Dreifarbige Katzen sind oft weiblicher Natur

vom 03.11.2011, 08:11 Uhr

Ich habe neulich von der Bauernregel gehört, dass dreifarbige Katzen immer weiblich sind. Wir haben uns vor ein paar Monaten ein kleines Katzen-Baby geholt, auch sie ist weiblich und dreifarbig. Die anderen im Wurf waren nur zweifarbig und männlich; eine Katze hatte unzählige Farben und war auch weiblich. Ich war schon etwas irritiert, dass diese "Weißheit" auch auf diesen Wurf zu traf.

In meinem Freundeskreis gab es vor ein paar Jahren auch einen Katzen-Wurf mit zweifarbigen Tieren, ein Kleines davon war jedoch dreifarbig und auch weiblich. Je mehr Beispiele ich mir in Erinnerung holen, desto öfter stelle ich nun fest, dass an dieser Theorie doch etwas dran sein könnte. Wie seht ihr das? Ist euch schon mal aufgefallen, dass dreifarbige Katzen weiblicher Natur sind oder kennt ihr auch einen Kater, der dreifarbig ist?

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Von dieser Regel hab ich auch schon gehört und auch eine wissenschaftliche Begründung gelesen. Das hat irgendwie damit zu tun, dass diese Dreifarbigkeit nur zustande kommen kann, wenn die Anlagen dafür auf den beiden X-Chromosomen zusammen kommen. Auf Y-Chromosomen findet man diese Anlage nicht, sondern da gibt es einen anderen "Code" für die Fellfärbung, der dann die Dreifarbigkeit verdrängt.

Ähnlich ist es mit der Fellfarbe rot. Oder eigentlich ist es ja so ein Cremefarben. Die Farbe sollen wiederum nur männliche Katzen haben und nach meinen bisherigen Beobachtungen trifft das zu. Eine Bekannte hat mir letztens erzählt, sie hätte ein weibliches Tier mit dieser Farbe, aber ich bin noch am Zweifeln, ob wir da vom gleichen Thema geredet haben. Ansonsten könnte das als Mutation natürlich auch mal vorkommen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es ist wirklich so, dass dreifarbige Katzen eigentlich immer weiblich sind. Man nennt sie ja auch "Glückskatzen". Dagegen sind rein rote eigentlich immer männlich, also Kater. Das ganze ist genetisch bedingt. Wobei ich jetzt keine Vererbungsregel dazu anführen kann. Aber schau mal hier da wird diese Regel recht einfach erklärt. Ausnahmen davon sind mir auch noch nicht begegnet .

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es gibt ein paar ganz seltene Ausnahmen, dass eine "Glückskatze", wie man die dreifarbigen Katzen auch nennt, männlich sind. Mir ist in meiner jahrelanger Arbeit im Tierschutz und in den Tierheimen keine einzige männliche Katze begegnet, die dreifarbig ist.

Die Gene sind Schuld an der Farbgebung des Fells bei Katzen. Diese sind in den Chromosomen, welche bei Katzen in 19 Paaren enthalten sind. Wenn eines dieser Chromosome das Gen für die orange Farbgebung enthält, entsteht diese Fleckung im Fell, wenn dann auch noch das Gegenstück für Nichtorange da ist. Da das Orange-Gen aber auch ein Teil des Chromosoms X, dass paarweise ja nur bei weiblichen Lebewesen vorkommt. Und für das Orange mit 2 anderen Farben ist diese Kombination nötig. Das ist der "Normalfall".

Allerdings ist eine Katze von 3000 Katzen auch so geartet, dass sie auch, wenn sie männlich ist ein x Chrimosom zu viel hat. Dann hat sie 2 x und ein y Chromosom. Und so kann auch ein männlicher Glückskater entstehen. Dann gibt es unter Katzen auch Chimären. Diese entstehen durch das Verschmelzen zweier Embyonen. So entsteht dann ein Kater, der dann aber selten fortpflanzungsfähig ist und das nicht weitervererben kann, der weibliche Gene im Fell hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe auch eine dreifarbige Katze. Sie hatte auch eine Zwillingsschwester, von der sie beim Kauf leider getrennt werden musste, weil wir bereits eine Katze zuhause hatten und uns drei Katzen zu viel gewesen wären. Vor allem, weil es ja dann zwei kleine und verspielte und nur eine große, erwachsene gewesen wäre. Beide Geschwister waren dreifarbig und beides Weibchen.

