Online-Community Hilfe

vom 29.11.2011, 19:27 Uhr

Ich bin 19 Jahre alt und studiere an der Universität in Bremen Mathematik und Politikwissenschaft. Ich hab mit meinem Freund nach langer Recherche und Planungen ein Community-Konzept entwickelt, welche wir veröffentlichen wollen. Wie sind uns bewusst, dass es viele Community Seiten wie „Facebook, StudiVZ, googlelive usw.“ gibt und um gegen solche anzukommen, müsste man was Besonderes anbieten können. Nun muss ich Ihnen sagen, dass wir genau so eine Idee haben und wir der festen Überzeugung sind, dass es erfolgreich sein wird, weil es noch gar nicht gibt.

Da wir beide nicht wirklich viel Erfahrung mit einer Existenzgründung haben, wollte ich hier im Forum fragen, an wem man sich wenden kann und wie man in solch einer Fall Hilfe bekommen kann. Ob es bestimmte Unternehmen sich auf sowas spezialisiert haben, oder ob es einzelne Menschen gibt, die einen bei der ganzen Konzept helfen. Wir wissen nicht genau wo wir anfangen sollen und wo es aufhört, und welche Personen bzw. Firmen man trauen kann.

» ilyaz » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,39 »



Die Frage ist eher, was sucht ihr im konkreten und was habt ihr mit dieser Plattform vor. Nachdem du von Existenzgründung schreibst, nehme ich an das es sich um einen Kostenpflichtigen Service handelt und ihr damit Einnahmen erzielen wollt von Anfang an. Solltet ihr die Plattform erst einmal so ins Netz bringen wollen, dann braucht ihr dafür keine Existenz gründen da jeder Privatmensch auch eine solche Seite betreiben darf und ins Internet stellen. Lediglich diese Angaben müssen im Impressum sein, und so haben auch Facebook und Co angefangen.

Seit ihr zwei in der Lage das ganze technisch selbst umzusetzen und Online zu bringen? Wenn nicht, dann solltet ihr euch an einen Informatiker wenden. Diese kann man als Einzelpersonen buchen, oder aber auch als Firma. Dort tragt ihr eure Idee dann vor und verteilt einen Auftrag zur Programmierung. Allerdings kostet das auch eine ganze Stange Geld, da in solchen Ideen einiges an Zeit zur Realisierung steckt und man schnell im fünfstelligen Bereich landet.

Solltet ihr das ganze selbst auf die Beine stellen können und einen kostenpflichtigen Service mit anbieten, dann unterliegt dieser natürlich der Besteuerung. Dann müsstet ihr das ganze als Unternehmen anmelden, mit welcher Rechtsnorm das ist allerdings fraglich und in solchen Dingen kann euch am besten ein Unternehmensberater oder auch die Industrie- und Handelskammer beraten. Zudem gibt es auch Kurse zum Thema Existenzgründung, diese kann man ebenfalls über die IHK und die Arbeitsagentur beziehen. Dazu gibt es auch viele Bücher die sich mit dem Thema beschäftigen, ein Buch das ich gerne empfehle wenn jemand mit dem Gedanken spielt ist Existenzgründung für Dummies. Lasst euch von dem Titel nicht abschrecken, es ist in einfachen Worten geschrieben, dass es wirklich jeder versteht und auch mit Beispielen bestückt damit es Laien auch gut vermittelt werden kann. Zusammengefasst stehen dort die wichtigsten Dinge drin auf die man achten sollte bei der Existenzgründung.

