Kinderlebensmittel sind oftmals richtige Zuckerbomben

Unsere Kinder sollen nur das Beste bekommen. Da greifen viele Eltern oft zu den bunten Kinderlebensmitteln, die mit gesundheitlichen Vorteilen beworben werden. Oft wird mit einer Extraportion Milch oder Calcium, das ja wichtig für die Knochen der Kinder ist, geworben. Ein Team von Foodwatch hat nun im November 2009 aufgedeckt, dass viele dieser vermeintlich gesunden Kinderlebensmittel aus Milch, reine Zuckerbomben sind.

Foodwatch ist eine Verbraucherorganisation, die sich mit den Rechten der Verbraucher und der Qualität von Lebensmitteln befaßt. Sie decken öfters Lebensmittelskandale auf und legen sich auch öfters mit der Lebensmittelindustrie an und möchten eine Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln einführen, damit jeder gleich auf den ersten Blick sehen kann, wie gesund ein Lebensmittel wirklich ist.

Foodwatch hat nun herausgefunden, wie gesund die Kindermilchprodukte nun wirklich sind. Sämtliche Produkte, die es in den Läden für Kinder zu kaufen gibt, enthalten vor allem sehr viel Zucker und zum Teil auch Fett und sind alles andere als gesund für unsere Kinder. Nach der Ampelkennzeichnung bekämen Lebensmittel mit mehr als 12,5g Zucker pro 100g Lebensmittel eine rote Kennzeichnung und würden somit sehr viel Zucker beinhalten, was für die Gesundheit unserer Kinder überhaupt nicht gut wäre.

Demnach waren die Top 10 der Zuckerbomben, die Foodwatch im November 2009 aufgeführt hatte, die folgenden: Platz 10 ging an den Monte Drink von Zott, in dem 12,7g Zucker pro 100ml Getränk enthalten sind. Das wären pro Fläschchen 25,4g Zucker, oder umgerechnet 8 Stück Würfelzucker und somit mehr, als in Cola enthalten sind. Platz 9 belegt der Fruchtzwerg von Danone mit 2 Würfelzuckern pro Becherchen (12,8g Zucker pro 100g Lebensmittel). Die Plätze 8 und 7 belegen zusammen mit 13g Zucker pro 100g Lebensmittel die Produkte Paula von Dr. Oetker und der Ehrmann Monsterbacke Fruchtquark zum Quetschen Aprikose. Platz 6 belegt der Bauer Kinderquark (13,2g Zucker pro 100g Lebensmittel). Er enthält 2 Würfelzucker in jedem 50g-Becherchen. Platz 5 geht an Bärenmarke Schüttelshake Joghurt-Erdbeere mit 14,6g Zucker pro 100g Lebensmittel.

Ab Platz 4 wird es, wie ich finde, recht heftig. Platz 4 geht an die Milchschnitte von Ferrero mit 29,2g Zucker pro 100g Lebensmittel, Platz 3 an Ferrero Kinder Pingui mit 33,1g Zucker pro 100g Lebensmittel. Zusätzlich enthält dann dieser Snack aber auch noch 30g Fett. Platz 2 geht an Ferrero Kinder Maxi King mit 34,5g Zucker pro 100g Lebensmittel, was etwa 4 Würfelzuckern pro Snack entspricht. Zusätzlich enthält auch dieser Snack dann noch satte 36% Fett.

Der "Sieger" in dieser Aufzählung ist mit 39,7g Zucker pro 100g Lebensmittel eindeutig der Kinder Choco Fresh von Ferrero. Pro Stück sind in diesem kleinen Riegelchen 2,5 Stück Würfelzucker enthalten, dazu kommen noch etwa 40% Fett. Wenn das nicht wirklich der absolute Spitzenreiter ist! Früher habe ich mir da keine großen Gedanken gemacht, wieviel Zucker worin enthalten sind. Inzwischen, nachdem ich selber einen Sohn habe und ihn gesund ernähren möchte, und nachdem ich von diesen Ergebnissen gelesen habe, werde ich in Zukunft sehr darauf achten, was mein Sohn zu sich nimmt.

Mir ist das auch schon oft aufgefallen das in den Lebensmitteln, die eigentlich für Kinder sind, so viel Zucker und Fett enthalten sind. Man wird hier wirklich vorsichtiger wenn man selber Kinder hat. Vorher hat mich das alles auch nicht so interessiert.

Mir ist es auch schon bei den Getränken für die Kinder aufgefallen. Ich wollte mal aus Bequemlichkeit einen sich selbst lösenden Tee von Hipp für meine Kleine kaufen und mußte feststellen das hier eine Menge Zucker drinnen ist. Was hat Zucker in einem Tee verloren? Meiner Meinung nach überhaupt nichts und ich verwende weiterhin die Teebeutel. Aber auch bei allem anderen was man für Kinder findet ist fast überall Zucker drinnen.

