Wie verhalten, wenn man von einer Lawine erwischt wird?
Ich plane gerade eben meinen nächsten Urlaub ein bisschen durch, und ich habe mir gedacht, dass ich im nächsten Urlaub doch mal etwas neues ausprobieren könnte – Ein Skiurlaub soll es also werden, am besten so um die Weihnachtszeit herum. Ich selbst war noch nie in einen Skiurlaub und auch meine Partnerin war bisher nur einmal in einem Skigebiet unterwegs. Wie es der Zufall will, habe ich erst gestern eine interessante Reportage über Leute gesehen, die von einer Lawine erwischt wurden, als sie in ihrem Skiurlaub waren. Dort wurde sehr viel über Lawinen an sich und alles erzählt, und auch über das Schicksal der Leute, die von Lawinen erwischt wurden – Und zu meist gingen diese Geschichten eben tödlich aus. Zwar halte ich es für ziemlich unwahrscheinlich, dass ich im Skiurlaub auf einer freigegebenen Skipiste von einer Lawine erwischt werde, aber aus Interesse stelle ich meine Frage doch mal.
In der Reportage wurde, wie gesagt, sehr viel über die Eigenschaften einer solchen Lawine beschrieben. Das man absolut keine Chance hat, sich bei einer Lawine „oben auf“ zu halten, wurde mir spätestens dann klar, als diese zur Demonstration eine Lawine auslösten. Ich habe zuvor noch nie eine Lawine gesehen und dachte mir immer, dass dies doch wohl nur halb so schlimm ist, wie es immer beschrieben wird. Aber durch die Demonstration habe ich gesehen, was für eine Energie in diesen Lawinen steckt. Von den Lawinen wird man eben sofort nach unten gedrückt, wie von einer Welle im Wasser, man hat keine wirkliche Chance, wieder nach oben zu gelangen. Lawinenopfer seinen häufig bis zu drei Meter tief im eiskalten Schnee verschüttet.
Was mich aber am meisten beunruhigt hat, war die Information, dass eine Lawine ein „Betongrab“ sei. Als die Testlawine ausgelöst wurde, haben die Forscher dort eine Wärmebildkamera aufgestellt. Was sie damit zeigen wollten – Eine Lawine entwickelt eine „hohe“ Temperatur, da diese sich sehr schnell bewegt. Während die Schneemassen den Berg hinab rutschen, entsteht eine so starke Reibung, das ein großer Teil des Schnees zu Wasser schmilzt. Sobald die Lawine dann zum Stillstand gekommen ist, nimmt der zu Wasser geschmolzene Schnee wieder seine ursprüngliche Form an. Die ganzen Schneemassen erstarren innerhalb von wenigen Sekunden zu einem Eisgrab, härter als Beton, da sich das Wasser eben wieder verfestigt.
In der Reportage wurde gesagt, dass dies das sichere Ende für jeden sei, wenn man nicht eine kleine „Höhle“ im Schnee hat, in der sich Sauerstoff befindet. Auch würde man sonst unter dem Druck des Schnees, in dem man eingeschlossen ist, nicht lange durchhalten, ganz zu schweigen von den Temperaturen. Ich habe leider in der Reportage nicht ganz mitbekommen, was man machen kann, damit eine solche „Höhle“ entsteht, in der man vielleicht eine höhere Überlebenschance hat.
Wie schafft man es, sich eine solche „Höhle“ zu schaffen, wenn man von einer Schicht aus Eis und Schnee umgeben ist, die härter ist, als Beton? Kennt einer von euch irgendwelche anderen Weisheiten, die man umsetzen kann, um zu überleben, wenn man von einer Lawine verschüttet wurde?
Scheint ein Glücksspiel zu sein, bei dem man selbst kaum Einfluss hat. Ich könnte mir aber vorstellen, dass solche Höhlen bei Felsen entstehen, da dort die Lawine ja irgendwie drüber muss. Bei dieser hohen Geschwindigkeit fällt der Schnee dann sicher nicht einfach so am Felsen entlang runter. Auch die Form des Gesteins kann vorteilhaft sein. Es gibt aber Leute, die das überlebt haben, suche einfach mal nach den Stichworten "Lawine überlebt".
Mit "Höhle" ist gemeint, dass man die Knie anzieht und sich praktisch zu einer Art Kugel zusammen rollt. Dadurch wird der Kopf geschützt und man hat dann vor dem Brustkorb einen Hohlraum. Im günstigsten Fall kann man mit der Luft aus diesem Hohlraum dann überleben, bis man gefunden und befreit wird. Und natürlich muss man das machen, während sich die Lawine noch in Bewegung befindet. Wenn der Schnee sich erst mal wieder verdichtet hat ist es hierfür zu spät. Überlebenschancen hat man aber auch dann wohl nur, wenn man ein Gerät dabei hat, mit dem man geortet werden kann und, wenn die Bergwacht dann überhaupt in das Lawinengebiet vordringen kann.
Meine anderen "Weisheiten" sehen einfach so aus, dass man sich auf den freigegebenen Pisten aufhalten soll und sich nicht auf irgendwelche blödsinnigen Aktionen einlassen soll. Ja, es gibt ganz tolle Snowboard Videos, in denen Leute durch unberührten Tiefschnee fahren und so weiter, aber das muss man in seinem Urlaub nicht nachspielen. Es gibt gute Gründe, warum manche Pisten nicht freigegeben sind für den Wintersport.
Um möglichst lange zu überleben sollte man eine geeignete Haltung annehmen. Man sollte seinen Kopf schützen, um keinen Genickbruch zu bekommen und man sollte möglichst Raum schaffen, um Sauerstoff zu haben. Wie bereits gesagt wurde kann man die Knie anziehen und sich zusammenrollen, um Raum zu schaffen. Je "kugelförmiger" die Position, desto mehr Sauerstoff hat man im Normalfall. Wenn man verschüttet ist, ist es am wichtigsten, dass man nicht einschläft. Sobald man einschläft fährt der Kreislauf herunter, die Gliedmaßen werden nicht mehr gut genug durchblutet und man unterkühlt sehr schnell.
Wenn man in gefährlichen Gebieten unterwegs ist, sollte man auf jeden Fall ein Ortungsgerät bei sich haben, damit man von der Bergwacht schnell gefunden wird. Je schneller man gefunden wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit dem vorhandenen Sauerstoff auskommt. Ruhig bleiben ist auch sehr wichtig, da man durch Aufregung nichts erreicht, außer noch mehr Sauerstoff zu verbrauchen.
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