Ihr solltet euch auf jeden Fall Gedanken zur Finanzierung machen, ob ihr diese Privat tragen könnt/wollt oder dazu einen Kredit aufnehmen müsst. Spätestens dann braucht ihr einen Buisnessplan, mit dem ihr euch dann an die Banken wenden könnt zwecks einer Kreditvergabe. Dazu gibt es immer wieder große Unternehmen oder auch vermögende Menschen die sich an den Ideen von Neugründern beteiligen und dazu auch Know How und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen wenn die Idee entsprechend gut ist. Aber an solche heran zu kommen ist nicht ganz einfach, und man muss auch damit rechnen, dass die Idee dann "geklaut" und von jemand anderen umgesetzt wird. Solltet ihr es dennoch damit versuchen wollen, diese Unternehmen/Menschen bezeichnet man als Buiness Angels, hier hab ich einen Link für euch rausgesucht.

Ich persönlich würde mir erst einmal einen Buiness Plan erstellen, direkt mit konkreten Zahlungen über die abzuschätzenden Kosten. Mit diesem Plan würde ich dann einen Unternehmensberater aufsuchen, denn auch dort bekommt man Informationen ob da Konzept gut genug ist um bestehen zu können. Denn wenn man dort bereits gesagt bekommt, dass es sich nicht lohnen würde dann sollte man von dieser Idee auch absehen, da diese Menschen doch einiges mehr an Erfahrung in Sachen Vermarktung und Markteinführung haben, als jemand der sich das erste mal mit diesem Thema beschäftigt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich hatte ähnliche Probleme und habe die Existenzgründung gut gemeistert. Das was du suchst nennt sich Start-up Hilfe. Es gibt verschiedenste Unternehmen und auch Infoseiten die dir da weiterhelfen können. Grundsätzlich informieren kannst du dich auch auf der Homepage der Agentur für Arbeit. Von dieser gibt es auch einen Existenzgründungszuschuss.

Dieser steht dir seit dem 01.11.2011 (bei dem Datum bin ich mir unsicher) leider nicht mehr per Gesetz zu. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du einen genauen Plan hast von dem was du machen willst, wenn ihr die HTML Programmierung beherrscht solltet ihr auf jeden Fall ein grundsätzliches Layout erstellen. Wenn nicht helfen auch Zeichnungen, gebt euch Mühe. Denn egal wer euch auf die Beine helfen wird, ihr müsst ihn umhauen und das geht mit Bildern und einem detailliertem Plan eindeutig leichter.

» maik96 » Beiträge: 34 » Talkpoints: 12,08 »



Danke für die informativen Aussagen. Wir sind beide Studenten und haben leider keinerlei Erfahrungen mit programmieren. Wir wollten auch kein Kredit von einer Bank nehmen, sondern eher einen Investor suchen, der uns dabei hilft. Wir wollen die Plattform erst einmal so ins Netz bringen, damit wir viele User von anderen Community zu uns gewinnen und sogar den was zum gewinnen anbieten.

Nun besteht auch die Gefahr, dass die Idee geklaut wird und möchten uns an somit seriöse Investoren wenden. Wir wissen aber nicht wo wir genau anfangen sollen. Skizzen haben wir schon gemacht über 10 Seiten. Aber was will der Investor noch wissen, damit wir schon anfangen Informationen zu sammeln.

» ilyaz » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,39 »



Die Gefahr des Diebstahls besteht zwar, ist allerdings gering denn rechtlich gesehen ist die Idee euer Eigentum und sobald ihr einen konkreten Plan habt habt ihr ja auch Beweise um zu zeigen, dass dies eure Idee ist. Noch geringer ist dieses Risiko wenn du dich an die Agentur für Arbeit wendest.

» maik96 » Beiträge: 34 » Talkpoints: 12,08 »


maik96 hat geschrieben:Die Gefahr des Diebstahls besteht zwar, ist allerdings gering denn rechtlich gesehen ist die Idee euer Eigentum und sobald ihr einen konkreten Plan habt habt ihr ja auch Beweise um zu zeigen, dass dies eure Idee ist. Noch geringer ist dieses Risiko wenn du dich an die Agentur für Arbeit wendest.

