Wie bei einer Obduktion Kreislaufprobleme vermeiden?

vom 04.11.2011, 13:07 Uhr

Bei uns können zu gewissen Zeiten auch Nicht-Medizin-Studenten an Obduktionen teilnehmen (besser gesagt zusehen). Da ich das sehr interessant finde, habe ich mich dafür angemeldet und auch schon einen Termin für nächste Woche bekommen. Nun würde ich gerne irgendwie vorbeugen, so dass ich keine Kreislaufprobleme bekomme. Man hat uns nämlich leider erzählt, dass jedes Mal jemand umkippen würde und das wäre mir schon sehr unangenehm. Auch dass mir plötzlich schlecht wird, würde ich gerne vermeiden.

Was könnte ich da tun? Ich würde natürlich vorher etwas essen, was nicht so schwer im Magen liegt. Aber wie viel Zeit sollte zwischen Mahlzeit und Obduktion liegen? Sollte ich vorbeugend Kreislauftropfen nehmen? Ich dachte dann noch, dass ich auf jeden Fall immer mal wieder an einer Wasserflasche nippe, denn das hält einen ja auch irgendwie auf den Beinen. Oder wäre so etwas wie Cola wegen des Koffeins besser geeignet?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Du solltest schon etwas essen, sonst kippst du nämlich noch um, weil dein Magen eben leer ist. Nur direkt vor dem Termin, würde ich dann wohl nichts mehr essen. Ich denke, dass du nicht wirklich etwas zur Vorbeugung tun kannst. Du wirst sicherlich schon ungefähr wissen, wie du auf viel Blut oder eben Leichen reagierst. Sicherlich hast du dir auch schon Bilder von Obduktionen im Internet oder in der Uni angeschaut.

Den meistens wird ja nicht schlecht, weil sie Kreislaufprobleme haben, sondern weil sie mit dem, was sie dort sehen, eher Probleme haben und damit nicht zurecht kommen. Als ich das erste Mal bei einem kleinen Eingriff beim Tierarzt zugesehen habe, ist mir auch schlecht geworden. Weil ich die Wunde nicht wirklich sehen konnte und es dazu noch stark roch. Aber wenn ich dann mit meinen Tieren beim Tierarzt war, bin ich bei solchen kleinen Eingriffen immer dabei geblieben. Man merkt eben wo seine Grenzen sind. Wenn du merkst, dass dir irgendwie komisch wird, dann kannst du ja direkt rausgehen. Du muss ja nicht warten, bis du da aus den Latschen kippst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Zunächst glaube ich schon, dass es unangebracht und wohl auch nicht gerne gesehen wird, wenn du während der Obduktion (auch wenn man nicht direkt davor steht) mit Essen und Trinken anfängst. Hier evtl. Cola und Popkorn zu öffnen, irritiert letztlich nicht nur die anderen Nicht-Mediziner. Nebenbei wäre das Essen und Trinken in den Vorlesungen auch ein Grund, früher herausgeschickt zu werden.

Wenn du dann sowieso Kreislaufprobleme hast, dann kann man sich ja auch überlegen, die Möglichkeit eben nicht wahr zu nehmen. Man muss nicht alles, was umsonst angeboten wird, auch nehmen. Hier ist denkbar, eine Abwägung zu machen, was eben sinnvoll und tragbar ist, und was nur ein nettes Add-On wäre.

Ansonsten reicht es ja aus, wenn du vorher normal isst und jetzt nicht den Tag allein auf das Ereignis hin planst! Wie schon Nelchen geschrieben hat, kippt man bei so einer Gelegenheit nicht wegen Kreislaufproblemen um, sondern auf Grund des gezeigten. So oft öffnet man ja kaum Körper. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob Mensch oder Tier. Ist jemand hier empfindlich, so wird dieser Person schlicht schlecht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Der Kreislauf wird nicht das Problem sein, sondern der Magen. Es wird einem schlecht und dadurch kippt man eher um. Aber dem kann man nur vorbeugen, wenn du dir einfach einen Film vorstellst. Wenn im Fernsehen ein Mensch aufgeschnitten wird, weißt du genau, dass es nicht echt ist. Und bei einer richtigen Obduktion musst du dir einfach sagen, dass es ein Film ist, den du da siehst.

