Tägliche Arbeitsbesprechung - wo wird es noch gemacht?
Mich würde mal interessieren, ob es auch in anderen Firmen noch so gehandhabt wird, dass vor Arbeitsbeginn eine Art Arbeitsbesprechung durchgeführt wird. Bei uns wird das nämlich so gehandhabt, dass offizieller Arbeitsbeginn zwar um 06:45 Uhr ist, aber eigentlich fangen die Leute nicht vor 07:00 Uhr an, da vorher noch zusammen Kaffee getrunken wird. Das praktiziert unser Chef schon so lange, wie ich da bin (seit 2001) und ich kenne es auch nicht anders.
Natürlich wird nicht nur über die Arbeit gesprochen, es wird auch mal gelacht oder etwas Privates erzählt. Aber wenn etwas Wichtiges ansteht oder Unklarheiten oder etwa Probleme auftreten, wird das morgens gleich besprochen. Ich selber gehe nicht mit hoch, weil ich immer mit meiner Kollegin zusammen Kaffee trinke, wenn sie kommt, sie kommt immer erst um 07:00 Uhr. Und da würde es sicher blöd aussehen, wenn ich dann schon wieder Kaffee trinke.
Unserem Chef kommt es dabei aber hauptsächlich darauf an, den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern zu stärken, denke ich. Denn es wird ja nicht streng gehandhabt, sondern eher locker. Aber dadurch bietet sich eben gleichzeitig auch die Gelegenheit, bestimmte Produktionsabläufe zu koordinieren und vor Arbeitsbeginn abzustimmen.
Wie ist das bei Euch, gibt es auch so etwas wie eine Arbeitsbesprechung oder ist es eher eine gemütliche Runde, wie in meiner Firma? Oder gibt es so etwas gar nicht, so dass gleich auf den Punkt angefangen wird, zu arbeiten?
Die tägliche Arbeitsbesprechung gab es bei mir bisher nur, als ich noch im Krankenhaus gearbeitet habe. Da musste ich um sechs Uhr anwesend sein und dann wurde eine halbe Stunde Dienstbesprechung gemacht und noch ein wenig herum gealbert und eine Tasse Kaffee getrunken.
Dort wo ich nun arbeite, gibt es nur wöchentliche Dienstbesprechungen, die der Chef immer einberuft. Dort werden Probleme und Arbeitsvorgänge besprochen oder ganz einfach nur gemeinsam gefrühstückt und ein wenig geredet. Der Chef will dadurch auch den Gemeinschaftssinn stärken und dafür sorgen, dass die Mitarbeiter motivierter ihre Arbeit verrichten.
Eine Arbeitsbesprechung kenne ich noch aus meinen Kindergartenzeiten. Dort hat man sich dann in der Runde mit dem Team zusammengetroffen, um zu besprechen, was für den Tag nun aktuell war, zum Beispiel, ob jemand von den Erziehern oder Kindern krank ist und wo eine Aushilfe benötigt wird, wie die Pläne in den einzelnen Gruppen sind und so weiter. Eben ein kurzes Briefing, um den Tag gestalten zu können und das war auch ganz nett, vor allem, weil es ein klasse Team gewesen ist. Diese Besprechung gab es aber zu der üblichen Dienstbesprechung, die einmal in der Woche am Abend stattfand, nochmal dazu.
Seitdem ich in keinem Kindergarten mehr tätig bin, kenne ich diese Art der täglichen Dienstbesprechung auch nicht. Ich denke, dass so etwas eher in sozialen Berufen noch vorkommt, selten auch mal in einem Büro, aber gut vorstellbar in Werbeagenturen und dergleichen, auch die Redaktionssitzung beim Herausgeber einer Zeitung ist ja im Grunde auch eine Art Dienstbesprechung.
Also bei uns ist auch 15 min bevor es richtig los geht Arbeitsbeginn. Besprechungen werden dann nur abgehalten, wenn es Dinge gibt, die besprochen werden müssen oder wenn viel anliegt um das ganze so sinnvoll wie möglich zu verteilen, damit die Aufgaben gerecht verteilt sind und nicht einer alleine nachher am absaufen ist, weil er was nicht schafft. Das würde ja dann auch alle anderen betreffen und der Ablauf wäre gestört. Meistens ist es jedoch so, dass die Leute schon wissen wo sie ansetzen und so geht der Chef nur rum und schaut, ob alle "Baustellen" angegangen werden oder was übersehen wird. An manchen Tagen steht man dann auch nur so herum und quatscht über alles Mögliche.
