Rundhufeisen bei Pferden

vom 01.08.2010, 21:58 Uhr

Ich bin kein Pferdekenner und habe heute das erste Mal gehört, dass es auch Rundhufeisen für Pferde gibt. Diese sind wie ein Ring geschlossen und sollen laut dem Hufschmied meiner Freundin für manche Pferde besser sein. Für ihr Pferd hat er diese Hufeisen empfohlen.

Auf was kommt es an, dass ein Pferd ein Rundhufeisen bekommt oder ein "normales" Hufeisen? Wie haltbar sind Rundhufeisen? Sind diese Hufeisen wirklich empfehlenswert? Sie sollen auf jeden Fall teurer sein und meine Freundin hat Bedenken, dass der Hufschmied mehr Geld verdienen will und diese Rundhufeisen deswegen anpreist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Soweit ich die Verwendung von Rundeisen in Erinnerung habe, hat die der Hufschmied in meinem Reitstall nur benutzt, wenn es medizinisch notwendig war. Sie geben dem Huf im hinteren Bereich (der bei normalen Hufeisen ausgespart bleibt) mehr halt. Das kann zum Beispiel nach Beinverletzungen (Sehnenzerrung etc.) oder bei Huferkrankungen sinnvoll sein.

Ursprünglich sind Pferde Barfuß-Gänger, die auch gut und gerne ganz ohne Hufeisen auskommen können. Die Verwendung von Eisen wurde eigentlich erst notwendig, als der Mensch anfing die Tiere ständig auf harten (z.B. gepflasterten oder asphaltierten) Straßen laufen zu lassen. Dadurch nutzen sich die Hufe schneller ab, als sie nachwachsen können. Schutz ist also nötig.

Da der hintere Bereich des Hufes in der Regel nicht mit dem Boden in Berührung kommt bzw. sich kaum auf dem Boden abnutzt, kann er auch ausgespart bleiben. So erklärt es sich auch, dass in der Regel Rundeisen zwar (soweit mir bekannt ist) nicht schaden, aber bei gesunden Pferden auch keinen weiteren Vorteil gegenüber nomalen Eisen bringen.

Sofern es sich bei dem Pferd deiner Freundin also um ein gesundes Pferd handelt, befürchte ich, dass es sich wirklich nur um Geldschneiderei seitens ihres Hufschmieds handelt. Sie sollte sich noch einmal genau von ihm erklären lassen, warum er diese Art von Hufeisen empfielt oder besser noch einen zweiten Hufschmied zu Rate ziehen (oder gleich ganz wechseln, wenn das in ihrer Gegend möglich ist).

» fireez » Beiträge: 258 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Soweit ich weiß, werden diese Hufeisen den Pferden nur verpasst, wenn es dafür medizinische Gründe gibt. In den meisten Fällen ist es so, dass die Pferde nicht mit Eisen, die hinten offen sind, laufen können oder sich dadurch eine Krankheit zuziehen oder eine Krankheit noch verschlimmern.

In dem alten Reitstalll in dem ich war, hatte auch ein älteres Schulpferd eine Zeit lang Rundeisen gehabt. Diese Rundeisen haben ihr nach ihrer schlimmen Sehnenzerrung geholfen wieder normal zu laufen und sie ging mit den Hufeisen allgemein besser. Darum hat sie die Eisen auch nach der Abheilung der Verltzung behalten.

Ich bezweifle, dass der Hufschmied von dem Pferd deiner Freundin nur mehr Geld verdienen wollte. Hufschmiede verdienen allgemein sehr gut. Daher denke ich, dass auch ihr Hufschmied nur das Beste für ihr Pferd wollte. Der Hufschmied guckt sich die Hufe des Pferdes an und fragt nach, wofür das Pferd benutzt wird und ob es zum Beispiel oft über Asphalt läuft. Anhand dieser beiden Ergebnisse sucht er dann die beste Behandlungsmethode für die Hufe und die am besten passenden Hufeisen aus.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich glaube auch nicht das der Hufschmied sich daran bereichern möchte. Rundeisen werden oft verwendet, um zu verhindern, dass der Huf auf der Ballenseite zu sehr abgetreten wird, was dann weitere schmerzhafte Folgen haben kann. Die Rundeisen werden auch zur Hufkorrektur oder Minderung von Erkrankungen wie z. B. Spat oder auch Sehnenerkrankungen verwendet. Deine Freundin sollte nochmal genau mit dem Hufschshmied abklären, warum er diese Variante der Eisen empfiehlt.

Deine Freundin sollte dann auch nicht an ein paar Euro an den Eisen sparen, und bedenken, das wenn sie nicht auf den Ratschlag des Schmiedes hört, vielleicht später durch Folgeerkrankungen viel höhere Kosten tragen muss und das Pferd vielleicht auch einige Zeit nicht reitbar sein könnte.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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