Frühstückseinladung mit mulmigem Gefühl

vom 20.11.2011, 19:58 Uhr

Hatte diese Woche ein kurzes Gespräch mit der Oma und dem Opa über dieses Thema, weil sie anfingen uns zum 1. Weihnachtsfeiertag einzuladen und der Rest der Familie, eben auch Thomas und deren Frau. Habe ihm offen und ehrlich gesagt, das wir wohl nicht kommen werden, erst wenn dieses Thema endlich mal geklärt ist. Habe ihm gesagt, das ich keine Lust auf ein "weihnachtliches" Fest habe, indem immer noch Streit an der Tagesordnung ist.

Er meinte, das sie doch gar nicht sauer wären. Habe ihm dann gesagt, das ich was anderes weiß und es auch so rüber kommt, wenn man nicht mit einem redet und nicht einmal hallo sagt. Er meinte, das dies Kindergarten wäre und ich doch rüber gehen solle, mit ihnen reden. Ich solle den ersten Schritt machen. Habe ihm erklärt, das ich dies garantiert nicht machen werde, denn meine 3 Versuche, die ich von mir aus startete, gingen immer in die Hose mit Vorwürfen von der anderen Seite her. Irgendwann hat man auch keine Lust mehr, es immer zu versuchen und den ersten Schritt zu machen und daher denke ich mir, entweder kommt es von der anderen Seite her aus zu einer Aussprache oder es bleibt eben so. Das habe ich dem Opa und der Oma auch gesagt und das wars. Es bringt in meinen Augen nichts, wenn nur einer eine Versöhnung möchte und die anderen eben so sturr sind und auf ihrem Standpunkt bleiben, auch wenn es traurig ist...

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Heute war das besagte Frühstück einige Orte weiter. Hätte ich nur zuvor abgesagt, denn es war wirklich wieder ein Familientreffen wie es in dieser Familie immer statt findet.

Wir waren also um 8.35 Uhr bei den Großeltern und es kamen alle zusammen. Wir fuhren dann mit 3 Autos los, obwohl wir auch nur 2 gebraucht hätten, denn da ging´s schon los an der Planung. Mein Freund und seine Mutter sollten bis an die Fähre fahren und mit der Fähre rüber fahren, sodass ein Auto daheim stehen bleibt. Ich sagte dann, das die Fähre sicherlich noch zu hat so früh, aber mir hörte keiner zu oder ich bekam gesagt, das ich mich doch nicht auskennen würde. Mein Sohn und ich fuhren bei den Großeltern mit, da wir beide erkältet sind. Als wir dann dort ankamen, kamen mein Freund und seine Mutter erst später an, da wie ich es gesagt habe, die Fähre noch geschlossen hat und erst ab 12 Uhr fährt. Aber auf mich wollte ja keiner hören. Also mussten sie mit dem Auto hinter her kommen.

In diesem Cafe (die auch als Gaststätte genutzt wird) war es total überfüllt und viele potenzielle Frühstücker, die sogar vorbestellt hatten, wurden vertröstet, weil dort der Service nicht wirklich funktionierte. Wir bekamen einen Tisch zugewiesen, an dem wir wie Sardellen in der Fischdose saßen. Sehr eng aneinander gepresst. Auch der Weg zum Frühstücksbuffet war sehr eng und voll mit Menschen, die auch ans Buffet wollten. Ein Plan gab es da nicht wirklich, wo man am besten anfängt, damit man niemanden an rempelt. Man hat fast 10 Minuten gebraucht, bis man etwas auf seinem Teller hatte.

