Alleinerziehend und krank: Wie macht ihr das?

vom 26.11.2011, 14:01 Uhr

Ich war ja ein paar Jahre lang alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Ich kann mich eigentlich gar nicht daran erinnern, dass ich mal so richtig krank gewesen bin, wo ich das Bett hüten musste. Ich habe mich immer aufgerafft, weil meine Kinder mich brauchten. Als meine Tochter 2 Wochen alt war, hatte ich einen Magen Darminfekt. Mein Sohn war gerade 2 Jahre und 2 Monate alt und mir ging es wirklich schlecht. Meine Mutter hatte dafür gar kein Verständnis. Sie nahm mir dann zwar meinen Sohn mal für eine Stunde in Obhut, aber ansonsten musste ich sehen, dass ich die Kinder versorgt bekam. Ich war zwar zu der zeit noch verheiratet, aber mein Exmann hat sich darum nicht gekümmert. Er hat auch nicht frei genommen oder Verständnis für mich gezeigt.

Als ich dann mit den Kindern ganz alleine war, war ich eigentlich niemals krank und ich habe mir auch nicht vorstellen wollen, wie es ist, wenn ich wirklich mal flach liege. Mein Exmann hat sich kaum bis gar nicht um die Kinder gekümmert und meiner Mutter war alles zu viel, wenn sie mal ran musste. Sie hat die Kinder nur dann genommen, wenn SIE es wollte und nicht, wenn man sie nötig hatte.

Mein Körper hat sich wohl so an das "nicht krank sein" gewöhnt, dass ich eigentlich in den letzten 25 Jahren nie krank war, wo ich wirklich flach gelegen habe. Ich war immer für alle da ohne dass ich mich bei Krankheit ausgeruht habe, wenn ich dann mal krank war.

Hier im Forum sind ja auch einige alleinerziehende Mütter. Wie macht ihr es, wenn ihr mal krank seid? Wie habt ihr es gemacht, wenn ihr krank gewesen seid, als ihr mit den Kindern alleine gewesen seid? Darf eine Mutter nicht krank sein? Was ist, wenn eine alleinerziehende Mutter mal wirklich mit Grippe im Bett liegt? Wenn man richtig krank ist, kann man sich ja nicht mal bei der Krankenkasse um eine Pflege für die Kinder bemühen. Muss eine alleinerziehende Mutter da einfach durch? Welche Möglichkeit hat eine alleinerziehende Mutter, wenn die Eltern sich nicht um die Enkel kümmern wollen und der Vater der Kinder sich auch nicht drum schert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie Du schon sagtest, wenn es gar nicht anders geht, reißt man sich zusammen und der Körper bleibt dann auch stark. Die Erholungsphase kommt dann, wenn man mehr Luft hat und beispielsweise die Kinder älter werden oder für ein paar Tage woanders übernachten, beispielsweise bei einer Klassenfahrt oder bei Besuch von Verwandten. Aber ich kenne es durchaus so, dass sich die Großeltern kümmern, Freunde oder gute Bekannte, damit der alleinerziehende Elternteil sich auskurieren kann. Selbst ich bin schon bei meinen Tageskindern eingesprungen, auch, wenn die Betreuungszeiten schon lang nicht mehr zu meinen eigentlichen Arbeitszeiten gehörten. Über die Nacht sind dann die Großeltern da gewesen, die nicht gerade um die Ecke wohnten, aber sie haben sich dann auf den Weg gemacht.

Auch gibt es einige Notfallbetreuungen, die man sich offen halten sollte. Mithilfe des Internets ist das doch auch kein Problem mehr und manchmal können da auch Betreuungen sehr spontan einschreiten und so die Mutter entlasten. Dann kann man sich durchaus an die Krankenkasse wenden und da anfragen, als auch das Jugendamt kontaktieren, wenn man nun wirklich niemanden im Umfeld hat, weder Nachbarn, noch Verwandte, Bekannte oder Freunde. Aber ich finde, man sollte es sich schon vorher überlegen, welche Möglichkeiten man hat und sich absichern. Das haut nicht immer ganz hin, aber es beruhigt doch ungemein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich persönlich habe wirklich auch die Vermutung, dass eine Mutter in der Not erstaunliche Dinge leisten kann. Und dazu zählt für mich auch, dass sie Dinge vollbringt, die sie in einer Krankheit ohne Kind nicht vollbringen würde. Aber da gibt es dann eben auch keinen Anlass. Hat man die Pflicht ein Kind zu versorgen, tut man einfach - egal wie es einem damit dann geht und auch, wenn es besser wäre, einfach liegen zu bleiben und sich auszukurieren. Außerdem vermute ich auch, dass Mütter weniger oft krank werden, auch wenn ich dafür wirklich keine logische Erklärung habe. Ich denke einfach, dass man sich in Notsituationen tatsächlich auf seinen Körper verlassen kann, wenn man sonst gesund ist.

Wenn man weiß, dass da im Notfall noch jemanden hat, der die Kinder nehmen würde, dann kämpft der Körper vielleicht auch weniger und gibt sich mehr Zeit zum Ausruhen. Kann man sich das eben nicht leisten, steckt man sämtliche Energie gleich darein, dass man nicht schlapp macht, weil das eben gerade einfach nicht drin ist. Das zehrt mit Sicherheit schlimm an den Nerven und an der Gesundheit und ist sicherlich auch allgemein nicht optimal - aber ich halte das für einen natürlichen Überlebenswillen - wenn man es mal übertrieben ausdrücken will.

