Frau behandelt Hund schlecht - Was tun?

vom 08.11.2011, 20:24 Uhr

Heute in der Bahn habe ich etwas ziemlich merkwürdiges erlebt. Eine Frau stieg mit ihrem Hund ein. Der Hund sah schon ziemlich alt aus und war eigentlich total brav. Er hat sich dann einfach hingesetzt und die Frau hat ihn wieder hochgezogen, warum auch immer. Dann fing er eben an über den Boden zu schnüffeln und die Frau hat dann immer mit dem Fuß gegen seine Schnauze getreten. Ich habe das gesehen und war erst einmal ziemlich erstaunt und habe mich dann auch sehr laut geräuspert und die Frau angeschaut, aber sie hat das gekonnt ignoriert. Es ging dann so weiter, dass der Hund sich hingelegt hat und sie ihn wieder durch die Gegend gezogen hat. Ich habe dann noch einmal laut gehustet und gemeint, dass manche Leute wirklich keine Tiere besitzen dürften. Die Frau hat mich dann ziemlich wütend angeschaut, aber nichts dazu gesagt. Dann hat sie auch die Bahn verlassen.

Soweit so gut, merkwürdig fand ich auch die Reaktionen der anderen Bahngäste. Die Frau gegenüber von mir (irgendwie eine abstoßende Person) meinte dann nur, dass sie froh sei, dass der stinkende Hund endlich aus dem Zug raus ist und das man doch Tieren das Fahren in der Bahn verbieten sollte. Sonst hat keiner großartig eine Reaktion gezeigt, es schien also den meisten egal zu sein. Irgendwie eine komische Erfahrung.

Was haltet ihr von dieser Situation und wie hättet ihr euch an meiner Stelle oder eben an der Stelle eines anderen Beobachters verhalten? Habt ihr schon einmal ähnliches erlebt und wenn ja, was habt ihr da gemacht?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Leider gibt es so Menschen, die rein gar nicht dagegen unternehmen, wenn sie sowas sehen. Ich selber bin ein Tierliebhaber, daher hätte ich auch so reagiert, wie du es getan hast. Ich hätte also auch meinen Mund aufgemacht und irgendeinen dummen Spruch los gelassen. Auf die Unterstützung anderer Fahrgäste, kann man da wohl nicht zählen. Ich glaube, jeder wartet einfach nur ab und denkt, dass jemand anderes dagegen schon etwas unternehmen wird.

Ich kenne auch so einen Fall, als ich noch in die Grundschule gegangen bin. Jeden morgen, ist ein Mann mit seinem Dackel spazieren gegangen. Der Mann war schon ziemlich alt und hatte einen Gehstock. Mit dem hat er den Hund dann immer gestoßen, wenn er mal nicht so wollte, wie er. Da ich noch kleiner war, fiel es mir da nicht schwer, einfach zu dem Mann zu gehen, und ihm zu sagen, dass man das nicht macht. Darauf hat der alte Mann aber nichts gesagt. Der Mann war dann mittlerweile schon bekannt dafür, dass er seinen Hund so behandelt. Aber ich habe da auch nie mit bekommen, dass jemand etwas dagegen gesagt oder getan hat.

Ich glaube, dass man nur auf die Hilfe anderen Menschen hoffen kann, wenn diese wirklich tierlieb sind. Andere sehen die Tiere einfach nur als Gegenstände an, die dann auch noch stören. Ich könnte auf jeden Fall nicht einfach zuschauen und nichts dagegen unternehmen. Wenn die Person mir nochmals unter die Augen kommen sollte, und sie den Hund wieder so behandelt, dann würde ich sogar überlegen, ob ich es dem Tierschutz melde.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es ist nicht jeder Mensch so tierlieb wie man denkt. Ich finde es schon sehr fragwürdig, warum sich die Leute Hunde anschaffen, wenn sie mit ihnen überfordert sind oder sie einfach nur schlecht behandeln. Vielleicht ist der Hund auch schwierig zu handhaben. Wenn man seinen Hund aber tritt, geht das zu weit. Ich weiß nicht, was man da als Außenstehender großartig tun sollte. Nur wenige haben die Courage, solchen Menschen die Meinung zu sagen, da es sie einfach nichts angeht, da nehme ich mich nicht unbedingt aus. Es ist schwierig und vor allem, wenn man sieht, wie rau diese Frau zu ihrem Hund gewesen ist. Von daher wird sie auch kein besonders großer Menschenfreund sein. Früher oder später wird noch jemand auf diese Frau aufmerksam und gegebenen Falls das Tierheim oder Tierschutzvereine informieren, hoffe ich zumindest.