Ich muß sagen das ich mich jetzt noch nicht mit der Menge Beschäftigt habe, die drinnen ist, aber dein Beispielt mit der Menge an Würfelzucker schreckt mich doch ganz schön. Eigentlich dürfte man meinen das die Hersteller Produkte die extra für Kinder produziert werden doch ein wenig darauf schauen das es gesund ist. Es geht ja sicherlich auch dass diese Produkte mit weniger bis gar keinen Zucker hergestellt werden. Hier sieht man aber genau, warum es heutzutage so viele übergewichtige Kinder gibt.

Für mich ist das nichts neues, aber erschreckend sind die Fakten natürlich trotzdem. Als ich kein Kind hatte ist mir das natürlich gar nicht so aufgefallen, aber als mein Sohn dann auf die Welt kam war das gleich ganz anders. Mir fiel es bei den sogenannten Babykekse oder Löffelbiskuits für Kinder ohne Zuckerkruste sehr auf, denn in den Zutaten war trotzdem eine Menge Zucker versteckt. Wir stiegen dann direkt auf die Produkte von Alnatura um, denn diese sind natürlich angesüßt mit Honig & Co.

Fruchtzwerge und Co gab es bei uns eigentlich gar nicht, sondern einfach einen Naturojoghurt mit Fruchtmus oder Sonstigem. Da weiß man was drin ist und umgeht die ganzen Zuckerbomben. Derzeit isst mein Sohn immer noch mit Vorliebe Joghurt pur und das finde ich auch gut so.

Mittlerweile bekommt er aber hin und wieder auch eine Milchschnitte oder andere Kekse und Süßigkeiten, ganz verbieten kann man es nun auch nicht und in einem gewissen Maße mache ich mir da keine großen Sorgen.

Leider ist das ja wirklich nicht neu, dass Kinderlebensmittel gar nicht so gesund sind, wie sie gern beworben werden. Im Gegenteil, oft sind sie nicht mal so gesund wie "normale" Lebensmittel. Trotzdem denke ich auch, dass man diese Tatsache gar nicht oft genug betonen kann, denn diese Lebensmittel werden ja immer noch gern und häufig gekauft und einige Eltern denken leider immer noch, dass sie ihren Kindern damit gutes tun.

Übrigens enthalten diese Lebensmittel nicht nur sehr viel Zucker sondern auch meist viel Fett. Und daher sind normale Lebensmittel auch für Kinder wesentlich gesünder. Eine recht interessante Übersicht findet man auch hier: Klick.

Das ist ja wie schon oben geschrieben wurde, keine Überraschung oder eine neue Erkenntnis. Hier geht es ja in erster Linie darum, die Kinder mit den Lebensmitteln zu ködern! Und da hilft es nun mal, wenn es schmeckt. Dem hilft man eben mit massivem Zusatz von Zucker nach. Denn nur die gesunden Nahrungsmittel reichen nicht aus, um Kinder zu begeistern. Da könnte man ja statt der beworbenen Produkte auch einfach eine Karotte oder einen Apfel anbieten.

Je süßer das Essen, desto besser schmeckt es, weil es einfach alle Geschmacksnerven betäubt. Da ist es dann egal, wenn der Riegel den theoretischen Tagesbedarf komplett abdeckt. Wohlwissend, dass es in kaum einem Haushalt dann auch bei nur einem Riegel (der empfohlenen Tagesmenge ) bleibt. Oder anders: das wird billigend in Kauf genommen.

Was die Werbung dazu angeht, ist es ja nicht unbedingt so, dass hier nur die Kunden (also die Kinder) angesprochen werden sollen. Wenn bei solchem Naschzeugs die wertvollen Inhaltsstoffe hervorgehoben werden, dann ja in erster Linie, um das Gewissen der Käufer (also der Eltern/Großeltern) zu beruhigen. Denn eigentlich sollte jedem Erwachsenen klar sein, dass die Süßigkeiten schlicht nicht empfehlenswert sind bzw. sehr streng reglementiert gehören würden. Aber das ist schwer, weil es natürlich eine gewisse Konsequenz bedeutet. Die einzuhalten ist weniger leicht, als dem Verlangen der Kinder nachzugeben. Denn die werden fordern, nachdem sie einmal mit den Zuckerbomben auf den Geschmack gebracht worden sind.

Das es auch anders geht, zeigen eigentlich die Eltern, die bewusst auf jedes "Zuckerlie" verzichten und die Kinder möglichst lange davon fernhalten (aber durch die gewöhnliche Sozialisation geht das nicht auf Dauer und nur bis zu einem bestimmten Alter). Hier habe ich von Eltern gehört, die ganz erstaunt waren, dass es Kinder gibt, die dann bei Kindergeburtstagsfeiern nicht auf Schokoschaumküsse oder Gummibärchen abfahren.

Ich achte eigentlich sehr auf eine gesunde Ernährung bei unserem Sohn und sorge auch dafür, dass Obst und Gemüse täglich auf dem Speiseplan stehen. Dass es aber zwischendurch auch mal etwas zu Naschen geben darf, ist klar und sollte in meinen Augen auch niemals komplett verboten werden- denn Verbotenes reizt noch mehr und irgendwann kommt der große Heißhunger.