Das stimmt zwar im ethischen Sinne so, aber im rechtlichen Sinne gehört die Idee demjenigen der sich die ganze Sache dann auch schützen und eintragen lässt. Nachdem die Threadersteller offenbar nicht die finanziellen Mittel und das Wissen haben das zu tun, ist diese Gefahr durchaus gegeben. Was möchtest du auch Beweisen mit ein paar Skizzen die nicht einmal beglaubigt sind mit dem Datum der Entstehung? Damit kannst du rein gar nichts beweisen, da diese auch hinterher entstanden sein können. Betrachtet man sich einmal die Geschichte von einigen Unternehmen, dann wird man auch feststellen, dass der Ideenklau nichts neues ist und schon lange praktiziert wird.

Die Idee mit der Bundesarbeitsagentur ist zwar nett, doch berät diese nur im allgemeinen über die Möglichkeiten. Dort bekommt man keine konkreten Informationen zu einer solchen Plattform die in den Köpfen herum geht. In diesem Fall ist die beste Anlaufstelle immer noch ein komplett ausgearbeiteter Plan der über die paar Zeichnungen und Skizzen hinaus geht, ggf. sogar eine Demoversion, und damit einen Unternehmensberater aufsuchen. Dieser kann dann dann auch individuell Beraten ob es Erfolg haben wird oder nicht. Auch kann man erst mit einem solchen konkreten Plan an potentielle Geldgeber heran treten und seine Idee präsentieren. Wer mit einer handvoll Zeichnungen von 10 Seiten ankommt, wird oftmals nicht für voll genommen.

Was für Investoren immer wichtig zu wissen ist, ist natürlich das was für sie dabei heraus springt. Zu verschenken hat niemand etwas, und einen Investor zu finden der mehrere tausend Euro investieren soll in eine Plattform die Gewinnspiele anbietet, wird schon schwerer werden. Diese Idee ist halt auch nicht Brandneu und würde mich eher langweilen. Da dort auch kein finanzieller Anreiz für den Investor besteht, dass sich das ganze für ihn rechnet. Deswegen solltet ihr auch eine konkrete Kostenvorstellung haben an Ausgaben und Einnahmen (sofern es welche gibt) und das ganze auch entsprechend und vor allem ansprechend ausarbeiten und Präsentieren. Als Grundlage gibt es im Internet diverse Businesspläne zum runter laden die ihr als Grundlage verwenden könnt und mit euren eigenen Informationen befüllt. Das macht weit aus mehr her, als 10 Seiten Ideen und Zeichnungen. Von Vorteil wäre auch eine kleine Demonstration die bereits Programmiert ist damit man seine Idee auch besser präsentieren kann und sich der Gegenüber auch direkt ein Bild vor Augen bekommt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Die Idee mit der Bundesarbeitsagentur ist zwar nett, doch berät diese nur im allgemeinen über die Möglichkeiten. Dort bekommt man keine konkreten Informationen zu einer solchen Plattform die in den Köpfen herum geht.

Bei der Bundesagentur für Arbeit gibt es aber einen finanziellen Zuschuss zum Start dieser Idee. Nennt sich Existenzgründerzuschuss, den Link würde ich gerne posten, kann ich aber nicht. Diese ist zwar generell an Bedingungen geknüpft, allerdings wird bei gewissen Umstände auch mal eine Auge zu gedrückt (habe ich selbst erlebt). Das mit der Demoversion habe ich euch ebenfalls schon geraten.

Das größte Problem was ihr im Moment habt ist die fehlende HTML-Kenntnis. Denn selbst wenn ihr den Zuschuss bekommt ist die Frage was ihr mit dem Geld anfangt? Einen Programmierer engagieren? Das wird den finanziellen Rahmen bei weitem sprengen. Ein anderer Weg wäre es eure Idee an ein Unternehmen zu verkaufen. Da kann man sich auch an große Unternehmen wenden, diese kaufen öfter als man denkt Ideen von Normalbürgern.

» maik96 » Beiträge: 34 » Talkpoints: 12,08 »



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