Neben dem Teamgedanke, der sicherlich bei allen irgendwo dahinter steht denke ich liegt ein weiterer nicht zu verachtender Vorteil darin, dass um Punkt auch alle an die Arbeit gehen und nicht dann erst mit quatschen angefangen wird. Außerdem bleibt so auch ein kleiner Puffer, falls "die Bahn mal Verspätung" hat oder es einen Stau auf dem Arbeitsweg gab. Letztendlich denke ich, dass diese Lösung für alle beteiligten sehr Sinnvoll ist, da auf diese Art und weise der Tag irgendwie lockerer beginnt, als wenn man sich gleich an die Arbeit stürzen würde.
Bei uns gibt es so eine Art Dienstbesprechung nicht. Wenn ich ins Büro komme, liegt da meist schon alles in meinem Fach und ich weiß schon was zu tun ist, sodass ich dann auch gleich schon los lege. Wenn es etwas seitens meines Chefes noch zu erledigen gibt, ruft er mich an. Er ist hauptsächlich im Außendienst tätig und ich sehe ihn nur sehr selten. So arbeite ich sehr eigenständig und brauche daher auch vorher keine Arbeitsbesprechung.
In meinem vorigen Beruf jedoch, im Einzelhandel, musste ich immer eine halbe Stunde zuvor da sein (kostenlos) um mit meiner Filialleiterin die Arbeit die getan werden muss zu besprechen. Dies war tagtäglich so üblich und man erklärte die heutigen Aufgaben etwas detailierter, sodass keine Missverständnisse aufkommen konnten. So summierten sich auch die Zeiten, an denen ich umsonst gearbeitet habe, denn dies gehört für mich auch zu der regulären Arbeitszeit dazu. Jedoch nicht für jeden Arbeitgeber.
Es gibt nicht täglich solche Besprechungen. Wir haben in unserer Abteilung eine wöchentliche Teamsitzung, dort werden Dinge besprochen, die nicht allzu dringend waren. Unsere Chefin stellt neue Themen vor, die auf uns zukommen und wir berichten aus unseren Arbeitsbereichen, wenn es Dinge sind, die alle interessieren könnten. Wenn wir mal etwas dringendes haben, dann geht jeder direkt auf den betreffenden Kollegen oder zum Chef, das wird nicht täglich in lockerer Runde besprochen. Da wir ohnehin eine lockere Truppe sind, trinken wir jeden Tag Kaffee zusammen, aber nicht zu einer bestimmten Zeit, sondern dann wenn es passt. Manchmal ist das auch nicht täglich der Fall, es kommt auf den Arbeitsanfall an.
Bei der Bundeswehr ist das durchaus üblich. Und da man bei der Bundeswehr nicht unbedingt produktiv sein muss, sogar sehr ausufernd. Wir hatten jeden Tag eine Stunde Besprechung vor der Mittagspause gemacht. Meine Freundin arbeitet in einem Kindergarten, hier wird auch immer vor der Arbeit kurz Alles besprochen. Und 1 mal die Woche findet eine Sondersitzung statt, wo die 2 Stunden zusätzlich besprechen.
Dort wo ich arbeite ist das nicht so eisern geplant. Hier wird einfach zusammengerufen und dann ist eben Besprechung. Ist auch relativ regelmäßig. Einmal die Woche haben wir eine einstündige Leistungsbesprechung, immer Montags. Also: Für mich scheint es, das in den meisten weniger monotonen Berufen regelmäßige Besprechungen nun mal Pflicht sind. Ich denke bei höher qualifizierten Berufen wird das noch verbreiteter sein, ich werds noch in Erfahrung bringen in den nächsten Jahren.
Zwar gibt es bei uns kein Treffen, dass sich Dienstbesprechung nennt, aber im Prinzip wird es schon so gehandhabt, dass bei der einer Tasse Kaffee erst einmal besprochen wird, was am aktuellen Tag unbedingt zu erledigen ist und was künftig Priorität hat, so dass man dann die Arbeit aufeinander abstimmen kann beziehungsweise die eigenen Arbeitsabläufe neu ausrichtet.
Da sich bei uns durchaus schnell einmal etwas ändert und das eher selten weil vielleicht Kollegen ausfallen, macht es durchaus Sinn, jeden Morgen kurz das Tages- und Wochenziel zu besprechen. Weiter gehende Ziele werden dann auch in länger dauernden Sitzungen besprochen.
Ich finde das auch aus einem anderen Grunde sinnvoll: da ich derzeit zwei Geschäftsführern assistiere ist es schon wichtig, dass man die Aufgaben aufeinander abstimmt. Zwar sind die beiden Aufgabenbereiche recht ähnlich, so dass es eher selten Probleme gibt, aber trotzdem müssen ja Prioritäten festgelegt werden.
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