Was bringt der Zauberwürfel?

Vor kurzem las ich hier im Forum einen Beitrag über den Zauberwürfel. Das hat mich prompt dazu veranlasst, meinen wieder hervor zu nehmen und ihn ein paar Mal zu lösen. Doch eine Beschäftigung für lange Zeit ist das nicht, also legte ich ihn nach einer Viertelstunde wieder zur Seite. Da fragte ich mich: Was bringt dieser Würfel eigentlich? Ist es wirklich nur ein Zeitvertreib, ein Rätsel für Tüftler oder ein Spielzeug, was so manch einen zum Verzweifeln bringt, weil einfach die Farben nicht so wollen, wie man selbst das will? Oder wird mit dem Lösen des Würfels ein besonderer Effekt erzielt? Zum Beispiel bessere Konzentrationsfähigkeit oder Ausdauer? Als ich diese Frage sinngemäß einer Suchmaschine stellte, fand ich auch keine passenden Antworten. Habt ihr vielleicht Erfahrungen, was der Zauberwürfel euch gebracht hat, außer den Vertreiben von Langeweile?

Es gibt schon einige Menschen, die sich länger damit beschäftigen können. Aber sicherlich kann sich nicht jeder dafür begeistern. Wie so oft ist das wohl einfach auch eine Frage der Persönlichkeit. Und ja, diese Zauberwüfel können sowohl die Konzentrations- als auch die Koordinationsfähigkeit fördern. Außerdem kann man sich damit sicherlich die Langweile vertreiben, wenn man denn welche hat. Ansonsten gibt es, soweit ich weiß, regelrecht Wettkämpfe, wer diese Würfel möglichst schnell richtig hin bekommt.

Auch in diesem Forum gab es in letzter Zeit immer wieder Threads rund um den Zauberwürfel, der derzeit wohl wieder etwas ins Leben gerufen wird. Wie man den Zauberwürfel nutz, kommt wohl auf jeden einzelnen an. Für mich ist es maximal ein Wurfobjekt, weil ich da schnell die Geduld verliere. Trotzdem hat er mich früher immer wieder gereizt und irgendwie auch fasziniert. Kapiert habe ich ihn glaube ich nie.

Er ist aber durchaus auch ein Zeitvertreib und kann denke ich durchaus auch die Konzentration fördern und auch das strategische Denken. Man kann ihn also durchaus auch "sinnvoll" einsetzen, aber man kann sich auch einfach nur von ihm unterhalten lassen und mit ihm herumexperimentieren. So wie es eben bei vielen Spielen ist.

In den Achtziger Jahren war ich natürlich auch stolzer Besitzer des Zauberwürfels, aber so richtig Nutzen daraus gezogen habe ich eigentlich nicht. Meine Schwester musste mir immer wieder dabei helfen, den Zauberwürfel in den Ursprungszustand zu verhelfen. Daher staune ich immer wieder, dass es einige Leute immer wieder schaffen, den Zauberwürfel nach Farben zu sortieren.

Ich habe selber nie einen solchen Zauberwürfel besessen als Kind in den achtziger Jahren, aber meine Tante hatte einen, und so wollte ich natürlich immer damit spielen, wenn wir bei meiner Tante und meinem Onkel zu Besuch waren. Es hat mir immer viel Spaß gemacht, aber mehr als maximal zwei Flächen komplett in einer Farbe, habe ich nie hinbekommen. Anfangs war ich sogar schon stolz, wenn ich eine Fläche hatte, aber das wurde natürlich mit der Zeit immer besser.

In erster Linie ist und bleibt es eben ein Spielzeug, das aber neben dem Effekt des Vertreibens der Langeweile, auch noch die Konzentrationsfähigkeit, Koordinationsfähigkeit und Feinmotorik fördert. So kann ich mir gut vorstellen, dass dieser Würfel beispielsweise auch in der Physiotherapie oder Ergotherapie seine Anwendung finden könnte.

