Arbeiter erhielten keinen Lohn - Chef entführt

vom 04.10.2007, 16:55 Uhr

Vier aus Pakistan stammende Gastarbeiter, die in Dubai ihre Arbeit geleistet hatten, und dann vergeblich auf ihren Lohn warteten, nahmen kurzerhand ihren Chef gefangen. Zwei Tage lang war er an ein Bett gefesselt, wurde verprügelt und bekam nichts zu essen. Der Mann, der ebenfalls aus Pakistan kommt, versuchte seine Kidnapper davon zu überzeugen, dass er selbst ein Subunternehmen ist und ebenfalls auf das ausständige Geld wartet. Er konnte schließlich über eine noch unbekannte List entkommen, die vier Entführer wurden vor einem Gericht zu einer Haftstrafe zwischen einem und vier Jahren verurteilt. Nachdem sie ihre Haft abgesessen haben, sollen sie aus Dubai ausgewiesen werden.

Lg, Tauraxx

» Tauraxx » Beiträge: 1156 » Talkpoints: -12,45 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist natürlich nicht richtig, dass die Arbeiter keinen Lohn erhalten haben. Für solche Fälle muss ein Arbeitgeber normalerweise auch vorsorgen, um hier nicht in Zahlungsverzug zu kommen. Schließlich haben die Arbeiter ihren Teil der Abmachung ja scheinbar erfüllt und haben den Lohn somit verdient. Dennoch rechtfertigt die schlechte Zahlungsmoral des Chefs natürlich keine Straftaten. Normalerweise hätte den Arbeitern auch klar sein müssen, dass sie sich strafbar machen und damit vermutlich auch nicht schneller an ihr Geld kommen. Nun haben sie auch noch eine Strafe bekommen, die ich auch angemessen finde. Der Chef wurde ja auch nicht "einfach nur" entführt, sondern obendrein auch schlecht behandelt - durch Schläge, Nahrungsentzug, etc. Da finde ich es schon gerecht, wenn die Täter auch Konsequenzen zu spüren bekommen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es immer wieder auf´s Neue schade, wenn Leute arbeiten und dann nicht ausgezahlt werden. Es ist schon gut nach zu vollziehen, das sie Selbstjustiz gewählt haben, aber dennoch ist es leider nicht erlaubt. Vielleicht ist es einmal ein guter Denkzettel für einige Arbeitgeber gewesen, über ihre Moralvorstellungen nach zu denken. Denn auch wenn sie nicht ausgezaht werden, so müssen sie doch dafür Sorge tragen, das die anderen bezahlt werden können. Es hängen ja auch schließlich Existenzen an einem Gehalt. Keiner geht zum Vergnügen arbeiten.

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Verstehen kann ich die Arbeiter auch, die gearbeitet haben um für sich und ihre Familien sorgen zu können und auf das Geld angewiesen waren. Aber trotz allem kann man nicht einfach Selbstjustiz verüben. Sie befanden sich in einem fremden Land und wussten wahrscheinlich nicht weiter ohne Geld. Es ist schon sehr kurios.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Meiner Meinung nach haben die vier Arbeiter in diesem Fall stark überreagiert, denn sie wären den Haftstrafen entkommen, hätten sie logischer und vorallem ruhiger gehandelt. Selbstverständlich fühlt man sich hereingelegt wenn man seine Arbeit macht und dafür nicht vergütet wird - jeder von uns würde sich wohl ärgern.

Doch den Arbeitgeber direkt zu entführen, zu fesseln und zu verprügeln ist definitiv zu viel des Guten. Die vier Entführer können froh sein, nur so schwach bestraft worden zu sein, denn Entführung und Freiheitsberaubung enden meines Wissens in Pakistan nicht nur mit Haft-, sondern eher mit Todesstrafen. Wer weiß, was sie ihrem Chef noch angetan hätten, hätte er nicht entkommen können.

Wären die Arbeiter einfach auf ihren Arbeitgeber zugegangen und hätten den Sachverhalt geklärt, hätte sich für sie wohl auch herausgestellt, dass auch er auf Geld wartet und somit genauso unverschuldet ist, wie sie selbst.

» RS1 » Beiträge: 129 » Talkpoints: 6,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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