Nährstoffmangel bei Vegetariern/ Veganern wie ausgleichen?
Ich bin auch seit einem Jahr Vegetarier. Als Jugendliche habe ich auch schon mal vegetarisch gelebt, allerdings konnte ich mich damals zu den sogenannten Pudding-Vegetariern zählen. Ich habe mich nicht wirklich gut ernährt und da kam es dann auch zu einigen Mangelerscheinungen. Ich habe das dann auch ein Jahr lang durchgezogen und am Ende dieser Zeit doch wieder Fleisch gegessen, weil ich mich einfach nicht bewusst genug ernähren konnte. Da war ich allerdings noch deutlich jünger und habe noch ganz anders über die Ernährung gedacht. Mittlerweile lebe ich wieder vegetarisch, ernähre mich aber viel bewusster und mache mir auch mehr Gedanken über Mineralstoffe und Vitamine.
Ich versuche schon, mich ausgewogen zu ernähren und das klappt auch ganz gut, muss ich sagen. Eisenmangel habe ich zwar immer noch und dagegen muss ich auch Eisentabletten einnehmen, die mir der Arzt verordnet hat, aber das hat weniger mit der vegetarischen Ernährungsweise zu tun, denn auch in den Zeiten, in denen ich noch Fleisch gegessen habe hatte ich immer Eisenmangel. Das ist bei mir eben so und da bleibt mir eben nichts anderes übrig, als sie Tabletten einzunehmen, was ich jetzt aber auch nicht so wirklich tragisch finde. Ansonsten ist bei mir aber alles in Ordnung. Ich lasse einmal im Jahr einen Check-Up beim Arzt machen und da werden auch die Blutwerte untersucht und da ist alles im grünen Bereich.
Ich kann vielen hier nur Recht geben: Wenn man sich dafür entscheidet, Vegetarier zu werden, da macht man sich auch viel mehr Gedanken um die eigene Ernährung und Gesundheit und so weiß man auch recht schnell, wie man einem Nährstoffmangel vorbeugen kann. Hülsenfrüchte sind für Vegetarier echt ideal - früher wollte ich die nie essen, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und finde die sogar recht lecker. Man muss eben immer ein Auge auf die Ernährung haben, aber das empfinde ich jetzt nicht unbedingt als Nachteil. Es ist doch immer gut, sich mit der eigenen Ernährung auseinander zu setzen. Nahrungsergänzungsmittel brauche ich - bis auf die eben angesprochenen Eisentabletten - überhaupt keine. Mein Mann hat ebenfalls sehr gut Blutwerte,muss aber noch zusätzlich Magnesium nehmen, weil der Kardiologe ihm das empfohlen hatte. Man kann schon einige ausgleichen und muss nicht gleich auf Vitamine in Tablettenform zurückgreifen.
Als ovo-lacto Vegetarier hat man überhaupt keine Mangelerscheinungen zu befürchten. Wer das heute noch behauptet, der hat sich die letzten 20Jahre nicht mit dem Thema beschäftigt. Auch ist es heute erwiesen, dass es auch schwangeren Frauen nicht schadet sich vegetarisch zu ernähren. Ich bin seit 16 Jahren Vegetarier und seit ein paar Monaten Veganer und habe auch nur gute Blutwerte.
Als Veganer muss man halt auf seinen B12 Wert achten, aber B12 ist in vielen Nahrungsmitteln zugesetzt, so dass man da auch keinen Mangel erleidet, wenn man einigermaßen auf seine Ernährung achtet. B12 wird zum Beispiel viele Jahre im Körper gespeichert und da muss man schon lange kein B12 zu sich nehmen, bevor man einen Mangel erleiden kann.Als Fleischesser muss man ja auch auf seine Ernährung achten, um z.B. seinen Cholesterinwert bei einem guten Wert zu belassen.
In meiner Krankenkassenzeitschrift stand neulich erst, dass die ovo-lacto vegetarische Ernährung die gesündeste überhaupt ist und diese Leute am gesündesten sind. Und Fisch ist heutzutage auch nicht mehr gesund, bei den vielen Giften im Meer. Hab neulich erst von einer Studie mit Fischessenden und Vegetariern gelesen, bei der festgestellt wurde das die Fischesser 3-5 mal soviel Quecksilber im Blut hatten.
Erstmal zum Tofu: Ich mag diese 'Fleisch-Ersatz-Produkte' überhaupt nicht. Soja-Schnitzel, Tofu-Burger und co. mögen zwar einigen schmecken, aber es hält sich wohl der Irrglaube, dass man durch diese Ersatzprodukte Mängel ausgleichen kann und diese essen MUSS, um gesunder Vegetarier zu bleiben. Das stimmt einfach nicht.
