"Restless Legs" auch andere Körperteile möglich?
Es gibt ja das sogenannte "Restless Legs" Syndrom, bei dem der Patient immer die Beine in Bewegung halten muss. Entweder weil er Schmerzen hat oder einfach durch andere Umstände keine Ruhe findet. Nun frage ich mich, ob es so etwas auch für andere Körperteile, wie beispielsweise die Arme, gibt. Ich habe manchmal auch so ein Gefühl im ganzen Körper, dass ich mich bewegen muss, es kribbelt dann oder mir wird warm. Denn die Schmerzen kommen ja manchmal auch von den Nerven, die könnten ja in den Armen auch zu Schmerzen führen. Wisst ihr, ob es das auch für andere Körperteile gibt und wie es dann genannt wird?
So weit ich weiß, kann Restless Legs nach einigen Erkrankungsjahren, also im fortgeschrittenen Stadium auf die Arme zusätzlich übergreifen. Restless Legs ist aber kein einheitliches Krankheitsbild so wie zum Beispiel Mumps. Es ist ein Syndrom, das heißt ein Krankheitsbild, das aus vielen kleinen Einzelsymptomen zusammen gesetzt ist. Bei jedem Patienten kann das Restless Legs Syndrom individuell etwas anders aussehen. Klarheit bringt da vor allem eine Diagnostik durch einen Facharzt, der sich auf diese Krankheit spezialisiert hat. Oft sind das die Somnologen, die sich damit auskennen. Das sind die Ärzte, die man in der Alltagssprache als Schlafmediziner bezeichnet. Die können mit einem Messgerät im Schlaflabor ausmessen, ob du Restless Legs hast und wie schwer es bei Dir ausgeprägt ist. Die Pharmafirma Roche, die eines der ersten Medikamente gegen Restless Legs produziert hat kann Dir da Kontaktdaten von Ärzten nennen. Die haben mir damals auch geholfen, für einen Bekannten einen passenden Facharzt zu finden.
Wenn du im Kindesalter an Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom gelitten hast, kann es sein, dass du jetzt als Erwachsener immer noch daran leidest. Es ist eine relativ neue Erkenntnis, dass auch Erwachsene diese Krankheit haben können oder neu bekommen können. Auch hier kann ein Arzt das am Besten beurteilen, der mit der Problematik gut vertraut ist.
Ansonsten gibt es noch diverse Erkrankungen, die komische Empfindungen in den Gliedmaßen auslösen können, aber alles weiß ich auch nicht. Hier ein paar Beispiele: Alles, was die Durchblutung stört, wie Diabetes oder Gefäßverkalkung kann komische Empfindungen auslösen. Ein Karpaltunnelsyndrom kann auch ein Gefühl wie ein Einschlafen der Arme und Schmerzen auslösen, was unangenehm sein kann. Außerdem kann es auch sein, dass sich mal einfach ein Nerv entzündet hat. Es kann auch sein, dass es sich um ein beginnendes Parkinson handelt. Auf jeden Fall sollte man solche Symptome mit einem Arzt besprechen und so lange nicht locker lassen, bis man eine genaue Diagnose hat.
RLS betrifft zwar am häufigsten die Beine, kann aber auch Füße und in seltenen Fällen die Arme oder Hände betreffen. Meistens empfinden die Patienten in der betreffenden Körperstelle eine Art Kribbeln was dann unweigerlich dazu führt, dass sie das Bedürfnis haben, das Körperteil bewegen zu müssen. Am ehesten kann man sich das als Nichtbetroffener wahrscheinlich noch so vorstellen, dass zum Beispiel das Bein eingeschlafen ist. Das bewegt man dann auch, um es zu "wecken".
Schlimm ist dabei vielmehr, dass es meistens am Abend auftritt, also dann, wenn die Muskeln eigentlich entspannt sind. Bewegung lindert eben mal kurzzeitig das Bedürfnis, aber man kann sich theoretisch ja kaum ständig bewegen. Dieses Syndrom geht dann meist mit Zuckungen einher. Für die Patienten ist das wirklich sehr belastend, weil man meistens noch eine Schlafstörung entwickeln. Wenn man so etwas an sich bemerkt oder auch an anderen, sollte man schnell einen Arzt aufsuchen.
Das Restless Legs Syndrom befällt in den meisten Fällen anfangs die Beine. Es geht relativ schnell auch auf die Arme über. Anschließend, aber selten auch zu Beginn geht es auf die Arme und Hände über. Im Anfangsstadium kann es also die Extremitäten betreffen, kommt jedoch zumeist an den Beinen zum Vorschein.
Ich hatte jedoch auch schon ganz andere Patienten. Zuvor ist zu sagen, dass das RLS bei diesen Patienten erst an den Beinen auftrat und im weiteren Verlauf an den Armen, Füßen und Händen. Bei besagten Leuten spitzte es sich jedoch so zu, dass sogar der Schultergürtel, die Glutaeen (Po-Muskel) und allgemein die Hüftmuskulatur betroffen war. Auch wenn diese Muskelpartien nicht besonders bewegt werden konnte, sah man dennoch die Kontraktion und versuchte Bewegung in der Muskulatur, die eindeutig auf das Syndrom zurückzuschließen waren. Es kann sich also sehr weit ausbreiten, es ist jedoch auch richtig, dass es an den Beinen zumeist auftritt und in weiteren nicht seltenen Fällen auch an den Armen.
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