Kind 2 1/2 Jahre, hat nachts Angst vor Spiegel

vom 03.11.2011, 14:54 Uhr

Das Kind, von dem ich hier in dem Thread schon geschrieben habe Kind 2 1/2 J.:komisches Verhalten nach Papawochenende , hat nachts schon seit einem halben Jahr Angst vor Spiegel. Angefangen hat es, als das Kind nachts trocken wurde und eben auch mal nachts aufstehen musste. Der Spiegel im Flur an der Garderobe war das erste Hindernis und dann kam der Spiegel im Bad. Das Kind steht weinend vor dem Spiegel, wenn es nachts zur Toilette muss.

Die Mutter hat sich seit einigen Monaten dann angewöhnt, alle Spiegel, die auf dem Weg zum Badezimmer führen, abzuhängen bzw. zuzuhängen. Sie hängt irgendwelche Tücher davor. Sie hat auch lange mit dem Kind gesprochen und ihr im dunkeln und auch im hellen gezeigt, dass es einfach nur Spiegel sind. Über Tag macht es dem Kind auch absolut nichts aus, wenn sie in die Spiegel schaut. Erst, wenn alles soweit dunkel ist, dass man nur noch ein Nachtlicht (welches auch schon in andere Steckdosen gesteckt wurde, damit der Schatten anders fällt) an ist.

Muss man mit einem Kind, welches Angst hat in der Nacht, wenn es Spiegel begegnet zu einem Psychologen? Woran kann es liegen, dass sich das Kind nicht beruhigen lässt? Der Thread, den ich verlinkt habe, hat damit nichts zu tun. Die Angst vor den Spiegel ist schon länger und die hat das Kind auch bei Oma oder Vater, wenn es nachts aufstehen muss. Es liegt also nicht mal an der Umgebung und dem Schattenspiel in der Nacht gerade in dieser Wohnung. Wie würdet ihr euch als Mutter verhalten, wenn das Kind so mit Angst reagiert, wenn es nachts einen Spiegel sieht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Als ich den Threadtitel gelesen habe, dachte ich sofort an meine Kindheit. Ich sah früher oft mit meiner Familie fern und manchmal auch allein mit meiner Mutter. Sie schaute damals bevorzugt X-Faktor an, was heutzutage ja immer noch im Fernsehen läuft. Ich finde diese Sendung einfach nur amerikanisch. Ist halt nicht mein Geschmack. Auf was ich aber eigentlich hinaus möchte ist Folgendes. Ich sah früher eines nachmittags mit meiner Mutter X-Faktor. Dieses Mal ging es in einer Kurzgeschichte um eine Frau, welche in die Zukunft sehen konnte und zwar durch einen Spiegel. Sie sah sich selbst im Spiegel, wie sie tot aussieht. die Augen waren zwar offen, aber sie war blutüberströmt, ihr Gesicht entstellt und mit Narben und Schnittwunden übersäht. Dieser Film hat mich etwa ein halbes Jahr verfolgt.

Heute lache ich darüber, aber ich hatte damals Angst in den Spiegel zu sehen. Mittags, als es hell war, hatte ich kein Problem damit, aber wenn ich abends Zähne putzen musste, hatte ich immer Angst mich selbst im Spiegel zu sehen. Irgendwann hab ich mir dann gedacht, dass das doch alles nicht sein muss. Und dann hatte ich auch irgendwann keine Angst mehr. Ich muss dazu sagen, dass ich damals ungefähr fünf Jahre alt war. Was ich damit sagen will ist, man wächst da raus. Das Kind hatte womöglich eine schlimme Erfahrung gemacht, welche ihm jetzt im Nachhinein noch Angst macht. Zeit ist die beste Medizin.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es durch eine bestimmte Serie oder einen Film im Fernsehen hervorgerufen wurde. Bei mir war es als Kind auch so, dass ich mich manchmal noch über mehrere Tage hinweg gegruselt habe, wenn ich etwas bestimmtes im Fernsehen gesehen habe, was nicht meinem Alter entsprach.

