Wie gefährlich ist eine Treibjagd?

Ein Bekannter versucht mich immer dazu zu Überreden, zu Treibjagden mit zugehen. Ich soll dabei als "Treiber" dienen. Bis jetzt habe ich all diese Angebote abgelehnt, da alle meine Verwandten der Auffassung sind, dass solche Jagten sehr gefährlich sind.

Soweit ich weiß, funktioniert eine Treibjagd folgendermaßen: Es gib dabei Jäger, deren Jagdhunde und Treiber. Die Jäger sind mit einem Schrottgewehr ausgestattet und sind dafür zuständig das aufgescheuchte Wild zu erlegen. Die Aufgabe der Treiber ist es eine Linie zu bilden und beispielsweise über ein Feld zu gehen um so soviel wie möglich Wild aufzuscheuchen. Primär geht es da glaub ich um Fasan, Hasen und Fuchs. Da die Schrottgewehre auf weite Entfernungen nicht stark genug sind, werden die Jagdhunde darauf trainiert, das getroffene halb tote Wild, welches aber eventuell noch halbwegs laufen kann, einzufangen bzw. zu erlegen. Stimmt das so?

Kann mir zwar leicht vorstellen, dass es nicht sehr ungefährlich ist, da man als Treiber ja in der Nähe des aufgescheuchten Wildes steht und somit getroffen werden könnte. Jedoch sollten die Jäger doch so vorsichtig sein, dass sie das Wild treffen und nicht die Treiber. Außerdem kann eine einzelne Kugel aus einem solchem Schrottgewehr auf eine größere Entfernung ja nicht wirklich gefährlich sein, wenn diese Kugel sogar Fasane nur zum Absturz bringt aber diese nicht tötet?

Habe noch nie wirklich etwas in den Medien über Unfälle bei solchen Treibjagden gelesen. Kommen solche Sachen einfach nicht in die Medien oder ist es so, dass dabei wirklich kaum was passiert? Ist eine solche Treibjagd wirklich so gefährlich? Was haltet ihr davon?

Ich denke nicht, dass diese so gefährlich sind. Ich meine, wenn das Wild vor den Treibern am Boden liegt, kommen die Hunde und da werden die Jäger ganz sicher nicht durch die Treiber-Linie durch schießen. Die Jäger hohlen die Tiere lediglich aus der Luft, wenn sie versuchen wegzufliegen. Dadurch sehe ich in der Treibjagd überhaupt keine Gefahr. Und da man bei einer Treibjagd auch nur über Felder geht, sind dort auch keine größeren Tiere drin, die einem irgendwie gefährlich werden könnten. Und wenn ein solches Tier im Feld ist, sieht man es vorher und erlegt es bzw. lässt es verscheuchen.

Generell ist es wohl keine allzu große Gefahr wenn eine Treibjagd stattfindet. Aber es muss ja nicht jeder Vorfall seinen Weg in die Medien finden. Gestern bin ich beim Training auch auf eine Treibjagd gestoßen. Das Areal war nicht allzu groß, welches sie benutzt hatten. Sie haben nur ein kleines Schild aufgestellt, auf dem eben das Wort "Treibjagd" geschrieben stand. Das Schild war in etwa genauso groß wie das sogenannte Andreaskreuz, wenn nicht sogar ein wenig kleiner. An sich hätte man auch weiter fahren können aber ich habe einfach gewendet und bin zurückgefahren. Hier hätte man aber definitiv etwas mehr Absperrung anbringen sollen und zumindest einen Helfer postieren, der die Leute darauf aufmerksam macht.

Passieren kann hier trotzdem etwas. Nicht jeder nutzt die normalen und gut gepflegten Waldwege. Was ist mit den Pilzsammlern oder Wanderer, die einfach Kreuz und quer durch den Wald stapfen und eben nicht diese Wege benutzen. Ich glaube nicht, dass auch auf den Trampelpfaden ausreichend Schilder platziert wurden. Es ist sicher ein großer Aufwand dies zu tun aber es dient ja immerhin der Sicherheit, die auch gegen sein muss. Sonst kann man eben so einen Schwachsinn nicht veranstalten.

Ich bin kein Fan von Treibjagden. Das ist für mich nichts anderes als Tierquälerei. Wenn Tiere getötet werden um aus ihnen Nahrung zu gewinnen ist das meiner Meinung nach in Ordnung, denn hier wird schnell getötet, so dass das Tier nicht leiden muss. Aber bei dieser Treibjagd wird das Tier permanent mit Todesangst konfrontiert und gejagt. Muss das sein? Ich finde es hat so einen gewissen perversen Hauch wenn man Spaß daran hat Lebewesen in Todesangst zu hetzen und sie dann zu töten. Was ich auch noch besonders dumm fand, war die Tatsache, das die feinen Leute natürlich mit ihren Autos mitten in den Wald fahren mussten. Fußgänger wurden erschreckt, weil sie im Wald nicht mit Autos rechnen. Kein Wunder, dass in dem Wald keine Tiere mehr leben wenn man so mit der Umwelt umgeht.