Traditionen und Bräuche zu St. Martin
Derzeit wird ja fast überall mehr oder weniger der heilige Martin gefeiert und geehrt. Es gibt hier ja auch schon andere Threads darüber und da hat mich doch so einiges verwundert, weil scheinbar dürfte es da doch unterschiedliche Bräuche und Traditionen rund um diesen Heiligen geben. In diesem Thread würden mich die Unterschiede interessieren.
In einem anderen Thread geht es eben darum, ob auch Erwachsene von Tür zu Tür gehen können. Ich war da doch recht verwundert, weil ich das so gar nicht kenne, also weder von Erwachsenen noch von Kindern. Ich kenne von Halloween den Brauch, dass die Kinder von Tür zu Tür gehen und um Süßigkeiten bitten, aber selbst das hat sich bei uns zum Glück nicht intensiv durchgesetzt.
Der heilige Martin wird bei mir in der Gegend schon auch sehr gefeiert. Ich kenne es aber so, dass eben im Kindergarten oder zu Hause eine Laterne gebastelt wird. Dann gibt es eben einen Laternenumzug, der in der Regel in der Kirche beginnt. Eine Messe ist es zwar nicht, aber die Kindergartenkinder singen eingelernte Lieder und sagen auch ein paar Sprüche auf und der Pfarrer erzählt eben ein wenig über den heiligen Martin, wer er war und so weiter.
Danach gibt es eben den Laternenzug von der Kirche in der Regel zum Kindergarten, wo es dann eine Agape und ein gemütliches Zusammensein gibt. Man feiert noch ein wenig und dann war es das. Von Haus zu Haus geht wie gesagt eigentlich keiner. Ich komme aus Österreich. Vielleicht ist es in anderen Ländern oder Regionen aber anders und da würde mich eben interessieren, wie es andernorts ist.
Ich selbst habe ehrlich gesagt auch gerade zum ersten Mal gehört, dass man am Sankt Martins Tag von Tür zu Tür geht - Schon gar nicht als Erwachsener. Auch kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich so etwas früher zum Sankt Martins Fest gemacht habe - Warum auch? Dies hat irgendwie gar keinen Bezug zum Sankt Martins Tag, oder? Ich selbst habe, wie schon in einem anderen Thread erwähnt nur an einem Sankt Martins Festumzug teilgenommen, und dies vor einigen Jahren im Kindergarten.
Bei uns war es damals so, insofern ich mich noch daran erinnere, dass wir bereits eine Woche vor dem Festtag damit begonnen hatten, eine Laterne zu bauen - Im Kindergarten natürlich. Ich weiß noch, dass ich damals nicht damit im Kindergarten fertig geworden bin und sie zuhause zu Ende bauen musste. Danach kaufte ich mit meiner Mutter einen Stab mit einer Glühbirne für die Laterne und am Sankt Martins Festtag war es dann so weit. Wir trafen uns damals in der Turnhalle unseres Kindergartens und gingen los. Vorne liefen wir Kinder und dahinter liefen alle unsere Eltern. Wir sangen mit den Betreuern Lieder und es gab Kuchen und Kakao für alle. Am Ende des Umzuges ging es dann noch in die Kirche wo wir singend eingezogen sind. In der Kirche selbst gab es dann einen Gottesdienst und wir haben noch Lieder vorgesungen und sind dafür nach vorne, vor den Altar gezogen. Das war es eigentlich auch schon und im Anschluss ging es nach Hause.
Ich persönlich kenne es auch nicht, dass man am Sankt-Martins-Tag von Tür zu Tür geht. Ich habe hier in der Gegend auch noch keine Kinder gesehen, die so etwas machen, und schon gar keine Erwachsene. Dieses Klingeln an der Tür kenne ich nur von den Heiligen Drei Königen und eben Halloween, wobei das in unserer Gegend auch nicht so wirklich verbreitet ist. Was das Ziehen von Haus zu Haus mit Sankt Martin zu tun haben soll, verstehe ich auch nicht so ganz, aber so feiert eben jeder diesen Tag auf seine Art und Weise.
Bei uns ist es ebenfalls so, dass die Kinder eben Laternen basteln (meistens wird das ja im Kindergarten gemacht - die Kleinen basteln mit den Eltern zusammen, die etwas größeren Kinder gestalten die Laterne selbst) und dann trifft man sich eben zum Martinsumzug. Das kann entweder bei einer Kirche sein oder eben am Kindergarten. Die Kleinen haben dann ihre Laternen dabei und ziehen durch die anbrechende Dunkelheit. Dann werden eben verschiedene Laternenlieder gesungen, die man meisten ebenfalls im Kindergarten lernt. So kenne ich den Martinsumzug. Dass es da auch einen kleinen Gottesdienst gab, kann ich nicht sagen, weil ich mich einfach nicht mehr so wirklich daran erinnere. Es kann gut sein, dass es da soetwas gab, denn der Umzug wurde von einem evangelischen Kindergarten organisiert.
Nach dem Umzug trifft man sich dann meistens noch an einem Platz und sitzt gemütlich beisammen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich diesen Umzug immer total klasse fand, denn danach gab es vor dem Kindergarten ein großes Lagerfeuer, an dem man sich wärmen konnte. Die Kinder bekamen dann Kinderpunsch oder auch heißen Kakao und die obligatorische Martinsbrezel, von der man immer so klebrige Finger bekam. Dieses Jahr werden wir mit unserem Kleinen auch das erste Mal an einem Martinsumzug teilnehmen und ich freue mich auch schon wahnsinnig darauf, denn als Kind hatte ich immer jede Menge Spaß und ich hoffe, dass es meinem Kleinen auch gefallen wird
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