ADAC-Die Mitgliedschaft Vor Ort
vom 14.11.2011, 08:43 Uhr
Diamante hat geschrieben:Sie hat lediglich das Abschleppen bezahlt. Sie hat also keine Mitgliedschaft abgeschlossen. Wenn man bedenkt, dass sie für das Geld 2 Jahre Mitgliedschaft mit allen Leistung, auch das abschleppen, bekommen hätte, ist es wirklich hart.
Richtig hart finde ich, dass man erwartet, als Nicht-Clubmitglied genauso behandelt zu werden, wie als zahlendes Mitglied. Als Mitglied zahlt man letztendlich doch dafür, dass man im Notfall vom Club Hilfe bekommt (es schließt wohl niemand eine Jahres- oder gar Zwei Jahresmitgliedschaft ab, weil er das Clubmagazin so toll findet). Würde ein Club diese Hilfe für alle anbieten, würde er wohl nicht lange existieren. Der ADAC ist doch kein Grundrecht für jedermann oder so etwas.
Man kann sich über den ADAC ärgern, aufdringliche Werber können nervig sein, manch einer hat auch als Mitglied schon mal schlechte Erfahrungen gemacht und manch einer bevorzugt andere Automobilclubs als Alternative- sich als Nichtmitglied darüber aufzuregen, dass der Abschleppdienst, der vom ADAC nur für das Abschleppen seiner Mitglieder Geld bekommt, seine Leistung bezahlt haben möchte, finde ich schon sehr eigenartig. Wenn ich nachts oder sonst wann für irgendeine völlig fremde Person aufstehe, mich ins Auto setze, irgendwo in die Pampa fahre und dann noch Leistungen erbringen soll, dann mache ich das nicht aus Spaß, sondern zum Geld verdienen. Und gerade Mitarbeiter in Werkstätten bevorzugen oftmals Bargeld anstelle irgendwelcher Plastikkärtchen, zumal entsprechende Lesegeräte Geld kosten und weitere Kosten für die Verwaltung entstehen.
Wenn ich einen Abschleppdienst benötige, gehe ich nicht davon aus, dass dieser auch noch die Tarifberatung eines Automobilclubs mit übernimmt (zudem so manche Werkstatt auch für mehrere Unternehmen tätig ist), erst recht nicht in einem Notfall auf der Straße. Und das man erst nach Eintreten des Schadensfalles Mitglied werden kann und dann sofort Leistungen in Anspruch nehmen kann, wäre mir neu. Ich werde ja auch nicht erst Mitglied bei einer Krankenversicherung, wenn ich auf dem Weg in die Notaufnahme bin und spare mir die Beiträge, wenn ich keine Hilfe brauche. Was es wohl mal gab, war das Angebot vom ADAC sofort Mitglied zu werden und dann nur die Hälfte der Abschleppkosten zu zahlen.
Diamante hat geschrieben:Er hätte ihr eine Mitgliedschaft vor Ort anbieten müssen, die sie unterschreibt und hätte dann erst abschleppen dürfen. Die ADAC Menschen nehmen auch kein Bargeld, wie mein Bekannter sagt.
Der ADAC kann es sich gar nicht leisten, in der Breite wirklich überall in der Republik eigene Angestellte zu beschäftigen. Gerade wenn es um Werkstätten bzw. konkret um Abschleppunternehmen geht, werden hier sehr oft Partnerschaften abgeschlossen. Und zwar mit Betrieben, die in der Region sind und eben nicht hauptsächlich aber auch für den ADAC solche Dienstleistungen anbieten. Wenn jetzt so ein Partnerunternehmer vor Ort ein Fahrzeug abschleppen soll, so dürfte es dem egal sein, wer letztlich dafür bezahlt! Womöglich ist aber der Gewinn für das Unternehmen sogar höher, als wenn pauschal mit dem ADAC abgerechnet wird. Daher ist - so die Vermutung - der Abschlepper nicht mal wirklich an einer Mitgliedschaft der Pannenfahrzeughalterin interessiert gewesen. Er hätte sie (genauer: ihren Wagen) aber in jedem Fall abgeschleppt. Ob nun als selbständiger Unternehmer oder aber im Auftrag des ADAC.
derpunkt hat geschrieben:Wenn jetzt so ein Partnerunternehmer vor Ort ein Fahrzeug abschleppen soll, so dürfte es dem egal sein, wer letztlich dafür bezahlt!
Eben dafür muss aber doch vorher sicher gestellt sein, wer später die Kosten trägt. Und der ADAC trägt sie nun einmal nur für Mitglieder. Wenn der Fahrer nun ein Nicht-Mitglied abschleppt, wird wohl kaum der ADAC die Kosten tragen. Insofern finde ich es aus der Sicht des Fahrers sehr verständlich sofort zu kassieren. Manche "Kunden" würde man sonst nie wieder sehen, inkl. dem Geld das sie einem schulden.
Als Autofahrerin sollte man schon wissen, wer im Schadensfall hilft und dies dann ggf. auch bezahlen können. Denn Autos abschleppen ist nichts, was die entsprechenden Unternehmen aus sozialem Engagement heraus machen. Sie und ihre Mitarbeiter müssen damit ihre Brötchen verdienen. Und der ADAC ist nun einmal auch kein Wohlfahrtsverein.
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