Ich finde es sehr schade, wenn die Oma der Kinder die eigene Tochter nicht unterstützt, obwohl sie es könnte. Wenn eine Oma zu alt ist oder krank, dann ist das was anderes. Aber wenn man es ablehnt einer kranken Mutter zu helfen, finde ich das schon nicht nett. Meine Oma ist immer mal eingesprungen, obwohl ich mich jetzt auch nicht daran erinnern kann,dass meine Mutter krank war.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Man ist ja in erster Linie Mutter, deshalb denke ich, dass man sich immer für die Kinder aufraffen kann, wenn man jetzt nicht eine tödliche Krankheit wie zum Beispiel Krebs, AIDS oder eine Art Lähmungserscheinung hat. Deshalb glaube ich, dass wir uns da nicht selber leid tun müssen, wir haben uns immerhin die Mutterrolle ausgesucht.

Ich kann außerdem von Glück reden, dass, wenn es einmal hart auf hart kam, mir sehr wohl der Kindsvater oder dessen Eltern auf das Kind geschaut haben, sodass ich wenigstens einen Tag Zeit hatte, um mich auszukurieren.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also ich bin auch lange alleinerziehend gewesen, jedoch hatte meine Mutter immer im Rücken, die mir geholfen hat. Denn ich finde, es gibt auch Krankheiten, bei denen man einfach flach liegt und dann geht einfach absolut nichts mehr. Einmal im Jahr liege ich so dermaßen flach, das ich mich wirklich um nichts kümmern kann. Da geht noch nicht einmal aufstehen, sodass ich den Arzt zu mir nach Hause rufen muss. In diesen Momenten bin ich doch sehr froh, meinen Partner zu haben, der mich dann unterstützt und der mir hilft.

Es gab jedoch mal einen Fall, der kurz nach der Geburt meines Sohnes eintraf und der mich sehr schockte und wodurch ich auch die Klinik vorzeitig verließ. Nach dem Kaiserschnitt konnte ich mich nicht um meinen Sohn kümmern, ich war so sehr müde, über den ganzen Tag verteilt und hatte zu kämpfen wach zu sein. Dies verstand keiner, sodass in das Vorsorgeheft geschrieben wurde: Mangelnde Kooperation der Mutter. So musste sich meine Mutter und die Hebammen nachts um meinen Sohn kümmern. Letzendlich kam heraus, das ich eine Schlafkrankheit habe und diese Krankheit im Anfangsstadium besonders schlimm ist. Zuhause dann konnte mir meine Mutter sehr unter die Hand greifen und dafür bin ich auch sehr dankbar.

Als Mutter muss man sehr belastbar sein und sich sofort zu helfen wissen, wenn man krank wird. So hat man als Mutter allerlei Hausmittel im Kopf und daheim, die einem helfen, schnell wieder fitt zu werden. Falls es gar nicht anders geht, geht man letzendlich zum Arzt und lässt sich mit Medikamenten helfen. So ist man auch für seine Kinder Tag- und Nacht da, wenn es ihnen schlecht geht.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Als ich noch klein war und noch nicht wirklich alleine auf mich aufpassen konnte, hat dann immer mein Vater auf mich aufgepasst und sich freigenommen, damit meine Mutter sich erholen konnte. Aber seitdem mein Vater außerhalb arbeitet, ist das leider nicht mehr möglich. Jedoch bin ich auch inzwischen alt genug um alleine klar zu kommen und mich ein paar Tage um mich selbst zu kümmern.

Ansonsten haben meine Großeltern, also die Eltern meiner Mutter, sich noch gekümmert und haben dann eben auch ein paar Stunden auf mich aufgepasst, damit meine Mutter einen Mittagsschlaf machen kann. Die haben dann gerne geholfen und sich gefreut, wenn sie meiner Mutter unter die Arme greifen konnten.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich bin eigentlich nicht oft so krank, dass ich das Bett hüten muss und mich nicht wirklich um meine Tochter kümmern kann. In ihrem ersten Lebensjahr war ich zum Glück überhaupt nicht krank. Zwei mal ist es mir jetzt passiert, dass ich so richtig flach gelegen bin. Beim ersten Mal hatte ich Scharlach, natürlich mit meiner Tochter gemeinsam. Wir lagen beide flach, somit war ihr nicht langweilig weil es ihr selber nicht sonderlich gut ging. Ich habe uns immer Thermoskannen voll Tee gemacht und ernährt haben wir uns meistens von bestelltem Essen solange ich nicht in der Lage war zu kochen. Wir lagen beide gemeinsam auf der Coach und haben gekuschelt und ferngesehen. Nach kurzer Zeit war ich dann auch wieder fit, von daher war es nicht so schlimm.

Beim zweiten mal war es sehr blöd und ich hatte das Glück, dass meine Tochter schon älter und verständnisvoll war. Ich hatte eine Grippe mit hohem Fieber, war dermassen geschwächt. Ich konnte nicht einmal aufstehen weil ich das Gefühl hatte, das mir der Kopf explodiert. Die ersten Tage haben wir wie oben beschrieben verbracht. Sie hat mir aber sehr Leid getan, da sie selbst gesund war und natürlich raus wollte. Ich habe dann eine Freundin gebeten mit ihr zum Spielplatz zu gehen, damit sie sich etwas austoben konnte. Und meine Mutter nahm sie eine Nacht zu sich, damit ich mich auskurieren konnte. Danach ging es eigentlich wieder.

Momentan bin ich schwanger und muss mich aufgrund zu früher Wehentätigkeit schonen. Ich soll viel liegen und mich nicht anstrengen. Also basteln wir viel, liegen auf der Coach und lesen oder spielen ein Gesellschaftsspiel. Irgendwie geht es immer wenn man krank ist und alleine, es muss ja. Je älter die Kinder werden desto einfacher ist es natürlich, aber auch mit kleinen Kindern bekommt man das irgendwie hin, wenn die Möglichkeiten zur Fremdbetreuung nicht gegeben sind. Es muss ja schließlich irgendwie funktionieren.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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