Ich habe auch schon mal an einer Obduktion teilgenommen. Das ist aber schon einige Jahrzehnte her. Ich stand auch nicht ganz in der Nähe des Tisches, sondern als Gast hinter einer Scheibe und nicht da, wo die Medizinstudenten standen. Deswegen konnte man sich das leicht vorstellen, dass es einfach nur ein Film ist. Mir hat es aber auch so nicht viel ausgemacht, weil mir Blut und Innereien auch nichts ausmachen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



So schlimm ist eine Obduktion nicht. Ich habe schon mehrfach dabei zugesehen und bei uns ist noch nie jemand dabei umgekippt. Sicherlich kann das vorkommen, aber du hast während der Obduktion jederzeit die Möglichkeit, den Saal zu verlassen. Und wenn du merkst, dass es dir nicht so gut geht, dann gehst du eben raus, guckst nur durch die Scheibe oder gehst ganz an die frische Luft.

Das Blut und die Leiche an sich sollten auch nicht das Problem sein, schlimmer ist meistens der Geruch. Auch wenn es erst mal schlimm erscheint, ist es am Besten, wenn du einfach ein paar Mal tief einatmest. So gewöhnst du dich daran. Während der Obduktion wird der Geruch dann auch mal wieder schlimmer, dann musst du einfach erneut ein paar tiefe Atemzüge machen. Es gibt allerdings auch Leute, die sich irgendein Mentholzeug oder so unter die Nase schmieren. Hab ich noch nicht ausprobiert, soll aber auch helfen.

Bei mir ist es auch eher so, dass mir schneller schlecht wird, wenn ich Hunger habe. Deshalb habe ich vor einer Obduktion immer gut gegessen. Aber auch da ist jeder Mensch anders. Andere Leute essen vorher gar nichts, andere unterhalten sich nebenbei noch über das Essen. Auch Kaugummi kauen soll bei der Obduktion helfen, zumindest so lange, bis der Kaugummi seinen Geschmack verliert.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Weißt du denn nicht, ob du grundsätzlich so etwas besser oder schlechter verträgst? Wenn du nicht Medizin studierst, hast du ja immerhin den Vorteil, dass du es nicht ab können musst. Ich habe schon von einigen Medizinstudenten gehört, die umgekippt sind und da ist das meiner Meinung nach wesentlich schlimmer. Denn wenn man da umkippt, muss man sich ja wirklich ernsthaft Gedanken machen, ob man das Studium nicht besser wechselt. Du bist dann da ja nur Gast, also kommt es in dem Falle im Grunde auf nichts an. Solltest du also umfallen,dann ist das so.

Letzten Endes kommt es dann auch darauf an, was für ein Typ du bist. Grundsätzlich wird empfohlen, dass man davor etwas isst. Es gibt aber auch Menschen, die besser ihren Magen unter Kontrolle haben, wenn er leer ist. Wenn du auch dazu gehörst, dann solltest du besser nichts essen. Kaugummi kauen kann ich auch empfehlen. Bedenke aber, dass du da unter keinen Umständen zu offensichtlich kauend solltest.

Handelt es sich hier eigentlich um eine richtige Obduktion oder eine Präparation? Die Formaldehyd-Leichen sehen nämlich nicht mehr wirklich nach Mensch aus und aus diesem Grund haben auch die wenigsten Leute die da zusehen ein Problem damit. Handelt es sich aber um eine "richtige" Leiche, kann das noch mal was anderes sein. Es werden dann ja hauptsächlich Obduktionen angeordnet, wenn die Todesursache unklar ist oder was überprüft werden soll - da gibt es schon unschöne Anblicke zum Teil. Aber meistens finden solche Obduktionen dann nicht in so einem Rahmen statt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Bei mir wäre es vermutlich der Geruch, der mich zum Umkippen bringen würde. Mir wir ja schon mulmig im Magen, wenn ich nach einem Tag den Müllbeutel raus trage, wenn es gestern Fleisch aus der Plastikpackung gegeben hat. Dieser Geruch nach verdorbenem Fleisch zieht mir die Füße weg. Eine ganze Leiche stinkt sicherlich um Längen fieser, als küchenübliche Mengen Gammelfleisch.

