Rotkohl: Glas/Dose gegen selbstgemacht
Ich habe gestern 6 große Rotkohlköpfe geschenkt bekommen und habe mich heute dran gemacht Rotkohl zu kochen. Obwohl ich den Rotkohl mit der Maschine klein gehäkselt habe, habe ich mich währenddessen doch gefragt, warum manche Leute den Rotkohl wirklich immer selber machen und nicht aus dem Glas kaufen. Ich habe mich auch gefragt, wie Rotkohl aus dem Glas an sich auch so billig sein kann. Für den Preis, den es Rotkohl aus dem Glas zu kaufen gibt, kann man sich nicht in die Küche stellen und ihn selber machen.
Ich stehe nun da, habe einen großen Topf mit 2 Kohlköpfen und bekomme erst mal keinen Geschmack in den Rotkohl. Meine Küche sieht aus, als wenn ein Kohlkopf explodiert wäre und trotz Handschuhe habe ich Flecken auf der Hand. Ich verzweifel schier an diesen Kohlköpfen, von denen noch 4 Stück auf der Terrasse warten und verarbeitet werden wollen.
Erstmal, wie bekomme ich Geschmack in diesen Rotkohl, der mich anscheinend nicht so richtig mag? Dann würde mich interessieren, ob ihr schon oft Rotkohl selber gemacht habt. Kauft ihr überhaupt Rotkohl aus dem Glas oder aus der Dose? Ich mache eigentlich so gut wie nie Fertiggerichte. Aber Rotkohl werde ich mit Sicherheit nicht mehr selber machen. Da kann man mich meinetwegen auch für faul halten. Aber das tu ich mir garantiert nicht mehr an.
Fertiger Rotkohl schmeckt nur tiefgekühlt, die aus der Dose oder aus dem Glas schmecken überhaupt nicht. Du musst den Rotkohl ein bisschen mit Essig und Zucker abschmecken, dann bekommt er einen wirklich guten Geschmack. Ich liebe Rotkohl, aber man muss ihn natürlich wirklich ewig einkochen, um ihn gut hinzubekommen. Da es geschmacklich aber leider nicht wirklich eine vergleichbare Alternative gibt, verstehe ich schon, warum sich viele Frauen immer noch einen halben Tag lang an den Herd stellen, um Rotkraut zu zaubern.
Ich finde Rotkohl aus dem Glas oder aus der Konserve einfach nur eklig, der hat einfach überhaupt keinen Geschmack und hat einen ganz seltsamen Biss. Wir machen unseren Rotkohl grundsätzlich selber, weil hier aus der Familie niemand diesen Fertig-Rotkohl essen mag.
Warum er so billig angeboten wird ist relativ offensichtlich. Kohlgemüse ist an sich ja schon recht günstig, also kostet der Rotkohl in großen Mengen abgenommen sehr wenig Geld. Und die Produktion von gekochtem Rotkohl ist eben nicht sehr aufwendig. Die Fabrik muss nur den angelieferten Rotkohl zerkleinern, in einen großen Kessel befördern und entsprechend zubereiten. Viele Gewürze werden dazu nicht verwendet und es fallen keine aufwendigen Produktionsschritte an, sodass die Produktionskosten und der Verkaufspreis niedrig gehalten werden können. Aber das schmeckt man eben auch.
Probleme mit Flecken vom Rotkohl auf der Haut hatte ich noch nie, da ich den Rotkohl während des Waschens unter fließendem Wasser groß zerteile und dann in die Küchenmaschine überführe zum zerkleinern. Und dann geht es ja auch schon in den Kochtopf, da passiert also nicht viel.
Ich frage mich gerade, warum du keinen Geschmack an deinen Rotkohl bekommst. Wie kochst du ihn denn gerade? Ich koche den Rotkohl mit zwei Äpfeln, einer mit Nelken gespickten Zwiebel, einem großzügigen Stück Butter, ein Paar Blättern Lorbeer, so zwei oder drei, natürlich Essig und Zucker nach Gefühl und einem Glas Rotwein. Aber einen etwas besseren, mit Kochwein finde ich schmeckt es einfach nicht, dafür borge ich mir immer den Südafrikanischen von meiner Mutter. Achso, etwas Salz muss auch mit rein. Das sind jetzt natürlich etwas schwammige Angaben, aber ich koche halt selten nach Rezept, sondern nach Gefühl.
Ich finde nicht, dass das ein besonders aufwendiges Gericht ist. Meine Küche sieht danach auch nicht aus wie explodiert, das passiert nur, wenn ich Plätzchen backe Aber wir machen unseren Rotkohl wie gesagt ja auch regelmäßig selbst und haben Übung darin. Und die Reste vom fertigen Rotkohl kann man prima einfrieren.
Ich kaufe generell keine Konserven, wenn es frische Alternativen gibt. Die Konservierungsstoffe und Aromen und was da sonst noch alles drin ist spare ich mir gerne. Ananas ist da die einzige Ausnahme, denn die Säure der frischen Ananas verträgt sich mit meinen Schleimhäuten so gar nicht.
Ich bin nun kein großer Fan von Rotkohl und koche ihn deshalb eher selten, aber wenn, dann koche ich ihn eh nicht sondern schmore ihn in einer Pfanne. Der Rotkohl aus der Dose hat mir zu wenig Biss und er schwimmt in so viel Flüssigkeit, dass man davon ausgehen kann, dass da keine Vitamine mehr vorhanden sind. Wenn ich das Gemüse nur schmore habe ich am Ende kein Wasser, das ich mitsamt der Vitamine weg schütten muss.
Für den Geschmack gibt es bei mir säuerliche Äpfel und Zwiebeln, die in Butterschmalz mit Zucker leicht karamellisiert werden. Da ich den Kohl ja nicht koche sondern schmore gieße ich dann immer nur wenig Flüssigkeit nach und dazu nehme ich eine Gemüsebrühe und Rotwein. Die klassischen Gewürze zum Rotkohl sind Lorbeer und Nelken. Lorbeer mag ich persönlich nicht so, aber ich gebe immer zwei bis drei ganze Nelken und eine Zimtstange dazu, die vor dem Servieren wieder entfernt werden.
Ich habe ehrlich gesagt noch nie selbst Rotkohl zubereitet, doch einmal, aber das ging schief. Ich wollte den Kohl für einen Salat blanchieren, was daneben gegangen ist. Ansonsten habe ich aus einem rohen Kohlkopf stets nur einen Salat gemacht, den ich schon mal hier: Vielseitig im Winter: Kohl vorgestellt hatte. Diesen Salat esse ich nach wie vor sehr gern.
Bei uns gibt es eher selten Rotkohl, aber ich habe ihn schon aus der Tiefkühltruhe und auch aus dem Glas gegessen. Im Normalfall greife ich lieber aus den Produkten aus der Tiefkühltruhe zurück, aber hier hatte ich beim Rotkohl das Problem gehabt, dass er zu wässrig gewesen ist. Daher würde ich wohl das Glas bevorzugen. An die eigene Herstellung habe ich mich noch nicht getraut, aber ich denke, ich werde es jetzt im Dezember mal ausprobieren. Rezepte gibt es ja zuhauf und dank Cloudy24 habe ich da auch schon gute Anregungen bekommen.
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