Irgendwann als wir kurz vorm Ende waren, fingen dann auf einmal, wie immer in dieser Familie Diskussionen an über den Arbeitsplatz meines Freundes, die Vor- und Nachteile dort usw. Jeder dachte, er habe die meiste und beste Ahnung. Ich habe mich voll und ganz zurück gehalten. Konnte sowieso nicht viel reden, da ich eine Halsentzündung habe und daher starke Schmerzen hatte. Immer wieder fing Thomas an "lauter" zu werden und es wurde auch mir langsam peinlich, so dass die Oma zu Thomas sagte, er solle nun doch endlich mal ruhig sein. Auch der Opa lies Sprüche ab, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte: "Was für verfressene Säcke hier um uns herum (er meinte die ganzen Frühstücker im Raum). Nur am Fressen und nachscheffeln hier." Er selbst war jedoch auch nicht besser und sagte zu uns am Tisch immer wieder: Esst Kinder, wir bezahlen genug, damit keiner hungern muss. Er drang uns immer wieder nach zu holen, jedoch war ich nach 2 Brötchen satt und hatte dadurch das ich krank bin nicht wirklich viel Hunger.

Am Ende (um 11 Uhr) rief die Oma einen Angestellten zum Bezahlen. Er kam und meinte 116 €. Dann ging er wieder kurz weg, kam wieder und meinte, er habe sich verrechnet, denn die Kinder kosten doch vollen Preis, sodass die Oma 127 € bezahlte für dieses "ach so tolle" Familienessen. Keinem gefiel dieser Ort und dieses Ambiente, sodass die Großeltern selbst am Ende sagten, das sie hier nicht wieder hin gehen werden. Irgendwie bin ich froh diesen Morgen durchgebracht zu haben. Wir wurden sogar schon wegen Weihnachten gefragt, jedoch habe ich dies abgelehnt, da meine Eltern kommen und darüber bin ich auch sehr froh!

Thomas und seine Frau saßen übrigens etwas weiter weg, sodass wir nicht 1 Wort miteinander sprachen. Sie fing aber auch mit der Oma Diskussionen an wegen einer älteren Frau aus dem Bekanntenkreis, die kaum etwas isst und dadurch verhungern wird. Jeder der Beiden meinte Recht zu haben, sodass es die Oma letzendlich aufgab, um nicht noch weiter zu diskutieren. Auch beim Eintreffen, schaute sie extra weg und sagte nicht einmal hallo. Ich habe sie jedoch begrüßt und Guten Morgen gesagt in ihre Richtung, in dessen nur sie und Thomas standen. Thomas grüßte zurück, aber sie gab mir nicht einmal ein Blick.

Schade, das man mit dieser Familie nur ungern Familienfeiern verbringen möchte bei den Diskussionen und Streitereien, die am Tisch statt finden.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie du das so geschildert hast, scheint mir das mit der verpassten Hochzeit in der Familie wohl nicht das einzige Problem zu sein. Klingt allgemein eher so, als wären das ganz schön komische Leute und das wäre mir dann wohl zu peinlich da noch einmal mitzuwirken und ich würde das in Zukunft wohl auch ausfallen lassen. Allerdings nicht unbedingt wegen dem bösen Ehepaar, sondern weil mir die Atmosphäre allgemein etwas komisch erscheint.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ehrlich gesagt finde ich, dass der Großvater Deines Freundes es mit der Aussage, dass es sich bei diesem Streit und dem Verhalten der Beteiligten um Kindergarten handle, gar nicht so falsch liegt und denke, dass das die korrekteste Aussage überhaupt sein dürfte. Natürlich ist es Kindergarten, sich wegen einer solchen Angelegenheit gleich so zu streiten, dass man sich gegenseitig ignorieren zu müssen glaubt, oder wenigstens eine der beiden Seiten die andere ignorieren will. Ich habe aber auch den Eindruck, dass von Eurer Seite ebenfalls etwas nicht ganz richtig laufen kann, wobei mir dazu nähere Informationen fehlen, um ein genaueres Bild zu bekommen. Tatsache ist jedenfalls, dass der Grund für diesen Streit lächerlich ist, das wirst Du selbst sicherlich nicht anders sehen.

