Mitversicherung Krankenversicherung Lebensgefährte
Ich habe eine Frage und zwar ist es irgendwie möglich sich über den Lebensgefährten mit in der Krankenversicherung zu versichern? Ich habe viel gegoogelt aber ich finde es einfach ungeheuerlich dass das nicht gehen soll.
Ich bin derzeit zu Hause und betreue unsere Tochter und bekomme leider kein Hartz IV, weil mein Lebensgefährte zu viel verdient, allerdings nicht soviel das wir uns noch mal 140 Euro leisten könnten. Ich finde es eine Frechheit das man bei Hartz IV zusammengelegt wird, aber keine Familienversicherung abschliessen kann, bei anderen Versicherungen gelten wir als Familie weil wir zusammen wohnen.
Habe im Internet entdeckt das es z.B. in Österreich möglich ist sich mit zu versichern wenn man entweder ein Kind zusammen großzieht, seit mindestens 10 Monaten zusammenlebt oder man jemanden pflegt. Warum gilt diese Regelung nicht auch hier oder tut sie das?
Ich muss dich leider enttäuschen. Was ihr vorhabt ist aber nicht möglich. Da ihr zusammen lebt und dein Lebensgefährte nach Meinung des Jobcenters genug verdient um euch mit durchzuziehen, muss er auch für deine Krankenversicherung aufkommen. Natürlich ist es unverschämt, dass die Regelung so geändert wurden aber euch bleibt nichts anderes übrig. Seit 2007 (bei den Privaten 2009) gibt es die Pflicht sich zu versichern. Wenn du dir das jetzt nicht leisten kannst und dich nicht "freiwillig" versicherst, wirst du später arge Probleme haben. Du musst dich dann nämlich an die letzte Krankenversicherung wenden und diese werden von dir verlangen, dass du den lückenlosen Versicherungsschutz vorweisen kannst. Kannst du das nicht musst du jeden einzelnen Monat nachzahlen.
Es gibt Menschen, die sich über Jahre keine Krankenversicherung leisten konnten und später einige Tausend Euro zahlen mussten, bevor sie wieder von der Krankenversicherung aufgenommen wurden. Und die Versicherungen geben sich nicht nur mit den reinen Rückständen zufrieden. Nein, sie dürfen da 5% Verzugszinsen aufschlagen. Daher mein Tipp. Schau unbedingt, dass du nicht zu lange ohne Versicherungsschutz dastehst. Schaut ob ihr irgendwo sparen könnt oder geh noch mal zum Jobcenter. Versuch ob du irgendwie Anspruch hast. Auch wenn dir nur 1€ zugesichert wird, bist du dann aber immerhin wieder über die Arge versichert. Ansonsten gibt es nur noch die Möglichkeiten einen versicherungspflichtigen Midijob bis 800€ aufzunehmen oder aber zu heiraten.
Deine Kinder sind aber über ihren Vater versichert, oder?
Nein, hier in Deutschland funktioniert das nicht. Hier muss man sich dann selbst bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichern lassen. Das ist leider die Ungerechtigkeit. Vor dem Amt, was Zuschüsse gewährt gilt man quasi als "vollwertiges" Paar, auch wenn man nicht verheiratet ist. Aber wenn man mit versichert werden will, dann ist die Krankenkasse so, dass sie es nicht anerkennt, dass ihr ein "vollwertiges" Paar seid. Das ist leider so. Das ist auch ein Grund, warum viele Paare dann doch heiraten, auch wenn sie es eigentlich gar nicht wollen.
Sonty, ja meine Tochter ist beim Papa versichert. Ich suche derzeit auch eine Teilzeitstelle, aber ist leider nicht so einfach, leider bin ich recht gut qualifiziert und für viele Jobs leider zu gut. Jobs für meine Qualifikation gibt es in Teilzeit nicht so häufig und für die "normalen" Bürojobs bin ich halt zu gut qualifiziert, hab ich mir jetzt schon öfter anhören dürfen. Aber ich hoffe das ich im Januar wieder arbeite, dann sind es "nur" zwei Monate die ich bezahlen muss.
