Kann ein Radarkasten mehrere Fahrspuren kontrollieren?

vom 09.12.2011, 15:07 Uhr

Da ich in letzter Zeit relativ häufig mit dem Auto unterwegs bin und ich dadurch immer wieder an Radarkästen vorbeifahre, habe ich mir ein bisschen Gedanken darüber gemacht. Ich spreche nun von den normalen alten großen Radarkästen und nicht von irgendwelchen neueren.

Mir ist aufgefallen, dass diese Radarkästen oft auch an mehrspurigen Ortsstraßen und sogar der Autobahn stehen. Wie funktioniert das überhaupt? Ist es überhaupt möglich, mit einem solchem einzelnen Radarkasten mehrere Fahrspuren gleichzeitig zu kontrollieren beziehungsweise zu blitzen. Denn es ist doch komisch, wie dies funktioniert beziehungsweise wie man in manchen fällen dann den richtigen Fahrzeuglenker bestraft, wenn man auf mehreren Fahrspuren blitzt und wer von den beiden Autolenkern bestraft werden sollte?

Angenommen der Radarkasten steht ganz rechts außen am Straßenrand, ich fahre mit meinem Auto auf der ersten Fahrspur mit der erlaubten Geschwindigkeit und werde auf der Höhe des Radargerätes von einem Auto überholt, welches so schnell fährt, dass dieses vom Radarkasten fotografiert wird. Ist es dabei dann nicht so, dass ich und derjenige der mich überholt auf dem Bild sind? Woher weiß man dann wer tatsächlich zu schnell gefahren ist?

Aber ich kann mir auch kaum vorstellen, dass man dabei die einzelnen Fahrspuren kontrolliert, denn auf der Autobahn sind diese Radarkästen immer neben der ganz rechten Fahrspur, wo die Autos und Lastkraftwägen eigentlich am langsamsten unterwegs sind. Wenn der Radarkasten nun dort angebracht ist, kann man doch nur die erste Fahrspur überwachen, denn wenn man auf die zweite Fahrspur fotografieren möchte, ist dies vermutlich oftmals nicht möglich, da auf der ersten Fahrspur zu viele Lastkraftwägen den Blick auf die zweite Fahrspur aus Sicht des Radarkastens versperren.

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» User92 » Beiträge: 936 » Talkpoints: 2,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Soweit ich weiß können sie tatsächlich mehrere Spuren überwachen - aber nicht gleichzeitig! Das bedeutet, dass ein Raser nur dann was zu befürchten hat, wenn in dem Fall die "andere Spur" frei war. Ist noch ein Fahrzeug auf dem Bild zu sehen, so ist die Messung aller Wahrscheinlichkeit erfolgreich anfechtbar. Aber besser als dies auszuprobieren ist es natürlich, sich an die Geschwindigkeitsvorgaben zu halten.

Neue Geräte zur Verkehrsüberwachung haben übrigens mehrere Kameras (idealer Weise pro Spur eine), so dass hier genau und zuverlässig alle Spuren überwacht werden können. Ansonsten stellt man (z.B. bei Autobahnen) mehrere Kästen hintereinander auf und jeder Kasten überwacht nur eine Fahrspur. Oder man misst einfach von Brücken - auch jeweils nur eine Spur.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wie derpunkt schon andeutete: Altmodische Verkehrsüberwachungseinrichtungen sind nur zur Überprüfung einer Fahrspur tauglich. Wird ein Fahrzeug geblitzt, wird herkömmlicherweise das Foto digitalisiert auf einen Computer übertragen und ein vollautomatisches Programm wertet das Nummernschild aus und schneidet das Foto vom Fahrer aus. Nur wenn Probleme auftreten, zum Beispiel wenn das Nummernschuld unkenntlich ist, muss ein Polizeibeamter einspringen und das Foto entweder aussortieren oder versuchen, selbst etwas zu erkennen.

Sind auf einem Foto zwei Fahrzeuge zu sehen, werden diese entweder vollautomatisch aussortiert oder, wenn zum Beispiel eine Spur für Busse reserviert ist, direkt an einen Beamten weitergeleitet. Diese kann dann entscheiden, dass es wahrscheinlich der PKW war, der mit 140 Km/h geblitzt wurde und nicht der Omnibus auf der anderen Fahrspur.

» Bischbrunn » Beiträge: 155 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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