Ich glaube zu wissen, dass es wie bereits gesagt an den Chromosomen liegt. Da gibt es ja X-Chromosomen und Y-Chromosomen. Nur die X-Chromosomen sind für die Farbe der Katze verantwortlich. Jedes X-Chromosom trägt also eine Farbe. Die Farbe weiß braucht allerdings kein Chromosom. Weil eine weibliche Katze ja zwei X-Chromosome hat, können Katzen mit drei Farben geboren werden, das ist dann meistens schwarz, rot und eben das neutrale weiß.

Ein Kater dagegen, der nur ein X-Chromosom hat und zusätzlich ein Y-Chromosom kann also nur eine Farbe und das neutrale weiß bekommen. Dreifarbe Kater sind mir eigentlich auch noch nie unter die Augen gekommen, das werden dann sicher Ausnahmefälle sein, bei denen irgendeine Mutation stattgefunden hat.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Von dieser Regel habe ich bisher noch nie gehört, aber es gibt ja sehr viele Bauernregeln und zu großen Teilen stimmen sie eben auch und ich wundere mich immer wieder aufs Neue darüber. Es sind ja nicht umsonst sogenannte "Regeln". Von daher wird da schon was dran sein.

Aber wenn ich mich mal so an meine bisherige Kindheit erinnere und an all die Katzen, die ich kannte, dann waren wirklich die meisten dreifarbigen Katzen weiblich. Jedoch kenne ich auch ein paar Exemplare, wie zum Beispiel den Kater meiner Großeltern, die männlich und trotzdem dreifarbig sind. Das sind dann die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


In diesem Wikipedia-Artikel ist die recht komplizierte genetische Ursache erklärt, warum die meisten dreifarbigen Katzen weiblich sind. Wenn ich das richtig verstanden habe, werde die Fellfarben auf den Geschlechtschromosomen vererbt. Um dreifarbig zu sein benötigt das Tier mindestens zwei X-Chromosome. Wie beim Menschen ist ein Säugetier mit zwei x-Chromosomen in der Regel weiblich.

Wenn doch mal ein männliches Tier dreifarbiges Fell hat, dann leidet diese Katze am Klinefeltersyndrom und hat deshalb statt der üblichen zwei Geschlechtschromosome X und Y wie jeder gesunde Mann drei Geschlechtschromosomen, nämlich X und X und noch ein Y. Beim Menschen kommt das Klinefeltersyndrom nicht so häufig vor. Bei Katzen wird das vermutlich ähnlich selten der Fall sein, dass ein Kater das Klinefeltersyndrom hat.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ihr habt Recht damit, dass die Fellfarbe auf dem X-Chromosom codiert ist. Aber ihr habt die ganz genaue Ursache noch nicht thematisiert. Was wir schon wissen ist, dass eine weibliche Katze zwei X-Chromosomen hat und auf jedem eine andere Fellfarbe codiert sein kann. Ein Kater hat nur ein X-Chromosom und kann deswegen nur eine Fellfarbe (neben weiß) ausbilden. Und jetzt kommt der Trick, der zur Ausbildung einer dreifarbigen Katze führt: Da ein weibliches Individuum in jeder Zelle zwei X-Chromosomen hat, geben diese relativ gesehen zu viele Informationen ab. Um diesen Effekt zu kompensieren, wird zufällig in der Ontogenese, also der Entwicklung des Embryos, zu einem bestimmten Zeitpunkt in jeder Zelle ein X-Chromosom verpackt. Dieses verpackte Chromosom nennt man Barr-Körperchen. Ist einmal ein Barr-Körperchen entstanden, dann kann die Zelle sich weiter teilen, aber es wird immer wieder das selbe, neu synthetisierte, X-Chromosom verpackt. In jeder Tochterzelle. Deshalb entsteht das Schildpatt-Muster.

Und weil ein normaler Kater nur ein X-Chromosom hat, kann er kein Barr-Körperchen generieren. Und genau das ist der exakte Grund dafür, dass bei Katern in der Regel kein dreifarbiges Muster im Fell entsteht.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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