Bei der ARGE, nein da wird mir nix bezuschusst, das weiß ich leider schon.
Wie Du ja weißt, besteht diese Möglichkeit in Deutschland leider nicht. Und es lässt sich da auch nichts machen, weil Du mit dem Vater Deines Kindes zusammenlebst. Würdet Ihr nun nicht mehr zusammenwohnen, sähe es natürlich anders aus. Aber wer will das schon, wenn man sich liebt und man glücklich miteinander ist? Nur muss sich der Staat dann nicht wundern, wenn man dann als eigentlich Bedürftiger auf irgendwelche komischen Gedanken kommt und dann beispielsweise vor das Sozialgericht geht.
Wir hatten vor wenigen Jahren ein ähnliches Problem gehabt und das mit einem wirklich geringem Einkommen, aber es hatte nicht ganz so lang gedauert, bis ich eine Arbeitsstelle gefunden hatte. Das Optimum ist das nicht, eben, weil das Gehalt des Partners komplett angerechnet wird und man sich dazu auch nicht vor der Krankenkassenversicherung drücken kann. Was bei mir damals aber gesagt wurde, war, dass es Zuschüsse zur Krankenversicherung gegeben hätte, und die Beiträge dann wohl etwas niedriger waren. Hatte man Dir es auf der ARGE direkt gesagt, dass Du keine Zuschüsse erhältst? Wurde dies auch begründet oder gehst Du selbst davon aus?
Wir gehen davon aus, da wir schon mal kein Hartz IV bekommen haben, als mein Lebensgefährte arbeitslos war und damals hab ich weniger verdient als er jetzt. Natürlich haben wir jetzt ein Kind und das wird ja auch mit angerechnet, aber er verdient fast doppelt so viel wie ich damals. Hab aber beschlossen das ich Montag doch mal hingehe und nachfrage, kostet ja nix, außer einer Menge Zeit.
Ja, aber Zuschüsse zur Krankenversicherung kannst Du dennoch erhalten. Somit müsstet Ihr die Beiträge nicht komplett aus eigener Tasche zahlen. So hatte mir das damals mein Sachbearbeiter gesagt, man bekommt dann auch einen geringeren Beitragssatz. Dadurch hatte man schon noch etwas mehr Luft gehabt. Allerdings ist es bei uns schon mehrere Jahre her und da sowieso immer mal etwas neues herauskommt, kann dies auch schon wieder geändert haben. Aber fragen kostet ja nichts, eventuell genügt auch ein Anruf.
Ich bin zwar privat versichert, aber bei meiner Versicherung war es kein Problem, dass meine Frau mitversichert wird. Dafür zahle ich zwar einen geringen Betrag mehr, aber es ist immer noch deutlich weniger, als wenn beide eine Einzelversicherung hätten.
kowalski6 hat geschrieben:Ich bin zwar privat versichert, aber bei meiner Versicherung war es kein Problem, dass meine Frau mitversichert wird. Dafür zahle ich zwar einen geringen Betrag mehr, aber es ist immer noch deutlich weniger, als wenn beide eine Einzelversicherung hätten.
Ja, deine Frau konntest du ohne Probleme mit in die private Familienversicherung aufnehmen. Das ist ja auch etwas vollkommen anderes, weil ihr verheiratet seid. Wenn es aber bei GKV nur um die Freundin / Lebensgefährtin geht, sieht das Ganze eben anders aus. Deswegen schrieb ich ja auch, dass eine Hochzeit eine der Möglichkeiten wäre sich mit versichern zu lassen. Gemeinsame Kinder stehen da als direkt Familienangehörige wieder "besser" da. Wie auch in diesem Fall können diese dann auch ohne Probleme mit in die Versicherung. Als Freundin hat man da keine Chance. Da ist es egal ob man bereits 20 Jahre zusammen lebt oder nicht. Was allerdings noch gehen würde wäre, dass der verdienende Partner eine private Versicherung abschließt. Ähnlich wie bei Fahrzeugen, die dann über andere laufen. Aber das ist dann auch nicht günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung für rund 140€.
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