Letztendlich gibt es wohl einen Algorithmus, den man befolgen muss, und dann kann man problemlos in wenigen Minuten den kompletten Zauberwürfel lösen. Leider kenne ich diesen Algorithmus nicht wirklich. Und wenn ich mal einen Bekannten gefragt habe, der gerade mit seinem Zauberwürfel spielte, dann wollte er ihn mir nicht verraten. Aber ich denke mal, dass es da sicherlich ein paar Anleitungsvideos bei youtube geben wird, wenn man es denn unbedingt lernen möchte.

In der letzten "Wetten, dass..."-Sendung war ein junger Mann, der gewettet hat, dass er unter Wasser mit verbundenen Augen einen Zauberwürfel lösen kann, wenn er ihn sich vorher eine bestimmte Zeit anschauen kann. Es ist also letztendlich nur noch ein Gedächtnistraining, das man dann auch blind ausführen kann, wenn man sich die einzelnen Schritte des Algorithmus zur Lösung merkt.

Was soll es bringen diesen Würfel zu lösen? Ganz einfach. Es wird das Gehirn angestrengt und man kann stolz sein, wenn man ihn lösen konnte. Aber muss es immer alles einen Sinn haben, wenn man mit irgendwas spielt oder wenn man irgendwas macht? Auch wenn der Würfel für manche noch so sinnlos ist, so vertreibt er vielen, die Langeweile haben die Zeit. Und das ist doch schon Sinn genug. Ich kenne Kinder, die sich nie lange mit etwas beschäftigen konnten und die sich mit diesem "Zauberwürfel" aber stundenlang beschäftigen konnte. Früher gab es dann auch noch andere Formen, die aber das gleiche Prinzip hatten und gerade bei der frühen Jugend war das sehr angesagt.

Ich frage mich auch warum immer alles direkt einen Sinn und Zweck haben muss. Es war damals halt ein beliebtes Spielzeug für Jung und Alt das zeitgleich die Konzentration, das logische Denken und die Ausdauer gefördert hat. Im Prinzip ist er die "altmodische" Variante von den modernen logischen Denkrätseln die es auch schon in elektronischer Form gibt der eben auch noch klassisch als Rätselheft. Im Prinzip funktioniert das ganze wie Sudoku, nur das man dort anstatt der Zahlen eben die Farbfelder hat. Trotzdem ist der Zauberwürfel ein zeitloser Klassiker, der sich auch in den kommenden Jahrzehnten noch halten wird und immer wieder seine begeisterten Anhänger findet. Denn auch heute gibt es noch genug Menschen die diesen eben nicht lösen können und sich daran den Kopf zerbrechen.

Was soll so ein Würfel schon bringen? Er bringt kurzweilige Unterhaltung für den einen, für den anderen etwas längere Unterhaltung. Zudem strengt er gewisse Regionen des Gehirns an, was auch zum Thema Gehirnjogging mit Sicherheit seinen Beitrag leisten kann. Ansonsten bringt der Würfel vielleicht Spaß, Zeitvertreib und das mal abseits von Computern oder Spielekonsolen. Darin sehe ich den eigentlichen Sinn des Zauberwürfels. Ansonsten muss ja nicht immer alles einen tieferen Sinn haben, es genügt ja auch, wenn etwas einfach unterhaltsam ist.

In erster Linie geht es darum ein Problem durch logisches Denken zu lösen. Wenn man den Würfel ein Mal gelöst hat, ist es oft so, dass man ihn in kürzerer Zeit ein weiteres Mal lösen kann. Darin liegt dann auch der Reiz, dass man - egal welche Verteilung man in der Ausgangssituation hat - sich selbst übertrifft und zu einem Ergebnis kommt.

Mittlerweile gibt es ja auch schon erstaunliche Weltrekorde, die bei unter 10 Sekunden liegen. Ich selbst habe zwar schon lange nicht mehr einen solchen Würfel in die Hand genommen, kann aber den Gedanken verstehen, dass man sich immer wieder dransetzt.

Ich denke aber auch, dass das Ganze mehr eine Sache der Übung, statt der Intelligenz ist. Man wird als "Profi" sicherlich dutzende Kombinationen im Kopf haben, die man blind abarbeiten kann.