Gibt es eine Art Kohlenhydrat-Unverträglichkeit?

Also ich muss zugeben, dass ich derzeit wieder ziemlich viel Schindluder mit meinem Körper treibe. Es geht von einer Diät in die nächste, aber ich halte keine länger als eine Woche durch. Meine letzte Diät mit Yokebe, bei der man ja eine Woche lang nur 3 Shakes am Tag anstelle einer Mahlzeit trinken soll, hat genau einen Tag gedauert, weil ich nur Hunger hatte und mich schlapp und kraftlos gefühlt habe.

Dann habe ich eine Woche Atkins-Diät gemacht, habe auch 2 kg abgenommen, aber dann kam der Ekel vor dem Fleisch, ich konnte es nicht mehr sehen. Also folgte ein weiterer Versuch mit Weight Watchers. Der dauerte genau 2 Tage, weil mir zum einen das Zählen auf den Keks gegangen ist, zum anderen hatte ich auch da oft Hunger.

Komischerweise habe ich aber nur dann so oft Hunger, wenn ich Kohlenhydrate esse. Selbst nach einem großen Teller Nudeln hatte ich 3 Stunden später wieder Hunger. Wenn ich mich nach Atkins ernährt habe und die Kohlenhydrate weggelassen habe, hatte ich nie Hunger. Außerdem bekomme ich nach Kohlenhydraten auch oft Sodbrennen und Blähungen. Auch das hatte ich nie während einer Atkins-Diät.

Kann es sein, dass man auf Kohlenhydrate so empfindlich reagiert oder könnte es auch an einer Unverträglichkeit liegen? An Diabetes habe ich auch schon gedacht, da es in unserer Familie bereits vorgekommen ist, aber ich denke, dann hätte ich noch andere Symptome haben müssen? Ich werde das auf alle Fälle bei meinem Arzttermin in 14 Tagen ansprechen. Aber gibt es hier vielleicht jemanden, der auch so empfindlich auf Kohlenhydrate reagiert? Mir geht es nämlich immer besser, wenn ich so gut wie ganz auf sie verzichte!

Die von dir angesprochene Unverträglichkeit von Kohlehydraten nennt man auch Zöliakie, bzw. Glutenunverträglichkeit. Zum Thema findest du hier im Forum einige Beiträge die dir weiterhelfen könnten.

Erfahrung mit Zöliakie / Glutenunverträglichkeit
Zöliakie - glutenfreie Ernährung
Zöliakie / Sprue - Erfahrungen
Linktipp: Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V.
glutenfreie Ernährung

Danke für den Hinweis! Aber dass es an Gluten liegt, kann ich mir nicht vorstellen, denn wenn ich nach Atkins lebe, benutze ich auch spezielle Backmischungen, die aber Gluten enthalten. Und danach habe ich keine Probleme. Es ist immer nach Vollkornprodukten und sogar nach Bananen, zumindest das Sodbrennen. Gestern wollte ich frische Ananas essen, habe es aber nach wenigen Stückchen aufgegeben, weil das Sodbrennen, was ich bekam, zu stark war.

In der Tat belastest du deinen Körper mit den ganzen Diäten sehr stark. Suche dir am besten eine Diät, bei der du viel essen kannst und Sport treibst.

Kohlenhydrate sind die Energielieferanten des Körpers. Eine Intoleranz halte ich für ausgeschlossen, da in so gut wie jedem Lebensmittel Kohlenhydrate enthalten sind. Ohne Kohlenhydrate könntest du deinen Körper nicht mit Energie versorgen. Es gibt lang- und kurzkettige Kohlenhydrate, die je nach Länge schneller oder langsamer vom Körper verarbeitet werden können.

Diabetes spielt da keine Rolle, da sich diese Krankheit auf die Glykogen-Bildung aus Glucose, also Zucker, auswirkt. Kohlenhydrate sind nicht zwingend Zucker.

Effektive Diäten zielen auf reduzierte Kohlenhydrat-Aufnahme. Sport wird oft als vielversprechende Diät-Ergänzung angepriesen, da die Kohlenhydrate dadurch verbraucht werden. Nicht verbrauchte Kohlenhydrate sammeln sich auf den Hüften an.

