Bewerbungsmappe ohne Notiz zurückerhalten

vom 07.12.2011, 09:21 Uhr

Vor einigen Tagen hatte ich mehrere Vorstellungsgespräche gehabt, leider ist nichts Konkretes daraus geworden und so suche ich weiter. Ich habe allerdings nur von einer vakanten Stelle eine Rückmeldung erhalten, alles andere blieb leider ohne Erfolge und wie gesagt, ich habe auch keine Absage erhalten. Jedenfalls hatte ich zu einem dieser Vorstellungsgespräche meine Bewerbungsmappe mitgenommen und diese dort beim Arbeitgeber gelassen. Dieser Arbeitgeber meldete sich weder telefonisch bei mir noch ging er ans Telefon, wenn ich dort anrief. Aber immerhin hat es dieser Arbeitgeber geschafft, mir meine Bewerbungsmappe zurückzusenden.

Ich bekam diesen Umschlag von unserem Postboten überreicht, aber was mich verwunderte, war, dass kein Absender vermerkt war. Und auch, als ich den Umschlag geöffnet hatte, habe ich weder eine Absage sonst noch etwas vorgefunden. Ehrlich gesagt fand ich es schon dreist, dass man sich nicht einmal die Mühe machte und mir da etwas Schriftliches beilegt. Ich finde es zwar klasse, dass ich zumindest die Bewerbungsunterlagen zurückerhalten habe, aber ein wenig mehr Mühe hätte man sich doch schon geben können. Schließlich habe ich mich da auch auf den Weg gemacht und versucht, mich von meiner besten Seite zu zeigen.

Habt Ihr ebenfalls auch schon einmal eine Bewerbung zurückerhalten, ohne, dass Ihr eine konkrete Absage bekommen hättet? Was haltet Ihr von so einem Verhalten? Sollte man sich als Arbeitgeber nicht wenigstens die Mühe machen, ein Schreiben aufzusetzen, dass es nicht geklappt hat? Eine Begründung wäre nett, um daraus für ein folgendes Vorstellungsgespräch zu lernen, aber wichtiger wäre mir überhaupt eine Absage und nicht eine wortlose Zurücksendung der Unterlagen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Solche Erfahrung hat mein Freund damals auch zur Genüge gemacht. Viele Unternehmen haben es einfach nicht nötig nochmal eine Rückmeldung zu geben, da es viel zu viele Bewerber gibt. Oft wurde meinem Freund auch mitgeteilt, dass der Aufwand viel zu groß wäre, für jeden Bewerber eine Absage zu verfassen. Manche Unternehmen schicken ja nicht einmal die Mappen zurück und bevorzugen deshalb direkt eine online Bewerbung.

Daher kann ich auch nur sagen: Freue dich, dass du wenigstens deine Mappe zurückerhalten hast. Vielleicht ist sie ja auch noch in brauchbarem Zustand, so dass du sie wiederverwenden kannst. Bei meinem Freund kamen sie regelmäßig geknickt, einmal sogar mit einem Kaffeebecher-Rand zurück. Das ist auch traurig zu sehen, wie mit den Bewerbungen umgegangen wird. Immerhin kosten sie ja den Bewerber ja auch auch Mühe und Geld. Generell finde ich aber auch, dass zumindest ein Standart-Absageschreiben dazugelegt werden sollte.

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» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt darauf an, aus welcher Richtung man das betrachtet. Der Bewerber mag es unhöflich und dreist finden, denn er hat sich ja viel Mühe mit den Unterlagen gegeben. Für den Unternehmer ist es eine Zeitfrage. Viele Firmen bekommen so viele Bewerbungen, dass sie eine extra Arbeitskraft einstellen müssten, um die Bewerbungen zu bearbeiten. Da stellt sich dann schon wieder die Geldfrage. Jede Bewerbung die zurückgesendet wird, kostet dann auch Geld.

Ich bin selbst Unternehmer und bekomme auch viele Bewerbungen. Leider ungefragt. Das heißt, die Leute bewerben sich einfach, ohne vorher zu fragen, ob überhaupt Bedarf besteht. Das hat zur Folge, dass ich mich auch nicht weiter mit den Bewerbungen befasse, denn ich biete keine Stelle an. Ich gehe damit um, als wäre es Werbepost. Die Bewerber die einen frankierten Rückumschlag mit in die Bewerbung legen,bekommen ihre Papiere dann auch zurück, aber auch ohne Kommentar.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, so etwas ist schon sehr dreist. Wenigstens hätten sie dir doch einen kurzen Dreizeiler schreiben können. Andererseits kannst du die Mappe, sofern sie bei dir nicht total zerfleddert angekommen ist, und das Bewerbungsfoto noch einmal verwenden. Mach dir nichts daraus. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und Erfolg bei deiner weiteren Suche. Du wirst bestimmt fündig :)

» ProblemSpatz » Beiträge: 24 » Talkpoints: 21,55 »



@Friedmann, es war ja keine ungefragte Bewerbung, zudem handelte es sich um eine Stelle in einem Privathaushalt. Man könnte ja dennoch in der Lage sein, das Ganze auch mit einem Kommentar versehen, und wenn es eben nur ein Zweizeiler gewesen ist.