Den Trick mit der riechenden Salbe, die man sich angeblich unter die Nase schmiert habe ich auch schon in Krimis gelesen. Allerdings dachte ich bislang, dass es sich da um Kampfersalbe handeln soll. Ich würde mir Wattebäuschchen mit der Salbe bestreichen und in die Nasenlöcher stopfen. Dann geht es dir wie mit einem starken Schnupfen. Du riechst nichts mehr, denn durch den Mund kann man keine Gerüche wahrnehmen.

Im Internet gibt es doch eine Reihe fieser Filme, bestimmt kann man da auch irgendwo echte Obduktionen sehen. Damit könnte man sich abhärten, wenn man vorher zumindest im Film eine echte Obduktion mehrmals gesehen hat. Ich habe noch nie das Bedürfnis gespürt, nach so etwas zu suchen, denn ich finde schon die Obduktionsszenen in Kriminalfilmen oft unerträglich ekelhaft. Da weiß ich wenigstens, dass das nur Filmtricks sind. Aber eine echte Obduktion? Pathologe wäre echt kein Job für mich. Ich bin da wohl etwas zart besaitet.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



trüffelsucher hat geschrieben:Da weiß ich wenigstens, dass das nur Filmtricks sind. Aber eine echte Obduktion? Pathologe wäre echt kein Job für mich. Ich bin da wohl etwas zart besaitet.

Dann informiere dich bitte über den Beruf eines Pathologen, denn dieser macht nicht nur Obduktionen sondern auch andere Dinge und es gibt genug Pathologen die schon lange keine Obduktion mehr gemacht haben nach ihrem Studium. Das ist wieder so etwas, dass die Leute immer meinen "ihren Beruf könnte ich nicht machen, das viele Blut, die Leichen" usw. Das sind alles schlichtweg falsche Vorstellungen von einem bestimmten Berufsbild welches auch durch die Medien so suggeriert wird. Auch kann man im Fernsehen richtige Obduktionen sehen, und es handelt sich dabei nicht um diverse Filmtricks jedoch dürftet ihr dafür nicht die privaten Sender mit diversen Kriminalserien und Co einschalten sondern einmal mehr in Richtung Bildungskanal orientieren.

Einen Tipp gibt es nicht, denn es kommt alleine darauf an wie gut du das ganze psychisch verkraftest. Denn wenn du dir wirklich keine inneren Organe ansehen kannst, oder es auch ekelig findest wenn man in einem menschlichen Körper herum wühlt oder sieht wie dort die Einschnitte gemacht werden dann hilft es dir auch nicht wenn du vorher gegessen hast, oder ob du eben nichts vorher gegessen hast.

Auch kann man eine solche Leiche vom Geruch her nicht mit einem Fleischstück in einem Müllsack vergleichen, da die Leichen für die Medizin entweder vorher eingelegt worden sind in Formaldehyd welches einen strengen, beißenden Eigengeruch hat und auch benebelnd wirkt wenn man daran längere Zeit schnüffelt. Dadurch kann auch Übelkeit verursacht werden, aber das merkt man indem man schlechter Luft bekommt oder auch ein Gefühl der Übelkeit verspürt. Spätestens dann sollte man den Raum verlassen und an die frische Luft gehen um dem umkippen vorzubeugen. Auch wenn man vorher schon körperlich angeschlagen ist durch eine Erkältung, kann das natürlich dazu führen das man wesentlich schneller auf diesen Geruch und die Eindrücke reagiert. Der Tipp die Nase also zu verschließen wie bei einer Grippe ist schlichtweg falsch, da durch das Formaldehyd die Atemwege wieder frei werden wie bei einem Lutschbonbon und man kann das ganze wunderbar riechen. Da helfen auch die Wundersalben nichts, da diese auch nur für eine kurze Zeit immer wirken. Wenn du es damit jedoch versuchen möchtest, Pfefferminzöl unter der Nase hilft wunderbar gegen Gestank und hat auch fast jeder Zuhause in seinem Apothekerschrank.