Versuche also dich kohlenhydrat-arm und eiweiß-reich zu ernähren. Eine ausgewogene Ernährung sorgt für ein stärkeres Sättigungsgefühl.

Ach Jacqui, Mensch, Du machst aber auch Sachen. Erst einmal würdest Du Kohlenhydrate nicht vertragen, könntest Du auch problemlos keinen großen Teller mit Nudeln essen. Nudeln sind zwar gute Energiebringer, aber ich gehe mal davon aus, Du hast sie nicht ohne alles gegessen. Rein theoretisch hättest Du nach den Nudeln beispielsweise sofort auf die Toilette gemusst, wenn Du sie nicht verträgst. Aber wenn es Dich tröstet, esse ich auch Nudeln, habe ich relativ schnell wieder Hunger und so ist es auch mit Reis, unabhängig, welche Beilagen ich zu mir nehme. Kartoffeln oder Brot hingegen sättigen mich recht gut und lang, aber Du kannst Dir ja vorstellen, dass mir jeden Tag Kartoffeln auch aus dem Hals heraushängen, obwohl ich sie ganz gern mag.

An Diabetes glaube ich bei Dir nicht, denn der würde sich definitiv anders bemerkbar machen, als nur wieder Hunger zu haben oder so. Ich spreche da aus Erfahrung, aber ein Blutbild kann grundsätzlich nicht schaden. Ich könnte mir durch Dein Hin und Her, das meine ich jetzt nicht böse, aber schon vorstellen, dass sich dieses Ernährungswirrwarr einfach auf Deine Verbrennung und dergleichen auswirkt.

Wie sieht es denn aus, wenn Du Trennkost machst? Sprich nur Kohlenhydrate isst und dazu nur Gemüse? Hast Du dann auch Hunger? Vielleicht solltest Du einfach kleinere Mahlzeiten und die dann über den Tag verteilter essen, ich glaube, Du bist eher der Typ dafür. Jedenfalls kann es schon sein, dass Du Kohlenhydrate zusammen mit Eiweiß oder Fett nicht so gut verträgst, aber das müsstest Du eventuell selbst austesten, wie es dann aussieht.

Wie wäre es mit einer einfachen Ernährungsumstellung, die dich nicht hungern lässt? Es ist ja so, dass der Körper eine Weile braucht, um sich an eine neue Essvariante zu gewöhnen und wenn du ständig deine Ernährung änderst, kommt er damit nicht mehr klar. Vor allen Dingen die Leber braucht eine Weile um sich auf die Veränderungen einzustellen, das dauert auch mal länger als eine Woche. Ich denke also, dass du deinem Körper einfach zu viel in zu kurzer Zeit zumutest und er deshalb so reagiert.

Hinzu kommt noch, dass Kohlenhydrate zwar für den schnellen Hunger ganz gut sind, meistens aber genauso schnell wieder ausgeschieden werden, so dass man wieder Hunger bekommt. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei dir vielleicht auch daran liegt. Du müsstest die Kohlenhydrate vielleicht mit etwas kombinieren, dass dann weiterhin sättigt.

Aber ganz ehrlich? An deiner Stelle würde ich die Ernährung umstellen. Es gibt so viele Ernährungsmöglichkeiten, durch die man überhaupt nicht hungern muss. Oder du suchst dir eine Art Diät, bei der du nicht so viel ändern musst, zum Beispiel gibt es die Schlank im Schlaf Version, wo man über den Tag eigentlich so viel Essen darf wie man möchte, abends aber nur Eiweiß. Ich weiß, dass das definitiv wirkt und eigentlich auch gut ist, weil man nicht so die Mühe hat mit einer Ernährungsumstellung. Wenn du dann mal länger etwas beibehältst, weil es einfach funktioniert, dann wirst du bestimmt auch weniger Probleme mit dem Essen haben, weil dein Körper es wieder besser verstoffwechseln kann.

Ich denke nicht, dass du an einer Gluten-Unverträglichkeit leidest. Denn diese geht mit Durchfällen, Übelkeit, Vitaminmangel und starkem Gewichts- und Flüssigkeitsverlust einher.

