Gefährliches Piercing

Nach dieser Geschichtge kann ich auch wieder sehr gut nachvollziehen, wenn es in der Schule wieder heißt, dass man Piercings und andere Schmuckstücke entfernen soll. Diese Geschichte zeigt ja wirklich, dass die ganze Sache lebensbedrohlich werden kann.

Ich finde es auch ganz schön krass, dass es den Sanitätern nicht aufgefallen ist. Auch wenn sie schwanger gewesen wäre, hätten die Sanitäter sich mehr um sie kümmern müssen und sie wenigstens fragen müssen, ob sie Schmerzen hat. Die hatte sie sicherlich.

Ich kann verstehen, dass sie jetzt noch ein psychisches Trauma hat. Sie ist ja nur knapp mit dem Leben vorbeigekommen und ich denke, dass man das nicht so schnell vergisst. Sie kann froh sein, dass sie noch lebt.

Tja, und wieder ein gutes Argument gegen die Bestückung des menschlichen Körpers mit allergieerregenden Metallen. Eine traurige Wahrheit, die nun einmal passiert ist und nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Und dass der Sicherheitsgurt da nicht geholfen hat, ist natürlich ebenfalls ein Missgeschick. Ich habe aber auch schon einen Unfall erlebt, bei dem ein älteres Ehepaar in einem uralten Auto gefahren sind, das keine Airbags hatte. In einer Kurve sind die beiden dann beim Überholen mit einem LKW zusammengestoßen. Der Mann war zwar angeschnallt, aber aufgrund des fehlenden Airbags hat ihm der Sicherheitsgurt dann sein Innenleben zusammengedrückt und es kam sogar Blut aus seinem Mund.

Fazit: Autofahren ist gefährlich und wir müssen es nicht noch gefährlicher machen, in dem wir uns Risiken aussetzen.

Auf Gefahren, die durch Piercings auftreten können, wird man in jedem seriösen Piercingstudio ausreichend hingewiesen. Ich würde behaupten, dass das wohl ein Einzelfall war. In 99% der Fälle reißt man sich so ein Bauchnabelpiercing raus, es blutet und man hat eine hässliche Narbe. Das Gewebe bzw. die Haut um den Bauchnabel herum ist ja nicht wirklich fest und reißt sehr schnell ein.

Und zu deiner Bekannten: Hätte sie ihr Gewicht etwas anders verlagert, wäre sie nicht in den Fußraum gerutscht, sondern frontal durch die Scheibe geflogen und gegen den Baum geprallt. Genickbruch, sofort tot.

Puh, dass Piercings nicht ganz ungefährlich sind ist ja allgemein bekannt, aber ich hätte da ehrlich gesagt nur an Entzündungen der gepiercten Körperpartie oder bestenfalls noch ein Herausreißen des Schmucks gedacht. Aber dass es so dramatische Folgen haben kann?

Ich bin jetzt doch froh, dass ich mich nicht als Teenager der Laune hingegeben habe und bis heute ungepierct bin. Nach dieser Geschichte wird es auch definitiv so bleiben. (Okay, aus dem Stecker-Alter bin ich eh raus.)

Ich selber habe zwar kein Bauchnabelpiercing aber dafür an anderen Stellen welche und unter anderem auch in der Zunge und im Intimbereich. Also wenn ich mir vorstelle, was meine Piercings so auslösen könnten, im schlimmsten Fall, läuft mir schon ein Schauer über den Rücken, also lieber gleich wieder den Gedanken daran verschwinden lassen. Das ein Zungenpiercing z.B. die Zähne bei so einem Unfall zerschmettern kann und das das mit Sicherheit auch sehr unangenehm werden kann, ist ja wohl klar, aber das ein Bauchnabelpiercing so extreme Auswirkungen hatte, ist schon hammerhart. Vom eigenen Piercing quasi "erschossen" zu werden ist wirklich gruselig.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, das die Frau bei dem Unfall als erstes an ihr Piercing gedacht hat, denn ich glaube, daß wäre auch das letzte woran ich in so einer Situation denken würde. Aber der Notarzt bzw. der Sanitäter hätte es ja durch den großen Blutverlust erahnen können, bzw. bei der Untersuchung entdecken können, das da um dem Bauchnabel ein Piercing gewesen sein könnte. Ich glaube aber, das man hier keinem einen Vorwurf machen kann, denn es ist eine außergewöhnliche Situation gewesen und da ist alles eben etwas anders.

Natürlich retten Gurte nicht immer das Leben, aber man sollte vorsichtig sein, den man verherrlicht damit, den Kult sich nicht anzuschnallen. Und ich denke jeder hier weiß wie gefährlich das sein kann. Nur weil es ein paar Mal durch nicht angeschnallt gut ausgegangen ist, darf man nicht vergessen, wie oft deswegen Leute gestorben sind. Gerade bei dem Fall jetzt, kann man ja auch gar nicht einschätzen, was passiert wäre wenn sie nicht angeschnallt gewesen wäre, dass hätte ihr auch das Leben kosten können.

Bei so einem Unfall spielen viele Faktoren eine Rolle. Ich persönlich halte nichts von Piercings, aber man darf eigentlich nichts mehr machen, wenn man sich immer Gedanken darüber macht was passieren könnte. Gerade Bauchnabel Piercings sind sehr gefährlich einfach auch, weil sie wenn Entzündungen entstehen nah an den inneren Organen sind, und gerade im Bauchraum Entzündungen oft erst spät entdeckt werden.

