Auto mit Gas und gleichzeitig Benzinantrieb?

Ein Auto mit Gasantrieb zu fahren hört sich prinzipiell interessant an. Blöd ist es nur, wenn man keine passende Tankstelle in der Nähe hat. Auch auf Fernreisen hat man nicht immer sofort eine passende Tankstelle auf dem Weg und bei Gas kommt ein Reservekanister nicht in Frage. So frage ich mich schon seit langen, wie praktikabel das ist.

Eine Bekannte erzählte mir neulich, dass sie auch ein Auto mit Gasantrieb fahre. Leider kennt sie sich technisch überhaupt nicht aus und konnte mir keine Fachausdrücke nennen mit deren Hilfe man da etwas Informationen suchen kann. Sie erzählte mir, dass ihr Auto sowohl mit Gas als auch mit Benzin betrieben wird. Die ersten Meter, bis das Auto warm ist, fährt das Auto wohl mit Benzin und dann schaltet das Auto angeblich auf Gas um. Wenn der Gastank mal leer ist, kann man angeblich zwischen drin auch Benzin tanken und mit Benzin fahren so lange man will oder so lange bis man eine Gastankstelle findet.

Ich finde, das hört sich alles ziemlich interessant an. Weiß jemand von euch, wie so ein Antrieb heißt, was für ein Gas man für diesen Antrieb braucht und wie man aus rein finanzieller Sicht damit fährt? Wie sieht das mit Verbrauch, Steuern und Umweltplakette aus?

Nein, du kannst nicht zwischendurch Benzin tanken. Man kann wählen zwischen einem Fahrzeug mit Benzin und Autogas oder Benzin und Erdgas. Mit Diesel kann man es nicht mischen, weil deren Motor anders funktioniert. Jeder der beiden Treibstoffe (Benzin und Gas) hat seinen eigenen Tank. Man wird dank des Gasanschlusses glücklicherweise niemals dazu kommen Benzin in den Gastank zu füllen. Bei Gas steckt man nicht nur den Stutzen ein - so wie bei Benzin oder Diesel. Man muss den Schlauch richtig anschließen damit der flüssige oder gasförmige Treibstoff eingefüllt werden kann.

Ich hatte in einem anderen Betrag schon geschrieben, dass ich eine Weile ein Auto, das von Werk aus Benzin und Erdgas hatte, gefahren bin. Das Auto wechselt nur selber auf Benzin um, wenn der Gastank leer ist. Ansonsten kann man selber hin und her schalten wie man gerade lustig ist. Dass man mit Erdgasfahrzeugen die ersten Meter mit Benzin fahren soll, kann ich nicht bestätigen. Ich habe das bisher nur im Zusammenhang mit Autogas gehört. Man merkt aber schon einen Unterschied vom Fahrgefühl her, wenn man auf den Gasbetrieb umschaltet. Aber das muss jeder selber testen.

Es ist natürlich günstiger mit Erdgas zu fahren. Und obwohl einige jetzt schon an die angepassten Steuern denken und meinen, dass es dann genauso teuer wird wie mit Benzin, kann man doch die Jahre bis dahin einen großen Batzen sparen. Von einem Bekannten weiß ich, dass er für seinen Umbau um die 1500€ bezahlt hat. Er hat allerdings auf Autogas umbauen lassen, weil das Auto eh nicht mehr lange gefahren werden sollte. Erdgasumbauten sind wohl etwas teurer, dafür aber im Gesamtpaket gerade für Vielfahrer günstiger. Wenn das Tankstellennetz besser wäre, würde ich mir jederzeit wieder ein Auto mit Erdgas anschaffen.

Irgendwie haben wir da ein bisschen aneinander vorbei geredet. Ich meinte nicht, ob das geht, dass man versehentlich Benzin in den Gastank tankt, sondern ob man definitiv liegen bleibt und abgeschleppt werden muss, wenn man nicht rechtzeitig eine Gastankstelle findet. Es ist also anscheinend tatsächlich so, dass im Auto zwei Tanks sind und wie du schreibst, das Auto dann auf Benzin umschaltet, wenn das Gas verbraucht ist. Das ist ja schon mal sehr beruhigend zu wissen.

Dass ein Benzinmotor nicht mir Diesel betankt werden kann ist klar, da würde es den Benziner über kurz oder lang zerreißen. Aber das war gar nicht meine Frage. Schließlich ist es an normalen Tankstellen kein Problem Benzin zu erwerben, Tankstellen mit Gas im Angebot findet man leider aber noch sehr selten.

Dass man Tankstellen mit Gas nur selten findet, kann ich nicht bestätigen. Vor allem Flüssiggas (LPG) findet man an immer mehr Tankstellen, so dass man inzwischen von einem dichten Tankstellennetz sprechen kann. Bei Erdgas (CNG) sieht das anders aus. Diese Sorte Gas wird deutlich seltener angeboten.

Im Internet gibt es Seiten, auf denen man eine Liste der Gastankstellen findet. Diese Seiten beschränken sich nicht nur auf Deutschland, sondern man findet diese Informationen auch für viele anderen Länder. Mit dieser Hilfe kann man auch lange Strecken nur mit Gas fahren. Sollte der Gastank leer sein, kann man aber auch problemlos mit Benzin fahren. Der Gasantrieb ist lediglich eine Zusatzfunktion des Autos.

Wie Du schon richtig verstanden hast, verfügen umgerüstete Autos über mindestens 2 Tanks. Der Gastank wird normalerweise in der Reserveradmulde eingebaut. Auf das Reserverad muss man dann allerdings verzichten. Es gibt aber andere Einbaumöglichkeiten, bei denen ich mich jetzt nur auf Flüssiggas beschränke. Ob diese Möglichkeiten auch bei Erdgas bestehen, weiß ich nämlich nicht. Wenn man einen großen Kofferraum hat, kann man einen Zylindertank in einen Teil des Kofferraums einbauen lassen. Bei einem Kleinbus bietet sich diese Variante sogar an. Es gibt ebenfalls Autos, bei denen man den Gastank als Unterfluranlage einbauen lassen kann. Das bedeutet, dass der Gastank unter dem Fahrzeugboden montiert wird. Sowohl die Zylindertanks als auch die Unterflurtanks bieten den Vorteil, dass man deutlich mehr Flüssiggas tanken kann. Bei der Unterfluranlage kann man sogar mehrere Tanks montieren lassen, was vom verwendeten Fahrzeug abhängt.

Die Umrüstkosten beginnen, wie bereits richtig geschrieben wurde, bei ungefähr 1500,- Euro. Vorteile bei der KFZ-Steuer gibt es allerdings nicht. Lediglich bei den Treibstoffkosten kann man sparen, auch wenn der Verbrauch höher ist. Manche Versicherungen bieten auch Rabatte für umgerüstete Fahrzeuge an. Die Umweltplakette ist ebenfalls kein Problem. Sowohl bei der KFZ-Steuer als auch bei der Umweltplakette wird für beides vom schlechteren Benzinbetrieb ausgegangen.