Das Problem bei diesen Initiativbewerbungen ist einfach, dass diese wahrscheinlich von der Arbeitsagentur gefördert werden und auch gefordert werden, um auf einen gewissen monatlichen Schnitt bei den Bewerbungen zu kommen. Dazu kannst Du ja nun auch nichts, aber ich denke, ich würde da auch schon eine Information weitergeben. Bewerbungsunterlagen kosten nun mal Geld.

@ProblemSpatz und @00kate, ich freue mich ja schon. Aber ich hätte schon ganz gern weitere Informationen dazu gewünscht. Immerhin habe ich mir auch selbst die Mühe gemacht und mich zu dem von ihr eingeladenen Vorstellungsgespräch hinbewegt. Hätte sie mir eine Absage dazu geschickt, könnte ich dies wenigstens als Werbungskosten geltend machen, aber es war ja nichts dabei gewesen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich finde auch, dass der potentielle Arbeitgeber wenigstens schreiben müsste, dass es leider nicht geklappt hat und am besten noch eben den Grund mit angeben, damit man einen Anhaltspunkt hat, was nicht gepasst hat. Nur dann kann man es ja bei zukünftigen Bewerbungen besser machen.

Aber wenigstens hast du deine Unterlagen wohlbehalten zurück und kannst einiges davon noch verwenden. Ich hatte mich mal beworben und müsste auch einige Stunden zur Probearbeit antreten. Einige Tage später bekam ich die telefonische Absage mit dem Hinweis, dass meine Unterlagen mir zugeschickt würden. Als nichts passierte, bin ich mal da vorbeigegangen und habe nach meinen Unterlagen gefragt, aber der Chef war nicht da und die Unterlagen wohl im Büro. Einige Tage später bekam ich meine Unterlagen per Post, aber völlig zerfleddert und ohne den Ordner, in dem ich sie abgegeben hatte. Das hat mich schon sehr geärgert.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ein solche Erlebnis hatte ich bisher im Rahmen meiner Stellensuche nicht, nein, und ich bin auch ganz froh darüber. Dafür kenne ich den wohl deutlich häufiger vertretenen Fall zur Genüge, nämlich eben den, dass man gar nichts mehr von seiner Bewerbung gehört und auch seine Unterlagen nicht zurückerhalten hat. Natürlich ist es einerseits erfreulich, wenn man seine Unterlagen überhaupt zurückbekommt, obgleich ich es äußerst bedauernswert finde, dass man sich darüber schon freuen muss, da sich das meiner Meinung nach wohl von selbst verstehen sollte.

Andererseits denke aber auch ich, dass ein Absageschreiben nicht sonderlich viel Arbeit machen dürfte, zumal es sich dabei in der Regel um ein Standardschreiben handelt. Ein Unternehmen, das die Unterlagen überhaupt zurückschickt, scheut ja wohl auch nicht die Kosten für diesen Aufwand, also empfinde ich ein fehlendes Anschreiben schon beinahe als frech, jedenfalls aber als unhöflich. Ich denke, dass ich nicht sonderlich traurig darüber wäre, dass aus meiner Bewerbung letzten Endes wohl offenbar doch nichts geworden ist, wenn ich von einem Unternehmen nach einem Vorstellungsgespräch – oder überhaupt – einfach nur meine Bewerbungsunterlagen zurückerhalten würde, ohne dass dieser Rücksendung ein Anschreiben beiliegt. Für mich gehört es zum Grundrespekt und der Höflichkeit einfach dazu, dass man solche Unterlagen nicht ohne Anschreiben verschickt, und schließlich habe ich meine Bewerbung ebenfalls nicht ohne Anschreiben eingereicht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo Steph, klar so ein Verhalten findet wohl keiner schön und meiner Meinung nach ist es auch wirklich nicht zu viel von einem Unternehmen verlangt zumindest einen kurzen, standardisierten Brief (der ja eigentlich auch nichtssagend ist und niemandem weiterhilft) beizulegen. Ich habe diese Erfahrungen zwar selbst in meiner beruflichen Laufbahn noch nicht gemacht, aber mein Tipp an Dich lautet: Versuch Dich nicht allzu sehr darüber zu ärgern, das kostet nur unnötig Nerven und bringt letztlich auch nichts. Hak die Sache am besten so schnell wie möglich ab, Kopf hoch und dann konzentriere Dich auf Deine weitere Jobsuche. Irgendwann landet Deine Bewerbung dann mal in den ,,richtigen" Händen.

» Nesslie » Beiträge: 8 » Talkpoints: 4,07 »


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