Ich würde vorschlagen, dass das Kind euch dann nachts vielleicht einmal weckt, wenn es auf die Toilette muss. Dann könnt ihr für die ersten Tage ja noch mit auf die Toilette kommen, wenn das Kind sich fürchtet. Wenn es sich dann nicht mehr fürchtet, dann könntest du ja vor der Tür stehen bleiben. Der Abstand wird dann immer größer und das Kind wird sich immer sicherer fühlen, weil es weiß, dass die Eltern in der Nähe sind und dass ihm nichts passieren kann.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Nunja, Kinder haben meist eine lebhafte Phantasie und begreifen ihre Welt noch lange Jahre als magischen Ort. Gerade nachts im Halbschlaf werden von vielen Kindern Schatten oft als gruselige Objekte gesehen. Wenn sich dann noch im Halbdunkel Schatten und Lichtreflexionen von draußen im Spiegel spiegeln kann das schon die Phantasie so anregen, dass das Kind meint Gespenster oder Monster zu sehen. Es gibt auch eine Mär vom Spiegelaffen, der aus dem Spiegel springt und eitle kleine Mädchen anfällt. Vielleicht hat irgend jemand wenig einfühlsam dem Kind so eine gut gemeinte aber verängstigende Gruselgeschichte erzählt damit das Kind nicht eitel wird.

Im Grunde würde ich sagen verhält das Kind sich in der Beziehung total normal. Auch meine Kinder haben teils noch im Schulalter Ängste gehabt, dass sich Monster unter ihrem Bett tummeln und sie fangen wollen. Im Endeffekt ist die Idee, die Spiegel nachts zu verhängen ganz gut. Man könnte mit dem Kind auch tagsüber mal die Rolllos herunter lassen und dem Kind zeigen, dass alles wegen der Dunkelheit komisch aussieht, aber tatsächlich noch normal ist. Vielleicht hilft auch ein gutes Bilderbuch. "Marie verjagt die Schattenmonster" ist zum Beispiel so ein Buch, das Kindern zeigt, dass Dinge die in der Nacht gruselig aussehen am Tag ganz normale Einrichtungsgegenstände sind. Es kann allerdings sein, dass das Mädchen mit erst zweieinhalb von dem Buch überfordert ist, da es ab vier empfohlen ist. Vielleicht kennt aber eine nette Bibliothekarin oder eine nette Buchhändlerin ein vergleichbares Buch für kleinere Kinder.

Die Mutter könnte sich auch Nachtlampen mit Bewegungsmelder anschaffen. Diese werden dann im Flur und im Bad und den anderen Räumen auf dem Weg. angebracht und erleuchten den Weg zum Bad taghell, sobald das Kind den Raum betritt. Das könnte die Angst erleichtern. Wenn das mobile Lampen sind, kann man die auch zur Oma und zum Papa mitgeben, wenn das Kind außer Haus übernachtet.

Normalerweise muss man wegen so etwas nicht zum Psychologen, da es vermutlich eine ganz gesunde Verhaltensweise ist.. Wenn diese Angst aber so stark ist, dass es das Kind beeinträchtigt, würde ich mit der Kinderärztin besprechen, ob sie das Kind zu ein paar Therapiesitzungen überweisen kann. Ob aber ein Psychologe schon mit so einem kleinen Kind arbeiten kann, weiß ich nicht. Oft reichen gute Geschichten und Kinderbücher aber schon aus um solche Ängste zu bewältigen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde, dass die Angst des Kindes nicht ungewöhnlich ist. Dazu muss ich sagen, dass ich als Kind (ich war 6 Jahre alt) auch Angst vor einem ganz gewöhnlichen Spiegel hatte. Tagsüber war das gar kein Problem, da konnte ich mich selbst betrachten und war auch nicht ängstlich. Nachts konnte ich allerdings nicht in den Spiegel schauen und der nächtliche Gang auf die Toilette wurde für mich zur absoluten Tortur. Grund hierfür war, dass ich beim Spielen mit älteren Kinder etwas von "Bloddy Mary" aufgeschnappt hatte, die nachts im Spiegel erscheinen soll. Da hatte ich dann wahnsinnige Angst, dass die genau in dem Moment erscheinen könnte, in dem ich in den Spiegel schaue. Habe im Badezimmer dann aus Angst nur noch auf den Boden geschaut.

