heute ist es ja so, dass ein Schüler dagegen angehen darf, weil er ein Recht auf Unterricht hat. Früher konnten die Lehrer eben auch anders strafen als heute und ich denke auch, dass die Schüler früher mehr Respekt vor den Lehrern hatten, dass auch die kleinsten Disziplinarmaßnahmen griffen.
Welche disziplinarischen Mittel haben die Lehrer heute noch? Wie strafen sie, wenn sie einen Schüler zurechtweisen müssen und wollen? Was können Lehrer heutzutage noch machen, damit sie richtig respektiert werden und diese disziplinarischen Mittel auch greifen?
Also da hat sich in den letzten 100 Jahren echt viel verändert, aber eigentlich zum Positiven. So durften die Kinder zu Zeiten der Kindheit meiner Großeltern noch geschlagen werden. Und wenn sie zu hause dann verrieten, dass sie geschlagen wurden, haben sie oft von den eigenen Eltern noch einmal eine drauf bekommen, weil sie frech waren. Ich denke nicht, dass die Kinder damals Respekt vorm Lehrer hatten, nein man kann schon sagen Angst. Wenn man sich nicht mehr traut seine Meinung zu sagen, weil man sonst geschlagen werden würde mit einer Rute auf die Fingerknöchel oder sonst wo hin, dann hat man sicherlich Angst.
Dass man einen Schüler nicht mehr vor die Türe schicken kann, kenne ich so nicht. Ich bin ja selbst noch Schüler und wenn jemand beispielsweise stört, während ein anderer ausgefragt wird, dann muss dieser vor die Türe. Wenn er dem Abgefragten die Lösungen zuflüstert, dann verschlechtert das die Note vom Schüler, der gerade abgefragt wird. Während des Unterrichts wurde aber bisher noch keiner hinaus geschickt. Unsere Klasse hat es eigentlich auch nie so weit getrieben und weiß auch nicht, ob man als Lehrer auf so etwas zurückgreifen wird, weil es dem Schüler ja eher schadet, als ihn belehrt. Ihm gefällt es vielleicht auch noch nach draußen zu dürfen, nicht mehr mitdenken und sich melden zu müssen und er lernt nichts daraus. Dazu verpasst er auch noch das was im Unterricht besprochen wird, was aber für eine Probe durchaus bewertbar ist.
Unsere Physiklehrerin drohte uns immer mit Strafarbeiten. Meistens handelte es sich um Protokolle, sprich der Störende musste die Unterrichtsstunde in eigenen Worten auf zwei Seiten zusammenfassen. Dann gab es im Fach Mathematik noch die wunderschönen Zusatzaufgaben, die meistens aus besonders kniffligen Knobelaufgaben bestanden. Die dritte Möglichkeit war dem Schüler einfach etwas aus dem Unterrichtsbuch abschreiben zu lassen. In Englisch wurde man manchmal auch damit bestraft einen Text im Buch sinngemäß ins Deutsche zu übersetzen. Und bei einem zwei Seiten langen Text mit neuen Vokabeln saß man da schon mal gut zwei Stunden dran.
Ich denke so eine Strafarbeit ist immer noch das Sinnvollste, um den Schüler zu bestrafen und ihm gleichzeitig zu zeigen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war und er sich bessern soll. Gewalt hat noch nie etwas gebracht und deshalb bin ich auch froh, dass diese Regelung bereits in der Generation meiner Eltern abgeschafft wurde. Ein Kind vor die Türe zu stellen bringt wie gesagt auch oftmals nicht die notwendige Wirkung, weil der Schüler es als eine Art Entspannung ansehen könnte und dann aus dem Fenster schauen oder sich sonst wo im Schulhaus herumtreiben könnte. Ständig kann die Lehrkraft ja auch nicht nach draußen schauen. Und wenn, dann sollte man einen Schüler nur nach draußen stellen, wenn man etwas macht, was für die nächste Stunde nicht relevant ist, sprich kein neues Unterrichtsthema, sondern eine Abfrage etc.
Mein Sohn ist in der 3. Klasse und hat einen Lehrer, der gerade mal 27 Jahre alt ist und dessen 1. Klasse dies nun ist. Jedoch hat er gleich eine Klasse bekommen, in dem es mehr Jungs als Mädchen gibt und so hat er auch gleich eine Menge an Rabauken bekommen, die es oftmals nur so anlegen, u.a. auch ein Kind, das andauernd seine Aufmerksamkeit haben möchte.
Sein Klassenlehrer arbeitet mit gelben und roten Karten, d.h. es gibt 2 gelbe Karten und wenn man danach immer noch stört, gibt es die rote Karte, d.h. man bekommt eine Strafarbeit, die demnach so aussieht: Hat man geschwätzt, muss man eine Strafarbeit schreiben über: Wieso darf ich nicht schwätzen im Unterricht. Man muss selbst Gründe finden, wieso man das, was man im Unterricht falsch gemacht hat, nicht darf. Eine halbe Seite muss es ca. werden.
Wenn bei einer Arbeit geschwätzt wird oder ab geschaut wird, wird einem die Arbeit abgenommen und man bekommt eine schlechte Note. Dies war angeblich laut des Lehrers nur einmal der Fall gewesen. Mein Sohn musste jedoch, nachdem er im Unterricht geschwätzt hat, schon mal an einen Einzeltisch und die restliche Stunde an diesem Einzeltisch verbringen um so zu lernen, das man nicht schwätzen darf.
Das Kind vor die Türe schicken, finde ich für eine falsche Lösung, das Problem des Störens zu lösen. Das Kind sieht dies nicht als Bestrafung und kann sich vor der Türe einen faulen Lenz machen. Die Aufgaben kann sich das Kind von anderen Schülern holen oder abschreiben, sodass ich dies nicht als Lösung oder Bestrafung sehe. Für den Lehrer ist es leichter, denn er hat das Problem behoben, jedoch für die Zukunft wird einem dies sicherlich nicht helfen.
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