Warum die Leute Reihenweise bei so etwas umkippen ist ganz einfach der Fall, dass sie sich nicht trauen vorzeitig den Saal zu verlassen und immer der Meinung sind als Weichei zu gelten wenn sie "Aufgeben" und nicht wie die anderen Zuschauer oder Mitstudenten durchzuhalten. Darin besteht das größte Problem und wenn man das ganze sich zu Herzen nimmt und auch genug Arsch in der Hose hat raus zu gehen wenn es nicht mehr geht, dann sollte dir das ganze auch nicht passieren. Vorbereiten kannst du dich wie du möchtest, ob du nun etwas vorher isst oder eben nicht bleibt dir überlassen. Wichtig ist nur, dass du deinen Körper unterdessen bewusst wahr nimmst und für dich weißt wann Schluss für dich ist.

Ich selbst war mehrfach bei Obduktionen dabei oder habe auch an Leichen geübt während meiner Ausbildung, und es gab immer wieder Tage da hat es mir nichts ausgemacht und an anderen Tagen musste auch ich den Saal verlassen. Dadurch das ich jedoch wusste wo meine Grenze ist, bin ich selbst nie umgekippt wie andere meiner Kommilitonen die es auf biegen und brechen durchziehen wollten. Essen und Trinken im Saal selbst ist absolut untersagt aus hygienischen Gründen. Selbst auf den Zuschauerrängen die durch eine Scheibe abgetrennt sind, macht es einen merkwürdigen Eindruck und in der Regel werden solche Zuschauer auch direkt nach draußen verwiesen da es sich nicht um einen Kinosaal handelt und man auch ein wenig Respekt und Anstand den Leichen und den Mitarbeitern gegenüber haben sollte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Weißt du denn nicht, ob du grundsätzlich so etwas besser oder schlechter verträgst? Wenn du nicht Medizin studierst, hast du ja immerhin den Vorteil, dass du es nicht ab können musst. Ich habe schon von einigen Medizinstudenten gehört, die umgekippt sind und da ist das meiner Meinung nach wesentlich schlimmer. [...] Handelt es sich hier eigentlich um eine richtige Obduktion oder eine Präparation?

Ja, es ist schon von Vorteil, dass ich einfach gehen kann, wenn es mir zu eklig wird. Bei Bedarf wieder zu gehen ist dann wohl auch das Einzige, was ich machen kann. Aber da ich bisher keine Bekanntschaften mit Leichen gemacht habe, weiß ich natürlich nicht, wie gut ich so etwas vertrage. Bei der Vorbesprechung wurden nur schon ein paar Organe gezeigt, das fand ich nicht wirklich eklig und der Geruch von dieser Flüssigkeit hat mich auch nicht so gestört. Und es ist schon eine richtige Obduktion mit allem drum und dran.

derpunkt hat geschrieben:Wenn du dann sowieso Kreislaufprobleme hast, dann kann man sich ja auch überlegen, die Möglichkeit eben nicht wahr zu nehmen. Man muss nicht alles, was umsonst angeboten wird, auch nehmen. Hier ist denkbar, eine Abwägung zu machen, was eben sinnvoll und tragbar ist, und was nur ein nettes Add-On wäre.

Wie kommst du denn bitte darauf, dass ich sowieso Kreislaufprobleme hätte? Dass es im Internet viele Hobby-Diagnosen-Steller gibt, das wusste ich ja, aber ich frage mich, wie du jetzt auf so etwas kommst? Davon abgesehen habe ich ja geschrieben, dass ich aus Interesse dort hin gehen möchte und nicht, weil es da was umsonst gibt. Deine Unterstellungen finde ich ein bisschen komisch.

@Diamante: Dass man da hinter einer Glasscheibe steht, das glaube ich nicht. Soweit ich weiß sind hier alle mit im Raum, weswegen die Teilnehmer auch in kleine Grüppchen aufgeteilt werden. Hinter einer Glasscheibe stelle ich mir das auch schwierig vor, da sieht man dann ja kaum was und bekommt auch die ganzen Erklärungen nicht mit. Oder war die Obduktion, bei der du warst, wirklich nur zum Zugucken und ohne Erklärungen?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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