Als Erwachsener an Sankt Martin singen gehen

Wenn nun nur Erwachsene, egal, welchen Alters bei uns klingeln würden und uns etwas vorsingen würden, würde ich auch nichts geben. Aber ich kenne es ehrlich gesagt auch gar nicht, dass man zu Sankt Martin klingelt. Weder war dies der Fall, wo ich selbst aufgewachsen bin noch war es der Fall, als ich später dann als Begleitung bei den Sankt Martin-Umzügen dabei gewesen bin. So gesehen wurde ich erst hier nach meinem Umzug damit konfrontiert und hatte halt gedacht, es sei hier so üblich und gegebenenfalls auch ein wenig von den Halloween-Umzügen abgekupfert. Auf jeden Fall war es mir so noch nicht bekannt.

Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es erwachsene Menschen gibt, die andere erwachsene Menschen dies gewähren lassen. Nun werden die aber vielleicht nicht unbedingt mit Süßigkeiten belohnt, sondern vielleicht mit einem Schnäppchen oder dergleichen. Süßigkeiten würde ich aber auch nicht geben, von daher braucht man es auch bei uns gar nicht erst zu versuchen.

Letztes Jahr haben hier auch Jugendliche oder junge Erwachsene geklingelt. Unser Vermieter hat die aber aufgefangen und ihnen auch klar gemacht, dass sie weder von unten noch von oben (also uns) etwas erhalten, allerdings in einem spaßigen und nicht ernsten Ton. Dieses Jahr scheint es dann etwas ruhiger zu sein, zumindest hat es in der letzten dreiviertel Stunde nicht geklingelt, als wir zu Hause angekommen sind. Aber wie gesagt, geben würde ich auch nichts.

Ich sehe nicht wirklich das Problem. Mal ehrlich: wer hält sich denn im Alltag noch so streng an die Vorschriften und alten Sitten? Warum sollten bei Sankt Martin ausschließlich Kinder mitwirken dürfen? Ich kenne es aus meiner Gegend nicht, dass man an Sankt Martin um die Häuser geht und singt. Bei uns gibt es eigentlich nur einen kleinen Kindergottesdienst und anschließend einen separaten Laternenumzug.

@Diamante: Ich kann deine Ansichtsweise überhaupt nicht nachvollziehen. Bei uns richten auch einige Erwachsene regelmäßig die Kinderkirche aus und das ist auch an Sankt Martin so. Da wird in der Kirche auch mit den Kindern gesungen. Ich würde den Erwachsenen vielleicht nichts Süßes geben, aber ihnen deshalb einen Vogel zu zeigen, finde ich schon etwas abgedreht.

Also wieso solltest du als Erwachsene bei Sankt Martin nicht mitwirken dürfen? Wenn es dir denn Spaß macht und du gerne singst. Solange sich keiner aus deinem Dorf darüber beschwert ist das doch ganz gut. Ihr könntet ja in den nächsten Jahren auch als eine Art Aufpasser fungieren und die Kleinen während ihres Rundganges beaufsichtigen.

An Sankt Martin kenne ich das nur so, dass Laternen-Umzüge durch gewisse Straßen gemacht werden, die meist am Gemeindezentrum anfangen. Die Kinder haben die meist selbst gefertigten Laternen mit und singen. Bisher kam noch niemand an unsere Tür. Das kenne ich nicht. An den Türen klingeln die Kinder an Halloween oder außer den Sternsingern am heiligen Drei-Königs-Tag. Ich würde wahrscheinlich schmunzeln, wenn plötzlich zwei Erwachsene vor mir ständen, wenn es geschellt hat. Das Lied würde ich mir anhören und auch den Erwachsenen etwas geben. Das haben sie sich durch den Gesang verdient. Warum sollte man das nicht mit Humor auffassen?