Weihnachtsmarkt kostet Eintritt

vom 04.12.2011, 11:36 Uhr

Hier in der Stadt gibt es in einem Stadtteil auch einen kleinen Weihnachtsmarkt, der lediglich an zwei Wochenenden geöffnet ist. Dort wird ebenfalls ein Eintrittsgeld von fünf Euro erhoben. Ich selbst habe den Weihnachtsmarkt noch nicht besucht, habe dies aber von einer Verwandten gehört, die dies in der Lokalzeitung gelesen hat. Ich habe bisher noch nie Geld bezahlt, wenn ich mal über einen Weihnachtsmarkt gelaufen bin. Da mich so etwas aber auch nicht besonders interessiert, würde ich wohl auch kein Geld investieren, nur um mir irgendwelche Buden und Stände anzuschauen, an denen dann Weihnachtskrempel und diverse Speisen angeboten werden. Ich kaufe auf dem Weihnachtsmarkt auch maximal etwas zu essen, da mich solche typischen Dekorationsartikel vom Weihnachtsmarkt nicht interessieren.

Dass die Betreuung der Kinder in dem Preis bereits enthalten war, finde ich ganz praktisch. Allerdings finde ich das nicht besonders fair den Leuten gegenüber, die keine Kinder haben oder ihre Kinder bei jemand anderem abgegeben haben, um in Ruhe den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Abgesehen davon gibt es ja auch viele Leute, die ihre Kinder gerne mit auf den Weihnachtsmarkt nehmen, auch wenn ein Säugling oder ein Kleinkind sicher nichts davon hat und für die Eltern nur zur Belastung wird. Es wäre sicher gerechter, den Eintrittspreis für diejenigen, die das Angebot der Kinderbetreuung nicht nutzen, zu senken, und die Betreuung stattdessen separat zu berechnen. Allerdings ist das bestehende Konzept sicher auch gut überlegt, da man auf diese Weise vielleicht auch mehr Leute mit Kindern dazu einlädt, den Weihnachtsmarkt zu besuchen.

Ob sich der Weihnachtsmarkt durch das erhobene Eintrittsgeld nicht mehr so sehr lohnt, kann ich nicht beurteilen. Auf der einen Seite sind es nur ein paar Euro und die richtigen Weihnachtsmarkt-Fans geben dort ohnehin viel mehr Geld aus, so dass es auf diesen Betrag auch nicht mehr ankommt. Wenn dann sogar eventuelle Kinder betreut werden, lohnt sich das für viele Eltern vielleicht auch noch. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der kostenpflichtige Weihnachtsmarkt zwar insgesamt weniger Besucher anzieht, dass die Leute aber länger dort bleiben. Schließlich haben sie dafür bezahlt und wollen das dann auch richtig ausnutzen. Wer länger bleibt, kauft auch meistens mehr, so dass sich der Weihnachtsmarkt finanziell sicher auch lohnen kann. Zumindest werden auf diese Weise die Leute herausgefiltert, die einfach nur mal schnell über den Markt laufen wollen, um nur kurz zu schauen. Diejenigen, denen der Weihnachtsmarktbesuch wichtig ist, werden sicher in den sauren Apfel beißen und das Geld bezahlen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



ich hatte beim Lesen erst gedacht, dass das Eintrittsgeld dann diesem Tiergehege zugute kommt, aber wenn man da dann nochmal extra Eintritt zahlen sollte?! Nee, sorry, also mit Glühwein und einem kleinem Snack wäre mir das einfach zu teuer! Und Glühwein und Co. gehören für mich einfach zum Weihnachtsmarkt dazu. Da würde ich dann schon aus Prinzip nicht hingehen. Mal davon abgesehen, dass 5,00 Euro wirklich unverschämt ist nur dafür, dass ich den Platz betreten darf! Wenn es "symbolisch" 0,50€ oder so wären, dann wäre das was anderes. Aber hier soll ja richtig Kohle gemacht werden! Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass der Weihnachtsmarkt dann so gut besucht ist, dass es sich für die Standbetreiber dort lohnt. Aus meinem Umfeld würde wohl niemand dort hingehen - allein schon aus Prinzip.

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» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ein großer Weihnachtsmarkt verfolgt kommerzielle Interessen. Oft gibt es Werbepartner, Sponsoren oder Stadtgemeinschaften, die diese Weihnachtsmärkte veranstalten. Die Betreiber der Stände sind bereit Standgebühren zu zahlen, weil sie die Einnahmen wieder rein holen können und noch daran verdienen im Idealfall. Bei einem Tierpark sieht dies unter Umständen anders aus.

Ein Tierpark dürfte für die meisten Standbetreiber wenig interessant sein, vor allem, wenn der Weihnachtsmarkt nur für einen kurzen Zeitraum ist. Lukrativer ist es höchstwahrscheinlich auf den großen Märkten. Also bringen diese zumindest weniger Geld ein. Und die ganze Logistik muss auch erst einmal bezahlt werden. Wenn Fördergelder nicht ausreichen, dann überlegen sich manche alternative Einnahmequellen. Und damit Attraktionen angeboten werden können, muss es entsprechendes Personal geben. Wer mit Tieren arbeitet, ist selten der große Unterhaltungskünstler. Dafür war vielleicht die Kinderbetreuung kein Wegsperren, sondern es gibt durchaus auch Betreuungsangebote, die Spaß für die Kinder bringen.

Insgesamt würde ich bedenken, dass dieser Tierpark den Weihnachtsmarkt wohl kaum aus Spaß veranstaltet, sondern (auch) um damit Gewinn zu erzielen, der zumindest bei einem e.V. dann den Tieren zu Gute kommen sollte. Und bezüglich der Argumentation, dass das unfair gegenüber Kinderlosen ist, frage ich mich, ob dann nicht so viele "Kombiangebote", Familienpreise, Mindestverzehrzwang, usw. auch unfair gegenüber bestimmten Personengruppen sind.

Ich frage mich bei so etwas, ob ich die jeweilige Initiative, den jeweiligen Veranstalter oder Verein mit meinem Geld unterstützen möchte und sofern dann auch das entsprechende Kleingeld übrig ist, steht doch einem schönen Tag nichts im Wege. Es gibt nun einmal Dinge, die Geld kosten, weil die Kosten verursachen! Natürlich wäre es schön, wenn alle Menschen auf der Welt alles sehen und besuchen könnten, was sie wollen. Doch wenn sich jemand um Tiere kümmert, dann entstehen Kosten und die sollten dann doch von jenen getragen werden, die interessiert daran sind, diese Tiere an diesem Ort zu besuchen. Und wenn ein Tierpark anstatt einer Preiserhöhung zur Finanzierung eigenständig einen Weihnachtsmarkt ordentlich veranstaltet, dann sehe ich dabei nichts Verwerfliches.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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