Ärztliche Meldepflicht bei Krankheit mit Fahruntauglichkeit?

vom 24.11.2011, 09:08 Uhr

Wenn jemand schon vor Jahren einen Führerschein gemacht hat, und er bekommt eine Krankheit, die das Fahren eines Kraftfahrzeuges ausschließt, ist dann der behandelnde Arzt verpflichtet, eine Meldung an die entsprechende Behörde zu machen? Wenn ja, muss er von der Schweigepflicht entbunden werden oder nicht? Wie erfährt der Arzt – wenn nicht durch Befragen des Patienten – ob ein Führerschein vorliegt? Der Patient könnte die Unwahrheit sagen.

Es gibt Krankheiten, die nur zeitweise, also in gewissen Abständen, das Autofahren erlauben, muss ein Arzt da immer erneut melden, beziehungsweise wieder abmelden, wenn Krankheitsschübe kommen? Vorausgesetzt, es besteht eine ärztliche Meldepflicht. Oder wird der Führerscheininhaber automatisch aufgefordert, zu einer Amtsprüfung zu erscheinen, wenn er die Fahrerlaubnis zurückhaben möchte? Ein Beispiel wäre eine Sehverschlechterung, die aber durch eine Operation völlig behoben wird.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also ich bin Narkoleptiker im "Anfangsstadium", d.h. ich bin gewisserweise den ganzen Tag über müde und am gähnen. Man denkt dann immer, ich hätte nicht geschlafen oder die Nacht durch gemacht, was aber nicht der Wahrheit entspricht. Diese Diagnose wurde in einer großen Klinik mit Schlaflabor festgestellt. Diese Krankheit führt auch dazu, das man innerhalb von Sekunden einschläft, ohne das man dies wahr nimmt bzw. wahrnehmen kann. Dazu können auch Kataplexien kommen, d.h. Anfälle, wobei man einfach so umfällt und schläft. Ich bin im Anfangsstadium, d.h. den ganzen Tag müde und ab und an kann es auch passieren, das ich einschlafe in sekundenschnelle und dies nicht wahrnehme, weil ich alles um mich herum wahrnehme im Schlaf.

Ich wurde damals gefragt, ob ich Auto fahre. Habe ehrlich geantwortet. Jedoch kam auf die Antwort weiter nichts. Jedoch habe ich, nach einer "beinahe" Kollision mit der Leitplanke mir selbst gesagt, das ich keine Langstrecken mehr fahren kann mit dieser Krankheit. Es ist einfach ein zu hohes Risiko für mich und andere Verkehrsteilnehmen, denn ich bin damals innerhalb Sekunden eingeschlafen am Steuer und habe dies nicht rechtzeitig bemerkt. Wenn mein Handy nicht vibriert hätte, wäre ich an der Leitplanke "rechts" gelandet. Dies war der Auslöser, das ich einfach nicht mit 100 % Garantie sagen kann, das ich lange Strecken mit dieser Krankheit sicher fahren kann.

Ich fahre nur Kurzstrecken, d.h. um die Ecke zum Einkaufen oder auf die Arbeit einen Ort weiter. Für längere Strecken oder auch weitere und wenn es nur 30 km sind, fährt mein Partner.

Ich finde es jedoch seltsam, das man mich darauf nicht angesprochen hat in der Klinik oder beim Hausarzt, denn jeder weiß um meine Krankheit und das ich ein Auto besitze. Keiner der behandelnden Ärzte hat je eine Meldung gemacht. Ich gehe jedes Jahr 1x zur Kontrolle in die Klinik und auch da passiert überhaupt nichts von wegen mich zu fragen, ob ich Auto fahre oder dergleichen. Oder es ist ihnen einfach noch nicht schlimm genug. Ich sehe es jedoch anders!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@ Sybex, von deiner Krankheit hatte ich noch nie gehört. Für dich ist das ja schlimm, wenn du einfach so einschläfst. Ich hoffe nicht, dass dir dadurch mal etwas passiert. Gibt es irgendein Gerät, dass dich sofort erinnert, wenn du vor Müdigkeit umfällst? Ich nehme an, das Vibrieren deines Handys war mehr oder weniger Zufall, oder? Wenn es solch ein Gerät gäbe, wäre dir für den Notfall geholfen. Wenn nicht, sieht es für dich sehr gefährlich aus beim Autofahren. Da könnten auch 10 Kilometer schon zu viel sein. Dass weder die Klinik noch der Hausarzt dich wegen des Führerscheines beziehungsweise des Autofahrens angesprochen haben, ist verwunderlich, wie du selbst schon festgestellt hast.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das Vibrieren des Handys war nur, weil mein Partner wissen wollte, wie weit ich mitlerweile bin und ob alles in Ordnung wäre. Das macht er öfters, wenn er weiß, das ich unterwegs bin und ich zu Hause müde ohne Ende war. Denn es gibt auch Zeiten, an denen er mich nicht fahren kann, wenn er z.B. nicht frei bekommt und arbeiten muss. Das ist zwar selten, aber manchmal leider nicht zu ändern.

Für so etwas gibt es leider kein Gerät, das einen wach hält bzw. sich meldet, wenn man müde wird oder kurz vorm einschlafen ist. Leider! Man weiß eben über diese Krankheit zu wenig und kann demnach schwer nach Lösungen suchen. Jedoch hat mich nie jemand angesprochen wegen des Autofahrens, weder Ärzte noch Kliniken. Denke solche Krankheiten werden heutzutage einfach zu leichtsinnig angesehen!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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