Ärzte fordern Stilleglung des Atommeiler Biblis

Die Ärzteorganisation IPPNW fordert, das Atomkraftwerk Biblis B per gerichtlicher Bestimmung stilllegen zu lassen und reichte kürzlich eine entsprechende Klage beim hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel ein.
Nach Angaben Wiltrud Rülle-Hengesbachs, einer Anwältin der IPPNW, sei der Grund dafür darin zu sehen das das genannte Atomkraftwerk bei weitem nicht mehr den geltenden Sicherheitsbestimmungen entspreche weshalb die Betriebsgenehmgung nach dem Atomgesetz wiederufen werden könne. Das Hauptproblem bestehe aber darin das die CDU-Regierung unter Ministerpräsident Koch nur nach den Interessen der Betreiber (RWE) handle weswegen eine Untätigkeitsklage gegen die Landesregierung eingereicht wurde.

Angaben der Kläger zufolge lägen in Biblis B weit mehr als 150 schwerwiegende Sicherheitsdefizite vor, ein internationaler Vergleich der OECD aus dem Jahr 1997 ergab sogar das Biblis B im Bezug auf die Kernschmelz-Festigkeit am schlechtesten abschneiden würde.

Mit der Klage soll nun nach Angaben der IPPNW Druck auf die hessische Regierung gemacht werden. Dieser wurde bereits am 09. September 2005 ein entsprechender Antrag vorgelegt, bisher hatten die Behörden aber noch nicht über diesen entscheiden. Laut Sprecherin Rülle-Hengesbach hatte die Atomaufsicht des Landes Hessen aber schon am 13. Oktober 2005 bekannt gegeben das sie den Antrag auf Stillegung für bescheidungsfähig halte.


Schwere Vorwürfe muss sich nun vor allem Ministerpräsident Koch gefallen lassen welchem beispielsweise vorgeworfen wir er blockiere den technischen Fortschritt "indem er den Ausbau der erneuerbaren Energien mit allen Kräften behindert". Ein Grund für das zögerliche Verhalten der Regierung liegt wohl darin begründet, "Dass die politischen Handlanger der Energiekonzerne später oftmals mit gut dotierten Posten von den Energiekonzernen bezahlt werden, bekommen wir gerade sehr deutlich von Wolfgang Clement vor Augen geführt, der im Aufsichtsrat des Biblis-Betreibers RWE Power sitzt" so ein Mitglied des IPPNW.

Wie seht ihr den Atomausstieg in Deutschland? Würden Alternative Energien ausreichen um ganz Deutschland überhaupt mit Strom zu versorgen?

Gute Lobbyarbeit der Stromgiganten. Das einzige, was wirklich hilft ist der Wechsel des Anbieters. Und damit meine ich nicht, dass man zu den Tochterfirmen der Großen wechselt, sondern eigentlich kommen nur die Stromanbieter in Frage, die von den Umweltschutzorganisationen greenpeace, NABU und BUND gegründet wurden. Näheres zu deren Tarifen findet man auf den Seiten der Organisationen.
Abstimmung mit den Füßen heisst das, es scheint auch gar nicht anders zu gehen.

Ich fänd den Atomausstieg auch ganz in Ordnung, auch für die Umwelt und alles drum und dran. Allerdings sehe ich dabei auch die Wirtschaftlichkeit der Region um Biblis, im Kreis Bergstrasse (Südhessen) gefährtet. Immerhin arbeiten dort mehrere hundert Menschen, die nicht einfach von heute auf morgen "umgeparkt" werden können. Und wirklich viel mehr als das Atomkraftwerk, einem Altenheim mit Kindergarten und einer Johanniterwache gibt es in dem Dorf nicht.

Ausserdem müssten dann ein paar andere Atomkraftwerke ebenfalls geschlossen werden, wenn nicht sogar noch vor Biblis.

Liebe Grüße
Sorae