Tagesmutter mit sehr kleiner Wohnung

Im Idealfall hat eine Tagesmutter eine Wohnung, in der ein Zimmer zur Kinderbetreuung eingerichtet wurde und dort die Kinder auch betreut beziehungsweise die Kinder eben so einen Rückzugsort haben. Natürlich können in den meisten Fällen die Kinder auch die anderen Räume wie Wohnzimmer oder Küche mitbenutzen, was ja beispielsweise bei gemeinsamem Backen oder durch einen größeren Tisch im Wohnzimmer zum Basteln einfach bessere Möglichkeiten bietet. Dennoch ist ein weiteres Zimmer meist noch mehr auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet.

Aber wie verhält es sich, wenn eine Tagesmutter gerade mal ein Appartement, also eine Einzimmerwohnung bewohnt oder auch eine Zweiraumwohnung, die nicht sonderlich groß ist? Kann die Tagesmutter dennoch Kinder bei sich zu Hause betreuen, wenn die Wohnung kindgerecht eingerichtet ist? Worauf muss eine Tagesmutter bei einer kleineren Wohnung achten, jetzt davon abgesehen, dass sie vermutlich nur maximal zwei bis drei Kinder betreuen kann und auch die Erlaubnis des Vermieters einholen muss? Gibt es da auch Richtlinien, wie eine Tagesmutter die Wohnung eingerichtet haben muss und auch, auf wie vielen Quadratmetern oder mit wie vielen Zimmern die Tagesmutter bei sich zu Hause Kinder betreuen kann?

Also ich habe selbst als Tagesmutter vorübergehend gearbeitet und kann dir sagen, dass es auch mit kleiner Wohnung geht. Wir haben hier knappe 60 qm, 2,5 Zimmer. Es ist zwar etwas klein, aber Platz genug zum Toben und Essen bzw. Schlafen gab es immer.

Bei uns in Baden-Württemberg ist es so, dass sich jemand vom Jugendamt bzw. Tagesmutterverein die Wohnung anschaut und dann wird entschieden wieviele Kinder man gleichzeitig betreuen darf. Bei mir steht in der Pflegeerlaubnis eben dass nur 2 fremde Kinder gleichzeitig betreut werden dürfen und meins dazu eben. Aber alles was darüber hinaus geht, finde ich auf Dauer zu viel, denn wenn hier mehrere Kleinkinder herumtoben, dann wird es schon eng.

Ich hatte 2 Tageskinder, die aber an unterschiedlichen Tagen kamen und daher ging es vom Platz her. Ich hatte dann eben einen extra Schlafplatz für das andere Kind, wobei es mit 3 Jahren relativ selten geschlafen hat. Das Kinderzimmer ist eigentlich auch das größte Zimmer bei uns und dort wurde dann auch gebastelt etc. Einen extra Kindertisch und Stühle zum Essen waren auch vorhanden. Ich denke für 2 Kinder hat der Platz auf alle Fälle locker gereicht, wir selbst sind ja nun auch zu viert hier.

Meiner Meinung nach ist es aber schöner, wenn es vielleicht ein extra Spielzimmer und Garten gibt, vor allem für die Kinder ist das besser, dass sich eins oder zwei davon mal zurückziehen kann. Am schönsten ist es aber immer noch wenn man gleich extra Räume anmietet wie in einer kleinen Kindertagesstätte, aber dies ist leider für viele Tagesmütter von den Kosten her viel zu hoch.

Ahja mein Vermieter wußte gar nichts von meiner Tätigkeit als Tagesmutter, liegt aber auch daran, dass hier nur noch eine andere Familie mit 5 Kindern unter uns wohnt und sich daher keiner über möglichen Kinderlärm beschwert.

Ich kenne es auch so, dass man sich die Wohnung im Vorfeld ansieht. Es spielen noch so viele Faktoren eine Rolle, dass man das nicht nur allein von der Größe der Wohnung abhängig machen kann, ob die Person nun als Pflegemutter arbeiten kann oder nicht. Und eine kleinere Wohnung hat den entscheidenden Vorteil, dass man alles besser überschauen kann. Mal abgesehen davon sollten Kinder einfach auch viel an der frischen Luft sein und zum Schlafen ist es doch egal, wie groß die Wohnung ist. Es sollte eine anständige Küche, ein ordentliches Bad (oder Wickelkommode) geben und alles sollte sauber sein.

Vor allem aber sollte doch die Pflegemutter kompetent sein. Wenn die Wohnung sehr groß ist, aber die Pflegemutter unfähig, nützt das der Mutter und dem Kind auch herzlich wenig. Dann lieber eine fähige TM, die viel macht und fördert. Und das kann man meiner Meinung nach auch in einer kleineren Wohnung. Man sollte sich schon drehen und wenden können und alles sollte kindersicher sein, aber gegen das klein an sich spricht wohl weniger. Wobei man sich da dann wirklich Gedanken machen sollte, für wie viele Kinder der Platz dann ausreichend ist. Aber da wird es auch eine entsprechende Auflage dazu geben.