Kleine Kinder kleine Sorgen - große Kinder große Sorgen

vom 01.11.2011, 14:02 Uhr

Wer kennt den Spruch nicht, wenn man Kinder hat, dass man bei kleinen Kindern kleine Sorgen und bei großen Kindern große Sorgen macht. Wenn meine Oma mir das früher immer gesagt hat, habe ich gedacht, dass es einfach nur ein Spruch ist und das Gerede einer alten Frau. Mittlerweile habe ich ja selber Kinder und habe die "kleine Kinderzeit" und die "große Kinderzeit" mitgemacht und ich muss sagen, dass nicht alles verkehrt war, was Großmutter erzählte.

Sicher hat man immer Sorgen, wenn man Mutter ist und sicher macht man sich auch immer Sorgen, auch wenn die Kinder aus dem Haus sind. Bei kleinen Kindern sind es die Sorgen, dass sie sich gut entwickeln, gesund bleiben, in der Schule mitkommen usw. . Wenn die Kinder dann groß werden, dann gehen die Sorgen los, wenn sie alleine weggehen, dass nichts passiert, dass sie auf sich aufpassen, dass sie nicht auf die schiefe Bahn geraten und so weiter. Welche Sorgen dann schlimmer sind, kann man wahrscheinlich nur sehen, wenn man selber diese Phasen der Kinder durchgemacht hat.

Wie seht ihr das? Ist an diesem Spruch in euren Augen wirklich was dran oder ist es ein Spruch, der einfach dahergesagt ist und die Sorgen immer gleich groß sind? Wie würdet ihr die Sorgen einer Mutter/eines Vaters einstufen in den Altersstufen bis zum Erwachsen werden?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei Kindern hören die Sorgen, die man sich macht, nie auf. Viele Sorgen sind hausgemacht, die man sich bei etwas Nachdenken auch ersparen könnte. Größere Kinder denken nicht daran, dass Eltern sich Sorgen machen könnten. Für sie ist das alles Blödsinn und Quatsch. Sie sehen das eben anders und nehmen es auf die leichte Schulter. Sie meinen, dass die Eltern es selbst in Schuld sind, wenn sie sich zu viel Gedanken um ihren fast erwachsenen Nachwuchs machen.

Ganz ehrlich, Diamante, haben wir als Kinder und Jugendliche nicht selbst so gedacht? War es nicht oft nervig, wenn man mal später nach Hause kam und die Mutter wartete und war im Sessel vor Erschöpfung eingeschlafen? Obwohl man sich selbst noch daran erinnern kann, ist man doch nicht davor gefeit, es selbst teilweise so zu machen. Man ist unruhig und malt sich alles Mögliche aus, bis dann endlich durch die Anwesenheit des Kindes Ruhe einkehrt. Diese Sorgen hast du nicht nur bis zum Erwachsensein, sondern auch danach nehmen sie kein Ende. Der Spruch deiner Oma beinhaltet eine Wahrheit, die auch heute noch gilt. Gerade weil du eine gute Mutter sein willst, kann es dir nicht gleichgültig sein, was mit deinen Kindern ist. Und so wird es immer bleiben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich denke schon, dass an dem Satz etwas dran ist. Bei einem Baby sitzt man halt da und denkt „Ach Gott, warum weinst du denn jetzt? Windeln? Hunger? Schmerzen?“ ect. Weil das Baby einem einfach bloß nicht sagen kann, was es nun hat und was ihm fehlt. Während bei großen Kindern wesentlich schwerwiegendere Sorgen im Umlauf sind, weil man evtl. nicht weiß wo das Kind sich Abends um 23 Uhr noch rumtreibt, mit welchen Leuten es unterwegs ist, je nachdem welchen Lebenswandel es hat, wie man es von der schiefen Bahn wieder runter bekommt usw. Die Sorgen sind halt einfach ganz andere und je älter das Kind wird, um so intensiver werden die Sorgen und auch komplexer.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Urgroßmutter und meine Großmutter haben diesen Spruch ebenfalls gekannt und anscheinend auch sehr zu schätzen gewusst, jedenfalls wurde eben dieser regelmäßig bei Familienfeiern geklopft und damit wurden wir anderen Mitglieder der Familie auch eigentlich eher genervt, aber das ist ja ein anderes Thema. Meine Urgroßmutter ist mittlerweile schon vor vielen Jahren verstorben, und seitdem hört man auch von meiner Oma den Spruch nur noch sehr selten. Dennoch lässt sie sich keine Gelegenheit entgehen, wenn mal wieder darüber geklagt wird, wie schwer und kompliziert die richtige Erziehung der Kinder doch sein kann, eben diesen Spruch abzufeuern, meistens auch noch mit einem „Früher war alles besser und leichter“, wobei der Spruch sich ja gar nicht auf die alte Zeit, sondern die Zeit, in welcher die Kinder noch klein waren, bezieht.