Meiner Mutter habe ich das dann damals erklärt und sie konnte mich dann auch beruhigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Verhalten des Kindes auch mit einem ähnlichen Erlebnis in Zusammenhang steht. Vielleicht hat es Angst, weil es etwas im TV gesehen oder etwas gehört hat. Möglicherweise hat es auch einfach nur Angst vor den Schatten, die das Nachtlicht auf den Spiegel wirft. Die Spiegel einfach abzuhängen oder mit einem Tuch zu verdecken, ist eigentlich eine gute Möglichkeit. Wenn das Kind dann etwas älter wird, verschwindet die Angst vermutlich von selbst oder man kann es dem Kind ganz sachlich erklären. Viele Kinder fürchten sich vor irgendwelchen Dingen, das ist ganz normal und nicht beunruhigend. Ich glaube, das hat wohl jeder schon mal durchgemacht ;)

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mit 2 ½ Jahren ist es normal, dass das Kind noch Angst hat und haben darf. Selbst eine noch so gute Erklärung wird es nicht davon überzeugen, das es nachts keine Angst vor einem Spiegel haben muss. Wenn es die Erklärung hört, wird es zu der Zeit auch keine Angst mehr haben. Aber das Problem ist, dass nachts alles anders aussieht, und die gute Erklärung dann nicht mehr weiter hilft. Ich meine, dass es mit Recht Angst vor einem Spiegel bekommt, weil das Nachtlicht durch Schatten Bilder im Spiegel entstehen lässt, die solch eine kleine Person wohl ängstigen können. Wenn das Kind dann noch viel Phantasie hat und sich alles Mögliche ausmalt und nur mit Angst auf die Toilette geht, sollte man eventuell mal eine zeitlang anders reagieren.

Warum darf das Kind das Licht im Flur nicht anmachen? Wenn es ins Badezimmer geht, dort das Licht ebenfalls? Damit würde das Kind keine Angst mehr haben und könnte beruhigt wieder schlafen. Selbst wenn die Spiegel alle behängt sind – was ich auch gut finde, aber unnötig – wird das Kind schnell vorbei laufen, weil es trotzdem noch etwas Angst hat. Vor allem sieht ein kleines Kind es ja möglicherweise auch so, dass die Mutter die Spiegel verhängt, weil ja vielleicht hinter dem Tuch doch etwas nicht in Ordnung sein könnte, was das Kind nicht sehen soll. Es wird seine Phantasie weiter spinnen. Vorübergehend würde ich eventuell so weit gehen, das Licht im Korridor nachts brennen zu lassen, möglicherweise nur eine Birne, falls das geht. Man muss auch davon ausgehen, dass zu den unheimlichen Spiegelbildern noch Geräusche hinzu kommen können.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Auch Kinder im Grundschulalter haben noch Probleme nachts die Lichtschalter zu finden und gruseln sich teilweise im Dunkeln. Wie soll es da ein Kind unter drei Jahren schaffen, wenn da selbst ältere Kinder kläglich scheitern? Ich glaube nicht, dass das Kind das Licht nicht anmachen darf, sondern dass es das schlicht und einfach nicht auf die Reihe bekommt, bis zum nächsten Schalter zu gehen. Deshalb habe ich ja den Vorschlag mit den Bewegungsmeldern gemacht, um dem Kind diese Situation zu erleichtern.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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