» weezy15 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn man weiß, um wen es sich da handelt, kann man durchaus den Tierschutz informieren. Ich stelle es mir relativ schwierig vor, dem Tierschutz eine Anzeige gegen Unbekannt zu übermitteln und dem die Beschreibung der Frau und des Hundes beizufügen. Wie soll denn so etwas verfolgt werden? Sollte man in solchen Fällen gleich die Polizei rufen und vor Ort die Frau anzeigen? Oder wäre das übertrieben?

Im Raum Berlin Brandenburg wäre das durchaus üblich, dass man da einen unfreundlichen Kommentar an den Tierhalter äußert und sein Verhalten öffentlich kritisiert. Man erreicht damit vielleicht, dass die Frau sich in der Öffentlichkeit künftig besser ihrem Hund gegenüber verhält. Was sie aber letztlich in ihren eigenen vier Wänden macht, das wird schwer nachzuvollziehen sein. Vielleicht hat man ja Glück und die Frau kommt irgendwann dazu, über ihr Verhalten nachzudenken, wenn es ihr nur genügend Leute ins Gesicht gesagt haben, dass sie sich falsch verhält.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich denke, dass du es schon richtig gemacht hast, indem du die Frau angesprochen hast. Wie kann man einem Hund gegen die Schnauze treten? Das ist wirklich schon Tierquälerei. Leider kannst du die Frau ja nicht und ohne einen Namen, kannst du auch beim Vet - Amt nichts ausrichten. Ich finde es gut, dass du nicht weg geschaut hast und etwas gesagt hast. Viele Menschen nehmen das einfach so hin und begegnen so etwas mit Gleichgültigkeit.

Leider gibt es immer wieder Hundebesitzer oder Tierbesitzer, denen es egal ist, wie sie mit ihrem Tier umgehen und das auch in aller Öffentlichkeit so machen. Aber so kann wenigstens ein Außenstehender etwas sagen. Aber ich denke nicht, dass sich die Frau nun Gedanken über ihr Verhalten macht und daran in Zukunft etwas ändern wird.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Was du tun kannst, wenn du so was siehst ist ganz einfach. Rede mit der Frau ohne direkt zu kritisieren. Vor allem bringt es nichts, wenn du mit der Frau redest, aber tust, als ob du mit irgendjemanden redest, wenn du sagst, dass manche Leute keine Hunde anschaffen sollten. Das ist sehr kontraproduktiv und da hätte ich dir möglicherweise auch nicht zugehört, wenn ich diese Frau gewesen wäre.

Wenn du diese Frau noch einmal siehst, dann sei mal freundlich, auch wenn es schwer fällt und frage sie einfach mal, warum sie sich so verhält. Vielleicht hat es einen Grund, den sie ja auch erklären kann. Kann sie es nicht erklären, dann versuche ihr doch klar zu machen, wie man sich richtig verhält. Aber Ohne Kritik und ohne Vorwürfe. Die bringen nämlich nichts und die Frau anzeigen bringt auch nichts. Denn der Hund scheint ja bei der Frau auch alt geworden zu sein und da ist es schwer eine Handhabe zu finden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn ich sehen würde, dass ein Hund mit Fußtritten behandelt würde, egal ob auf der Straße, im Bus oder in der Bahn, wäre die Frau von mir angesprochen worden. Der Hund war – wie du schriebst brav – also hatte er nicht einmal eine mündliche Strafe verdient. Ihn mit dem Fuß an die Schnauze zu treten, finde ich schon sehr ungehörig und keine Maßnahme für einen Hund. Man tritt keinen Hund. Die Frau war alt, da sollte sie wissen, wie man einen Hund behandelt. Und wenn sie sich geärgert hatte, soll sie ihre Wut nicht an unschuldigen Tieren auslassen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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