Die andere Frage wäre wohl, ob es denn gesichert ist, dass Dein Nichterscheinen zur Hochzeit den eigentlichen Streitgrund darstellt, denn ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Es mag sein, dass die beiden pikiert waren, weil Du dann doch nicht kommen konntest, allerdings rechtfertigt allein das doch nicht ihre sture und vor allem kindische Haltung, in die sie mittlerweile auch andere Familienmitglieder reinziehen. Ein Gespräch mit den beiden mag sinnlos erscheinen, aber ich würde möglicherweise, je nachdem, wie wichtig mir diese Familie ist und wie stark ich damit verankert bin, wohl doch noch einen Versuch unternehmen, indem ich einfach mal zu den beiden hinfahre und versuche, den Streit beizulegen. Dabei würde es mir aber gar nicht darum gehen, die Frage zu klären, wer denn nun Recht hat und wer demzufolge Unrecht, denn es scheint ja nur diese Sichtweise zu geben, auch, wenn ich meine, dass durchaus sogar beide Seiten Recht und Unrecht haben könnten. Ich würde vermutlich versuchen, an ihren Verstand zu appellieren und ihnen deutlich zu machen, dass es so einfach nicht weitergehen kann, eben, weil nun auch noch andere Familienmitglieder unfreiwillig in diesen Streit mit hineingezogen worden sind, die damit gar nichts zu schaffen haben.

Zu einem solchen Familienfrühstück oder sonst irgendeiner Feierlichkeit würde ich grundsätzlich auch dann gehen, wenn ich mit einer der Parteien, die ebenfalls erscheinen wird, momentan irgendwelche Probleme habe, weil ich denke, dass man sich wohl erwachsen und distanziert verhalten kann, ohne diesen Streit, der nur die beiden beteiligten Parteien anzugehen hat, überall mit hinzunehmen. Das ansich finde ich schon relativ kindisch und nicht wirklich reif, vor allem aber nicht in Ordnung im Hinblick auf alle anderen Anwesenden, die die miese Stimmung zwischen den Streitparteien mitbekommen, wenn man sich da nicht am Riemen reißt.

Wie ich dann auftreten würde, wenn solche Diskussionen aufkommen, liegt eigentlich auf der Hand: ich würde wohl deutlich zu verstehen geben, dass dieser Rahmen nicht der richtige ist, um solche Streitgespräche auf den Tisch zu bringen und vorschlagen, dass man sich nach dieser Feierlichkeit noch einmal an einen Tisch setzt, um das unter den Beteiligten endlich auszuräumen und zu klären. Ich denke, dass man sich auf eine solche Diskussion nicht immer und überall einlassen muss und ich habe auch kein Problem damit, jemandem vor irgendwelchen dritten Unbeteiligten zu sagen, dass ich mit ihm hier und jetzt nicht über dieses Thema sprechen werde.

Auch sollte man das grundsätzlich all denjenigen gegenüber äußern können, die mit dem vorliegenden Streit überhaupt nichts zu tun haben, also eben diesen Dritten, die sich ungefragt einmischen wollen. Im Endeffekt ist es doch wirklich im Interesse aller Beteiligter, wenn solche Problemthemen nicht in einer eigentlich heiteren Runde besprochen werden, sondern sich jeder zusammenreißt und man sich danach erwachsen und respektvoll begegnet, um die Probleme endlich zu klären, die man miteinander hat.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann es echt nicht verstehen, wieso die Leute sauer auf dich sind. Immerhin hattest du doch keine erfundene Ausrede, sondern einen wichtigen Grund.


Genau, dass sie immer noch sauer sind, liegt weniger an Dir, sondern an ihnen; in dem Sinne nämlich, dass das etwas sehr nachtragende und merkwürdige Menschen sind, denen scheinbar der Verstand fehlt, zu kapieren, dass nicht jeder frei machen kann wann er möchte. Deswegen sauer zu sein, ist einfach nur albern und lächerlich. Mit solchen Leuten wöllte ich auch nichts mehr zu tun haben.