Zwar könnte ich mich ansonsten regelmäßig nur über diesen einen Spruch aufregen, nämlich immer dann, wenn meine Großmutter mal wieder damit anfängt, mit eben diesem Spruch zu nerven, aber ich teile ebenfalls die Meinung, dass an dieser kleinen Weisheit gar nicht mal so viel verkehrt ist, jedenfalls stimmt es meiner Meinung nach auch wirklich, dass die Sorgen und Probleme der Kinder zusammen mit deren Alter zunehmen. Ich denke, dass sich die meisten Kinder im kleinen Alter noch so gar keine Gedanken über die Sorgen und Probleme dieser Welt machen, und daher haben sie in der Regel auch nicht allzu viel Kummer, den sie mit sich herumschleppen, und normalerweise drohen auch noch nicht allzu viele Gefahren, die die Kinder dazu verleiten könnten, sich zum Beispiel auf die schiefe Bahn zu begeben, was ja wohl den so ziemlich größten Albtraum aller fürsorglichen und verantwortungsbewussten Mütter darstellt.

Dass die Sorgen einer Mutter um ihre Kinder eigentlich nie aufhören, finde ich nur allzu logisch und kann es auch nur begrüßen – wäre ja schlimm, wenn sich eine Mutter irgendwann einfach denken würde, dass die Kinder ja nun schon alt genug sind, um auf eigenen Beinen zu stehen, und sich deswegen überhaupt nicht mehr um diese kümmern. Nein, im Gegenteil, ich kann es durchaus verstehen, dass man sich weiterhin um seine Kinder sorgt und sich fragt, wie es ihnen gerade geht oder was sie so treiben, und ich selbst wäre wahrscheinlich auch nicht anders, wenn ich Kinder haben würde. Denn gerade, je älter diese werden, würden wahrscheinlich auch meine Sorgen über die Kinder mit deren Alter wachsen, denn während man im jüngsten Kindesalter noch nicht viel anderes im Kopf hat, als aus dem Tag so viele Spielstunden wie möglich heraus zu holen, so wird man im zunehmenden Alter auch immer mehr mit Drogen, Kriminalität und sonstigem anderen Zeug zu tun bekommen. Wie leicht es da fällt, auf die schiefe Bahn zu geraten, ist geradezu unfassbar.

Ich habe in meinem Beitrag hauptsächlich von den Kindern geschrieben, welche ein Leben in einer traditionellen Mutter-Vater-Kind-Familie führen, geschrieben, denn wenn diese Zusammensetzung der Familie nicht mehr besteht, gibt es geradezu unendlich viele Möglichkeiten, um das schwere Leben eines Kindes zu errätseln, jedenfalls haben es diese Kinder ja schon im kleinen Alter definitiv nicht einfach und daher kann man auch nicht von „kleine Kinder, kleine Sorgen“ sprechen. Wobei es gerade diese Kinder sind, bei welchen die Sorgen auch im zunehmenden Alter immer größer werden, vielleicht sogar größer, als es bei anderen Leuten in ihrem Alter der Fall ist. Daher habe ich mich in meinem Beitrag auch eher auf die „gewöhnlichen“ Kinder spezialisiert.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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