Koedukation oder lieber getrennter Unterricht?

vom 05.06.2008, 13:16 Uhr

Wir haben das Thema auch gerade im Studium behandelt und dadurch sind mir einige Aspekte aufgefallen, über die ich vorher noch nie nachgedacht habe. Ich hatte immer gemeinschaftlichen Unterricht. Ob im Sport - sogar später im Tanzkurs, in Mathematik oder in Biologie zu Zeiten des Sexualkundeunterrichts, wir waren eigentlich immer Jungs und Mädchen gemischt.

Meiner Meinung nach wäre es ganz gut, wenn man Jungs und Mädchen in unterschiedliche Klassen aufteilen würde, allerdings das Sozialleben gemeinsam gestaltet. So wäre es meiner Meinung nach wichtig, dass es auch Stunden gibt, in denen sich beide Geschlechter vermischen, damit man auch den Kontakt zum anderen Geschlecht pflegen kann.

Als Hauptargument für diese Geschlechtertrennung würde mir nun beispielsweise einfallen, dass man bestimmte allgemeine Schwächen der Geschlechter besser behandeln kann, wenn man getrennten Unterricht macht. So sind Mädchen im mathematischen Bereich oft einfach schwächer, während Jungs dafür im Bereich Lesekompetenz die Verlierer sind. Soweit zur PISA Studie. Daher wäre das für mich schon sinnvoll.

Ein weiteres Argument wäre auch, dass man sich mehr in seine Rollen einfügt, wenn jemand des anderen Geschlechts da ist. So ist es wohl so, dass in gemischten Klassen Mädchen bei einer Wahlmöglichkeit viel seltener den mathematischen Bereich einschlagen, als wenn sie in gleichgeschlechtlichen Klassen sind. Einfach weil es nicht typisch für ihr Rollenbild ist und sie aber der Rolle entsprechen wollen.

Außerdem denke ich auch, dass es ausreichend ist, wenn man den sozialen Kontakt mit dem anderen Geschlecht hat, wenn man gerade keinen Unterricht hat und es für diese Zeit eben extra Stunden gibt. Irgendwann kommt es sicher mal vor, dass man sich (in der Regel in jemanden des anderen Geschlechts) verliebt und dann ist das sicher auch ziemlich störend, wenn man denjenigen die ganze Zeit um sich hat und somit wird dies als Ablenkungsfaktor schon ausgeschlossen.

Beim Sport verstehe ich sowieso nicht, warum das nicht schon lange getrennt ist. Mädchen schämen sich oft ab einem gewissen Alter, gerade in der Pubertät, wenn dann beim laufen ihre Brüste wackeln und die Jungs sich darüber lustig machen (passiert leider viel zu oft). Oder oft haben sie auch Angst sich richtig an einem bestimmten Spiel zu beteiligen, weil sie die "Härte" der Jungs fürchten.

Für mich wäre es also ein Anfang, wenn man langsam anfangen würde den Unterricht aufzuteilen und trotzdem einen gemeinsamen Schulhof hat, beziehungsweise auch die Möglichkeit mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen und dieses kennen zu lernen. Denn wenn das nicht gegeben ist, dann verliert man meiner Meinung nach viel an sozialer Kompetenz, die später noch sehr wichtig wird und man lernt den Umgang mit dem anderen Geschlecht nicht so gut. Daher sollte man beides vermischen und dann wäre es in meinen Augen schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung.

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