Es kommt doch in vielen Familien vor, dass sich einzelne nicht miteinander verstehen und dafür muss man sich erstmal nicht schämen. Auch kann man gewisse Probleme mitunter nicht bereinigen und würde immer wieder eine unangenehme Anspannung oder gar Ablehnung erleben, wenn man aufeinander trifft. Von daher finde ich es nicht falsch, einander dann einfach aus dem Weg zu gehen. Es ist doch schade darum, wenn Du Dich hinterher ärgerst, überhaupt zu der Feier gegangen zu sein.

Du kannst ja z.B. Dein Kind und Deinen Freund hingehen lassen und bleibst selbst daheim. Diejenigen, die Dich nicht mögen, werden sich zwar bestimmt darüber aufregen, aber da Du bei denen eh nichts mehr retten kannst, ist das dann doch auch egal. Und diejenigen, die Dich mögen, freuen sich dann eben über einen Anruf von Dir.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


moin! hat geschrieben:Die andere Frage wäre wohl, ob es denn gesichert ist, dass Dein Nichterscheinen zur Hochzeit den eigentlichen Streitgrund darstellt, denn ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Es mag sein, dass die beiden pikiert waren, weil Du dann doch nicht kommen konntest, allerdings rechtfertigt allein das doch nicht ihre sture und vor allem kindische Haltung, in die sie mittlerweile auch andere Familienmitglieder reinziehen.


Vor der Hochzeit war noch alles in Ordnung und wir haben uns alle prima verstanden. Mein Freund und ich haben wenige Wochen zuvor sogar eine Lampe von Ihnen geschenkt bekommen, die sie weg werfen wollten. Wir haben uns dafür sogar noch bei Thomas Frau mit einem riesen Blumenstrauß bedankt, weil die Lampe wirklich exakt in unser Wohnzimmer passte. Sie war so überrascht drüber und nahm uns innig in den Arm.

Bis ich eben nicht zur Hochzeit erschienen bin dank meiner Arbeit. Seit diesem Tag ist alles zwischen uns kaputt und sie lenken von Ihrer Meinung nicht ein. Thomas sagt zwar noch "Hallo", jedoch wars das. Seine Frau sagt gar nichts mehr und wenn mein Freund und ich sie auf der Straße treffen, spricht sie auch nur mit ihm und schaut mich nicht an, selbst wenn ich auch etwas dazu sage. Sie ignoriert mich komplett.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, dass ich genau wie du auch ein mulmiges Gefühl bei der Sache haben würde. Schließlich habt ihr euch ja nicht im "Guten" getrennt und somit herrscht immer noch eine gewisse Spannung und eine Krise zwischen euch. Da ist es normal, dass du ihr lieber aus dem Weg gehen würdest als dich einer Konfrontation zu stellen.

Ich finde aber, dass du dich damals richtig entschieden hast. Schließlich kannst du ja nicht dein ganzes Leben nach den beiden richten und so wie du es geschrieben hast, hörte es sich doch schon so an, als ob sie die und deinem Partner nicht gerade früh bescheid gesagt haben. In einem solchen Fall muss man natürlich immer damit rechnen, dass sie Gäste nicht kommen, auch wenn es dann ärgerlich ist: Es ist die eigene Schuld und man wird es verkraften müssen.

Jedoch würde ich an deiner Stelle nicht den Opa deines Lebenspartners darunter leiden lassen. Er kann ja nichts für die Konfrontation und er wäre sicherlich sehr traurig, wenn du deswegen nicht kommst. Ich finde, dass du für ihn ruhig über deinen Schatten springen könntest. Außerdem weißt du ja nicht, wie viele Geburtstage der Opa noch feiern wird, auch wenn es fies klingt. Da wäre es doch schade, den einen zu verpassen, nicht?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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