Dass du von Kohlehydraten nicht lange satt wirst, könnte daran liegen, dass du die falschen Lebensmittel isst. Vor allem Weißmehlprodukte enthalten nur einfache Kohlehydrate, die hauptsächlich aus Stärke oder Zucker bestehen. Dieser Zucker kann vom Körper rasch in seine Bestandteile aufgespalten und in Glukose umgewandelt werden. Sie lassen den Blutzuckerspiegel also schnell ansteigen. Der Körper schüttet daraufhin Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Der Blutzuckerspiegel fällt ab und das Hungergefühl kommt dadurch schnell wieder.

Wer dagegen komplexere Kohlehydrate zu sich nimmt, sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt. Die Bauchspeicheldrüse schüttet weniger Insulin aus. Dadurch bleibt man länger satt. Also sollte man lieber auf Vollkornprodukte, Obst und Hülsenfrüchte zurück greifen. Auch wenn man sich eiweißreich ernährt, steigt der Blutzuckerspiegel nur langsam an, weil der Körper länger für die Umwandlung in Glukose braucht. Auf Kohlehydrate ganz verzichten sollte man aber nicht. Sie sind ein wichtiger Energielieferant, den vor allem unser Gehirn braucht, um richtig arbeiten zu können.

Im Übrigen solltest du vielleicht aufhören, deinen Körper mit ständig wechselnden Diäten zu kasteien. Er weiß ja gar nicht mehr, auf was er sich einstellen soll. Deshalb ist es für mich kein Wunder, dass er beginnt, sich mit Sodbrennen und Blähungen zu wehren. Wenn du wirklich abnehmen und dein Wunschgewicht nicht nur erreichen, sondern auch halten willst, ist die einzig vernünftige Option eine grundlegende Ernährungsumstellung.

Das hört sich für mich nicht unbedingt nach einer Kohlenhydrate Unverträglichkeit an. So wie Du momentan Deinem Körper schadest mit den verschiedenen Diäten, ist es klar, dass er irgend wann auch mal zurück schlägt. Vor allem unser Magen ist da ein sehr empfindliches Territorium. Versuche es doch mal mit einer einfachen Ernährungsumstellung und gib dem Körper dann erst einmal die nötige Zeit, sich an alles zu gewöhnen.

Rein Theoretisch könnte es auch eine Fructoseintoleranz sein. Fructose ist eigentlich Fruchtzucker und gehört damit auch zu den Kohlenhydraten. Heute sind aber oft nicht nur in Früchten Fruktose sondern auch in diversen anderen Lebensmitteln enthalten. Gerade wenn man oft Diätprodukte isst, ist oft Fruktose statt Haushaltszucker enthalten um das Produkt diabetikertauglich zu machen. Auch einige Süßstoffe werden von diesen Personen nicht vertragen.

Lies doch einfach mal schnell diesen Artikel auf Wikipedia durch: Intestinale Fructoseintoleranz. Die Symptome treffen zum Teil auf das, was du beschreibst, denn dort werden auch Übelkeit und Sodbrennen angeführt. Ob das nun bei Dir zutrifft, kann man so per Ferndiagnose logischerweise nicht sagen. Aber ich würde an deiner Stelle gezielt noch mal bei deinem Arzt nachfragen, ob er da ein Auge darauf werfen kann.

Ansonsten kann dein Sodbrennen beispielsweise einfach auch davon kommen, dass dein Magenschließmuskel nicht so richtig funktioniert oder dass dein Magen einfach mal zu viel Säure produziert. Auch das kann nur ein Arzt feststellen. Wie auch immer würde ich mir ein Seminar über Ernährung buchen und mit einer Ernährungsberaterin daran arbeiten, dass du eine Nahrungszusammenstellung kennen lernst, die deinem Energiebedarf und deinen Unverträglichkeiten entgegen kommt.

Erlaube mir noch bitte den Warnhinweis, dass die Atkins-Diät nicht ganz ungefährlich ist. Ich würde Dir davon abraten, da man doch leicht Ketone im Überschuss bildet, wenn man nicht die richtige Menge Kohlenhydrate zu sich nimmt.