Ich kann gut verstehen, dass das Mädchen jetzt etwas Angst hat, nach so einer Erfahrung ist das denke ich völlig normal und wäre eher seltsam, wenn das nicht so ist. Ich kann nicht beurteilen, ob der Notarzt geschlampt hat oder nicht, den ich war nicht dabei. Im Allgemeinen wird der Patient am Unfallort nur Stabilisiert und dann so schnell wie möglich ins Krankenhaus gebracht. Den der Notarzt kann nur begrenzt helfen, gerade bei inneren Verletzungen, kann der Notarzt nicht viel machen. ich denke aber auch, dass wenn der eigene Bauch anschwillt, dass man dann in der Regel etwas zum Arzt sagt. Aber wie gesagt, ich war nicht dabei, und kann es deswegen nicht wirklich beurteilen.

Halte diesen Bericht für absolut übertrieben. Jemand dessen Bauch sich mit Blut füllt, dass man aussieht wie schwanger der steht garantiert nicht mehr. Der liegt im absoluten Volumenmangelschock irgendwo in der Gegend rum und ist dann auch ziemlich schnell ohne Bewusstsein.

Das jemand meint da müsste man Blut sehen usw. das ist nicht immer der Fall. Es gibt auch Verletzungen die innerlich ausgelöst werden, und die von außen nicht zu sehen sind und auch wenn von draußen etwas in die Wunde eindringt kann der Körper diese verschließen, gerade in dem Fall eines kleinen Piercings. Schwer auf der Straße präklinisch zu beurteilen, erfordert viel Berufserfahrung und noch mehr Bauchgefühl denn gerade Blutungen im Bauchraum sieht man erst sehr spät durch Ausdehnung, da in die vielen Hohlräume zwischen den Organen eine Menge Blut passt. Selbst wenn man die Möglichkeit der Sonografie hat, lässt es sich direkt am Anfang mit einem kleinen Blutungsherd schwer ausmachen.

Und zum anderen, ich halte es ebenfalls für irrelevant das alleine durch das Piercing diese Verletzungen entstanden sind. Auch der Gurt kann daran mit Schuld sein und durch den Aufprall drückt es nun mal Fremdgegenstände in den Körper herein, gerade wenn man sie schon direkt am Körper trägt. Wenn man nun mutmaßt ob diese Verletzung entstanden wäre, wenn die Dame nicht angeschnallt gewesen wäre, würde das lächerlich erscheinen.

Sicherlich gibt es positive Glücksfälle in denen Personen ohne Sicherheitsgurt aufgrund glücklicher Umstände überlebt haben, in der breiten Masse gesehen verhindert der Gurt jedoch mehrere Unfälle und schwerste Verletzungen. Es gibt nun mal die Ausnahmen die die Regel bestätigen, aber das ist keinesfalls für alle zutreffend. Ich hab mir oft genug ansehen müssen, wie es super schlaue Leute aus ihrem Fahrzeug geschleudert hat weil sie nicht angeschnallt waren bei einem Unfall und deswegen auch keine Chancen hatten zu überleben. Bislang hatte ich in meiner Berufskarriere als Rettungsassistentin noch keinen Fall, in dem ein nicht anschnallen die Prognose der Patienten verbessert worden wäre.

Schon alleine, dass man Piercings an der Haut trägt find ich ehrlich gesagt eklig. Ich habe Piercings nie gemocht. Man sieht auch hier, dass es zu Verletzungen führen kann. Oder man entzündet sich, warum auch immer.

Bei Tattoos ist es genauso. Sie sind für die Haut nicht gut. Man kann sich durch die ungereinigten Nadeln auch entzünden. Lieber gar nichts auf der Haut tragen weder Tattoos noch Piercings.

derpianist93 hat geschrieben:Tja, und wieder ein gutes Argument gegen die Bestückung des menschlichen Körpers mit allergieerregenden Metallen.

Die Vorstellung, dass sich das Piercing durch den Körper gebohrt hat, finde ich auch nicht besonders angenehm. Grundsätzlich kann ich mir aber gut vorstellen, wie so etwas funktioniert. Dennoch würde ich solche Einzelfälle nicht überbewerten. Es gibt immer einzelne Extremfälle, in denen Leute durch bestimmte, sonst sehr harmlose Dinge verletzt wurden. Ein Piercing kann im Falle eines Unfalls gefährlich werden, allerdings ist das eben nicht der Regelfall. Da ist es sicher gefährlicher, mit gepierctem Gesicht zum Sport zu gehen, gerade wenn es sich um etwas rauere Mannschaftssportarten handelt. Der Fall ist skurril und einzigartig - aber es ist eben einfach ein Einzelfall.

Ich mag Piercings ziemlich gerne und habe auch ein paar, allerdings nur im Gesichtsbereich. Auch diese könnten bei einem Unfall sicher zusätzliche Verletzungen hervorrufen. Dennoch wäre das niemals ein Grund für mich, auf meine Piercings zu verzichten. Gegen alle Eventualitäten kann man sich einfach nicht absichern, beziehungsweise dürfte man das Haus dann gar nicht mehr verlassen. Ein Bauchnabelpiercing habe ich zum Glück nicht, finde ich auch nicht schön, so dass ich genau dieses geschilderte Problem wohl niemals haben werde.