Es stimmt zwar, dass Soja viel Eisen enthält und, dass man damit wohl den Eisenhaushalt ganz gut regulieren und regeln kann, aber Soja ist nicht das einzige Lebensmittel, das Eisen enthält. Getrocknete Aprikosen, Hafer, Leinsamen, Mohn, Steinpilze, gekochte Linsen, Brokkoli und Knäckebrot beispielsweise enthalten ebenso Eisen.
Als Vegetarier braucht man sich über den B12-Haushalt eigentlich keine Gedanken machen. B12 ist in Eiern, Vollmilch, Frischkäse und Quark ausreichend enthalten. Als Veganer ist das schon etwas schwieriger, aber zum Beispiel Sauerkraut enthält sehr viel B12. Und ich würde, wenn ich vegan leben würde, sowieso Bierhefe-Präperate oder ähnliches schlucken, weil ich irgendwie nicht glaube, dass man als Veganer ohne Mangelerscheinungen leben kann. Zumindest kenne ich keinen komplett gesunden Veganer.
Als Vegetarier reicht es jedoch, wenn man verstärkt auf eine sehr ausgewogene Ernährung achtet. Viel Obst, Gemüse, Milchprodukte, ungesättigte Fettsäuren und Vollkorn-Produkte helfen da schon einiges. damit man auch ohne Fleisch gesund bleiben kann.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Nicht alle Vegetarier oder Veganer essen Tofu. Vermutlich ist das so ein Klischee, dass Vegetarier den Drang haben, Fleisch durch Tofu zu ersetzen. Warum sollte man etwas ersetzen, wenn man das Original haben kann? Viele Leute, die ich kenne mögen keinen Tofu, gerade weil das Zeug eine ähnliche Konsistenz wie Fleisch haben kann. Ich persönlich mag es auch nicht und lege keinen Wert auf Tofu-Produkte.
Mit dem original meinst du sicherlich das Fleisch oder irre ich mich da? Es gibt doch einige Vegetarier, die sich dagegen entscheiden Fleisch zu essen da ihnen die Tiere Leid tun und aus solchen Beweggründen, diese werden dann wohl kaum Fleisch essen sondern in der ersten Zeit eher zum Tofu und Co greifen da es durch die Medien immer wieder so suggeriert wird, dass man das unbedingt essen muss um die Mangelerscheinungen auszugleichen. Erst im laufe der Zeit kommen einige auf den Trichter, dass sie es gar nicht brauchen wenn sie sich mehr mit dem Thema befassen.
Ich selbst habe meine Phasen in denen ich immer wieder mal Fleisch esse, aber die meiste Zeit lebe ich als Vegetarier und esse dabei weder Fisch noch Fleisch. Diese Phasen kommen 3-4 mal im Jahr vor und dauern dann immer nur 1-2 Wochen. Aber auch im restlichen Jahr habe ich keine Probleme mit meinen Blutwerten die durch die Ernährung bedingt sind, und ich nehme dabei keine weiteren Präparate ein wie einige andere es hier tun. Es wurde schon genannt, dass in vielen Lebensmitteln genug Eisen und B12 enthalten ist, um das ganze dem Fleisch auszugleichen wozu man dann auch keine weiteren Tabletten und Präparate benötigt. Leider wird dazu immer viel zu schnell gegriffen da sie zum einen billig sind und frei verkäuflich in jedem Supermarkt stehen.
Zuallererst ist es sehr wichtig, zwischen vegan und vegetarisch zu unterscheiden. Vegan bedeutet keinerlei Lebensmittel tierischen Ursprungs, Vegetarier dagegen essen Milch(produkte), Eier, usw., nicht jedoch Fisch (eigentlich vermeintlich unnütz zu erwähnen, aber da ich schon genug Leute getroffen habe, die meinen, Vegetarier würden Fisch essen "weil es ja kein Fleisch ist", sage ich es trotzdem).
Als Vegetarier braucht man bei ausgewogener Ernährung keinen Mangel erwarten. Schwieriger wird es da allerdings schon bei Veganern, denn diese haben keine Möglichkeit Vitamin B12 zu konsumieren, da dieses nur in tierischen Produkten wie beispielsweise Fleisch, aber auch Milch und Milchprodukten, sowie Eiern vorkommt.
Es gibt viele Meinungen und Theorien zur Frage ob der Mensch B12 nicht vielleicht auch selbst herstellen, oder es über Algen und dergleichen aufnehmen kann - da aber nichts davon ausreichend bewiesen ist, sollte für Veganer die Nährstoffzufuhr und regelmässige Kontrolle von B12 selbstauferlegte Pflicht sein. Ein Mangel kann nämlich verheerende und irreversible Folgen haben.
Alles natürlich immer unter der Voraussetzung einer abwechslungsreichen Ernährung - wo die ausbleibt, bleibt natürlich auch Vitaminmangel in weitere Richtungen nicht aus.
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