Ich achte bei unserem Sohn aber durchaus darauf, dass seine Naschereien nicht die Zuckerbomben schlechthin sind und muss auch sagen, dass er die von dir aufgezählten Top 10 mit seinen 2,5 Jahren noch nie gegessen hat. Für mich zählen und zählten diese Snacks auch nie wirklich als Zwischenmahlzeit- dafür sind sie einfach zu ungesund.

Ich denke, dass man es aber dennoch ruhig so handhaben darf, dass ein Kind ab und an mal einen solchen Snack zu sich nimmt und dann eben ausgleichend darauf achten sollte, dass die "normale" Ernährung umso gesünder ist. Wenn das Kind als an einem Tag einen solchen Snack zu sich nimmt, würde ich vermehrt darauf achten, dass das Abendbrot wirklich gesund ist.

Bei mir selbst ist es so, dass ich, wenn ich nasche, dann aber schon schaue, was denn so alles enthalten ist in den Naschereien. Weil ich aber sowieso total aktiv bin, macht es mir ehrlich gesagt auch wenig aus, wenn nun in diesem "Kinder Choco Fresh" auf 100 Gramm gesehen knapp 40 Gramm Fett und genauso viel Zucker enthalten sind. Denn man muss immer auch die Portionierung beachten. Immerhin wird das ja auch nicht als 100-Gramm-Stück verkauft, sondern wenn man einen Riegel ist, hat man 8 Gramm Fett sowie Zucker, das macht dann mit ein wenig Eiweiß noch dazu so um die 120 Kalorien.

Bleibt es also bei diesem einen Riegel, kann man auch den Spitzenreiter also relativ ruhig genießen. Hat das Kind jedoch einen übermäßigen Hunger und kann sich nicht stoppen, sodass die komplette Packung im Munde des Kindes landet, dann wird es schon eher bedenklich. Aber dennoch glaube ich kaum, dass es den normalen Menschen nun besonders aus den Socken reißen wird. Denn eine Tafel Schokolade hat ähnliche Nährwerte, das muss man immer im Hinterkopf behalten.

Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum man sich selbst als Konsument nicht einmal die Mühe macht und sich die Angaben zu Kalorien und sonstigen Nährwerten zu Gemüte führt. Dazu braucht es doch kein Foodwatch. Immerhin findet man schon seit Jahren die Nährwerte auf den Rückseiten diverser Packungen und laut meiner Erinnerung ist es gerade bei Produkten, die für Kinder gedacht sind, dies der Fall. Dass die Werbung irreführend ist, ist ja nun keine neue Erkenntnis, auch wenn die ersten Erkenntnisse von Foodwatch 2009 erschienen sind.

Dass man in der Werbung oder mit dem Begriff "Kinder" da etwas vorgaukelt, ist doch relativ leicht zu erkennen. Und ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, wie naiv man selbst als erwachsene Person sein kann und nur aufgrund des Begriffs "Kinder" in einem Produktnamen davon ausgehen kann, dass diese Süßigkeiten besonders geeignet für Kinder sein sollen. Sicherlich kommt es letztendlich auf die Menge an, aber wie gesagt, ich verstehe die Naivität einfach nicht, dass man Werbung und irreführenden Begriffen so blind vertrauen kann.

Im Übrigen widerspricht es sich für mich, Süßigkeiten als gesunde Nascherei zu verkaufen. Als Kind bin ich auch darauf reingefallen, aber jetzt als Erwachsene kann ich nur noch selbst den Kopf über mich schütteln. Ab und zu mag ich beispielsweise diese Ferrero Kinder Choco Fresh essen, trotz mit dem Wissen, was darin enthalten ist, aber ich würde so etwas meinem Kind nicht unbedingt regelmäßig geben wollen, sondern schon nach anderen Alternativen suchen.

Ja, das ist wirklich erschreckend. Da werden solche Sachen wie Milchschnitte, Kinder Country (mit den Cerealien, ha ha ) oder auch die gute alte Kinderschokolade mit der "Extra Portion Milch" als gesunde Nahrungsmittel angepriesen, das ist in meinen Augen die reinste Verarsche des Verbrauchers!

Vor ein paar Wochen wurde mal eine Umfrage im Radio gemacht, die Moderatoren haben immer zwei verschiedene Lebensmittel miteinander verglichen und sollten raten, welches mehr Zucker enthält. Unter anderem stand auch zur Frage, ob eine Flasche Baileys oder Hipp Kindertee mehr Zucker enthält. Und was meint Ihr, wo mehr Zucker drin ist? Tatsächlich in dem Kindertee, das hat mich echt umgehauen, denn ich hätte auf Baileys getippt!

Ich frage mich, wozu überhaupt so viel Zucker in manchen Lebensmitteln enthalten sein muss, das braucht doch kein Mensch! Ich denke, gerade beim Zucker ist weniger manchmal mehr!