Religionsunterricht: Unterschied zwischen evgl. + r/kath?
Ich bin römisch katholisch und habe demnach auch früher nur dem katholischen Religionsunterricht beigewohnt. Wenn dieser ausgefallen ist, durfte man nur, wenn die Eltern einverstanden waren am evangelischen Religionsunterricht teilnehmen. Aber das wird wohl heute nicht mehr so sein, oder?
Ich habe mich damals schon gefragt, welcher gravierende Unterschied bei den beiden Religionen ist, dass man verschiedenen Religionsunterricht hat. Soweit ich weiß, glauben die evangelischen Gläubigen nicht, dass Maria unbefleckt empfangen hat. Das glauben, denke ich, die meisten Katholiken mittlerweile auch nicht mehr. Soweit ich weiter weiß, unterscheidet sich die Bibel auch nicht gravierend und Luther war ja auch evangelisch und die Katholiken haben ja auch die Lutherbibel.
Was ist also so gravierend unterschiedlich bei den Evangelisten und bei den Katholiken? Worin unterscheidet sich der Religionsunterricht und überhaupt die Religion?
Ich habe früher in der Schule nur den evangelischen Religionsunterricht genossen und sehr viel hängen geblieben ist mir hier nicht. Den Stoff, den wir hier durch genommen hatten, war recht einfach gestrickt und der Lerneffekt war eher minimal. Dies liegt vielleicht auch an der Tatsache, dass unser Religionsunterricht meist nur ein Monolog unserer Religionslehrerin war. Da hat mir der Kindergottesdienst in unserer Gemeinde schon mehr gebracht.
Wo jetzt der Unterschied zum katholischen Religionsunterricht liegt, kann ich leider nicht sagen, aber der Unterrichtsstoff sollte eigentlich der gleiche sein.
Die Unterschiede der Religionen selbst sind hier eigentlich fundamental und beschränken sich definitiv nicht auf den Glauben an eine unbefleckte Empfängnis. Die sogenannten orthodoxen Ostkirchen sind der römisch-katholischen Kirche ebenso näher als die protestantischen Glaubensabspaltungen, wie z.B. radikale freikirchliche Abspaltungen. Und selbstverständlich spiegelt sich dies auch im Religionsunterricht wieder, so dass es eigentlich gar keinen Sinn macht, wenn Kinder des katholischen Unterrichts im Falle das der Unterricht ausfällt, bei den Protestanten sitzen (oder umgekehrt). Es käme auch niemand auf die Idee, Kinder denen der französisch Unterricht ausfällt, in den Griechischkurs der Parallelklasse zu setzen.
Wenn es schon der Unterricht ist: so gehen hier die Dogmen bereits bei der Frage (weit) auseinander, was alles ein Sakrament ist. Ebenso z.B. bei der Frage einer Heilig- oder Seligsprechung. Wie sollte ein Lehrer mit Kindern umgehen, bei denen er genau weiß, dass die jeweilige Konkurrenz zum gleichen Thema widersprechende Angaben machen wird?
Gerne dann auch zur Frage der Deutungshoheit und Autorität in der jeweiligen Sekte. Was soll ein Protestant davon halten, wenn es im katholischen Unterricht über die Rolle Roms und des Vatikans geht? Sollen die anderen Missioniert werden? Dürfen sie ihre "Glaubenszweifel" äußern? Wer hier Zweifelt, ist doch schlicht im falschen Verein. Das ist in etwa so, wie wenn man in einem Schalker Fan-Club organisiert ist, eigentlich aber lieber Dortmunder Fangesänge singen will.
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